Georg Johann WOLFHARDT

Georg Johann WOLFHARDT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Georg Johann WOLFHARDT
Ausbildung Trivial Schule 1612 bis 1614 Nürtingen, Esslingen, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Ausbildung Trivial Schule 1614 bis 1616 Bad Cannstatt, Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Ausbildung Theologie (Imm. 25.6.1616, Stip. Frederianum, B. 23.9.1618, M. 15.8.1621) 23. September 1618 bis 15. August 1621 Tübingen, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Beruf Präzeptor von Friedrich Reinhart, Sohn des Junkers Georg Philipp von Venningen ab 1625 Venningen in Eichtersheim, Rhein-Neckar, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Beruf Pasteur / Pastor / Pfarrer November 1626 bis 1633 Eichtersheim über Wisloch, Rhein-Neckar, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Beruf Pasteur / Pastor / Pfarrer 1633 bis 1637 Neidenstein, Rhein-Neckar, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Beruf Pasteur / Pastor / Pfarrer ab 1637 Dühren, Sinsheim, Rhein-Neckar, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Beruf Pasteur Itinerant / Pastor / Wanderpfarrer 1633 bis 1650 Rhein-Neckar, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 15. Dezember 1601 Gruibingen, Göppingen, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Tod 11. April 1670 Dühren, Sinsheim, Rhein-Neckar, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Heirat 22. Februar 1638 auf der Ravensburg, Kochendorf, Heilbronn, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
22. Februar 1638
auf der Ravensburg, Kochendorf, Heilbronn, Baden-Württemberg, Germany
Anna B. BURCKHART
Heirat Ehepartner Kinder

Anna ALLGAYER

Notizen zu dieser Person

Im Kirchenbuch - Liber animarum - in Dühren hat er seinen Lebenslauf
niedergeschrieben. Von sich und seiner Familie hält er die wichtigsten Ereignisse fest. Er berichtet aber auch über die Schrecken des 30 jährigen Krieges. Nachdem er zunächst gemeinsam mit seinen Geschwistern durch den Vater im Kloster Alpirsbach unterrichtet wurde, schickt ihn dieser von 1612-1614 nach Nürtingen und danach bis 1616 auf die Schule nach Cannstatt. Ab 1616bezieht er die Hohe Schule in Tuebingen, wo er in den Genuss der Fikler'schen Familienstiftung kommt. 1619 baccalaurriert, 1621 magistriert, studiert er bis 1625 Theologie. Danach übernimmt er zunächst beim Junker Georg Philipp von Venningen in Eichtersheim im Kraichgau die Hauslehrerstelle. 1626 wird ihm die Pfarrei in Echtersheim, 1633 die in Neidenstein und 1637 die Pfarrei in Dühren uebertragen. Der Krieg wütet um diese Zeit besonders hart. Pfarrer Wolffhart schreibt darüber im Kirchenbuch: ..."In dem lang verderblich, hochbeschwerlichen Kriegswesen, weil kein Pfarrer in dieser ganzen Nachbarschaft mehr vorhanden, als Herr Pfarrer auf Ravensburg, Johann Wolfgang Rabus, mein getreuer wohlvertrauter Herr Bruder in Christo, so anno 1662 zu Sulzfeld seelig im Herrneingeschlafen, als habe ich teils von Steinsberg, teils von Sinsheim aus, in welchen beiden Orten ich mich am meisten nach dem Noerdlinger Treffen aufgehalten, noch folgende Ortschaften als Neidenstein, Daisbach, Eschelbronn, Eichtersheim, Eschelbach, Tairnbach, Hoffenheim, Michelfeld, Steinsberg und Ittlingen versehen. Musste manchen Sonntag 4 oder 5 Stunden mit hin- und wiederlaufen zubringen,noch dazu vielmalen mit einem guten Trunk Wasser, weil kein Troepfchen Wein in den Ortschaften zu bekommen, vorlieb nehmen. Ja es kam etliche Male dazu, dass alle Messpriester und bayerische Geistliche das Reissaus genommen und ich allein im Bezirk bleiben und etliche Kinder zu Sinsheim mit Konsens des Schultheissen und Ehrsamen Rats, jedoch in Haeusern, hab taufen muessen ..."
Die Bevölkerung nannte ihn den "Wanderpfarrer", seine Kollegen den "Magister viator". Als solchem sind ihm vor einiger Zeit u.a. zwei umfassende Aufsätze gewidmet worden. Ausserdem bleibt inkaum einer Ortschronik der vorgenannten Orte das Wirken des Wanderpfarrers im 30jährigen Krieg unerwähnt.
Im Anschluss an die Beschreibung seines eigenen Lebenslaufes (13 Seiten) hat Pfarrer Georg Johann Wolffhart im Kirchenbuch Dühren die am Ende des 30jaehrigen Krieges in Dührenclebenden und bis
1670 sich entwickelnden Familien (meist mit genauen Herkunftsdaten) eingetragen. Unter ihnen befinden sich
auch von des Vaters Hand die Familiendaten des Schultheissen Hans Goerg mit Hinweis auf Geburts- und
Trauvermerkt in seiner eigenen Lebenschronik. Ausserdem hat Pfarrer Georg Johann alle Geburten aus der ersten Ehe des Schultheissen bis zum 8. Kind (Georg Heinrich, geb. 28.11.1667) aufgezeichnet. Am 11.04.1670 stirbt der Pfarrer. Die Eintragungen werden nun von anderer Hand weitergefuehrt. Es sind dies die Vermerke ueber die 9. und 10. Geburt aus der 1. Ehe, der Eintrag über die 2. Eheschliessung des Schultheissen Johann Georg Wolffhart mit Maria Spleiss am 25.11.1673 und über die Geburt von 3 weiteren Mädchen.
{Quelle:Südwestdeutsche Blätter fuer Familien- und Wappenkunde, Band 21, Heft 8, Juni 1996. bzw worldroots.com}

Lebenslauf des Pfarrers Georg Johann Wolfhart (Seite 5- im 1. Luth. Kirchenbuch Dühren)

Ich Georg Johann Wolfhart jetziger Zeit Venningischer Herrschaft Pfarrer. Bin in diese Welt geboren worden zu Nürtingen im Hochlöblichen Fürstenthumb Würtemberg den 15. Okt. 1601 abendts wenig vor 6 Uhren.
Mein vilgeliebter Herr Vatter seeliger war der Ehrwürdige und wohlgelehrte Alexander Wolfhart geboren in dem Stättlen Waiblingen, welch in die 48. Jahr ein ....... rüheriger lehrer und Prediger gewesen, IV. Jahr Diaconus zu Lautstatt am Neckarr, IV. Jahr Pfarrer zu Strümpfelbach nit fern von Schorndorff. XXVI zu Nürtingen, XIV Jahr zu Fürth: Würtembergischer Raht und Abbt im Closter Alpirsbach auf dem Schwartzwald, starb daselbsten im LXXII. Jahr seines Alters, welchen der Allmächtige Gott an jenemgroßen Freudentag mit allen Gläubigen zu ewiger unvergänglichen Himmelsfreud erwecken wolle.
Mein vilgeliebte Mutter ist gewesen die Ehren- und vil Tugendtliche Eleonora Wolfhartinn, geborene Renzinn, des Ehrwürdigen und wohlgelehrten Herrn Henrici Renzen p.m. eheliche Tochter, so XXXIII Jahr Fürstl. Würtembergischer Raht und Abbt im Closter S. Georgen auf dem Schwartzwald gewesen.
Meine Altmutter oder Oma ist gewesen die auch vil tugendtliche Frauen Maria Renzinn, geborene Grätterinn, des auch wohlehrwürdigen und wolgelehrten Herrn Ulrich Grätters, beider Durchleucht. Fürsten und Herrn Ulrich und Christoph Hertzogen zu Würtemberg viljähriger Hofprediger.
Von meinen obehrnbemelten Christlichen Eltern bin ich durch Gottes segen erzeugt und geboren worden. Weil kein leibliche Geburth, wie ehrlich sie auch immer sein mag, in dieser Welt verhülfft zur Seeligkeit, als binich auch alsbalden zur H. Tauff befördert worden und im Namen der Durchleuchtigl. Fürsten und Frauen Ursula Hertzogen zu Würtenberg Wittiben so weil damahlen ihr fürstl. Gnaden itz unpäßlich sich befunden, von der hochedlen Jungfer Elisabetha von Karpffen Fürst. Durchl. Hoffjungfer, und dann von dem Ehrenh. Hoch-achtbaren Herrn Balthasar Müttschelin, selbiger Zeit hochgewelt ihrer fürstl. Gnaden widumb Vogt zu Nürtingen, aus der H. Tauff gehoben. Und war mir in der H. Tauff der Nam Georg Hans gegeben worden, dahero weil ihrer fürstl. Durchl. Herr Vatter selig Pfaltzgraf bey Rhein zu Veldentz und Lautterecken und dem Herr Bruder, so eben zu selbiger Zeit sich zu Nürtingen aufhaltent, also genannt waren.
Von Jugendt auf bin ich von mein Christl. Ältern zur Schul angehalten worden. Zu Alpirspach hielt mein vilgeliebter Vatter S: uns Kindern ein privatumPraeceptorem. Anno 1612 ward ich nacher Nürtingen, anno 1614 nacher Lautstatt in die Trivialschul, und dann anno 1616 nacher Tübingen auf die Hohe Schul geschickt worden. Eodem anno in dem Stipendium Frederianum recipirt, anno 1619 baccalaurirt, anno 1621 magistrirt. Eodem anno das Studium angefangen. Anno 1625 in daß Craichgäu vocirt, und bey dem hochwoledelgebo-renen und Herrn Junckger Georg Philipp von Venningnen zu Euchtersheim praeceptorat acceptirt und seinen jungen Sohn in Audijs merit. Informirt. Anno 1626 zur Pfarr Euchtersheim promovirt, am Tag Andreae in Bysein der ehehrwürdignen und vilgelehrten Herrn JohannSchweitzer Pfarrer zu Michelfeld, Lazari Ziegler Pfarrer zu Neydenstein, Martin Zimmermann Pfarrer zu Dhürn einer Christl. Gemein praesentirt, und ordinirt, und nachdem ich selbige Pfarr in die7 ½ Jahr, von meinem gr. Junckger von Venningen anno 1633. Nacher Neydenstein, und von dannen anno 1637 nacher Dhürn transferirt worden.
In dem langen verderblichen, hochbeschwerlichen Kriegswesen, weil kein Pfarrer in dieser gantzen Nachbarschaft mehr vorhanden so daß Herr Pfarrer uff Ravenspurg Johann Wolfgang Rebus, mein getreuer wolvertrauter Herr Bruder inChristo, so anno 1662 zu Sulzfeld seelig im Herrn eingeschlafen, so als habe ich theils von Steinsberg theils von Süntzen aus, in welchen beiden Orten ich mich am meysten nach dem NördlingerTreffen aufgehalten, nachfolgende Dorfschaften als Neydenstein, Dayspach, Eschelbron, Euchtersheim, Eschelbach, Darmbach, Hofen, Michelfeld, Steinßberg und Ittlingen versehen, muste manchen Sonntag 4 oder 5 Stund mit hin und wider laufen zu bringen, noch darzu vilmahl mit einem gutten Trunck Wasser, weil kein Tröpflein Wein in Dorfschaft zu bekommen, vorliebnemmen. Ja es kam etlich mahlen darzu, daß alle Messpriester und Baierische Geistlichen der Reußauß genommen, und ich allein in Vicinia bliben, und etliche Kinder zu Süntzheim mit Consens Herrn Schultheißen, und ehrsamen Rechts iedoch in Häusern taufen müssen.
Nachdem der Allmächtige Gott, der Gott des Fridens, Christus Jesus der theure wehrte Friedensfürst,unser liebes Vatterland nach ausgestandnen vilen trübsalen mit dem teuren güldenen Friden erfreuet, und die Dorfschaften in dieser Nachbarschaft widerumb angefangen zu kommen, und gewachsen,als habe ich nach und nach bey einer oder anderen Gemein mein Valete genommen.
Erstlich veledicirte ich der Gemein zu Neidenstein, Eschelbron und Dayspach dem VIII. Trinit. 1650. Nach dem ich die Pfarr Neydenstein XVII, Eschelbron XVI, Dayspach in die 10. Jahr nicht ohne grose Miehe, Sorg und Angst, versehen, und überließ diese 3 Pfarren dem ehrwürdigen und wohlgelehrten Herrn Petro Ursino von Speyer.
Die Pfarr Hofen habe ich abgetretten anno ----(ohne Jahresangabe) nach dem ich selbige Pfarr gleichfalls von Steinsberg, Süntzheim und Dhürn aus versehen hab XIII Jahr, und übergab selbige dem ehrwürdignen und wohlgelehrten Herrn Johan Christophoro Wilden p.t. Pfarrer zu Helmstatt, meinem wolvertrauten und bis in Todt beständischen Herrn Gevatter.
Zu Michelfeld habe ich mein Valet genommen 1654 dem 15. Sept. und ist selbige Pfarr anvertrauet worden dem ehrwürdigen und wohlgelehrten HerrnAdolpho Loselio, des alten Christoph Roselii Ratisponensi Filio, meinem vilgeehrten nun mehr dreyfachen Herrn Gevattern.
Eben auch in disem Jahr habe ich abgetretten die Pfarr Euchtersheim und obehren gemelten Herrn Roselio überlassen den 22. Okt.
Von Anno 1650 biß auf dom. Jubilate 1658 habe ich mit Consens dero gn. Herrschaft auch die Pfarr Angelochvon Dhürn aus Versehen, nachdem a. selbige Gemein sich gestärckt, und die Pfarr mit einem eignen Seelsorger, so zugleich die Schul versehen solt, als hab ich daselbsten mein Valet genommen,und ist an meiner Stell zu einem Pfarrer ordinirt und einer Gemein praesentirt worden der ehrwürdige und wohlgelehrte Herr Michael Troje.
Nachdem der Gottesdienst zu Eschelbachnach absterben des Herrn Johan Caroli, Ratisponensis, von anno 1636 biß 47 gesperrt und durch die Mönch von Hirschhorn verbotten worden allen Gottsdienst zu verrichten.Doch entlich auf Vater Thüniges flehenentliches ansuchen bey gn. Herrschaft sovil erlangt, daß durch Gottes Gnad die Kirch widerumb eröffnet und thanach öffentliches Exercitium religionis widerumb gestattet und zugelassen worden, und hatte ich auf nachbarliches ansuchen einer ersamemen Gemein anno 1647 dann am Sonntag post Trium Regum hab daselbsten daß erste mahl gepredigt. Der Allmächtige Gott wölle noch ferner ein Christl. Gemein daselbsten bey seinem Zeichen werten und H. Sacramenten, biß auf dem herbeynahenden Jüngsten tag gnädigl. erhalten. Amen.
Als Herr Carolus Pfarrer zu Eschelbach in dem Herrn seeliglich eingeschlafen und der Gottsdienst daselbsten durch die Mönch zu Hirschhorn gesperrt worden, als bin ich 1636 von damahligem Herrn Schultheisen zu Darmbach Dieterich Kattermann im Haus einer Gemein daselbsten, weil ein Pfarrer in Vicisia, er sich werden dann Gottsdienst daselbsten nach meines Gelegenheits....... als hab ich anfangs von Neydenstein und dann bis dato von Hause aus; gemeiniglich ging ich alle 3 oder 4 Wochen ein mahl hieher.

Quellenangaben

1 FamilySearch Family Tree, https://www.myheritage.com/research/record-40001-160922280/georg-johann-wolfhardt-in-familysearch-family-tree
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 The FamilySearch Family Tree is published by MyHeritage under license from FamilySearch International, the largest genealogy organization in the world. FamilySearch is a nonprofit organization sponsored by The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (Mormon Church).

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Titel 2022
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Hochgeladen 2022-09-28 15:41:41.0
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