Notizen zu dieser Person
Verlustliste: „Die in französischen und westphälischen Kriegsdiensten gestandenen, nach Rußland gegangenen und von dort nicht wieder zurückgekehrten Soldaten aus dem Amt Zeven, und derennamentliche Auflistung durch Leutnant Meyer“
Quelle: Staatsarchiv Stade, Bestellnummer: Rep. 74 Zeven Nr. 180, Bestandbezeichnung: Amt Zeven (bis 1885), Signatur: Nr. 180
Hinweis: Im Jahre 1818 wurde der hannoversche Leutnant Heinrich Meyer von der preußischen Regierung als Kommissar nach Rußland geschickt, um in den vorhandenen Gouvernements-, Gerichts-, Polizei- und Hospitalakten nähere Einzelheiten über das Schicksal der zur Großen Armee oder zu den königlich westfälischen Truppenteilen einberufenen Soldaten herauszufinden. Es gelang ihm, die Schicksale von etwa 6000 Soldaten zu belegen und in 4 Listen zu ordnen, die von 1818 bis 1822 veröffentlichtwurden.
Nachweisung über 1058 Individuen der ersten namentlichen Liste
„1058 Namen“
Von dieser Parthie des ersten Theils der ersten namentlichen Liste der ehemaligen westphälischen Krieger sind:
Als Etablirte in Rußland
47
Als in russische Dienste gegangene
51
Ins Vaterland abgeschickt und nicht angekommen
13
Erschossen
1
Nach St. Petersburg abgeschickt
1
Nicht über die russische Gränze gekommen
2
Gestorbene
943
1058
Daß vorbenannte Mouvements ganz mit den russischen Gouvernements-Acten überein lauten, bestätigt durch eigenhändige Unterschrift zu St. Petersburg den 10/22 Julius 1817 der Lieutenant, bevollmächtigte Commissair zur Ausmittlung der ehemaligen westphälischen Individuen in Rußland
Heinrich Meyer
Auszug aus der Originalwiedergabe der „Feldzeitung“ der Preußischen Armee 1813/14: „Auf Befehl der ruß. kaiserl. Regierung wurden nach dem Rückzug der Franzosen in Rußland verbrannt:
im
Leichname
todte Pferde
Gouvernement Minsk:
Bis zum 15. Jan.
18.797
2.746
Außerdem blieben noch zu
verbrennen übrig:
30.106
27.316
die größtentheils a.d. Beressina gefunden wurden
Gouvernement Moskau:
bis zum 3. Februar
49.754
27.849
Gouvernement Smolensk:
bis zum 20. Februar
71.735
51.430
Gouvernement Willna:
72.203
9.407
Gouvernement Kaluga:
1.017
4.384
Ein großer Theil der Todten, die man in benannten Gouvernements gefunden, war bereits vor Eingang der kaiserlichen Befehle, schon verbrannt, oder begraben worden.“
Die deutschen Soldaten leiden besonders, denn sie werden fast ausschließlich von französischen Generalen kommandiert und als Kanonenfutter missbraucht. Das westfälische Korps ist dem General Junot unterstellt, einem halbirren Neurotiker, der einJahr später aus dem Fenster springt, weil er sich für einen Vogel hält.
Schlacht bei Smolensk August 1812
Hinter dem I. Korps war das Gardekorps unter Lefebvre und Mortier als Reserve verfügbar. Hinter dem rechten Flügel sicherte die Reiterdivisionen des Königs von Neapel unter den Generalen Nansouty, Montbrun und Grouchy, deren Aufgabe nach erkämpftem Sieg darin bestand, den Rückzug der Russen eventuell abzuschneiden.[2] Auch das IV. Korps des italienischen Vizekönigs Beauharnais stand zur Verfügung, während Junots VIII. Korps wegen falscher Marschdispositionen zu weit abseits stand.
Weil er bei Napoleon in Ungnade gefallen war, wurde Junot im Gegensatz zu den anderen langjährigen Waffengefährten Napoleons nicht zum Marschall von Frankreich ernannt. Dennoch wurde er 1812 während des Russlandfeldzugs mit dem Kommando über westphälische und hessische Truppen betraut, als Ablösung der bisherigen Befehlshaber König Jérôme und General Vandamme. Sein VIII. Korps hätte in der Schlacht bei Walutino den Russen in den Rücken fallen können, doch er weigerte sich anzugreifen,sogar als ihn Murat persönlich dazu aufforderte. Möglicherweise waren es die hohen Verluste, die Junot in eine Geisteskrankheit fallen ließen. Er wurde nach Montbard gebracht und starb dort am 29. Juli 1813, nachdem er sich aus einem Fenster gestürzt hatte.