Michael GLÜCK

Michael GLÜCK

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Michael GLÜCK

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1565 Wolfach nach diesem Ort suchen
Tod nach 1587 Wolfach nach diesem Ort suchen
Heirat 1587 Wolfach nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1587
Wolfach
65 N.N. _____

Notizen zu dieser Person

"Michel". "Glickh".
Die Familie Glück. (Quelle Frank Schrader Familienbuch)
Ältester bekannter Vorfahr in der Ahnenreihe ist Michael Glück, der am 16.September 1627 "zur Einziehung zu der Halbschazung zu der Schanz vom E.Rath uff Michaelis erkannt" wurde. Michaels Sohn Bartholomäus Glück wird als "Gastgeber zum Rothen Lewen zu Wolffach" erstmals im Jahr 1612 erwähnt. Diese Gasthaus befand sich in der Vorstadtstraße 50. (In der Mitte des 19.Jahrhunderts erhielt das Gasthaus aus Anhänglichkeit zum badischen Fürstenhaus den Namen "Zähringerhof". Wihelm verlegte es 1909 in die Vorstadtstraße 100. Seither wurde das Haus Vorstadtstraße 50 als der "Alte Zähringer" bezeichnet. Der Wappenstein des "Roten Löwen" aus dem Jahr 1764 wurde über die Einfahrt des nach dem Vorstadtbrand von 1849 neu aufgebauten Gasthauses und nach dem Abriß des Gebäudes im Jahre 1988 im Rahmen der Vorstadtsanierung an der Wand in den Arkaden des 1993 neu gebauten "Quartier I" angebracht.
Bartholomäus Glück war Kirchenschaffner, Ratsherr, Bürgermeister (1633), Stabhalter (1651) und von 1645 bis 1653 Schultheiß. Er und seine Frau erwarben am 19.Februar 1618 von den Eheleuten David Knoller, Bärenwirt und Anna Bühler das Feld "mit Matten, Baumgarten und Wasserleitung vorm Vogtsbach im Mezenloch gelegen" um 615 fl.
Durch einen Blitzeinschlag in die Scheune des Sonnenwirts Lorenz Beck am 27.Juli 1638 brach ein Feuer aus, bei dem 25 Häuser und Scheunen verbrannten. Dabei kam auch das "Helfer- oder Kürchenschaffneyhaus in der Hintergassen" (heute ungefähr Schloßstraße) in Gefahr, ein Raub der Flammen zu werden.
Bartholomäus Glück berichtet darüber:
"Als am 27.July durch bewußter Dinge eine große Brunst allhier entstanden und vorgangen, ich aber ohne besondere erpettene Hüllf und Gottes Bewahrung ehrlich Leut, das Helfer- und Kürchschaffneyhaus nit retten mögen, ich ich uff derselben trewlich Arbeit 10 Maßen Wein áa 15 kr spendiert".
Von den Auswirkungen des 30jährigen Krieges blieb Wolfach zunächst weitgehend verschont. Als sich der Krieg jedoch auch nach Düden ausdehnte, zogen im Mai 1632 die ersten Soldaten durch Wolfach. Die "Prenckischen Reütter" stießen dabei die Hoftüren von Bartholomäus Glücks Haus auf und stahlen neben Wagenrädern auch Betten, um sie in anderen Häusern wieder zu verkaufen unter der Drohung, alle Betten in Stücke zu hauen, wenn man ihnen kein Geld gebe.
Am 17.Juli 1632 trat der ehrsame Ausschuß der Herrschaft Kinzigtal unter der Leitung von Oberamtmann Vratislaus Finkh, Schaffner Andreas Schnetzer und Landschreiber Johann Roth zusammen, um zu beraten, wie man sich dem Feind insbesondere bei Kontributionen verghalten solle. Bürgermeister Bartholomäus Glück sprach dabei die Befürchtung aus, "wann mann sich ein einzigesmal zu der schwedischen Contribution verstehen wurde, hätte man heunt oder morgen die Kayserlichen, so wieder obsiegen sollten, wegen Contribuieren mehr zu fürchten, auch müsse man die ganze Gemein fragen, sintemalen etliche sich verlauten lassen, sie wollen weder dem Von Oßa als Kayserl. Commißar, geschweige den Schwedischen contribuieren". Der Ausschuß verfaßte schließlich zu Erhöhung der Sicherheit eine "Proposita" mit 15 Punkten.
Den 16.Januar 1634 machten "die Villinger", die österreichisch waren und zu jener Zeit häufig Raubzüger unternahmen, mit Hilfe von Schapbacher Bauern einen Anschlag auf die "allhie liegendthe Schwedischen Völckher": Sie kamen morgens um 5 Uhr vor das Tor, wo die Wolfacher Bürger die Wacht hatten. Die "ermelten Bauern gaben der Wacht Antwort, gaben sich für Bürger aus, kamen also in die Stadt, machten etliche Soldaten (....) nieder und haben, was sich nit versteckt, mitgenommen, auch eine ziemliche Beut an Pferden und anderen Sachen bekommen".
Durch diesen Eifall drohte der Stadt großes Unheil, denn 1000 der "schwedischen Völcker" hatten schon den Befehl "alles niederzuhauen und die Stadt zu verbrennen", doch wurde dies wieder verboten, weil die Stadt und die Bürgerschaft keine direkte Schuld hatten.
Um den Hintergrund dieses Überfalls zu untersuchen, erhielt der Rittmeister Schilt "die vollkommene Gewalt, nicht allein Schultheißen, Burgermeister und ganzen Rat, sondern auch die vorgesetzte Obrigkeit allhier zu Wolfach mit sich gefänglich wegzuführen". Auf "höchliches" Bitten erreichten die Wolfacher, daß von den Oberamtleuten nur der Landschreiber Johann Roth und vom ehrsamen Rat Bürgermeister Bartholomäus Glück abgeführt wurden. Der Rat gewährte Glück für seinen Einsatz einige Sicherheiten und Gegenleistungen:
"Alldieweil diesem sich in solche Gefahr und von seinem Weib und Kindt hinwegzubegeben über die Maßen schwer fallen wollen, es seye denn, daß ihm dessentwegen von gemeiner Stadt ein genügsam Revers und Schadlos gegeben werde: Als haben Schultheiß, Bügermeister und Rat der Stadt Wolfach ihme bürgenweise versprochen und zugesagt daß, wofer ihm einiger Schad, Unheil, Unglimpf und Nachteil aus dieser Reis, auch seinem Weib und Kindt, auch Haus und Hof, so hieraus und dessentwegen, und von dieser Reiß herrührend, entspringen möchte, er alleweg schadlos, auch Haus und Hof unterdessen, so lange er ausser Lands, von aller Einquartierung frei und sicher gehalten werden solle".
Die genaue Untersuchung der Angelegenheit stellte die Unschuld der Wolfacher an dem Einfall fest. Da aber durch die Bewohner der Herrschaft und der Stadt nichts zur Verhinderung dieses Einfalls geschehen war, wurde ihnen ein stillschweigendes Einverständnis und "Zuthun" unterschoben und die Stadt und die ganze Landschaft zur Bezahlung von 24 000 fl verurteilt.
An Gewaltakten der rohen Soldateska fehlte es bei den Einquartierungen nie. So ist am 17.februar 1638 "Anna, eine Soldatenfrau von dem Alt Pappenheimischen Regiment (....) von einem Soldaten selbigen Regiments in Burgers Barthle Glückhen Behausung gestochen und den 18. volgends allhie begraben worden".
Im Sommer 1638 kamen die Schweden nach Wolfach, das zu einer Verteidigung nicht stark genug befestigt war und sich deshalb ergab. Am 4.September zogen die Feinde in die Stadt, die schwer darunter zu leiden hatte. Erst am 12. kehrte wieder etwas Ruhe ein. Bartholomäus Glück beklagt sich nun, daß die Soldaten Weihrauch, Wachs, einen Opferstock und ein schwarzes "Trüehlein" zu den Kirchensachen geraubt hätten, seine Akten in der "Stadt Gewölb" seien "übel tractiert" worden: "In einer Laden, wohlöverschlüssig in gemeltem Gewölb gelegene, der Kürche zugehörige Rechnungen, Urkunden und andere Sachen sind verloren oder verbrannt worden". Dem Regimentsquartiermeister mussten um "Befreyung des Helfer- oder Kyrchschaffneyhaußes" 12 Reichstaler "guetgemacht werden, damit verhoffend nichts zu Schaden geraten solle".
Am 24.September 1638 zogen die Schweden wieder ab. Kurze Zeit später erschienen kaiserliche Truppen in Wolfach. Deren Regimentsquartiermeister erhielt bei seinem Abzug wegen "Befreyung des Helfferhauses" 5 zugestellt. Als sich vom 28.Oktober bis zum 8.November das Götzische Regiment in Wolfach befand, hat der "Kirchenschaffner dem Quartiermeister an Geld nichts geben, ist aber umb den Kürchen Haber, so im Heußlin gelegen, allen kommen".
Als die im Januar 1639 einmarschierten Schauenburgischen Soldaten " am 17.Februar abzogen und hernacher die Stückhlin und Doppelhacken durch die Burgermeister, Stadtschreiber und zugehörigen Burger visitiert, looß gebrannt und wieder frisch geladen worden, haben sy nach Verrichtung bei Burgermeister Barth. GLückhen, mit samt Herrn Schultheißen ein Zech getan" im "Roten Löwen".
Schwedische und Französische Truppen zogen 1642 raubend und plündernd durchs Kinzigtal. Bartholomäus Glück berichtet, daß das "Helfer Haus ganz voll worden, damit selbiges nit wie andere Häuser verschlagen und abgebrochen worden, hat er einem Furier 12 fl geben müssen".
Bei der 15 Wochen dauernden Einquartierung des Französischen Marschall Guâebriant im Sommer 1643 entstand der Kirchen ein Schaden von über 200 fl durch Raub von Wachs, Weihrauch, Geld und anderen Dingen. In der "Kürchenschaffney" raubten die Soldaten Tuch und verdarben die dort aufbewahrte Frucht. Am 6.September 1643 mußte Bartholomäus Glück durch seinen Sohn "Weyrauch von Straßburg bringen lassen, weylen allhier keiner zu bekommen war, ist aber auf der Straß bey Biberach von den Breysachern auch abgenommen worden". In dem "Guebrianischen Quartier (ist) der Stadt Gewölb zerschlagen und sind die schrifftlichen Sachen (städtische Akten) alle heraus s.h ( = mit Verlaub zu sagen) ins Koth geworfen worden. Barth Glückh und der Stadtknecht haben solche auf- und ausgelesen und hernacher ein Zechlein gethan und verzehrt 3 ß und 6 kr".
Am 20.März 1654 genehmigte der Ehrsame Rat, daß Bartholomäus Glück, falls "er sich mit ainer Erlichen Weibs Persohn vndt darauf Hochzeit gehalten vnd sich burgerlich eingeschickt haben würdt, (....) der Lands vndt Würthsodrung gemäß, in seines Vatters sel. khäufflich angenommener Behaußung Wirthschaft zu treyben vergunnt sein solle".
Ein Bruder von Bartholomäus, der Salmenwirt Georg Leonhard Glück (1628-1718) war Ratsherr, Bürgermeister und von 1690 bis 1703 Schultheiß. Er und seine Ehefrau Eva Neef (1629-97) verkauften am 8.April 1672 ihren halben Krautgarten "im Möhrlinsagger an Georg Aberlin am Steeg".
Wie schon ihr Vater hatten auch Bartholomäus und Georg Leonhard unter den Folgen des Krieges zu leiden. Im Raubrieg von Ludwig XIV. gegen Holland (1672-79) kam es zu zahlreichen kaiserlichen Truppendurchzügen und Winterquartieren. Zur Erleichterung der Bürger übernahm die Stadt einen Teil der Kosten. Nachdem die Bürgerschaft durch die harten Winterquartiere (1676-77) "empfindlich außgemärgelt worden war und durch den lothringischen Rittmeister de Molin bey Christian Haug, Sonnenwirt, und Bürgermeister Leonh.Glückh, Salmenwirt, ahn Speiß, Trankh und servis vnd ander Uncösten inner 22 Wochen eine ziemliche Summe Geldes ufgangen, als hat E.E. Rat bei solcher Beschaffenheit und in Ansehung bey der Stadt dermahlen das Büchsengelt wegen starkher Frachtzufuhr (Meß- und Stellgeld) einmerkliches tragen thuet, den Rest id est 400 fl aus der Stadt-Cassa zu bezahlen einhellig erkannt".
Bürgermeister Leonhard Glück, der den Rittmeister de Molin, "underm Commando Herrn Obristen von Mortral", vom 20.Januar bis zum 28.April 1677 "im Quartier gehabt, ist von Ratswegen vor 14 Wochen zu geben erkannt worden: Ersten für Lüechter und Holz 32 fl 40 kr. Sodann für Schlaafgeld und gehabte Unmueß 32 fl und 40 kr", insgsamt also 89 flund 20 kr.
Ein Jahr später beklagte sich Georg Leonhard als Amtsbürgermeister darüber, "daß er neben einem Proviant Offizier noch einen Soldath nebst Weib und Kindt und zu mahlen noch 2 Ordonanz Reuter haben müsse, er bitte, man wolle solche anderwärts verlegen". Der E. Rat zeigt Entgegenkommen und die zwei "Reuter" seinem Bruder "Bartlin Glückh, dem Wirt zum roten Lewen" auf.
Ihr Winterquartier richteten " Kayserstainische Truppen" im Winter 1678/79 in Wolfach ein. Georg Leonhard Glück schickt seinen Soldaten dem "Christa Sandhasen dem eltern ins Haus, worüber E.E. Rhat aber erkhennt, daß der Soldat mit einem Boletten (Quartierschein) wieder in den Salmen eingewiesen wird". "Barthlin" Glück beschwert sich, daß er Einquartierung bekommt, "obwohlen er dem Hauptmann Remscheidt 2 Betten und etwas Tischzeug in Hans Heinrich Schmider des Metzgers Haus, allwo gedachter Hauptmann smabt seiner Frau logieret, hergeben thuet". Der E. Rat sorgt jedoch dafür, daß er seinem Vermögen nach mit Soldaten belegt wird.
Auch der Orleansche Krieg von 1688 bis 1697 brachte den Wolfachern wieder schwere Einquartierungen. Georg Leonhard, nun Schultheiß, klagte 1697 vor dem Rat, daß der Ort so sehr mit Soldaten "überlegt" ist, daß "solche Last" nicht mehr zu ertragen sei und man Mittel und Wege finden müsse, diese Last zu verringern. Nach dem Friedensschluß am 31.Oktober 1697 kehrte nach und nach wieder Ruhe ein ins Kinzigtal und so hat am 17.Juli 1698 der Schultheiß "(....) Lienhard Glückh prponiert,, demnach auf diesen solch leidigen fürgeloffenen Krieg der höchste Gott den solch lang erwünschten Frieden endlich gesendet und dahero gleich anderen benachbarten Orten die Schuldigkeit erfordern will, dem höchsten Gott allen inniglichsten Dank zu erstatten, am Sonntag den20.JUli 1698 eine Andacht zu halten. Und damit gemeine Bürgerschaft solch lieben Friedens sich umb mehrer fürterin erinnere, also ist resolviert, daß nach vollendtem Kirchgang mit Zuzug der woherwürdigen Priesterschaft, löbl. Ober-Ambts und E.E. Raths bei der Herberg zum Salmen ein Mittagsmahl eingenommen und sonsten aber jeder Bürger daselbst 1 1/2 Maß Wein und vor 1 kr Brot gereicht werden solle".
Salmenwirt war damals der aus Oppenau stammende Christian Mast , der 1691 Georg Leonhards Tochter Maria Magdalena Glück geheiratet hatte und damit zugleich das Gasthaus "Zum Salmen" übernahm. Georg Leonhard hatte durch sein 1690 übernommenes Schultheißenamt dafür vermutlich nicht mehr genügend Zeit.
Georg Leonhard Glück hielt im Jahr 1698, ganz still in seinem Hause, Hochzeit mit Elise Lang, obwohl weder der Geburtsbrief seiner Braut noch die 100 Reichsthaler bares Vermögen dem E.Rat vorgewiesen waren. Der Rat wachte ängstlich darüber, daß keine eheliche Verbindung stattfand, bevor alle herkömmlichen Vorbedingungen erfüllt waren. Die Bürgerschaft beschwerte sich über Glücks Verhalten, weil dies gegen die Privilegien verstiß. Der E.Rat suchte "Satisfaction" beim Oberamt und "stellt bis Austrag der Sach die Ratstäg ein". In der Folge wird dem Schultheiß das Bürgerrecht aufgekündet. Auf die Klage desselben beim Amt wird die Angelegenheit in der Weise geschlichtet, daß Glück, welcher durch seine Eigenmächtigkeit "die Ehre des E.Raths angegriffen", Abbitte leistet. Seine Frau muß vor dem Rat erscheinen, dort ihren Geburtsbrief vorweisen, "auch mit Aydt behaupten, daß die den Burgermeistern vorgewiesen 150 fl ihr Eigentum sind". Doch findet sie vorerst noch keine Anerkennung als Bürgerin, denn 1700 "begehrt der Amtsbürgermeister Hildtbrandt von E.E. Rath die Resolution, ob des Schultheißen Leonhardt Glückh Hausfrau Elise Lang bei löbl. Stadt Wolfach vor Burgerin angenommen seye". Der E. Rat will die Frage durch die Gemeinde entscheiden lassen, "weil sie die Privilegien berühre". Der Beschluß der Bürger ist ungenau und unklar ausgedrückt, der Eintrag der über den Schultheißen verhängten Strafe ist im Protokollbuch nur angefangen. Seine Stellung scheint er sich aber durch sein eigenmächtiges Handeln sehr erschwert zu haben, den 1703 tritt er von seinem Amt zurück.




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Hochgeladen 2006-02-10 17:29:17.0
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