Notizen zu dieser Person
Er erbt als Waise des um 1595 verstorbenen Veit Kraupa 1598 135 sß 7 g 5 1/2 d vom Hof Fol. 58 in Kahau. Weitere Erbin ist nur seine Mutter Katharina, die sich nach Gansau an den Augustin wiederverheiratet hatte. 1599 wohnt Adam bei einer Ratenzahlung in Gansau. Um 1623 ist im GB eingetragen, daß ihm noch 116 sß 40 g 5 1/2 d vom Hof in Kahau zustehen. Diese Summe überläßt er seinem Bruder Georg, ansässig in Gansau, gegen ein Paar Stiere. Wenn ich den weiteren Text richtig übersetze, lag darüber ein Schreiben des Herrn Heinrich Malowecz von Cheynow und Winterberg, auf Skalitz und "Waumylgczych" (= Bohumilitz) vor. Adam hat von nun an nichts mehr auf dem Kahauer Hof zu suchen. Zwischen "Bratru Swemu" und "Giyrowi Osedlemu Wewsy Prawetinie" ist in Klammern gesetzt: "(Wewsy Bossyczich Na panstwi Womilyczkym)". Die Klammern könnten anzeigen, daß der Eintrag irrtümlich gemacht wurde, da Georg ja in Gansau auf der Herrschaft Winterberg lebte und nicht in Boschitz auf der Herrschaft Skalitz-Bohumilitz. Eigenartigerweise ist im für Gansau zuständigen GB Nr. 12 beim Hof Fol. 63 des Augustin, des zweiten Mannes der Witwe Katharina, am 21.9.1620 nach dem Tod des Hofbesitzers Augustin als Erbe neben der Witwe Katharina und dem Sohn Georg ein Adam zu Boschitz eingetragen (Aufn. 168). Alle drei erben je ein Drittel vom Kaufpreis des Hofes; Georg, der den Hof annimmt, wird im Text oberhalb der Aufzählung der Erben ausdrücklich als Sohn des Augustin bezeichnet. Bei Adam fehlt diese Angabe. Es heißt bei der Aufzählung der Erben nur: "Ktomu sau tjto. 1. Gira hospodarz. 2. Adam zBossicz 3. Kacze Wdowa." Bis vor der Entdeckung der Herkunft der Witwe Katharina im GB Nr. 7 hatte ich automatisch angenommen, daß dieser Adam ebenfalls ein Sohn des verstorbenen Augustin war. Es scheint aber so zu sein, daß es sich bei ihm um den Sohn des Veit Kraupa handelt, der vom verstorbenen Augustin wohl testamentarisch als sein Stiefsohn als Miterbe eingesetzt worden war (anders ist die Aufteilung des Erbes nicht zu erklären, ohne Testament erben normalerweise nur Blutsverwandte). Oder sollte Augustin einen eigenen Sohn Adam mit Katharina gezeugt haben, der um 1620 in Boschitz lebte? Wieso wurde dann aber Boschitz als Wohnort, wenngleich eingeklammert, im GB unter dem Kahauer Hof genannt, wenn im Text nicht die Rede von einem weiteren Bruder Adam zu Boschitz war, sondern nur von Georg in Gansau und dem alten Waisen Adam von diesem Kahauer Hof? Boschitz muß sich auf den Wohnsitz des Kahauer Adam bezogen haben und wurde vom Schreiber, dem diese Information natürlich bekannt war, wohl versehentlich nach "Bratru Swemu" eingetragen. - Lt. GB Nr. 12, Aufn. 168 f., lebte Adam noch 1627, wo ihm die letzte Rate gezahlt wurde, in Boschitz.
Heike
Neumair
