Johann Georg SPOHN

Johann Georg SPOHN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Georg SPOHN
Beruf Zementunternehmer

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 24. April 1870 Ittenbeuren (Ravensburg) nach diesem Ort suchen
Tod 11. März 1948 Blaubeuren nach diesem Ort suchen
Heirat 10. April 1899 Ravensburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
10. April 1899
Ravensburg
Katherine Elise ("Lilly") BECK

Notizen zu dieser Person

Georg Spohn war der älteste Sohn des Ravensburger Industriellen Julius Spohn (1841–1919) und seiner Frau Luise, geb. Heiß (1845–1900). Er belegte chemische und technische Fächer an der TH Stuttgart und der Universität Erlangen und war Mitglied in der Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Sonderbund in Stuttgart. Spohn schloss sein Studium mit dem akademischen Grad Dr.-Ing. ab.

Im Oktober 1900 übertrug Julius Spohn seinem Sohn Georg die technische Leitung der „Cementfabrik Blaubeuren Gebrüder Spohn“. Dieses Unternehmen hatte der Vater 1871 zusammen mit seinem Bruder Georg (1843–1886) und einem weiteren Geschäftspartnern in Blaubeuren gegründet.

Er war langjähriger Seniorchef und Miteigentümer der „Portland-Zement Blaubeuren Gebrüder Spohn AG“ in Blaubeuren. Zudem war er Mitglied des Aufsichtsrats der „Portland-Zementwerke Heidelberg AG“, der späteren „HeidelbergCement AG“.

Bestrebt, eigene Baustoffe für die ständigen Erweiterungen seiner Ravensburger Spinnerei zu produzieren und mit einem Gespür für kommende wirtschaftliche Entwicklungen, gründete 1871 der Unternehmer Julius Spohn (1841–1919) zusammen mit seinem Bruder Georg (1843–1886) in Blaubeuren, dem Herkunftsort ihrer Vorfahren, eine Zementfabrik. Da Julius Spohn und sein Bruder keine Kenntnisse in der Zementproduktion besaßen, nahmen sie als Partner den Blaubeurer Gastwirt Albert Ruthardt auf, derbereits vor Ort in der Zementindustrie tätig war. Während letzterer Aufbau und Betrieb des „Spohn & Ruthard“ genannten Unternehmens vor Ort organisierte, stellen die Brüder Spohn die dazu notwendigen Finanzen bereit.

Den ersten Zement lieferte man nach Ravensburg zum Ausbau der Spinnerei der Familie Spohn. Für die Gebrüder Spohn war auf diesem Gebiet jedoch eine lange Durststrecke zu überwinden. Es gab Probleme mit der Zementqualität und der Blaubeurer Teilhaber Ruthard verließ 1875 frustriert das gemeinsame Unternehmen, welches nun als „Cementfabrik Blaubeuren Gebrüder Spohn“ firmierte. Erst ab 1887, mit der Einführung des Portlandzements, begann der Betrieb Gewinne abzuwerfen. Bis dahin musste dieser mit den aus der Ravensburger Spinnerei erwirtschafteten Überschüssen über Wasser gehalten werden.

Im Oktober 1900 übergab Julius Spohn die technische Leitung des Blaubeurener Zementwerks an seinen ältesten Sohn Georg Spohn (1870–1948). Mit rund 450 Beschäftigte und einer Jahresproduktion von etwa 160.000 Tonnen Zement war die Firma Spohn diegrößte Zementfabrik in der Region.

Angesichts des durch verschärfter Konkurrenz andauernden Preisverfalls und zugleich anstehenden Neuinvestitionen in Mahlwerke und Öfen, gründete der Blaubeurer Betrieb 1903 mit den anderen 25 süddeutschen Zementwerken ein Kartell, die „Süddeutsche Cement-Verkaufstelle GmbH“ mit Sitz in Heidelberg. Diese Gesellschaft übernahm im eigenen Namen den gemeinsamen Verkauf der Teilhaberfirmen und setzte für diese entsprechend der Marktlage jährlich Produktionskontingente fest.

Im folgenden Jahr wandelten Julius Spohn und sein Sohn Georg ihr Zementwerk in eine Aktiengesellschaft um, die „Portland-Zement Blaubeuren Gebrüder Spohn AG“. Während Georg Spohn den Vorstandsvorsitz übernahm, wurde Julius Spohn Mitglied des Aufsichtsrats. Die neue Rechtsform vereinfachte die Finanzierung des Unternehmens durch die Möglichkeit bei Geldbedarf ohne große Umstände neue Aktien an neue Teilhaber ausgeben zu können.

Lagen anfangs von dem 2500 Aktien umfassenden Grundkapital noch 2496 Stück in den Händen der Familie Spohn und nur eine Aktie bei der „Portland-Zementwerke Heidelberg AG“, der späteren „HeidelbergCement AG“, so übernahmen letztere bereits 1938 die Aktienmehrheit. Zudem schlossen Georg Spohn und dessen Familie einen Interessengemeinschaftsvertrag ("Organvertrag") mit den Heidelberger Portland-Zementwerken ab, welcher letzteren die volle Weisungsbefugnis über die geschäftliche Tätigkeitdes Blaubeurer Zementunternehmens gewährte. Im Gegenzug erhielt Georg Spohn und sein Bruder Richard zwei Sitze in dem vierköpfigen Direktorium, welches die Interessengemeinschaft leitete. Zudem bekamen Georg und Richard Spohn Sitze in dem Aufsichtsrat der „Portland-Zementwerke Heidelberg AG“ und im Austausch für die Aktienmehrheit an ihrem Zementunternehmen ein Aktienpaket der Heidelberger Portland-Zementwerke. Erst 1966 erfolgte die gänzliche Integration des Zementwerks Blaubeuren inden Heidelberger Zementkonzern.

1976 legte „HeidelbergCement“ das Werk Blaubeuren mit dem in der Nähe gelegenen Produktionsstandort Schelklingen zum „Werk Blautal“ zusammen. Während der Standort Schelklingen in den folgenden Jahren mit einer Produktionskapazität von 1,5 Mio. tim Jahr zum größten und modernsten Zementwerk Deutschlands ausgebaut wurde, ließ „HeidelbergCement“ das unrentabel gewordene Werk Blaubeuren 1997 nur wenige Wochen nach seinem 125-jährigen Firmenjubiläum stilllegen und 1998/99 ersatzlos abbrechen. Damit endete zugleich die Geschichte Blaubeurens als bedeutender Standort der europäischen Zementindustrie.

Die Blaubeurer Zementfabrik der Familie Spohn bildete den Grundstein des Baustoffzweigs der „Merckle-Gruppe“. Die Unternehmerfamilie Spohn tauschte schrittweise die Aktien an ihrem Zementwerk in eine Minderheitsbeteiligung an der „Portland-Zementwerke Heidelberg AG“ (heute „HeidelbergCement AG“) um. Nachdem eine Enkelin von Julius Spohn, Luise Spohn (1900–1984), Ludwig Merckle (Senior) 1931 geheiratet hatte, gelangte dieses Aktienpaket in den Besitz der aus Aussig (heute Ústí nad Labemin Böhmen, Tschechien) stammenden Unternehmerfamilie Merckle. Der Sohn von Ludwig Merckle und Luise Spohn, Adolf Merckle, baute diese Beteiligung 2005 zu einer Aktienmehrheit bei der „HeidelbergCement AG“ aus.

Datenbank

Titel Günter Henzler Familienstammbaum
Beschreibung Die Datei enthält meine direkten Vorfahren und zahlreiche Seitenlinien. Fast alle meine Vorfahren stammen aus Alt-Württemberg. Der Stammvater Henzler kommt aus Raidwangen, die Familie meiner Mutter Ruth Schmalzriedt aus Münchingen. Die Vorfahren meiner Frau stammen überwiegend aus dem württembergischen Unterland.
Seitenlinien führen zu schwäbischen Geistesgrößen, zu "Promis" aus Wirtschaft, Politik und in viele Adelshäuser.
Hochgeladen 2024-06-03 18:49:20.0
Einsender user's avatar Günter Henzler
E-Mail guenter1949@gmail.com
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person