Ludwig-Carl-Julius MÜLLER

Ludwig-Carl-Julius MÜLLER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ludwig-Carl-Julius MÜLLER
Beruf oberpfarrer u. späterer Superintendent des Kirchenkreises Clötze (Altmark)
Religionszugehörigkeit evangelisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 11. Januar 1839 Warnow / Prignitz ; Neuwarnow an der Prignitz nach diesem Ort suchen
Tod 10. März 1922 Calbe/Milde nach diesem Ort suchen
Heirat 17. Juli 1866 Calbe nach diesem Ort suchen
Heirat 2. Oktober 1872 Altmersleben / Altmark nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
17. Juli 1866
Calbe
Wilhelmine-Bertha ; Wilhemine-Berta (Minna) WAGNER
Heirat Ehepartner Kinder
2. Oktober 1872
Altmersleben / Altmark
Anna-Friederike BECKER

Notizen zu dieser Person

reignisse
11. Januar 1839 : Geburt - Warnow / Krs. Westpriegnitz
26. Februar 1839 : Taufe - Warnow / Priegnitz
1854 : Konfirmation - Dom zu Stendal
--- : 2. Beruf - Testamentsvollstrecker
1863 : Verlobung (mit Wilhelmine (Minna) Bertha Wagner) - Weihnachten
17. Juli 1866 : Heirat (mit Wilhelmine (Minna) Bertha Wagner) - Calbe/Milde
15. Mai 1872 : Verlobung (mit (Anna) Friederike Becker)
2. Oktober 1872 : Heirat (mit (Anna) Friederike Becker) - Altmersleben/Altmark
10. März 1922 : Tod - Calbe/Milde
14. März 1922 : Beisetzung - Friedhof in Calbe

Notizen
Hinweis zur Person

Nach dem Tode seines Vaters (Carl) Friedrich Julius Müller (1804-1848) unter Vormundschaft von (Carl) August Bode (Einnehmer in Glöwen, Krs. Westpriegnitz, Ehegatte von Julius´ Cousine Johanne Müller);
seit 14.04.1848 (Carl war gerade 9 Jahre alt) in Tangermünde bei der "Tante Pasche" (Johanne geb. Müller, * Tangermünde 04.09.1800, + Calbe 02.06.1877, verh. Tangermünde 21.06.1832 mit Johann Joachim Jacob Pasche) erzogen;
dort Besuch der Stadtschule; seit 1851 Gymnasium Stendal; seit Mich. 1857 theol. Studium an der Universität Berlin; Ende 1861 1. theol. Examen;
ab 23. Okt. 1861 Hauslehrer beim Rittergutsbesitzer v. Alvensleben in Demker, Krs. Stendal, wo er seine Frau I. Ehe, Minna Wagner, kennenlernt (die Schwester der Hausfrau Marie v. A. geb. Wagner); er wird auf diese Stelle durch den dortigen bisherigen Hauslehrer Robert Rötger aufmerksam geworden sein, in dessen Elternhaus er als Gymnasiast einen Freitisch gehabt hatte. Sein Nachfolger wurde am 1.10.1865 bei Willi von Alvensleben durch seine Fürsprache Fritz Krause (s. S. 28)
Okt. 1863 2. theol. Examen in Berlin mit "gut";
angestellt 18.10.1865 in Gardelegen als Konrektor;
Ordination am 20.06.1866; 01.07.1866 als Nachmittagsprediger, Adj.min. und Rektor in Gardelegen (St. Nic.);
1868 Diaconus in Calbe und Pastor in Vahrholz;
als Nachfolger von Moritz Wagner am 16.8.1874 in das Oberpfarramt eingeführt
08.04.1894 (eingeführt 29.06.) Superintendent der Diözese Klötze mit Sitz in Calbe; Orden: 16.05.1904 RAO IV; 26.08.1912 KO III; 03.10.1914 Adler d.R.d.HO v. H.; 25.10.1915 RAO III;
01.10.1916 Eintritt in den Ruhestand.

Tagebuch von 1854 - 1866
Verlobung Weihnachten 1863 mit Minna Wagner.
Briefwechsel mit Minna Wagner, seiner späteren Braut und ersten Frau: "Ich habe meinen Vater verloren, als ich 9 Jahre alt war; fühlte ich auch damals nicht so den unendlichen Verlust, der mich und die Meinen betroffen hatte, so ist er mir doch später mehr und mehr zum Bewußtsein gekommen, und ich erkenne den Unterschied zwischen den ersten 9 Jahren und den übrigen meines Lebens, die ich außerhalb des elterlichen Hauses zubrachte, vor allem daran, dass mein Blick, wenn er sich rückwärts lenkt, am liebsten und innigsten auf der ersten Zeit meines Lebens ruht, dass fast alle meine Erinnerungen sich auf diese Zeit beziehen, während die andere daran leer ist."

Am 19.10.1862 schreibt er an Minna Wagner: "Ich weiß selber gar gut, wie wohl dem Herzen Mutterliebe tut, wie es sich nirgends sanfter ruht als am Mutterherzen! Nichts ist auch in meiner Erinnerung fester haften geblieben als solche Erweise der mütterlichen Zärtlichkeit; das sind noch immer die hervorleuchtenden Punkte aus jener Zeit, die ich außerhalb des elterlichen Hauses erlebt habe. Wie klar steht mir noch das Bild meiner seligen Mutter vor Augen, als ich sie vor nun schon 12 1/2 Jahren das erste Mal wieder besuchte und sie mich dann jeden Abend zu Bett brachte. Das vergesse ich nie!"

Nach Minnas Tod 1870, Julius war gerade 31 Jahre alt, stand er mit den kleinen Kindern alleine da. Tante Pasche hat sich wohl um die Kleinen gekümmert, aber sie brauchten eine neue Mutter und Julius eine Frau. Es lag nahe, dass er sich der Cousine von Minna, Anna Becker, zuwandte, da er sie schon durch den lebhaften Verkehr zwischen den Pfarrhäusern Calbe und Altmersleben kannte. Im Mai 1872 verlobte er sich mit Anna und am 2. Oktober 1872 fand die Hochzeit statt, dem gleichen Tag, an dem 34 Jahre zuvor auch die Eltern Becker ihre Hochzeit hatten.

Schon als Julius sich um die zweite Pfarrstelle in Calbe bewarb, bemühte er sich ja, von den Patronen der Oberpfarre die Zusicherung zu bekommen, dass er bei einem Freiwerden der Stelle Nachfolger seines Schwiegervaters Wagner werde. Es war ja deutlich, dass der Zeitpunkt eines Ausscheidens aus dem Amte für Vater Wagner bald kommen würde. Schon lange war er sehr schwerhörig, dazu nahm jetzt auch die Sehkraft stark ab. So entschloss er sich denn, nachdem er am 5. September 1873 noch sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum gefeiert hatte, zum 1. Juli 1874 seine Pensionierung zu beantragen. Unter dem 13. Juli bestätigte das Konsistorium Julius Wahl durch die Patrone für die Nachfolge. Es wurde ihm die Verpflichtung auferlegt, dem Vorgänger aus den Einkünften der Stelle ein jährliches Ruhegehalt von 750 Reichsthalern zu zahlen. Julius wurde am 16. August 1874 in die Oberpfarrstelle in Calbe durch den Superintendenten Wehmeyer in Klötze eingeführt.
Am 4. März 1875 wurde Vater vom Konsistorium beauftragt, "die Superintendenturgeschäfte interimistisch weiterzuführen". Am 6. März übertrug ihm die Regierung die Geschäfte der Kreisschulinspektion. Aber schon unter dem 20. April kam eine Verfügung vom Konsistorium, "daß wir durch besondere Umstände genötiet sind, Sie von den übernommenen Pflichten schon jetzt zu entbinden, und wir veranlassen Sie, dem Superintendenten Klaeber in Beetzendorf das Ephoralarchiv nebst Zubehör zu übergeben und die Geistlichen und Kirchenbeamten von diesem Wechsel sofort in Kenntnis zu setzen".

1903 Vorsitzender des engeren Vorstandes des Vereins für Kirchengeschichte. 1908 Amt niedergelegt, weil schwer erkrankt; blieb aber Ehrenmitglied.
1915 hat er sein 50-jähriges Dienstjubiläum.

Am 6. Oktober 1921 erwähnt er zum ersten Male, dass er an der Gelbsucht leidet. Sein Befinden wird nicht besser. Am 2. Oktober 1922 soll Goldene Hochzeit sein, aber die Eltern erleben es nicht mehr. Am 10. März 1922 stirbt er abends 22.35 Uhr. Am 14.3. ist die Beerdigung.

Hinweis zur Familie

Mit Partner(in) Wilhelmine (Minna) Bertha Wagner:
Über die Hochzeit, die am 17. Juli 1866 stattfand, ist tatsächlich nur wenig zu sagen. Die Zahl der Hochzeitsgäste hatte man klein gehalten: die nächsten Angehörigen von beiden Seiten. Wenige Tage vorher war noch nicht deutlich, ob Tante Pasche kommen werde; Vaters Cousinen hatten abgeschrieben; von Altmersleben (Beckers) und von Engersen (Herrmanns) sollten je drei dabei sein. Die kleinen Neffen Theodor und Wilhelm sollten die Schleppe tragen. Ob das alles so geworden ist, lässt sich nicht feststellen. Nur das wissen wir, dass die Trauhandlung von Minnas Bruder Udo Wagner vollzogen wurde. Er hielt die Ansprache über 1. Mose 2, 18: "Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei." Diese Ansprache ist noch im Wortlaut da.

11. Januar 1839 : Geburt - Warnow / Prignitz
--- : Beruf

Oberpfarrer u. späterer Superintendent des Kirchenkreises Clötze (Altmark)
17. Juli 1866 : Heirat (mit Wilhelmine (Minna) Bertha Wagner) - Calbe/Milde
21. Oktober 1872 : Heirat (mit (Anna) Friederike Becker) - Altmersleben/Altmark
10. März 1922 : Tod - Calbe/Milde

Notizen
Hinweis zur Person

Nach dem Tode seines Vaters (Carl) Friedrich Julius Müller (1804-1848) unter Vormundschaft von (Carl) August Bode (Einnehmer in Glöwen, Krs. Westprignitz, Ehegatte von Julius´ Cousine Joha nne Müller); seit 14.04.1848 in Tangermünde bei der "Tante Pasche" (Johanne geb. Müller, * Tangermünde 04.09.1800, + Calbe 02.06.1877, verh. Tangermünde 21.06.1832 mit Johann Joachim Pas c he) erzogen; dort Besuch der Stadtschule;
seit 1851 Gymnasium Stendal; seit Mich. 1857 theol. Studium an der Universität Berlin;
Ende 1861 1. theol. Examen;
Okt. 1861 Hauslehrer beim Rit te rgutsbesitzer v. Alvensleben in Demker, Krs. Stendal, wo er seine Frau I. Ehe, Minna Wagner, kennen lernt (die Schwester der Hausfrau Marie v. A. geb. Wagner) ;
Okt. 1863 2. theol. Exam en in Berlin mit "gut"; angestellt 18.10.1865 in Gardelegen als Konrektor;
ordiniert 20.06.1866;
01.07.1866 als Nachmittasprediger, Adj. min. und Rektor in Gardelegen (St. Nic.);
1868 Diac onu s in Calbe und Pastor in Vahrholz;
08.04.1894 Ieingeführt 29.06.) Superintendent der Diözese Klötze mit Sitz in Calbe;
Orden: 16.05.1904 RAO IV, 26.08.1912 KO III, 03.10.1914 Adler d.R . HO v. H, 25.10.1915 RAO III;
01.10.1916 Eintritt in den Ruhestand


Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel 1925
Nachruf:

Julius Müller


Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel 1925
Nachruf

Am 10.März 1922 entschlief zu Calbe a.M. der Superintendent und Oberpfarrer a.D.

Karl Ludwig Julius Müller Julius Müller sitzend mit seinem Bruder Carl

Dreißig Jahre lang verwaltete er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden, fast zehn Jahre lang war er Ehrenmitglied unseres Vereins. Der Verstorbene wurde am 11. Januar 1839 in Neuwarnow in der Prignitz geboren, kam aber schon bald nach dem frühen Tode beider Eltern in die Altmark, nach Tangermünde. Er besuchte das Gymnasium in Stendal und studierte in Berlin Theologie. Als Hauslehrer im Hause der Herren von Alvensleben zu Demker erwachte durch zufällige Funde sein Sinn und Eifer für Vorgeschichte und Heimatkunde. 1865 wurde er Konrektor und Nachmittagsprediger in Gardelegen, 1868 zweiter Pfarrer, 1874 Oberpfarrer in Calbe a.M., 1892 wurde ihm die Superintendur der Ephorie Cloetze übertragen. Nach 51-jähriger Dienstzeit trat er 1916 in den wohlverdienten Ruhestand, blieb aber in dem ihm lieb gewordenen Calbe wohnen bis an sein ruhiges Ende. Seit 1870, also im Ganzen 52 Jahre war er Mitglied des Altmärkischen Vereins für Vaterländische Geschichte. Am 26. März 1884 wurde er anstelle des verstorbenen Freiherrn von dem Knesebeck-Tylsen zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt und hat dies Amt bis zur freiwilligen Niederlegung im Jahre 1913 eifrig und mit vieler Hingabe geführt. Besonders in den Anfangsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts hat er gar manchen "Altmärkischen Geschichtstag" in Vertretung des Herrn Landrates Werner von der Schulenburg umsichtig geleitet. Er war mit einer der Väter des Gedanken, die Jahresversamlungen nicht nur, wie bis 1886 üblich, in Salzwedel abzuhalten, sondern damit durch die Städte und größeren Ortschaften zu wandern. Er verfehlte selten einmal bei den einleitenden Ansprachen darauf hinzuweisen, wie glücklich dieser Gedanke gewesen sei, und wie durch diese jährlichen Wanderversammlungen, die sog. "Altmärkischen Geschichtstage" die frühere Zahl von etwa 40 Mitgliedern auf das Achtfache zu seiner Zeit gestiegen sei. Auf der Generalversammlung 1903 wurde er als Vertreter des Vereins zum Mitgliede der historischen Kommission der Provinz Sachsen gewählt. Auch über die Grenzen der Altmark hinaus erstreckte sich sein geschichtliches Wirken. Mit anderen Gleichgesinnten gründete er den Verein für Kirchengeschichte der Provinz Sachsen, dessen erster Vorsitzender er war. In der Zeitschrift dieses Vereins hat er auch meines Wissens seinen letzten geschichtlichen Aufsatz veröffentlicht über Conrad Cordatus, den ersten evangelischen Superintendenten in Stendal. In unseren Jahresberichten besitzen wir vier Abhandlungen aus seiner Feder. Die wichtigste Arbeit seines Lebens ist aber wohl die Herausgabe der Visitationsprotokolle der - Abschiede der aktmärkischen Kreise aus der Reformationszeit, die er in Gemeinschaft mit Pfarrer Parisius-Großbeeren auf Veranlassung unseres Vereins herausgegeben hat. Ein Werk voll redlichen Fleißes, unendlicher Mühe, minutiöser Gründlichkeit. Er hatte gehofft, daß noch vor seinem Tode das letzte Heft vollständig gedruckt werden würde, leider zwang die Geldknappheit der beginnenden Inflationsperiode den Vorstand, den Druck des Heftes, das anstelle des 42. Jahresberichteserschienen ist, vorzeitig abzubrechen. Die Chronik der Stadt Calbe a.M., die er in der Muße des Ruhestandes herausgeben wollte, hat er leider nicht zu Ende führen können. Auf den Altmärkischen Geschichtstagen, andern größeren historischen Veranstaltungen und auf Familienabenden hat er eine Reihe von Vorträgen gehalten, von denen leider die wenigsten der Allgmeinheit zugänglich gemacht worden sind. Die von Mühlverstädtsche Urkundenversammlung der Alvenslebenschen Familie ist von ihm mit zwei Bänden fortgesetzt worden. Es war ein reiches Leben, das ihm beschieden gewesen ist. Sein Name wird noch lange in der Forschung heimatlicher Geschichte leuchten.

Daume

geistliche Sammelhandschrift von Julius Müller

Quellenangaben

1 Familienbuch Ludolf Müller, Hildegard Paganetti
2 http://www.kalbe-milde.de/pk.php?pid=pk_10_jm.php Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel 1925 Nachruf: Stammbuch Hildegard Paganetti

Datenbank

Titel Fam. Kuhn, Oberstein
Beschreibung
Hochgeladen 2023-10-29 10:54:42.0
Einsender user's avatar Norbert Heinz Günter Kuhn
E-Mail n.kuhn@online.de
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