Notizen zu dieser Person
Er war seit 907 Herzog von Bayern und stammte aus dem Geschlecht der Luitpoldinger, und konnte auf den Grundlagen der Macht in Bayern, die sein Vater Luitpold gelegt hatte, aufbauen und nahm bald darauf den Herzogstitel an. Dabei konnte er auf die Unterstützung des baierischen Hochadels setzen. In den großen Jahrbüchern von Salzburg wurde dazu folgendes festgehalten: Die Bayern huldigen freiwillig dem Herzog Arnulf und trugen ihm auf, zu herrschen im Reiche. Seine wichtigste Aufgabe war es, die wiederholten Raubzüge der Magyaren weit nach Bayern hinein zu unterbinden. Eine schwache, hilflose Reichsgewalt bot keinen Schutz gegen die ungarischen Reiterhorden. In der Schlacht von Pressburg 907 wurde der bayerische Heerbann vernichtend geschlagen, danach musste er das baierische Heer reorganisieren. Um die dafür nötigen Mittel zu gewinnen, zog er das Kirchengut ein und verlieh es an seine Lehnsvasallen. Dafür bekam er später den Beinamen der Böse. In den Schlachten von 909 an der Rott, 910 bei Neuching und 913 am Inn gelang es ihm, die Ungarn zurückzudrängen. Er wollte den Krieg gegen die Ungarn aber nicht fortsetzen, sondern suchte einen Ausgleich mit ihnen und erhielt 913 von ihnen die vertragliche Zusicherung, in Bayern nicht mehr einzufallen. Er erneuerte das baierische Stammesherzogtum. Auf Reichsebene verfolgte er eine Politik der Eigenständigkeit Bayerns in inneren Angelegenheiten und nach außen gegenüber den deutschen Königen Konrad I. und Heinrich I. Er beteiligte sich zwar an der Wahl Konrads zum König, sein Eingreifen zugunsten der mit ihm verwandten Herzöge von Schwaben gegen Konrad führte aber zu einem längeren Konflikt, in dessen Verlauf er zeitweise zu den Ungarn floh. Wie bereits Tassilo musste sich auch er eines zunehmenden Reichszentralismus erwehren. Der Chronist von St. Emmeram schrieb dazu: Da fiel also dieser sächsische Heinerich feindlich in das Königreich Bayern ein, wo man keinen seiner Vorfahren gesehen hat, der auch nur einen Fußbreit Bodens besessen hätte, und so glaube ich, dass Gott selbst es gefügt hat, dass er von den Einwohnern einer einzigen Stadt geschlagen worden und mit vielen Verlusten besiegt hat abziehen müssen. Nach Konrads Tod kehrte er 918 mit ungarischer Hilfe in die bayerische Residenzstadt Regensburg zurück und baute eine von der Zentralmacht weitgehend unabhängige, königsgleiche Stellung auf. In der Forschung ist bisher nicht geklärt, ob er sich nach dem Tod Konrads zum Gegenkönig ausrufen ließ (Annales Iuvavenses Maximi zum Jahr 920: Baiuarii sponte se reddiderunt Arnolfo duci et regnare ei fecerunt in regno teutonicorum) oder ein baierisches Sonderkönigtum anstrebte. Im Vertrag von Regensburg 921 erkannte er jedoch nach Kämpfen mit Heinrich dessen Oberhoheit an. Heinrich billigte im Gegenzug seine eigenständige Herrschaft, zu der die Ernennung von Bischöfen z.B. Starchand in Eichstätt, Einberufung von Synoden und Ausübung eigentlicher Regalien (Münzprägung, Zölle) gehörten. Außenpolitisch unterwarf er Böhmen und versuchte in einem allerdings gescheiterten Italienzug 933/934 die Langobardenkrone für seinen Sohn Eberhard zu erlangen, nachdem der langobardische Hochadel ihm diese angeboten hatte. Er wurde im Kloster St. Emmeram in Regensburg beigesetzt. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.