Emanuel SCHÖMANN

Emanuel SCHÖMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Emanuel SCHÖMANN
Religionszugehörigkeit jd

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 9. Januar 1873 Kröv nach diesem Ort suchen [1]
Bestattung Deportation nach diesem Ort suchen
Tod 23. August 1942 Theresienstadt_Ghetto nach diesem Ort suchen
Wohnen Stuttgart nach diesem Ort suchen
Wohnen Haigerloch nach diesem Ort suchen
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Frieda Frida SCHLOSS

Notizen zu dieser Person

"Die Schömanns waren eine Kaufmannsfamilie. Emanuel Schömann wurde am9.1.1873 in Kröv an der Mosel geboren. Er zog schon bald nach Stuttgart, wo er seine Frau Frieda Schömann, geb. Schloss * 8.10.1879 kennenlernte. Im Adressbuch von 1905 findenwir Emanuel Schömann als Teilhaber(zusammenmit Ludwig Stern) der Firma Schömann u. Stern, Fabrik für gestrickte Herren- und Knabenbekleidung, Liststr. 28 a. Später ist als Adresse für die Fabrik Böheimstr. 43 und für das Hauptkontor und LagerUrbanstr. 10 angegeben. Am 2.9.1914 wurde in Stuttgart die Tochter Erika geboren. Als Kriegsteilnehmer kam Emanuel Schömann aus dem 1. Weltkrieg mit einer schweren Kriegsverletzung zurück.
In den späten zwanziger Jahren wird als Firmeninhaber nur noch LudwigStern genannt. Ob es gesundheitliche Gründe waren, die Emanuel Schömann zum Rückzug aus der Firma veranlassten, ist nicht klar. In den Adressbüchern wird er weiterhin als Fabrikant bezeichnet.
Die Beschwereden durch die Kriegsverletzung wurden mit dem Alter immergrößer, so dass die Familie beschloss, von der Heidehofstr. 9 in eineErdgeschosswohnung in der Gerokstr. 63 umzuziehen. 1936 erfolgte dannder Umzug in das neue erbaute Haus in der Doggenburgstr. 8 der Deutschen Hausbau GmbH.
Im neuen Heim sorgte Frieda Schömann für ihre Familie und ihren Mann.Ihre schon erwachsene Tochter ging ihr dabei zur Hand. Doch es war dem Ehepaar Schömann nicht begönnt, den wohlverdienten Ruhestand zu genießen.
Schon im Jahre 1936, beim Einzug ins neue Haus, lebte die Familie in ständiger Sorge um die Zukunft. Als Stuttgarter Brüger jüdischer Herkunft waren sie zunehmend den Schikanen und und Repressalien des Nazi-Regimes ausgeliefert. Vielleicht hatte Emanuel Schömann geglaubt, seine vaterlädische Einstellung, die er schon im 1. Weltkrieg unter Beweis gestellt hatte, würde ihn und seine Familie vor dem Naziterror schützen.Alle jüdischen Familien mussten ihre wirtschaftlichen Verhältnisse offen legen. Die noch relativ begüterte Kaufmanns famiie Schömann wurdegezwungen, alle Wertgegenstände aus Silber oder Gold und Platinkn sowie Schmuck, Münzen, Uhren in der städtischen Pfandanstalt abzuliefern.Ersetzt bekamen sie nur den reinen Materialwert. Das einzige, was ihnen blieb, waren die Eheringe. Und anders als beim Einzug in die Wohnung erwaretet, war ihnen seit 1939 die nahegelegene Endhaltestelle Doggenburg der Stuttgarter Straßenbahn keine Hilfe mehr; sie durften nichtmehr mit der Straßenbahn fahren; Fahrräder oder gar den PKW hatten sie längst abgeben müssen. ... "Haustochter" Erika Schömann, so die amtliche Bezeichnung, hatte das Glück, am 25.8.1939, also noch unmittelbarvor Kriegsbeginn, Deutschland verlassen zu können. ... Sie verließ Stuttgart in Richtung England und ging später in die USA. Ob sich ihre Eltern ebenfalls um eine Ausreise bemühten, wissen wir nicht. Aber es war für ältere Menschen auch sehr viel schwieriger ein Land zu finden,das sie aufnahm. .... Am 20. Apri. 1942 erhielten Emanuel und FriedaSchömann die Aufforderung, mit einem Minimum an Hausrat die Wohnung in der Doggenbrugsgtraße zu räumen und in ein Notquartier in Haigerlochumzuziehen.
Noch nicht einmal zwie Monate später erreichte sie dort ein offizielles Schrieben der Gestapoleitstelle Stuttgart, das sie aufforderte, sicham 20. August 1942 am Killesberg in der Ehrenhalle des Reichsnährstandes mit nur einem Koffer Gepäck einzufinden. Am Killesberg, nur einenSpaziergag von ihrer letzten selbst gewählten Wohnung entfernt, erhielten sie den Marschbefehl für ihre Deportation nach Theresienstadt. Vielleicht ahngten sie, was sie dort erwartete. Der 69-jährige Emanuel Schömann starb noch af der Fahrt dorthin im Güterwagon. Seine Frau wurde am 16. Mai 1944, im Alter von 64 Jahren von Theresienstadt ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert das ist das letzte, was wir von ihrwissen.

Text u. Recherche: Jupp Klegraf, Stolperstein-Initiative Stuttgart-Nord, Mai 2009."
(vgl. www.stolpersteine-stuttgart.de/index.php?=4878mid=0)

Quellenangaben

1 5-1873 G StA Kröv

Datenbank

Titel Jewish Moselle
Beschreibung Jews from the Moselle area and their descendants
Hochgeladen 2021-07-10 19:29:27.0
Einsender user's avatar Marie-Luise Conen
E-Mail info@context-conen.de
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