1798, 13. Okt.: Testament [HStA Wiesbaden 106/3116] Letzter Wille der Anna Maria Schallin von Nied vom 13. Okt. 1798; Anna Maria Schallin, Dienstmagd des Kurfürstlichen Mayntzischen Zollnachgängers Franz Joseph Stark gibt an, daß sie von dem franz. Kapitän Le Fevbre, welcher sie zu heiraten versprochen, geschwängert worden sei. Wegen der Gefahr der Geburt will sie ein Testament machen und verordnet: 1. "daß ihr Körper nach christkatholischem Gebrauche, ihrem Stande gemäß bei hellem Tage zur Erde bestattet, und hierzu ihre Anverwandten zu Nied eingeladen werden sollen, wobei drei Tage nacheinander drei heilige Messen für ihre arme Seele gelesen und den Armen Zehen Gulden verabreicht werden sollen". 2. zu ihrem Erbe setzte sie ihr noch ungeborenes Kind ein ... 3. sollte dieses Kind vor seinem 14. Lebensjahr versterben ... solle ihr Bruder Christoph Schall 14 Gulden, dessen ersterer Ehe Sohn Nicolaus 186 Gulden, dessen zweiterer Ehe Sohn Johannes 200 Gulden und die Zollnachgängerin Stark 100 Gulden erhalten. ... Weiter Personen erhalten kleine Summen und Gegenstände. 1798, 15.11.: Des versiegelt Testament wird von der Frau Zollnachgänger Stark an die Amtsvogtei Höchst übergeben. 1798, 22.11.: Der (Gastwirt) Jörg Will (aus Nied) stellt sich als Vormund für das hinterlassene Kind zur Verfügung. 1798, 6.12.: die Inventarisierung des Nachlasses ergiebt 59 Positionen Kleider, Wäsche, Schmuck sowie Passiva in Höhe von 75 Gulden. 1799, 8.1.: Das (versiegelte) Testament wird in Beisein des Bruders Christoph Schall und des Vormunds Jörg Will eröffnet. 1799, 8.8.: Die Versteigerung des Nachlasses erbringt 138 Gulden 10 Kreuzer. 1799, 8.8.: Rechnung des Vogteidieners Hemroth über 1 fl und 5 Kr. für die Durchführung der Versteigerung. 1799, 11.12.: Auflistung der Guthaben und Schulden der Anna Marie Schall bei Frau Strak. Es ergeben sich noch 56 Gulden 1 Kr. Schulden. Diese Summe zahlt das Vogteiamt aus. 1799, 14.12 Verlassenschaftsrechnung der Johanna Marie Stark über 135 fl. 1799, 17.12.: der verbleibende bare Geldvorrat von 76 Gulden, 26 Kr. wird an den Schultheiß Wilhelm Wagner von Nied ausgehändigt.