Notizen zu dieser Person
Hinweis zur Person
Weitere Nachkommen:
Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien
CD 3 / Band 21 / Seite 234 < I. >
Alt=Hildesheim - Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim - Heft 51/1980
Seite 15
Weitere Vorfahren:
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser
Achter Jahrgang - 1914 - Seite 100
Namensvarianten:
Brandis - Brandes
- 1444 Bürger in Hildesheim.
- 1466 Wandschneider in Hildesheim
- 1478 Mitglied der Vierundzwanziger
Vierundzwanziger:
(Vermutlich) Bürgerausschuß aus Mitgliedern der Gilde unddes Rates.
Quellen
Person: Alt=Hildesheim - Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim - Heft 51/1980 - Seite 15
Hans Berner - Die Behling's in Hajen und Polle - 1929
Seite: 24 C. VII. < 56 > / Seite 21 C. III. <16 > / Seite 24 C. VIII. < 16 >
Alt=Hildesheim - Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim - Heft 36/1965
- Zwei Grabplatten der Familie Brandis aufgetaucht
Seite 10
Hanns Schlotter - Hildesheimer Familiengeschichten - 1982 - 1982
Seite 72
Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien - CD 3 / Band 21 / Seite 234 < I. >
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser - Achter Jahrgang - 1914 - Seite 100
http://www.inschriften.net/hildesheim/inschrift/nr/di058-0226.html
Hinweis zur Person
B RA N D I S zu Hildeshei m
(Ludwig Haenselmann, Henning Brandis'Diarium . Hildesheimsch e
Geschichte n aus den Jahren 1471 - 1528. Hildeshei m 1896.>
Die sicher e Geschicht e des Geschlechtes Brandi s beginn t mi t Hans
Brandi s dem Älteren ( = 374.732). Geboren um 1415,gewann er 1466
d i e Wantschneidergilde . Nich t nach Rentnerart , nur um der poli -
tische n Rechte diese r Körperschaft theilhaf t zu werden: er trie b
seitdem den Tuchhandel wirklich . Welche bürgerliche Nahrung vo r
dieser , erfahre n wi r nich t mi t ausdrücklichen Worten; auf Wollenweberei
schein t di e Nachrich t von Schuldforderunge n zu weisen ,
d i e er i n seinem Letzte n viele n Schäfern erließ: Vorschüsse - so
könnt man si e deuten - auf Wo 1l e 1ieferungen . Daß er wie andere
Bürger von allerle i Gewerbe nebenher und von Beginn seine s Haushalt
s das damals auch i n Hildeshei m sehr lohnende Brauwerk ausübt
e , is t gewiß.
1458 ließ ihm Tilen s Winkelmanns Witwe ih r Haus an der neuem
Straße auf ; ei n Haus am Eck der Hölle,woran ihm ei n Pfandrech t
schon zustand , erwarb er 6 Jahr später durc h Abfindun g der anderen
Gläubiger.
M i t Wissen und Wille n des Grafen von Wunstorf al s Lehnsherren
verkauft e ihm Borcher t von Wetberge 1470 eine n Meierhof . dre i
Hufen und dre i Theil e des Korn- und F l eischzehmts zu Dolgen.
Er war eine r der Reichste n der Stadt : al s di e Bürger 1472 Reit -
pferd e zur Heerfahr t halte n mußten, j e ein s auf 1500 bi s 2000
Gulden Vermögen, ward er zu dritthal b und einem Fuße (2 3/4)
veranlagt , zu dre i Pferde n Borcher t von Hudossen.zu zweien Ebbert
Winkelmann, sons t keine r mehr gleic h hoch, und zu anderthal b
Pfer d nur noch Dre i oder Vier .
Beim Begräbnis seine r Frau ließ er Arme aus hunder t Schüsseln
speisen ; be i seinem - er star b 1481 am 1.Apri l - wurden tausend
Personen gespeis t und sons t begabt.
Großen Wohlstand bezeugt auch, was er selbs t und was di e Seinen
für sei n Seelenhei l aufwenden konnten. Ei n Altarlehe n hatt e er
v or Jahren schon fundier t und mi t 200 Gulden an Dolgen bewidmet:
nach seinem Ableben besserte n di e Söhne dies e Stiftun g mi t 20
Gulden Rente,und ebenso erhöhten und Mehrten si e aus eigene r
Bewegung das ein e und andere seine r viele n letzwillige n Vermäch
t n i sse .
I n den Rathsstuh l gelangt e er noch nicht , al s Vierundzwanzige r
erwähnt ih n sei n Sohn 1478.
Seine Hausfrau Ilsebe , Henning Winkelmanns Tochter , gin g ihm zum
Tode 1477 i n der Nacht vom 13.auf den 14.Oktober voran .
S ie war Witwe, al s er si e heimführte, und bracht e ei n Kin d ihre r
erste n Ehe,Ludecken von Hagen (e r star b am 2.Dec.1512 ) , in s Haus
mit . Ihrem zweite n Gatte n schenkte si e noch di e vorhi n genannten
dre i Söhne.
Til e wurde ungefähr 1445 geboren, be i seinem Tode am 8.VII.1524
stan d er im 78ten Jahre (Diariu m S.249 I> , und,wie es heißt, be i
den Brüdern vom gemeinsamen Leben erzogen. Er wählte den geist -
303
liche n Stand, studiert e zu Erfurt , zu Köln und zu Padua, wurde
dor t Magiste r artium . hie r Doctor utriusqu e und vollendet e 1470
seine Ausbildun g i n Rom, von wo er 1475 heimkehrte . Die beträchtliche
n Kosten seines Studiums waren ei n wohl angelegte s Kapital .
Schon während seine r letzte n Abwesenheit fie l ihm ein e Pfründe
des Stifte s S.Andreä i n Hildeshei m zu, ward er hie r Domherr und
Erzprieste r des Bannes zu Stöckheim, demnächst auch Props t zu
Nörten: 1479 Props t zum Hl.Kreuz, wo er dann neun Jahr später,
nach dem Tode seine s Vorfahr s Herr n Eggeling s von Wenden, dauernd
Sit z nahm.
Versorgungen freilich , di e er ohne den Reichthum seine s Vater s
kaum erlang t haben würde, und ob sein e geistige n Gaben dabe i ü-
berhaup t i n Betrach t gekommen sind , mag man zweifeln : war di e
Praxi s be i Besetzung der Kirchenämter doch allgemei n und ohne
Hehl simonistisch . Ausser Frage aber steht , daß ihm mehr al s
dies e Würden di e Thätigkeit eingetrage n hat , zu der er al s
Rechtsbeistand , Rath, Unterhändler i n Dienste n des Bischof s sei -
n er Vaterstadt , andere r Fürsten und Städte for t und for t bi s i n
sei n hohes Alte r Gelegenhei t fand . An eine r späteren Stell e sol l
dargeleg t werden, wie das große Vermögen, das er be i seinem Tode
am 8.Jul i 1524 hinterließ, seinem jüngsten Bruder Henning
verhängnisvoll wurde.
Der mittlere , Hans, vie r Jahre jünger al s Tile , vermählte sic h am
3.November 1471 mi t Grete n v.Wirin g und erzielt e mi t selbige r
zwei Töchter und zwei Söhne. Die erste n dre i Jahre seine r Ehe
blie b diese s Paar ohne eigenen Haushal t be i den Brand'sehen
Elter n i n Wohnung und Kost; dann bezog es Hermann Huddessems Haus
an der Jacobs straße, und nach aber dre i Jahren kauft e Hans Herr -
mann Westfal s Haus am Markte. Die Braugerechtsame erwarb für ih n
sei n Vate r 1474, das Knochenhaueramt gab er 1490 wieder auf - aus
Gewi s sensbedenken, di e uns unverständlich bleiben .
I n das Stadtregimen t ward er öfters berufen : al s Vierundzwanzige r
1482 und nochmals 1493. wo er Sprecher diese r Körperschaft war,
a l s Kämmerer 1487 und mindestens einma l vorhe r schon. Einen
überaus reiche n Mann nennt ih n der Enkel seine s Bruders , vom
Bischo f tru g er Lehen, al s eine n der vornehmsten Bürger lu d ih n
ausser wenigen anderen di e damals nich t unte r den Regierenden
saßen, Bischo f Eric h zu den Gastgeboten ein , di e er dem Rathe von
Hildeshei m 1503 dem Rathe, den Vierundzwanzigern,de n goslar'sche n
und braunschweig'sehen Sendboten 1504 gab. Am Ende seine s Lebens
aber brac h durc h ih n und di e Seinen schwere Trübsal herein . Den
Anstoß gab ei n Rechtsstreit , i n den er mi t Hans Luzecken, dem
Manne seine r Tochte r Ilseb e (di e Hochzei t war am 19.Jul i 1495 gefeier
t worden .um deren Brautschat z und Leibzuch t
geriet . Der Bruch ward durc h di e Hof fahr t und Halsstarrigkei t
beide r Männer unheilbar , das junge Paar gin g auseinander.
Hans Luzeken wußte sic h der Volksguns t zu versichern ; das Erbübel
bürgerlicher Demokratien. Haß, Abgunst und Neid auf di e Reichen,
gewann auch auf dem Rathhause Einfluß und bracht e Verfolgunge n
über Hans Brandes, denen diese r sic h durc h Stadtfluch t entzo g -
das nähere hat sei n Bruderenke l Joachim Brandes im Anhange zu
Hennings Diariu m der Nachwelt überliefert.
Zu Braunschweig fan d Hans ein e Zuflucht . Hie r hat seine andere
Tochte r mi t Kor t Döring, hat Ilsab e sic h nach dem Tode Luzekens
zum zweite n Mal mi t Ludeken v.Peine verehelicht ; hie r is t ih r
Vate r 1511, ihr e Mutte r ei n Jahr später verstorbe n und be i den
Pauliner n zur Gruf t gebrach t worden, noch ehe der Proceß, den di e
3 04
Brande s i n Rom gege n Hildeshei m angestreng t hatten , zu glimpf -
liche m Ende gedieh .
Dies e Wirre n erschütterten di e Stellun g do r Famili e i n Hildeshei m
nich t wenige r al s nachmal s di e Händel um de n Nachlaß Props t
Tilens . Hans Brande s beid e Brüder wurde n mi t darei n verwickelt ,
u n d di e Nachwirkun g macht e sic h noc h fühlbar, al s Hennin g gege n
Ende seine s Leben s ei n ähnliches Schicksa l ereilt
BRANDIS . Hans,* Alfel d 1415,+ ebd.l.IV . IV/ 1
1481 , 1444 Bürgerzu Hildesheim , Tuchhändler, L. Henselman n
Brauer,145 8 ei n Haus vo n Til e Winkelmann s Witwellennin g B r
an de r neue n Straße, 1466 Wandschneider,147 8
Mitglie d de r 24 , erwar b 1464 ei n Haus am Eck
d e r Gölbe,kauft 1470 eine n Meierhof ; 1478 Mit -
glie d de r Vierundzwanziger ; oo um 1444 Ilsabe ,
Tochte r des Hinric h (Henning ) Winkelmann,*... .
..,+ Hildeshei m 14.X.1477,(ooI.Ludek e vo n Hagen,
Dia r iu m 14 71-
1528 .
+ vo r 1431) . ( =
http://www.arendi.de/_Brandis/Brandis-History.htm
1444 Bürger zu Hildesheim
1466 Aufnahme in die Wandschneider-(Tuchmacher-)Gilde;
1469 stiftete er eine Commende am St.-Matthäus-Altar in der Andreaskirche zu Hildesheim
1478 Ratsherr, Brauer und Mitglied der Vierundzwanziger;
Das Grabmal von ihm und seiner Frau ist in der St. Andreas-Kircheerhalten. Ilsabe: 1454-1477 erwähnt in Hildesheim