Notizen zu dieser Person
Sterbealter 57J.;wenig 5 Tg.
¸/S.206r
Vom Musquetier über Tagelöhner und "Nürnbg. Boten hat er es an seinem Lebensende
bis zum Bürger und Fuhrmann gebracht.Als nürnberger Bote erledigte er Aufträge
Windsheimer Bürger und schob einen Karren die zum Teil schlechte Wegstrecke bis
nach dem 40km entfernten Nürnberg.Er wurde als Musquetier in des Martin Wagen-
stolls Behausung mit Elisabeth Sonnenleiter getraut.Wahrscheinlich war eine
kirchliche Hochzeit für ihn unbezahlbar.Im Laufe seines Lebens,anhand der Ge-
burtseinträge seiner Kinder zu verfolgen, gelangte er über die Berufsbezeichnung
"abgedankter Soldat" u. Taglöhner zu dem oben geschilderten Werdegang.
Lit:Brockhaus über das Bürgertum:Das Bürgertum bildet sich durch die grundbesit-
zenden Geschlechter einer Stadt.Der geimeinsame Wohnsitz wurde befestigt und
bildet die Grundlage von Freiheit. Die Bestätigung ihrer Freiheit erringen sich
die Bürgerschaften(auch Patrizier als "gehobene Bürger" zählen dazu) im Kampf
gegen die älteren weltlichen und kirchlichen Gewalten.Da sie sich selbst zu
schützen vermögen, gewinnen sie ein ungleich höheres Maß an Freiheit, als die
Bauern. Die mittelalterlichen Privilegien und Stadtrechte sind Ausdruck dieser
Freiheit. Die Stadt zieht durch den Schutz, den sie gewährt und durch die Ar-
beitsmöglichkeit, die sie bietet, Händler und Handwerker in ihre Mauern.:Stadt-
luft macht frei.Diese werden in die Bürgerschaft und damit in den Wehrverband
eingegliedert, organisieren sich aber in eigenen Berufsverbänden z.B. in Gilden
und Zünften.Voraussetzung voller Rechtsfähigkeit (beim Kampf um einen Anteil am
Stadtregiment) war der eigene Grundbesitz.Andere Einwohner z.B. Gesellen,Gesinde
unzünftige Gewerbetreibende, selbst die "unehrlichen Leute"(Schinder,Henker;Dir-
nen) blieben Schutzverwandte und waren nicht rechtlos. Nach 15jähr. Anwohner-
schaft galt ein Einwohner als "frei", wenn sein "Herr" bis dahin keine Einwände
erhob.
Eintrg.i.Bürgerbuch Windsheim Bd.II/d Stadtarchiv::
1716 Andreas Hoffmann ein gewesener hiesiger Musquetier von Burgbernheim bürtig
recipiert und verpflichtet worden. 28.August 1716
Taufeintrg.Burgbernheim:1684;24.12. (luth.)
"JOHANN ANDREAS,Sebastian HOFFMANNs und Dorothea Söhnlein x 24.10bris(1684)
und 25.dies getauft worden.
Taufpath ist Hans Andreas,Conrad Pfeifer -ein...."
Sterbeeintrg.Windsheim:21.12.1742 (luth.)
"Freitag d.21.dec.Fer Thoma
ANDREAS HOFFMANN-Nürnberger bott,lebte im Ehestand 28.Jahr 9 Mon.- 4Tg.,unter
erZeugung 2 Söhn und 4 Töchter, davon noch 1.Sohn und 2.Töchter am leben da er
von der älteren auch 1 tichterlein(Enkelkind) erlebt so ebenfalls noch am leben.
alt 57Jahr weniger 5 Tag."
Eheeintrg.Windsheim:1715;22.4.
"Anno 1715,den 22.April sind auf Vergünstigung des löblichen Kriegsamts allhier
copuliert worden in des Martin Wagenstolls-Tagelöhners-Behausung ANDREAS
HOFFMANN-Musquetier unter hiesigem Contingent,des Sebastian Hoffmanns,Zuwohners
zu Burgbernheim hinterlass. Sohn mit ELISABETHA SONNENLEITER,-Inwohner zu ickel-
heim filia relicta."
Andreas Hoffmann wurde am 19.3.1721 beim Sohn des "hießigen Soldaten" Johann
Hoffmann und dessen Ehefr.Cath. zum Paten gewählt.
Wahrscheinlich hat er auch Verbindungen zu Nürnberger Handwerkern gehabt, auf
dem Wochenmarkt Ware verkauft und eingekauft.Sicher aber seinem späteren Schwie-
gersohn den Einstieg in dieses Geschäft ermöglicht mit dessen Verbindung ins
nürnberger Handwerkerleben dann unsere Nürnberger Familienforschung hinzu kam.
bei seiner Eheschl.;bei seinem Sterbeeintrg.,bei den Geburtseintrg.seiner Kinder
erscheinen chronolog folgende Berufsbezeichnungen:
1.Musquetier,2.abgedankter Soldat,3.Tagelöhner,4.nürnberger Bote,5.Fuhrmann.