Notizen zu dieser Person
Lissa (aus: GenWiki) Das Gebiet um die westpolnische Stadt Leszno gehörte nach der Zweiten Teilung Polens von 1793 bis 1807 vorübergehend zur preußischen Provinz Südpreußen. Nach dem Frieden von Tilsit wurde das Gebiet 1807 an Polen zurückgegeben. Es fiel nach dem Wiener Kongress am 15. Mai 1815 erneut an das Königreich Preußen. Bis zum 1. Oktober 1887 gehörte es zum Kreis Fraustadt in der Provinz Posen und war damit seit dem 18. Januar 1871 Teil des deutschen Reiches geworden. Am 1. Oktober 1887 wurde aus dem Ostteil des Kreises Fraustadt ein eigener Kreis Lissa gebildet. Sitz des Landratsamtes wurde die Kreisstadt Lissa. Am 27. Dezember 1918 begann in der Provinz Posen der Großpolnische Aufstand der polnischen Bevölkerungsmehrheit gegen die deutsche Herrschaft, und bereits im Januar 1919 war der Nordosten des Kreisgebietes um die Stadt Osieczna (Storchnest) unter polnischer Kontrolle. Der Südwesten des Kreisgebietes mitsamt den Städten Lissa und Reisen blieb deutsch besetzt. Am 16. Februar 1919 beendete ein Waffenstillstand die polnisch-deutschen Kämpfe, und am 28. Juni 1919 trat die deutsche Regierung mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags den Kreis Lissa offiziell an das neu gegründete Polen ab. Deutschland und Polen schlossen am 25. November 1919 ein Abkommen über die Räumung und Übergabe der abzutretenden Gebiete ab, das am 10. Januar 1920 ratifiziert wurde. Die Räumung des unter deutscher Kontrolle verbliebenen Restgebietes mitsamt der Kreisstadt Lissa und Übergabe an Polen erfolgte zwischen dem 17. Januar und dem 4. Februar 1920. Aus dem Kreis Lissa wurde der polnische Powiat Leszno. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges besetzten deutsche Truppen den Powiat Leszno. Am 26. Oktober 1939 wurde der Powiat unter der Bezeichnung Landkreis Lissa (ab dem 21. Mai 1941: Landkreis Lissa (Wartheland)) an das Deutsche Reich angeschlossen, was als einseitiger Akt der Gewalt völkerrechtlich aber unwirksam war. Der Landkreis lag im Südwesten des Regierungsbezirkes Posen im Reichsgau Wartheland. Sitz des deutschen Landratsamtes wurde die Kreisstadt Lissa. Mit dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 endete die deutsche Besetzung. Der Kreis Lissa am Südrand der preußischen Provinz Posen bestand in der Zeit von 1887 bis 1920. Landkreis Lissa war außerdem während des Zweiten Weltkrieges der Name einer deutschen Verwaltungseinheit im besetzten Polen (1939-45). Der Kreis Lissa gliederte sich in Stadtgemeinden, die Landgemeinden und selbstständigen Gutsbezirke. Er bestand am 1. Dezember 1905 aus vier Stadtgemeinden (Lissa, Reisen, Schwetzkau und Storchnest), 55 Landgemeinden und 35 Gutsbezirken. Die Zahl der Einwohner am 1. Dezember 1905 wird in Klammern angefügt.