Johann Jacob GAYER

Johann Jacob GAYER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Jacob GAYER
Beruf Pfarrer

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1746 Tübingen nach diesem Ort suchen
Tod 1829

Notizen zu dieser Person

Pfarrer in Hasel von 10.05.1797 - Spätjahr 1808; Die Pfarrfamilie
tritt in den KB Hasel kasualisch nicht in Erscheinung, Weidner erwähnt
allerdings, dass der Sohn des Pfrs. Gayer als Artillerist in Rußland 1812
starb; NEU, H.D. 1939, S. 185: hier ist der Vorname Johann Georg angegeben;
* 1746 Tübingen. Va. Bäcker. stud. Tübingen, rez. 1776, 1776 Hertingen,
Gondelsheim, 1778 Betberg, PV Ötlingen, 1780 Pfr. in Kürzell, 1785 Prechtal,
1797 bis 1808 i. R. Hasel. + 1829; WEIDNER, H. 1933, S. 134: "vorher in
Prechtal, wo er infolge Kriegsunruhen einiges Vermögen verloren hatte.
Über diesen Mann, der mit seiner Familie das traurigste Kapitel in der
Hasler Pfarrgeschichte darstellt, wäre sehr viel zu sagen. Wir wollen uns
auf Weniges beschränken, es ist auch das noch genug! Die Hauptschuld an
den schlimmen Zuständen im Pfarrhaus trug die Pfarrfrau. Der Mann war zu
nachsichtig und schwach, der schauderhaften Mißwirtschaft entgegenzutreten.
Der 'Zehnten' wurde gleich zu Anfang des Jahres verschachert, dann lebte
die Familie aus dem Vollen, solange noch ein Kreuzer da war oder das Weinfäßchen
noch lief. Nachher war dann die bittere Armut im Hause. Es kam so weit,
daß die ganze Familie kaum mehr ihre Blöße bedecken konnte und die 8 Kinder
'gleich einer Betteljudenfamilie in der zerlumpten Kleidung auf bloßem
Laub liegen'. Der Pfarrer selber war zwar 'nicht ganz bar an den nötigen
Kenntnissen', aber unverzeihlich schwach und nachsichtig im Hause. Die
zum Teil schon erwachsenen Kinder ergaben sich dem Müßiggang und dem, was
daraus entspringt. In keiner Dienststelle waren sie zu gebrauchen. Die
Amtsverrichtungen versah der Pfarrer pünktlich, aber wie! Wo sollte Erbauung
herkommen, wenn er 'in einem zerlumpten schmutzigen Anzug, ungewaschen
und ungekämmt an den Altar tritt wie ein polnischer Betteljude, schneidet
erst rechts und links Gesichter und brummt dann monotonisch unverständliche
Worte her, deren Sinn oder Bedeutung man auch mit der gespanntesten Aufmerksamkeit
und dem feinsten Gehör nicht erraten kann'. Auf der Straße ging er gewöhnlich
'in einem zerlumpten grünen Kamisol mit einem durchlöcherten Schlapphut'.
Entsprechend die Eheliebste. Mit diesen noch sehr gelinden (!) Stichproben
wollen wir es genug sein lassen. Bittschrift auf Bittschrift erließen die
Hasler, sie möchten doch einen anderen Pfarrer erhalten. Die Leute gingen
zum Teil nach Dossenbach, Gersbach oder Schopfheim in die Kirche und 'offenbarten
einen wahren Heißhunger nach Gottes Wort', das sie in der eigenen Kirche
nicht mehr finden konnten. Endlich wurde Gayer im Jahre 1808 pensioniert
und zog nach Grenzach, wo er 1829 starb."

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Hochgeladen 2005-10-21 09:20:29.0
Einsender user's avatar Fred Wehrle
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