Dr. iur. Siegfried HOFFMANN

Dr. iur. Siegfried HOFFMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Dr. iur. Siegfried HOFFMANN
Beruf (Abiturient des Stadtgymnasiums um 1897), Rechtsanwalt (bis 1938) und Notar (bis 1933), Buchhalter in London (nach 1938)
Religionszugehörigkeit mosaisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 11. Januar 1878 Castrop nach diesem Ort suchen
Tod 11. Dezember 1950 London?, Großbritannien nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Praedikatsexamen in Koeln, Referendarzeit in Dortmund, Staatsexamen in Berlin, Zulassung zur Anwaltschaft beim Amtsgericht und beim Landgericht in Dortmund 1904
Promotion in Greifswald 1901
1920 Notar mit Amtssitz in Dortmund,
arbeitete ab 1924 in der Kaiserstrasse 24, wohnte in der Saarbruecker Strasse 6
1929 Kandidatur bei den Deutschnationalen zur Stadtverordnetenwahl
1933 Entlassung aus dem Amt des Notars, als Teilnehmer am 1. Weltkrieg jedoch zunaechst vom Ausschluss aus der Anwaltschaft noch verschont,
1938 Entzug der Zulassung als Rechtsanwalt,
1939 Auswanderung über Holland nach London, wo er bis zu seinem Tode eine Taetigkeit als Buchhalter ausuebte, von der er und seine Frau leben mussten.
Am 18. August 1948 schreibt er an Herrn Landfermann unter anderem:
„Nachdem in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938
unsere Wohnung völlig zertrümmert worden war, wurde ich
am Morgen verhaftet, ins Polizeigefängnis gebracht und von
dort am 12. November nach Sachsenhausen14 ins Konzentrationslager. Was ich hier erlebt und erduldet habe, will ich mit Stillschweigen übergehen; nur das eine möchte ich sagen: es überschreitet jeden Begriff, den man sich von
menschlicher Rohheit und Gemeinheit machen kann.“
In einem weiteren Brief vom 11. August 1949 heißt es über
sein Haus in der Friedenstraße 20:
„Ich habe es unter dem Druck der Verhältnisse im Januar
1939 nach meiner Entlassung aus dem Konzentrationslager
zum Einheitswert verkauft, einem Wert, der in Wahrheit zum
wirklichen Wert in keinem Verhältnis stand. Das Entgelt
wurde seinerzeit, da mein Vermögen beschlagnahmt war,
bei der Bank auf einem Sperrkonto hinterlegt, so dass ich
darüber nicht frei verfügen konnte.“
Er berichtet dann noch, wie sehr ihm die „regelrechte Arbeit
auf dem Gebiete, auf dem ich mich sachkundig fühle“ fehlt.
In der Londoner Zeit verfasste er ein Buch, das sich anhand
des Prozesses des Sokrates, des Prozesses Jesu und des
Glaubensprozesses Spinozas mit der „Idee der Gerechtigkeit“ befasst.
Es erschien nach seinem Tod – 11. Dezember 1950 vermutlich in London – im Leo-Baeck-Verlag in New York.

Quellenangaben

1 https://www.anodo.de/wp-content/uploads/2013/02/Das-Schicksal-der-jüdischen-Rechtsanwälte.pdf dort Lebenslauf 11, Quelle Seiten 22 ff.

Datenbank

Titel Personen am Stadtgymnasium Dortmund, gegruendet 1543 als "Archigymnasium", spaeter Evangelisches Staedtisches Gymnasium bis 1932, von 1933 bis 1945 sogar Hitlergymnasium (Bemerkung fuer historisch weniger Informierte: Hitler war nie auf diesem Gymnasium)
Beschreibung Die Datei ist im Entstehen und soll noch ergaenzt werden. Zunaechst wurden die Personen erfasst, die in der Festschrift der Schule vom Dezember 1959 benannt sind. (Bisher digitalisiert: 239 Direktoren und Lehrer seit 1893 bis 1959, einzelne davor und danach; es folgten die derzeit bekannten in Kriegen gefallenen oder vermissten 363 Stadtgymnasiasten, darunter sogar zwei Quintaner als Flakhelfer.) Ergaenzungen sind willkommen und werden gerne eingearbeitet. (Es sind bereits mehr Personen eingegeben worden als angezeigt werden; das Programm filtert automatisch so lange diejenigen aus, bis deren noch einzuhaltende gesetzliche Datenschutzfristen abgelaufen sind. Danach sind ihre Daten sofort sichtbar.)
Hochgeladen 2024-05-15 00:15:34.0
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