Michael MEMMINGER

Michael MEMMINGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Michael MEMMINGER
Beruf Metzger in Esslingen am Neckar
Religionszugehörigkeit lutherisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1586 Esslingen am Neckar nach diesem Ort suchen
Bestattung 25. Juni 1639 Esslingen am Neckar, Sirnauer Kloster nach diesem Ort suchen
Taufe 24. August 1586 Esslingen am Neckar nach diesem Ort suchen
Tod 1639 Esslingen am Neckar nach diesem Ort suchen
Heirat 26. Mai 1611 Esslingen am Neckar nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
26. Mai 1611
Esslingen am Neckar
Agnes ENDERIS

Notizen zu dieser Person

Taufe (1586, nicht 1598!):
„Den 24 tag Augusti Ist getaufft worden ein ehelicher Sohn, Michel, dem erbarn Jacob Memminger Beck, s: H: Anna, Gevatter Herr Christoff Herman, Doctor der Hailigen gschrifft und pfarherr alhie, und Frauw Maria, Herr Eberhart Gilgen“.
[Die Kirchenbuchseite, auf der dieser Taufeintrag verzeichnet ist, wurde falsch eingebunden. Das Blatt ist nicht dem Jahr 1598, sondern sehr wahrscheinlich dem Jahr 1586 zuzordnen; KHR]

Heirat (1611):
„Den 26 May Michel Meminger Jacob Memingers hind[er]lasener Ehlicher Son Und agnesen Hanns Endrisen hinderlasne Ehliche Dochter“.

Begräbnis (1639):
„Juni. – 25 – Michel Meminger – 52 Jar – Ins Sirn:. Cl[...] P Hr Hartma[nn]“.

Michael Memminger gehörte zu den wohlhabenden Metzgern Esslingens. Weil jedoch im Dreißigjährigen Krieg viele Metzger in Esslingen verarmten und die teure Zeit mit ihren hohen Steuern und sonstigen Abgaben selbst den reicheren Metzgern zusetzte, kam es innerhalb der Esslinger Metzgerschaft zum Streit, weil die reicheren Kollegen die Situation zur Errichtung von größeren Betrieben ausnutzen wollten. So wurde dem Esslinger Bürgermeister im August 1629 zugetragen, „daz die Reiche Metzger, der armen Ire Rinder vf(zu)hawen, vnnd Inen davon die Sultzen zur belohnung geben, dardurch beschlag einer fünf, sechs, oder mehr bänckh, vnd werden die armen Metzger verderbt" (Esslinger Ratsprotokoll vom 21. August 1629).
Der Rat verfügte daraufhin zum Schutz der armen Metzger, das „ein Jeder bei seinem bankh bleiben vnd künfftig bis in den Keltern die Baum vmbgehen (bis zur Weinlese) Jeder der woche zue zwey mahlen zwey Rinder funfzehen Hämmel oder schaf metzgen solle". Weil die reichen Metzger sich nicht daran hielten, legten 34 Metzgermeister dem Rat noch in demselben Jahr das „Vnderthänig Supplicieren" vor, es bei der Verordnung vom August zu belassen, „damitt der Vermöglichere vnd ärmere fein neben einander Pleiben, vnnd sich ehrlichen ernähren vnd außbringen mögen“ (Faszikel im Stadtarchiv Esslingen, Nr.181, und Esslinger Ratsprotokoll 27. Oktober 1629). Der Groll der armen Metzger richtete sich gegen einige besonders gewalttätige Berufskollegen: „Wan aber allt peter Bader, vnnd Jung Cunrad Schmid, Michel Memminger, altt Michel kautter, Hannß kautter, Jacob Beürlin, hannß vischer, vnd Jacob Hagler, angeduttem Rhats decreto zuwider, gern nach Ihrem belieben metzgen, Gott gebe, wie der ohnvermöglichere hernacher khäme, vnnd sich mit weib vnnd kindern ernährte".
In derselben Sitzung wurde eine Gegenschrift verlesen, in der die Beschuldigten betonten, sie hätten das gültige Dekret bisher „gehorsamblich“ befolgt, jedoch bestehe auf dieser Grundlage die Gefahr, dass „daß guotte flaisch ausser alhiesiger Statt, higegen aber daß böse flaisch herein gebracht, vnd die Metzig dardurch vernichtet vnndt Rhumblos gemacht" werde, weil die 34 armen Metzgermeister auch ihre alten Kühe loswerden wollten. Ferner wiesen sie darauf hin, dass angesichts der Begrenzung der erlaubten Schlachtmengen auch die reicheren Metzger wegen der hohen Steuern und Abgaben mit ihren größeren Haushaltungen „in die eüsserste armuthey mit vnserm weib vnndt Khindern gerathen" (Faszikel im Stadtarchiv Eßlingen, Nr.181) könnten.
Der Esslinger Rat kam dem Ansinnen der reicheren Metzger teilweise entgegen. So war es fortan den Metzgern zwar nicht erlaubt, wie zu früheren Zeiten beliebig viel zu schlachten, jedoch wurde die Schlachtquote wenigstens dahingehend erhöht, dass man allen Metzgern erlaubte, zweimal wöchentlich drei schmale Rinder oder zwei Ochsen und 20 Hammel oder Schafe zu schlachten.
(Die Zitate wurden aus Quelle [5] übernommen)

Quellenangaben

1 [1] Evangelische Kirchengemeinde Esslingen am Neckar, Taufbuch 1607-1613, S. 362, 9. Februar 1613, Eintrag des Sohnes Jacob Memminger [2] Evangelische Kirchengemeinde Esslingen am Neckar, Taufregister 1597-1601, S. 80, 24. August 1598 [?], Eintrag Michel Memminger [Das entsprechende Kirchenbuchblatt wurde falsch eingebunden. Es ist dem Jahr 1586 zuzuordnen und gehört somit nicht ins Taufregister 1597-1601, sondern ins Taufregister 1569-1588, und zwar vor Seite 757; KHR] [3] Evangelische Kirchengemeinde Esslingen am Neckar, Eheregister 1610-1613, S. 228, 26. Mai 1611, Eintrag Michel Meminger und Agnesen Endris [4] Evangelische Kirchengemeinde Esslingen am Neckar, Kirchenbuch 1629-1644, Totenregister, S. 870, 25. Juni 1639, Eintrag Michel Meminger [5] Fritz Berger: Die Eßlinger Metzgerzunft zwischen 1300 und 1700. Ein Beitrag zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Reichsstadt, in: Eszlinger Studien, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Esslingen am Neckar, bearbeitete von Otto Borst, Esslingen am Neckar 1961, S. 57f.

Datenbank

Titel Roters-Neu
Beschreibung
Die vorliegende genealogische Datensammlung enthält die Lebensdaten und Beschreibungen meiner Vorfahren einschließlich ihrer Kinder und Geschwister, soweit mir diese bisher bekannt sind. Da meine Recherchen noch nicht abgeschlossen sind, wird diese Datensammlung von Zeit zu Zeit aktualisiert.

Sie gliedert sich sowohl geographisch als auch konfessionell in drei Teilbereiche:

a) Die Vorfahren meines Vaters lebten größtenteils in der bäuerlich geprägten Grafschaft Bentheim, insbesondere in den zu den Parochien Nordhorn und Uelsen gehörenden Ortschaften, sowie teilweise auch in angrenzenden Gemeinden der niederländischen Provinz Overijssel. Sie gehörten nahezu ausnahmslos der reformierten Kirche an. Im Unterschied zu den Kirchenbüchern der niederländischen Gemeinden, liegen diejenigen der Grafschafter Kirchengemeinden noch nicht in digitalisierter Form vor, so dass hier einstweilen ersatzweise auf die jeweiligen Online-Ortsfamilienbücher als Quellenbasis zurückgegeriffen werden musste.

b) Die Vorfahren meines Großvaters mütterlicherseits hielten sich über die Jahrhunderte hinweg größtenteils in dem vom Katholizismus geprägten Rottenburg am Neckar und dem zu Rottenburg gehörenden Teilort Ehingen auf. Als Quellbasis konnten hier vor allem die leider nicht vollständig erhaltenen Kirchenbücher der katholischen Pfarreien St. Martin (Rottenburg) und St. Moriz (Ehingen) herangezogen werden.

c) Die Vorfahren meiner Großmutter mütterlicherseits lebten vorwiegend in den Dörfern und Städten der vom Tübinger Umland über die Filderebene bis in den Esslinger Raum sich ersteckenden Neckarregion und im vom Weinbau geprägten Remstal. Als alteingesessene Württemberger bildeten sie die evangelisch-lutherische ‚Fraktion’ innerhalb meiner Vorfahrenschaft. Da die Kirchenbücher der württembergischen Gemeinden weitgehend digitalisiert und online einsehbar sind, stellt dieser Bereich den am weitesten vorangeschrittenen und umfangreichsten Teil dieser Datensammlung dar, wenngleich es auch hier noch vieles nachzuarbeiten und zu verbessern gilt.

Korrekturhinweise und Ergänzungsvorschläge sind daher jederzeit willkommen, wie ich auch gerne bereit bin, Anfragen im Rahmen meiner Möglichkeiten zu beantworten.

Email: k.h.roters@web.de
Hochgeladen 2024-06-03 20:30:21.0
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