Amaury II. DE LUSIGNAN

Amaury II. DE LUSIGNAN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Amaury II. DE LUSIGNAN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt vor 1145
Tod 1. April 1205 Akkon, HaZafon, Israel nach diesem Ort suchen
Heirat vor 29. Oktober 1175
Heirat 1198

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
vor 29. Oktober 1175
Eschiva D'IBELIN
Heirat Ehepartner Kinder
1198
Isabelle D'ANJOU

Notizen zu dieser Person

Die Brüder Guido und Amalrich von Lusignan, unruhige und ehrgeizige Poitevins, die dort von Richard Löwenherz seit kurzem vertrieben worden waren, stießen neben Rainald von Chatillon um 1180 zur "Hofpartei". Agnes von Courtenay sorgte dafür, dass Amalrich nach dem Tode Humfrieds II. von Toron Konstabler des Königsreiches wurde, und wieder munkelte man von einer Liebesaffäre der Königin-Mutter. Im Jahre 1197 landeten deutsche Kreuzfahrer in Zypern und der Kanzler krönte Amalrich zum König von Zypern und begründete die Oberhoheit des Reiches über die Insel. Der Konstabler des Reiches Amalrich mußte nach einem Bruch mit König Heinrich das Land verlassen und begab sich nach Zypern, wo er 1194 seinem Bruder Guido nachfolgte. Heinrich hielt es jetzt für geraten, sich mit Amalrich zu arrangieren. Bei einem Besuch in Zypern wurde eine Heirat von Heinrichs Töchtern mit Amalrichs Söhnen verabredet, wofür Amalrich endlich die Restschuld aus seines Bruders Kauf von Zypern zahlte und die Pisaner wieder auf dem Kontinent zugelassen wurden. Heinrichs Projekt war vernünftig und hätte, wenn es durchgeführt worden wäre, eine starke neue Dynastie begründet, doch kam schließlich nur eine Ehe zustande, und das war nicht genug, um die Ansprüche anderer Prätendenten abzuwehren. Zu Heinrichs Nachfolger (+ 10. September 1197) wählten die Barone Amalrich von Lusignan, der seit kurzem König von Zypern war. Die Wahl war keineswegs eine frei und vom Erbrecht unbeschwerte, denn die Barone wählten im Grunde nicht den König, sondern nur einen neuen Gemahl für Heinrichs Witwe Isabella, die die Krone weitertrug. Hierbei unterschieden sie sich unter deutschem Druck für den reichen Amalrich von Zypern gegen den Rechtsgelehrten, aber armen einheimischen Baron Radulf von Tiberias. So kam eine Personalunion zwischen Jerusalem und Zypern zustande, wobei allerdings Jerusalem kein deutsches Lehen war wie Zypern, wenngleich Amalrichs Wahl eine Periode staufischen Einflusses in der Levante begründete. Die Regierung Amalrichs, dessen Krönung endlich auch seiner Gemahlin Isabella I. zur Erstkrönung verhalf, war nur anfangs dem Heiligen Land gewidmet; er scheint seit 1199 nur noch sporadisch auf dem Festland gewesen zu sein. Im Verein mit den deutschen Kreuzfahrern konnte Beirut und die Landverbindung nach Tripolis wieder erobert werden. Amalrichs Regierung war vor allem durch den Versuch gekennzeichnet, das alte Gewohnheitsrecht wiederherzustellen. Zwar entzog sich Radulf von Tiberias der ihm angetragenen Aufgabe, aber Amalrich ließ später mit dem Livre au roi die erste Rechtskodifizierung für Jerusalem vornehmen, die noch einen Schimmer der starken Monarchie des 12. Jahrhunderts zeigt und damit Amalrichs Ziel einer Restauration enthüllt. Doch war der Widerstand der Barone schon zu stark geworden, und als Amalrich seinen Seneschalk Radulf von Tiberias, vielleicht in der zusätzlichen Absicht, seine Lehen einzuziehen, ohne Gerichtsverfahren absetzen wollte, weil er in ihm den Hintermann eines deutschen Attentats auf sich sah, stieß er auf offene Opposition, die nur mühsam durch einen Kompromiß beigelegt werden konnte, der beiden Parteien erlaubte, das Gesicht zu wahren. Die Vasallen hatten, von Radulf dazu aufgerufen, erstmals die Assise sur la ligece angewandt und dem König die kollektive Dienstverweigerung angedroht, ohne dies aber nachhaltig in die Tat umsetzen zu müssen, da Radulf freiwillig ins Exil ging. Der 4. Kreuzzug brachte dem Heiligen Land keine Hilfe, da er in Konstantinopel steckenblieb, doch konnte der Waffenstillstand mit den Aiyubiden immer wieder erneuert werden. Im Jahre 1204 wurde Jaffa zurückgewonnen. Im großen und ganzen war das Reich von Jerusalem dank der konzilanten Haltung des Sultans al-Adil und später wegen der aiyubidischen Bruderkämpfe vor einem entschlossenen Angriff der Muslime bis kurz vor die Jahrhundertmitte geschützt. Die späteren Aiyubiden fanden sich mit der Existenz der Kreuzfahrerstaaten ab. Da sein Bruder Guido die Kassen Zyperns geleert hatte, sah es daher Amalrich als seine vornehmste Aufgabe an, den königlichen Schatz wieder aufzufüllen. Mit einem Wechselspiel von Gewalt und Überredung bewog er seine Vasallen, einen Teil ihrer Einkünfte wieder abzugeben. Als er starb, betrugen seine jährlichen Einnahmen mindestens 200.000 Byzantiner. Als Amalrich 1197 auch die Krone von Jerusalem übernahm, traf er eine bedeutsame Entscheidung: er vereinigte Jerusalem und Zypern nicht unter einer Krone, wie es der Papst gern gesehen hätte, sondern begründete lediglich eine Personalunion, die bei völlig getrennter Verwaltung Zypern davor bewahrte, zum einseitigen Nutzen Jerusalems finanziell auszubluten. Bei dieser Regelung ist es auch in nach-staufischer Zeit geblieben, als die Krone von Jerusalem wieder an die Lusignan fiel. Das heißt nicht, dass die zypriotischen Herrscher und Ritter den Bedürfnissen des Heiligen Landes gegenüber teilnahmlos gewesen wären. In Amalrichs Regierung fällt auch die Errichtung der lateinischen Kirchenorganisation in Zypern (1196). Amalrich starb am übermäßigem Genuß von Goldbrassen. Isabella I., die zunächst allein weiterregierte, folgte ihm bald in den Tod; und schon vor ihr war beider Sohn verschieden. In Zypern folgte sein Sohn aus 1. Ehe, während Jerusalem an die montferratische Linie zurückfiel.

Quellenangaben

1 Die Nachkommen Karls des Großen
Autor: Brandenburg, Erich
Angaben zur Veröffentlichung: Verlag Degener und Co, Neustadt an der Aisch, 1995, Bibliothek Klassischer Werke der Genealogie, Herausgegeben von Manfred Dreiss
Kurztitel: Die Nachkommen Karls des Großen
2 Genealogische Datenbank, 30.10.2008
Angaben zur Veröffentlichung: http://geneweb.inria.fr/roglo?lang=de
Kurztitel: Roglo - Genealogische Datenbank
3 GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999), 24-251, 26-1123.
Autor: André de Moura
Angaben zur Veröffentlichung: Paris, Frankreich: L'Harmattan, 2001.
Kurztitel: GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999)

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