Mathias PELZ

Mathias PELZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Mathias PELZ
Beruf Gastwirt

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt . .1653
Tod 13. März 1729 Atzendorf nach diesem Ort suchen
Heirat ??.??.????

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
??.??.????
Anna Elisabeth GAUERS

Notizen zu dieser Person

Nro. 75 ist ein Bauerhof Mathias Pelz war auch ein Pächter u
nd bauete hernach den Gasthof vor den Thore... Nro. 81 ist d
er Gasthof (Anm.: die von Carsted erwähnte Schenke, der Geme
indekrug, wurde kurz nach dem großen Brande vom 14. Januar 1
715 neu erbaut, nachdem das Gebäude der alten Schenke 1703 f
ertiggestellt war. Acta, die von Matthias Pelzen zu Atzendor
f gesuchte Aufbauung einer Schenke daselbst) Matthias Pelz,
der vormahls Nro. 75 in Pacht hatte, ist der Erbauer und ers
ter Besizer deßelben. Da er sahe, daß hir viele Fuhrleute un
ter freyen Himmel öfters die Nacht zubringen mußten, so hiel
t er bey der Cammer um Erlaubniß an, hir einen Gasthof zu er
bauen. Die Gemeinde wiedersezte sich; sie hätte aber selbst
sich erbieten sollen, denselben zu erbauen. Das sie das nich
t that, so gewann Pelz, und die Gemeine bekam zur Antwort, d
aß Grund und Boden den König als Landesherrn gehöre. Pelzen
ward der Fleck angewiesen, von den er jährlich 50 Thlr Grund
zinse an die Cammer zu zahlen gelobte, und darauf bauete er
doch mehr vor Fuhrleute als vor andere Reisende. Die Ställe
sind ganz vortrefflich und geräumig. Er hatte einen Sohn und
4 Töchter. Der Sohn war ein Dragoner von den Regiment Plate
n, kam, seine Eltern zu besuchen und starb in den besten Jah
ren bey ihnen. Die eine Tochter nam Andreas Schnock vonNro.
58; diese starb und hinterließ eine Tochter, die jezo in Eic
kendorff wohnt. Die andere heyrathete den Krüger Matthias Kl
appersticken, die jezo in ihren hohen Alter in große Dürftig
keit lebt. Die beyden andre Töchter heyratheten 2 Brüder, Ni
colau und Samuel Bedau, der den Bauerhof Nro. 41 besizt. Die
jüngste blieb im Hofe und hatte Nicolaus Bedauen. º 34. Vom
Gasthof und wie er entstanden ist. Der Gasthof liegt am Kir
chtor, ist zwar nur ein Stockwerk hoch, hat aber vortrefflic
he Stallung und einen schönen Garten. Er gehört nicht der Ge
meinde. Matthias Pelz hat ihn erbaut und den Platz, auf dem
er steht, von der Gemeinde gekauft. Dieser Pelz sah, dass di
e Fuhrleute zwischen Förderstedt und Borne noch eine Herberg
e nötig hatten. Viele kehrten hier in Nr. 56 ein, das jetzt
Christoph Bedau bewohnt, andere übernachteten unter freiem H
immel auf dem Platz, wo jetzt der Gasthof ist, weil sie den
nächsten Ort, nämlich Borne oder Förderstedt, nicht erreiche
n konnten. Dies bewog ihn, einen Gasthof zu erbauen. Der dam
alige Richter und seine Geschworenen versäumten damals das B
este der Gemeinde. Diese hätte einen Gasthof bauen müssen. S
ie verkauften aber den Platz an Pelz. Als sie sahen, dass es
ihm glückte, erkannten sie ihren Fehler und wollten ihr Wor
t nicht halten. Pelz klagte, und um die Sache geschwinder zu
einem Ende zu führen, bot er dem König an, jährlich 50 Tale
r Grundzins zu geben. Er erhielt, was er beantragt hatte, un
d der Gasthof wurde fertig. Die Gemeinde verlor dabei durch
die Unaufmerksamkeit ihrer Geschworenen ein großes und siche
res Einkommen. Sie hätte keinen Grundzins geben müssen, und
die 200 Taler Pacht, für die der Gasthof vor ein paar Jahren
verpachtet wurde, wobei der Pächter Grawe noch 200 Taler Pf
and ohne Zinsen geben musste, wären für immer ein Einkommen
der Gemeinde gewesen, das ihr mehr eingebracht hätte, als je
tzt alle ihre anderen Einkünfte betragen. Pelz beriet sein U
nternehmen mit dem Pastor Magister Brillmeyer in Borne, der
unterstützte ihn mit Rat und Tat. Hätten die Geschworenen hi
er damals auch Klügere befragt, müssten sie den Verlust eine
s so schönen Einkommens nicht beklagen. Noch kann ihnen geho
lfen werden. Aller Voraussicht nach wird der Gasthof frei un
d verkauft werden. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, muss
ihn die Gemeinde erwerben, auch wenn sie das Geld dafür borg
en und sechs bis sieben Prozent Zinsen zahlen müsste. Sie mu
ss dabei alle Vorsicht walten lassen, damit ihn die Kammer n
icht für den König an sich bringt, wie es mit der Windmühle
ergangen ist. Sie muss sehen, dass sie ihn den Erben des Pel
z-, jetzt Bedau-Erben bekommt, und wenn das nicht gehen soll
te, muss sie anzeigen, dass der Platz der Gemeinde gehöre, d
ie zur Bestreitung der vielen Gemeindeausgaben einer Verbess
erung ihrer Einkünfte bedürfe. º 35. Fortsetzung vom Gasthof
. Der Gastwirt schenkt nur Breyhan aus; nach einem mit der G
emeinde geschlossenen Vertrag darf er kein Bier ausschenken,
auch keinen Breyhan in das Dorf verkaufen, was aber nicht b
esonders beachtet wird. Der Gemeinde gibt er nicht das Gerin
gste, auch dann nicht, wenn sie Einquartierung hat. Dies ist
nicht recht; weil der Gasthof aber vor dem Tor liegt, befre
it ihn seine Lage von der Einquartierung und nicht das Recht
. Es ist angemessen, wenn man in diesen Kriegszeiten einzeln
e Kommandos dahin verlegt. Der Gastwirt sperrt sich zwar; ab
er das Amt erkennt als Recht, dass er nicht verschont wird.
Er hat starken Ausspann so dass er trotz seiner großen Ställ
e des öfteren nicht weiß, wo er die Fuhrleute lassen soll un
d sie ins Dorf schicken muss. Wahrscheinlich würde der Erbau
er eines weiteren Gasthofs ein ausreichendes Einkommen haben
, nur müsste er so bauen, dass er jeden Reisenden, besonders
die Vornehmen, beherbergen könnte. Der jetzige Wirt verlang
t niemanden außer Fuhrleute; Reisende werden hier überaus sc
hlecht bedient. Aber ein Fuhrmann, der mit sechs bis acht Pf
erden kommt und gleich einen halben Wispel Hafer nimmt, ist
immer willkommen. Für den Hafer nimmt der Gastwirt acht Gros
chen je Scheffel mehr, als er anderswo kostet. Er muss aber
dafür dem Fuhrmann unentgeltlich Essen, Bier und Branntwein
geben. Daher ist sein Profit um so höher, je mehr Hafer er v
erkaufen kann, und deshalb beherbergt er nur dann, wenn kein
e Fuhrleute da sind, auch Spane, d. h. Kärrner, die ein, zwe
i oder drei Pferde in eine Reihe vor den Karren spannen. Der
Verkehr ist hier überaus stark von Magdeburg nach Leipzig u
nd Thüringen und von Leipzig in Richtung Lüneburg und zurück
, so dass fast keine Stunde des Tages vergeht, in denen man
keine Fuhrleute oder Spane auf der Heerstraße sieht. Wenn de
r Gastwirt es darauf legte, jedermann nach seinem Stand aufz
unehmen und zu bewirten, würde der Gasthof ihm noch viel meh
r einbringen. Wer jährlich 250 Taler Pacht zahlt, kann gut z
urecht kommen und noch eine Menge zurücklegen. Matthias Pelz
reichte sein Gesuch, einen Gasthof zu erbauen, am 04.06.170
6 mit der Begründung ein, daß die Dorfschenke zur Unterkunft
von Fuhrleuten sich nicht eigne, viele von ihnen müßten tro
tz der schlechten Wege in finsterer Nacht noch eine Weile we
iterfahren. Der Richter Curt Schnock (1690-1712) suchte mit
allen Mitteln den Bau zu hintertreiben; auch der Krüger von
Borne erhob Einspruch, doch erfolgte 1708 die Genehmigung zu
m Bau. Einen Bauplatz vor dem Tor mußte die Gemeinde abtrete
n, doch zögerte sie damit bis zum 15.04.1709. Besonders seit
ens des Richters und der Schöppen hatte Pelz noch jahrelang
die schwersten Schikanen zu erdulden. Pelz bot anfangs einen
Canon von 40 Thaler, der später auf 50 Thaler erhöht wurde;
doch sollten der ersten Zahlung drei Freijahre vorausgehen.
04.06.1706 Der Arendator [P?chter] PELZ aus Atzendorf st
ellt an die Magdeburgische Kammer den Antrag, vor Atzendorf
eine Schenke und ein Wirthshaus errichten zu d.rfen. Gr.nde:
im Dorf g?be es nur eine Gemeindeschenke, aber keine Herber
ge, in der Reisende mit Pferd untergebracht werden k.nnten.
Fuhrleute und Reisende f?nden, wenn sie sp?t abends ins Dorf
k?men, in der Schenke keine Unterkunft, "weilen die Bauren
in gro.er Menge drinnen sitzen, denn die Gemeine starck von
Volcke ist". Einige Bauern br?chten Reisende privat unter, w
.rden aber davon dem Amt oder dem K.nig nichts entrichten. "
... die armen fuhrleute auch offte und vielmahls dennoch nic
ht unter kommen k.nnen, sondern bey stockfinsterer nacht, sc
hlimme wetter und tiefen wegen mit gro.er beschwerde noch ei
ne meile weiter m..en, weiln dan die landtstra.en mehrenteil
s au.er dem dorff vorbey gehen." 08.11.1706 Der Arendator [P
?chter] MATTHIAS PELZ stellt von Magdeburg aus an den K.nig
FRIEDRICH I. von Preu.en und Herzog von Magdeburg den Antrag
, ein Wirthshau. vor Atzendorf zu errichten. 23.02.1707 beau
ftragt der K.nig FRIEDRICH I. mit eigenh?ndiger Unterschrift
die Kammer in Magdeburg mit der Pr.fung des Antrags von PEL
Z. 21.03.1707 Die Abschrift eines Protestes des Richters und
der Sch.ffen zu Atzendorf gegen die Errichtung eines Wirtsh
auses und gegen PELZ. Im Dorf sei mit gro.en Kosten ein bequ
emes Wirtshaus erbaut worden. [Das Haus steht noch am Eingan
g zum .Winkelüg, fr.her .Im Henfsacküg, gegen.ber der ehemal
igen Schmiede, jeetzt mit dem Eihgang .ber den Hof von der,
Kirchstra.e.] Au.erdem habe sich PELZ an seinen fr.heren Wir
kungsst?tten und in Atzendorf .bel aufgef.hrt. 1707 protesti
ert auch GEORG STRUBE, seit drei Jahren Erbp?chter des Kruge
s zu Borne, bei der Magdeburgischen Kammer gegen den Plan vo
n PELZ, u.a. weil es "bey gegenw?rtigen elenden zeiten bluts
auer f?llet, die erbpachtzinsen aufzubringen", und durch PEL
Z eine Verminderung seines Umsatzes drohe. 17.03.1707 wendet
sich PELZ an die Kammer in Magdeburg und dankt f.r die erfo
lgte Ortsbesichtigung durch eine Commission. Er weist aber d
arauf hin 1. da. sein Wirtshaus auf Fuhrleute und Reisende z
iele, die im Dorf "sehr schlecht oder gar nicht accomodieret
werden"; der Richter und die Bauern hielten den Kr.ger scha
dlos; er k.nne das ganze Jahr Freibier geben; 2. da. der Ric
hter zum Kr.ger hielte und "die meisten und verm.gensten im
dorffe sind seine [des Richters] Schw?ger und Vettern" 10.11
.1707 gestattet FRIEDRICH I. den Bau mit Hinweis auf die Ein
nahmen f.r die Krone 21.03.1708 PELZ verteidigt sich gegen d
en Kr.ger aus Borne: es gebe zwischen Atzendorf und Borne nu
r einen Weg, den die Reisenden aus Richtung L.neburg benutzt
en; in Atzendorf k?men f.r diesen Weg Reisende aus Leipzig i
n Frage, aber nur zur Messezeit. Er verweist darauf, da. der
Kr.ger in Atzendorf [Kurt Schnock] den Krug seit etwa 20 Ja
hren bewirtschafte und ein Brudersohn des Richters [Curt Sch
nock] sei. 31.03.08 wendet sich PELZ an die Kammer mit der B
itte, einen konkreten Platz zugewiesen zu. erhalten, weil da
s Dorf sonst Schwierigkeiten bereite; au.erdem wolle er ein
Verbot f.r die k.nftige Errichtung einer Schenke im oder bei
m Dorf. 28.04.1708 PELZ beschwert sich .ber den Richter und
die Sch.ffen: er habe Steine zum Bau anfahren lassen, sie ha
ben es aber wieder wegfahren lassen und zum Teil in St.cke g
eworfen. Danach seien sie "mit grossem triumph wieder in die
schenke" und h?tten "drauff los gesoffen". Dabei seien "vie
le Schimpfworte ausgesto.en", u.a. man wolle "kein raubhaus
vorm thor leiden". In einer Anlage gibt PELZ die Gr..e und d
en gew.nschten Ort f.r das Wirtshaus an: "ungefahr 50 Schrit
t in die L?nge 30 Schritte in die Quere. Vorm magdeburger th
ore gegen den wegweiser zwischen den fahrwegen und der feldt
grube." [Grundst.ck an der Nordseite der jetzigen Hauptstra.
e mit den Geb?uden der ehemaligen Post und einer ehemaligen
Gastwirtschaft neben dem ehemaligen Kulutrhaus.] 03.05.1708
wendet sich die Gemeinde an FRIEDRICH I.; sie h?tten vor f.n
f Jahren "einen gantz neuen und kostbahren krug aufgebauet"
und m..ten die Schulden daf.r noch zahlen. Vom Wirtshaus vor
m Tor drohe ein Umsatzr.ckgang mit Folgen f.r die Abgaben an
das Amt Egeln. Zeuge / Pate zu: Samuel Schnock #1266 get
auft 15.2.1707 Staßfurt-Atzendorf

Datenbank

Titel Fam. Rolf Stein
Beschreibung Stein, Arndt, Richter, Sandau, Hesse, Drude in Staßfurt, Schönebeck,Eickendorf, Wusterhausen, Hamburg, Mexiko, Thomsen Adelby, Flensburg, Arrnis
Hochgeladen 2023-12-31 22:31:39.0
Einsender user's avatar
E-Mail rolfstein@prodigy.net.mx
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person