Notizen zu dieser Person
Alter im BB Nr. 30, Aufn. 661 f., zunächst 1741 50, dann Veränderung: 1747 noch 56, 1748 aber 67. Seine Frau Anna ist 1741 65 und durch ein Kreuz später als verstorben gekennzeichnet. Der Hof ist im BB unter Fol. 128, korrigiert zu 332 eingetragen. 1741 keine Kinder eingetragen. - Trauzeugen Ehe 1754: Andreas Tischler, Richter in Repeschin; Matthias Tischler, Geschworener in Wihorschen. Für diese Ehe war eine Dispensation wegen Schwägerschaft im 1. und 3. Grad nötig. - Besitzgeschichte des Hofes Fol. 68 (spätere Hausnummer 1) lt. GB Nr. 22 (1652-1738), Aufn. 226 ff.: 1654 besitzt den Hof Matthäus Hanzl Hedl, der an Bartholomäus Hanzl Hedl noch Grundgeld zahlen muß. Am 13.5.1659 ist eingetragen, daß Hanzl Hedl nicht mehr länger wirtschaften kann und daher den Hof für 130 Schock an Matthias Fux verkauft. Am 9.11.1671 ist notiert, daß Matthias Fux bei seinem Hof nicht länger zu wirtschaften vermag und ihn für 130 Schock seinem Tochtermann Veit Fidler verkauft. Dieser hat bis 1691 alles abgezahlt. Am 7.4.1718 heißt es, daß Veit Fidler vor einem Jahr gestorben ist. Der Hof wird auf 150 Schock geschätzt, mit Vieh auf 209 Schock 24 Groschen 6 Pfennig. Georg Ilg von Christelschlag heiratet die hinterbliebene Witwe und nimmt den Hof an. Erben sind die Witwe Maria und die Kinder Dorothea, 36 Jahre, die auch den Ein- und Ausgang auf dem Hof erhält, Georg, Verheirateter im Krieg, Katharina, Verheiratete, Barbara, 20 Jahre, Jakob, 13 Jahre. Drei weitere Kinder, nämlich Magdalena, Christina und Matthias, sind bei Lebzeiten des Vaters ausgeheiratet völlig abgefertigt worden und haben hier nichts mehr zu suchen. 1737 hat Georg Ilg alles abgezahlt. - Noch klären, wieso die Witwe 1718 Maria heißt, die Ehefrau im BB 1741 aber Anna. BB 1716-40 nicht erhalten für die Herrschaft Drslawitz. - Fortsetzung der Besitzgeschichte im GB Nr. 39, Aufn. 359 ff.: links ist die alte Foliozahl 68, rechts die neue 128 eingetragen. Den Hof besitzt 1738 Georg Ilg, der ihn am 7.4.1718 zu einer Summa pro 209 Schock 24 Groschen 6 Pfennig käuflich angetreten hat. Am 20.12.1765 ist eingetragen: Nachdem Georg Ilg vor einer kurzen Zeit mit Tod abgangen und die hinterbliebene Wittib Maria mit ihren zwei kleinen Kindern ihre Wirtschaft zu betreiben unvermögend ist, als verheiratet sie sich wiederum mit Anton Küeweeg, nach Tods Johann Küeweeg hinterbliebener Sohn von Zuderschlag. - Der verstorbene Georg Ilg hatte viele Schulden hinterlassen, die auf die Kaufsumme aufgeschlagen wurden. Der Hof alleine wurde auf 150 Schock geschätzt, mit Vieh, zugehörenden Gereut etc. und den aufgeschlagenen Schulden kam er auf 377 Schock 59 Groschen 6 Pfennige. Den drei Erben standen davon je 66 Schock 41 Groschen 3 Pfennige zu. Diese Erben waren die Witwe Maria als Grundbesitzerin und die Waisen Anna Maria und Agnes. Am 29.1.1779 heißt es, daß Anton Khüeweeg nicht länger wirtschaften will und den Hof, für den er noch 68 Schock 22 Groschen 6 Pfennig abzuzahlen hat, seiner Stieftochter Mann Johann Khüeweeg für 180 Schock verkauft. Davon gebühren den Erben des Georg Ilg, Agnes und Anna Maria, je 36 Schock 41 Groschen 3 Pfennige und dem Grundabtreter Anton Khüeweeg 111 Schock 37 Groschen 1 Pfennig Grundgeld. Bis 1797 hat Johannes Khüeweeg alles abgezahlt. Am 11.2.1821 wird ein Übergabs- und Heiratsvertrag geschlossen zwischen dem Bräutigam Joseph Kieweg, antretender Bauer auf der Bauernstift Nr. 1, unter Beitritt seines Vaters, des abtretenden Bauern Johannes Kieweg (letzterer unter Vollmachtsvertretung seines Schwiegersohns Joseph Reisinger von Christelschlag), und der Braut Maria Hanußin, ehel. Tochter des Franz Hanuß, Bauers aus dem Krummauer Dorf Schweinetschlag, unter Vertretung ihres Vaters. In diesem Vertrag wird geregelt, daß Johannes Kieweg seine steuerbare Bauernstift Nr. 1 im Dorf Zuderschlag seinem großjährigen Sohn Joseph Kieweg für 700 Gulden übergibt. Auf diese Summe schenkt ihm der Abtreter 100 Gulden als Heiratsgut, 500 hat der Antreter seinem Vater bereits bar bezahlt. Den Rest wird er ihm in Raten bezahlen. Da gegenwärtig noch ein Ausnehmer namens Anton Kieweg bei der Stift lebt, folglich der Abtreter nicht ein zweites Ausgeding beziehen kann, behält er sich bis zum Absterben des Ausnehmers das Bleiben auf dem Hof samt Licht und Wärme und weiteren genau geregelten Einzelheiten vor. Beim Absterben des Ausnehmers Anton haben Johannes Kieweg und sein Weib Anna Maria das Ausgeding. Die Braut verheiratet dem Bräutigam, nebst der gewöhnlichen Ausstattung, an barem Geld 560 Gulden, dazu 1 Paar vierjährige Ochsen, 2 Melkrinder, 1 einjährige Kalbin. Dagegen verschreibt der Bräutigam der Braut als Widerlage seine Bauernstift, wie er selbst sie besitzt, dergestalt, daß nach kinderlosem Absterben der überlebende Teil sowohl das Heiratsgut als die Widerlage erbt (außer das kinderlose Absterben erfolgt vor Jahr und Tag, wofür im Vertrag eine eigene Regelung aufgestellt wurde). - Hochzeit des Georg Ilg 1718, Aufn. 101, als Sohn des Georg Ilg aus Christelschlag. Trauzeugen: Georg Zimmermon und Gregor Kübek. Die Braut heißt Anna, nicht Maria, und wird als Tochter (filia), nicht Witwe des Veit Fidler bezeichnet = Widerspruch zum Grundbucheintrag, aber passend zum Vornamen der Ehefrau im BB 1741. Im BB 1709-15 heißt die Ehefrau des Veit Fidler ebenfalls Anna, nicht Maria wie im GB. Eine ledige Tochter Anna gibt es nicht unter den Kindern 1709-15. Fazit: im GB falscher Vorname Maria, aber richtige Angabe, daß Ilg die Witwe des Fidler heiratete; im KB falsche Bezeichnung als Tochter statt Witwe.
Heike
Neumair
