Notizen zu dieser Person
Hansen-Linie
Stammhaus wahrscheinlich das heutige Mannshaus Nr. 1. Der Stifter dieser Linie Hans Knoch (geb. 24. 10. 1668) war der älteste der drei Brüder, Er heiratete 1695 Margarethe Nendwich aus Wörlsdorf. Dessen Sohn, Johann Nicol, war mit einer Dorothea Renner von Boderndorf verheiratet und war lange Jahre Schultheiß. Wahrscheinlich wohnte er in dem Gut Nr. 1, das heute im Besitz des Bürgermeisters Mann ist. Dieses Gut ging über auf seinen jüngsten Sohn, Johann Peter, dann auf dessen Sohn Johann und 1846 auf dessen Sohn Johann Georg. Das war der Vater des am 9. Febr. 1846 geborenen und am 5. Juni 1928 gestorbenen Nikol Knoch.
Über das Leben dieses eigenartigen Mannes ließe sich ein prächtiger Bauernroman schreiben. Es gab mache Lichtseite in seinem Charakter, aber auch manche Schattenseiten. Dass er einmal mit den Gesetzen schwer in Konflikt geriet, sei ihm nicht allzu hoch angerechnet. Glück und Unglück sind in seinem Lehen reichlich durcheinandergemischt. Schon als junger Mann von 19 Jahren erhielt er von seinem Paten, Nikol Knoch, - dessen Großvater, und der Urgroßvater des "Kloß" waren Brüder gewesen, - ein großes Gut geschenkt, das sogenannte Schwarzen Gut - mit dem prächtigen Fachwerkhaus Nr.7, einem der schönsten Fachwerkhäuser des Coburger Landes.
Der "Kloß" blieb Junggeselle. Einer seiner Brüder, der das Haus Nr. 1 erbte - von ihm kaufte es die Familie Mann - verzog nach Hönbach, ein zweiter, Ludwig, konnte sich das Rittergut Breitenau erworben, Als dieser starb, wurde der "Kloß" sogar Rittergutsbesitzer und zog auch auf einige Jahre nach Breitenau. Er war einer der reichsten Bauern des Coburger Landes. Man schätzte ihn vor dem Kriege allein, auf 300000 Mk. an Barvermögen. Die Inflation nahm ihm viel, aber er war immer noch ein sehr reicher Bauer. Seines Lebens freilich war er nicht recht froh. Eines Tages fand man ihn tot im Hausflur liegen. An die fünfzig Erben teilten sich in seinen Besitz. Das Gut wurde versteigert und von dem Landwirt Johann Gräbner erworben. Bei der Versteigerung der Mobilien erwarb der Neustadter Heimat- und Museumsverein einen Teil seiner Möbel. So wurde das Bauernzimmer des "Kloß" zum Grundstock des Neustädter Heimatmuseums und gewissermaßen auch des Spielzeug- und Trachtenmuseums. In einer der Truhen, die wohl schon Jahrzehnte nicht geöffnet war, fand man, fast wie neu, das Spielzeug aus der Jugend des "Kloß".
Ein dritter Sohn des Schultheißen Nikol· Knoch war Nikol Knoch, der 1739 geboren war und 1819 kinderlos starb. Er war Wirt in Boderndorf Nr. 3. Das Wirtshaus ist 1887 abgebrannt und nicht wiederaufgebaut worden.
Quelle: Emil Herold "Bauern- und Bürgerfamilien im Coburger Land"