Notizen zu dieser Person
Watschig ?
https://www.familia-austria.at/index.php/forschung-und-service/das-alte-oesterreich/976-evangelische-gemeinden-im-alten-oesterreich-nach-dem-toleranzpatent
Das Toleranzpatent gestattete es den Protestanten nämlich auch, eigene Matriken (Kirchenbücher) zu führen. Diese waren aber noch keine amtlichen Verzeichnisse, sondern bis zum 30. Jänner 1849 mußten evangelische Standesfälle (Geburten/Taufen, Hochzeiten und Sterbefälle/Begräbnisse) zusätzlich auch in die örtlich zuständigen katholischen Kirchenbüchern eingetragen werden - mit dem Vermerk "evangelisch". D.h. von 1781 bis 1849 kann man die evangelischen Standesfälle meist in beiden Matriken finden. Zudem mußten die Evangelischen diese Eintragung in die katholischen Matriken auch noch bezahlen ("Stolgebühr") und natürlich auch ihre eigenen Kirchen, Schulen und Pastoren erhalten.
Erst mit der völligen Gleichstellung der Matrikenführung von Katholiken und Protestanten 1849 scheinen Evangelische nur mehr selten in den katholischen Matriken auf, dann nämlich, wenn die Entfernung zu den zuständigen evangelischen Pfarrgemeinden zu groß war und natürlich bei gemischtkonfessionellen Hochzeiten. 1849 fielen dann auch die Beschränkungen für den Kirchenbau weg und die Konversion wurde völlig freigegeben.