Johannes MÄRZ

Johannes MÄRZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johannes MÄRZ
Religionszugehörigkeit katholisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt err. 1616
Tod 15. April 1701 Bieber (Offenbach) nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Katharina N.

Notizen zu dieser Person

x
Schreibweise Mertz
gestorben 85jährig, Geburtsjahr danach errechnet;
die Zuordnung zu den Söhnen Johannes junior und Konrad ist nur vermutet.
1644 besitzt Hanß Merz laut Güterverzeichnis des Heiliggeistspitals in Frankfurt über dessen Besitz in Bieber ein benachbartes Grundstück im Bachfeld.
1655 bewirtschaften Hans Merz und Adam Bauer das ehemals Eysernsche Gut, welches der Pfarrei Bieber 1595 gestiftet wurde und sie erfüllen die Bestimmungen der Stiftung. Wahrscheinlich also 3 Achtel Korn jährlichen Zehnten an die Armen des Ortes auszuspenden.
Laut den Bieberer Kirchenrechnungen der Jahre 1659 und 1661 hat er von der Pfarrei Kapital im Wert von 90 fl. (Gulden) geliehen und zahlt dafür 4 fl. 15 alb. (Albus) pension (Zinsen). In den Kirchenrechnungen der Jahre 1681 und 1688 sind es 100 fl. Kapital und 5 fl. Zinsen. Es handelt sich dabei jeweils um den zulässigen Höchstzinssatz von 5%. 1661 heißt es bei ihm weiterhin
"dt Item wegen Caspar Spans 14 alb 5 ₰
mit anderer Schrift ergänzt:
dt weg Paullus Wilheit vor 2 Jahren
2 fl. 5 alb 2 ₰". Es ist nicht ganz klar, was dies bedeutet. Eventuell handelt es sich um frühere Verpflichtungen von Caspar Spahn und Paulus Willheit (auch Wilgert). Dies wäre ein Hinweis darauf, dass diese Männer möglicherweise Schwiegervater, Großvater mütterlicherseits oder kinderlose Onkel waren, und er als deren Erbe eingetreten ist.
Nach der Rechnung von 1688 zahlt er außerdem
"von einer Wiessen 1?" Lein- und Öhl-Zins, "von einem acker 3 ?" Korn sowie
"von einer Wiessen 1 ℔ (Pfund) 1 Unzen 7 Loth
mehr von einer Wiessen 1 Unzen 6 Loth" Wachszins, "daß ℔ ad 16 alb". Im Mittelalter war die Wachszinsigkeit eine Zahlung, die ein Höriger an eine kirchliche Obrigkeit zahlte, der seine leibrechtliche Bindung durch Zahlung eine Kopfzinses an seinen Leibherrn abgelöst hatte. Ob es sich hier in Bieber noch um Verpflichtungen handelt, die auf Jahrhundertelange Traditionen zurückreichen ist fraglich. In jedem Fall, hat Hans Mertz diese Grundstücke von der Pfarrei gepachtet.
Johann Mertz wird u. a. am 13.03.1671 als einer der Bieberer Pächter des Karmeliterklosters in Frankfurt genannt. Die Bieberer Pächter liegen mit dem Kloster im Streit um 12 Achtel Korn und 9 Kreuzer jährliche Pacht. Die Pächter wollen nur 9 Achtel zahlen, mit der Begründung, dass ihnen von dem Oberamtmann Philipß Ehrwein Freiherr von Schönborn ein Viertel abgesprochen worden sei. Die Pächter bestehen aus drei Stämmen, d. h. wahrscheinlich es gibt es drei Gruppen von Pächtern, die jeweils von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen.
Hanß Merz aus Bieber schwor am 16.09.1675 in Steinheim dem neuen Kurfürst und Erzbischof von Mainz, Damian Hartard von der Leyen mit einem Huldigungseid die Treue.
1685 ist er Trauzeuge bei der Heirat seines Sohnes Caspar. Wahrscheinlich ist er auch der Johann Merz, der 1691 als Taufpate von Johann Merz in Mühlheim genannt wird. Dies wäre dann sein Enkel.
Für ihn und seine vor ihm verstorbene Ehefrau wurde eine jährliche Messe in der Bieberer Kirche gefeiert.
Tobias Rachor vermutet seine Herkunft in Heusenstamm.
In den Musterungslisten, der Türkensteuerliste und dem Salbuch des Amtes Steinheim kommt der Familienname nicht vor. Die oben genannte Erwähnung aus dem Jahr 1644 ist die erste Nennung des Familiennamens Merz in Bieber. 1627 gibt es in Bieber allerdings einen Hans Metzen und bereits 1392 einen Gerwin Metzin. Die einzige Fundstelle des Familiennamens Merz in der Umgebung außerhalb Biebers ist bisher auf der Huldigungsliste 1675 Enthres Mertz in Wiesthal und Lohrentz Mertz in Heigenbrücken jeweils im Amt Rothenbuch (Hochspessart).
Auch in der Untertanenliste der Centen vorm Spessart und Ostheim sowie des Amtes Rothebuch aus den Jahren 1616/1617 taucht der Name Mertz mehrfach auf: Adam aus Wiestal in Heigenbrücken, Adam in Wiesthal, Adams Witwe in Wiesthal, Arnoldt in Wiesthal, Bastians Witwe in Wiesthal, Enderß in Wiesthal, Hanß aus Wisthal in Krommenthal, Hanß, Niclaß aus Neustadt in Habichtsthal und Peter in Wiesthal. alles Kurmainzer Leibeigene. Evtl. ein Hinweis auf den Ursprung der Familie?
Auch auf der Viehbedeliste im Hochstift Fulda des Jahres 1510 kommt der Familienname in den Schreibweisen Mertz, Mertze und Mertzen vor. In der Einwohnerliste von Hofheim 1633 ist Velten Merz aufgeführt. Auf der Musterungsliste 1610 fehlt der Familienname. In Marxheim erscheinen Peter und Els Merz 1623 auf der Einwohnerliste. In Zeilsheim 1654 Paul Merz im Güterverzeichnis. Die genannten Orte gehörten immerhin genau wie Bieber zum Kurfürstentum Mainz.
Zur Bedeutung des Familiennamens heißt es: "Übername zu mittelhochdeutsch 'merz(e) (=März) nach einem Zins- oder Abgabetermin oder Herkunftsname zu den Ortsnamen Merz, Nieder-, Obermerz." Da die Ortsnamen in Brandenburg, Österreich und Nordrhein-Westfalen liegen, ist diese Möglichkeit eher unwahrscheinlich.

Quellenangaben

1 Geschichtsverein Mühlheim am Main e. V.: "Familienbuch Mühlheim und Dietesheim 1650-1875", 2010, Nr. 2859; Kirchenbuch St. Nikolaus Bieber 1655-1757, Sterbefälle S. 5; Abschrift Wolfgang Heberer, Remscheid und Anniversarien und Stiftungen, Seite 26; Abschrift Dr. Alfred Kurt Bieber (s. a. Dr. Alfred Kurt: "Bieber achttausend Jahre Geschichte", S. 60-62); Huldigung Amt Steinheim 16.9.1675, nach Völker, Lorenz in: GENEALOGIE Heft 4 - 1985, Seite 520, nach Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Regierungsarchiv 29; Stadtarchiv Frankfurt, Archiv des Heiliggeistspitals Nr. 3763, Seite 16, Abschrift Martin Jäger und Nadja Burkart; Kirchenrechnung 1659 Seite 4v, 1661 Seite 5v, 1681 Seite 3r, 1688 Seite 3v, 4v, 5v und 5r sowie 1691 Seite 3r, Pfarrarchiv St. Nikolaus, Abschrift durch Dr. Alfred Kurt (1659) bzw. Nadja Burkart und Martin Jäger; Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Karmeliterkloster: Urkunden und Akten, Nr. 316, Abschrift durch Nadja Burkart und Martin Jäger; Völker, Lorenz und Lippert, Eberhard: "Die Untertanen der Centen vorm Spessart und Ostheim sowie des Amtes Rothebuch 1616-1617", 1987;Hennesen, Thomas: "Eine Viehbedeliste 1510 im Hochstift Fulda", 1991; Ernst, Lorenz: "Das kurmainzische Amt Höchst-Hofheim - Einwohnerlisten 1595-1650- Teil III: Gemeinden der Kellerei Hofheim" in Höchster Geschichtshefte", Verein für Geshcichte und Alterumskunde e. V. Frankfurt-Höchst, Heft 7/8, 1965, Seiten 44 (Nr. 12), 58 (Nr. 44) und 66 (Nr. 3); "Duden Familiennamen - Herkunft und Bedeutung", bearbeitet von Rosa und Volker Kohlheim, 2000, Seite 454; Nicht in den Kirchenbüchern von Großauheim oder Großkrotzenburg und den Ortsfamilienbüchern von Großwelzheim/Dettingen, Stockstadt, Groß-Zimmern, Schmachtenberg und Mainaschaff zu finden.

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

Datenbank

Titel Vorfahren Martin Jäger (väterlich)
Beschreibung Es handelt sich um eine stark verkleinerte Version meiner Datenbank. Ich habe alle Geschwister meiner väterlichen Vorfahren und deren Nachkommen entfernt. Auch habe ich bei den Anmerkungen und Quellenangaben Kürzungen vorgenommen. Ich erteile gerne umfangreich Auskunft. Ich habe Familiennamen und manchmal auch Vornamen in der Schreibweise vereinheitlicht. War kein Geburtsdatum in den Quellen angegeben, habe ich das Taufdatum als Geburtsdatum angenommen. Zum Beginn meiner Familienforschung vor ca. 25 Jahren habe ich noch keine Quellen notiert. Dies ist noch nicht in allen Fällen nachgetragen.
Hochgeladen 2022-05-13 20:27:58.0
Einsender user's avatar Martin Jäger
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