Maria Aurora Gräfin von KÖNIGSMARK

Maria Aurora Gräfin von KÖNIGSMARK

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Maria Aurora Gräfin von KÖNIGSMARK

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1662 Stade nach diesem Ort suchen [1] [2]
Bestattung Quedlinburg, Stifskirche nach diesem Ort suchen
Tod 16 FEB 1727/28 Quedlinburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

August von SACHSEN

Notizen zu dieser Person

Pröbstin des Damenstifts
in Quedlinburg
BIOGRAPHIE: Maria Aurora kam 1662 in Stade zur Welt. Stade war 1645-1712 schwedische Residenz
, Verwaltungszentrale und Landesfestung und damit Mittelpunkt der nordwestdeutschen Herzogtüm
er Bremen und Verden, die in der schwedischen Grol3machtzeit Provinzen der schweUdischen Kron
e waren. An der Spitze der königlich-schwedischen ReUgierung, die ihren Sitz in Stade nahm, s
tand der Statthalter bzw. Generalgouverneur. Dieses bedeutende Amt bekleidete von 1645 bis z
u seinem Tod im Jahr 1663 der Mann, der das ganze Gebiet zwischen Elbe und Weser für Schwede
n am Ende des Dreissigjährigen Krieges, 1645, erobert hatte: der in der deutschen Altmark gebo
rene, seit 1631 erfolgreich, in schwedischen Kriegsdiensten agierende Hans-Christopher v. Kön
igsmark, Grossvater von Aurora. Er wurde für seine Verdienste im Dreissigjährigen Krieg 1651 zu
m schwedischen Reichsrat und Grafen, 1655 zum Feldmarschall ernannt. Hans-Christopher v. K. h
atte nicht nur militärische Fähigkeiten, sonUdern war auch ein Freund der Gelehrsamkeit. Er w
ar u. a. Mitglied der deutschen Fruchtbringenden Gesellschaft.
Er wohnte mit seiner Familie abwechselnd in der Stader StadtwohUnung in der Grossen Schmiedest
rasse, wo Aurora zur Welt kam, in einer Wohnung im mehr und mehr an Bedeutung gewinnenden Hamb
urg, sowie im 1655 fertiggestellten Landsitz Agathenburg, benannt nach seiner Frau Agathe, br
aunschweigisch-wolfenbüttelsche Hofdame, die er 1633 geheiratet hatte.
Der Sohn Conrad Christoph heiratete 1657 Marie Christine v. Wrangel, die Schwester des berühm
ten Grafen Carl Gustav v. Wrangel.
Aurora wuchs mit ihren Geschwistern in Stade und Agathenburg auf. Nach dem Tod des Vaters - e
r fiel im Jahre 1673 als holländischer General vor Bonn gegen die Franzosen - zog die Mutte
r mit den vier Kindern nach Hamburg.
Aurora genoss eine standesgemässe Erziehung, sie erlebte glanzvolle Feste und wuchs zu einer au
sgesprochen gebildeten und schönen Frau heran. Sie erlernte sechs Sprachen. Kunst, insbesonde
re Gesang und überhaupt Musik, sowie Dichtkunst bestimmten neben dem Erlernen der höheren, vo
rnehmen Lebensart und Weltbildung sowie der reliUgiösen Erziehung die standesgemässe Ausbildun
g.
Von 1680 bis 1691 lebte die Familie in Stockholm in einem Haus in der Altstadt, ein Restauran
t mit dem Namen Aurora erinnert noch heute an die berühmte Bewohnerin des 17. Jahrhunderts.
Nach dem Tode der Mutter im Jahre 1691 kehrte Aurora nach Hamburg zurück, und es begann nunme
hr ein odysseegleiches ruheloses Leben. Bei allem Glanz befand sich Aurora in einer schwierig
en Situation.
Sie besass kaum Barmittel, die Aussichten auf Besitz der Familiengüter waren aufgrund der sch
wedischen Reduktionspolitik, der Einziehung der ehemals verschenkten Güter in Staatsbesitz zu
r KonsoUlidierung des Haushalts, gering. Insofern war Aurora materiell geUsehen für einen Ede
lmann alles andere als eine gute Partie. DenUnoch, sie wurde weiterhin bewundert und umschw
ärmt, verkehrte an vielen europäischen Fürstenhöfen. Erwähnt sei vor allem das LieUbesverhält
nis mit dem sächsischen Kurfürsten, dem späteren polUnischen König August dem Starken, den Au
rora nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Bruders Philipp Christoph im Jahre 1694 zum erUs
ten Mal am Dresdner Hof aufsuchte. Die Gräfin hoffte beim sächsiUschen Kurfürsten Information
en über das Verschwinden ihres Bruders zu erhalten, hatte dieser doch als Oberst in sächsisch
en Diensten gestanden. Graf Philipp v. Königsmarck ist insbesondere durch sein Liebesverhältn
is mit der Kurprinzessin Sophie Dorothea v. Celle, der Gemahlin Georgs 1. v. England (der spä
teren Prinzessin von Ahlden), bekannt geworden.
Aurora's Aufenthalt am Dresdner Hof nahm eine unerwartete Wendung - sie wurde die Maitresse d
es sächsischen Kurfürsten. Sie erhielt ein eigenes Haus, Unterhalt und Dienerschaft.
Diese Liebesbeziehung blieb nicht ohne Folgen - am 28. Oktober 1696 kam ihr Sohn Moritz von S
achsen, der spätere Graf und beUrühmte Heerführer, in Goslar zur Welt, geheim und versteckt i
m Hause eines Bürgers. August der Starke hat ihn offiziell als seiUnen Sohn anerkannt.
Am 14. Mai 1700 wurde Aurora feierlich als Pröbstin des Damenstifts Quedlinburg eingeführt. S
ie bewohnte ein hübsches, zweigeschossiges Haus auf dem Schlossberg mit einem schönen Garten
. Sie hielt grosse Feste ab, das wohl bedeutendste im Juli 1711, als sie Besuch vom russische
n Thronfolger Alexej, Sohn des Zaren Peter des Grossen, hatte.
Aurora's Sohn Moritz begann mit 14 Jahren, auf Wunsch seines Vaters August des Starken, ein
e militärische Laufbahn, die sehr erfolgUreich verlief.
Die ehemals schöne Gräfin litt in den letzten Jahren ihres Lebens an Asthma, Herzbeschwerde
n und Wassersucht - sie starb am 16. FeUbruar 1728 in Quedlinburg und wurde in der Gruft de
r Stiftskirche beigesetzt, wo die mumifizierte Leiche noch bis zum Beginn des 20. Jahrhundert
s zu sehen war.
überliefert ist, dass sich Aurora bis in die Quedlinburger Zeit hinein künstlerisch betätigte
. Sie gehörte zweifelsohne zu der keineswegs geringen Anzahl schwedischer Adelsfrauen, die sp
rachUkundig, gebildet und mit der Literatur der Zeit vertraut war. Sie besass eine Begabung fü
r Malerei, Musik und Schauspielkunst. Wo imUmer sie sich aufhielt, gingen bekannte Künstler e
in und aus und rühmten sich damit, die schöne schwedische Gräfin zu kennen.
Voltaire, der grosse französische Philosoph, bezeichnete sie gar in seiner Biographie Carls XI
I. als die berühmteste Frau zweier JahrUhunderte.
Die eher ungewöhnliche Kombination von reicher Begabung, kulturelUler Wirksamkeit, hohem Adel
, modern anmutender, unverheirateter, selbständiger Lebensart, Charme und ausserordentlicher S
chönheit, macht Aurora zu einer der interessantesten und umschwärmtesten Frauen bis heute. .

Quellenangaben

1 Familienblatt des Geschlechts NÖLDEKE, 120 und 121
Angaben zur Veröffentlichung: Zweimal jährlich im Januar und Juli
2 Maria Aurora von Königsmark, die schwedische Gräfin aus Stade.
Autor: Beate-Christine Fiedler

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Hochgeladen 2022-02-13 20:53:23.0
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