Notizen zu dieser Person
= Andreas Osiander der Jüngere
1576 Uni Tübingen, 1579 Magister und Vikar in Vaihingen, 1584 Diakon in Urach, 1587 Dekan in Güglingen, 1589 Hofprediger und Konsistorialrat in Stuttgart, 1599-1606 Superintendent, seit 1606 Prof. der Theologie an der Uni Tübingen
Der Sohn von Lucas Osiander d. Ä. studierte ab 1576 an der Universität Tübingen, wo er 1579 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb. Daraufhin wurde er Vikar in Vaihingen an der Enz, später Repetent in Tübingen, wo er sich neben seinen theologischen Studien auch mit der Astronomie beschäftigte. 1584 wurde er Diakon in Urach, 1587 Pfarrer in Güglingen, 1590 Hofprediger in Stuttgart und damit Kollege seines Vaters.
Nachdem er 1592 zum Doktor der Theologie promoviert wurde, übertrug man ihm 1598 die Generalsuperintendentur und Prälatur von Adelberg. 1605 wurde er Professor der Theologie, Propst an der Tübinger Stiftskirche und Kanzler der Universität Tübingen, was er bis zu seinem Lebensende blieb.
Osiander hatte an einigen Religionsgesprächen teilgenommen; so 1589 in Baden und 1601 in Regensburg. Er verfasste auch Dissertationen und Disputationen über das Konkordienbuch sowie polemische Werke. Er gab die biblia illustrata seines Vaters 1600 heraus, trat als Kirchenlieddichter in Erscheinung (drei Lieder sind bekannt) und verfasste ein Kommunionbüchlein, das 1590 in Tübingen erschien.
Osiander war mit Barbara Heiland, dem Patenkind von Martin Crusius, Tochter von Samuel Heiland, verheiratet. Aus der Ehe gingen 18 Kinder hervor, wovon sechs Söhne und zwei Töchter den Vater überlebten.