Georg SCHNETZER

Georg SCHNETZER

Eigenschaften

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Name Georg SCHNETZER

Ereignisse

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Tod 22. März 1608 Wolfach nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Kunigunde KLAUSMANN

Notizen zu dieser Person

"Genannt der Alt".
Die Familie Schnetzer. (Quelle Frank Schrader Familienbuch)
Die Ahnenreihe der Familie Schnetzer beginnt mit Georg Schnetzer, der 1608 starb. Sein Sohn Andreas war von 1615 bis 1630 Stadtschreiber in Wolfach und seit 1631 landgräflich-fürstenbergischer Schaffner des Wofacher Oberamtes. Er heiratete Ottilie Mayer, eine Tochter des in Freiburg wohnenden Jakob Mayer. Berits zwei Jahr zuvor wird Andreas mit Johann Hüettich sowie Barbara und Margarete Mayer (vermutlich Verwandte seiner Frau) als Besitzer des Hauses "Zum Baldrecht" in der Herrenstraße in Freiburg genannt. 1628 besaß Andreas zusammen mit Marx Stamm, Jakob Merckhle und Melchior Gsößer das danebenliegende Haus "Zur schwarzen Scher". Hans Jakob Schnetzer (ein "Schweger" von Andreas), der als Wundarzt und im Freburger Gericht t2 CONC atig war, übernahm als Besitzer das erste Haus 1652 und gemeinsam mit Ignaz Kupfferschiedt das zweite.
Die ältesten religiösen Vereinigungen Wolfachs sind die sogenannten Bruderschaften. Am 17.Juni 1746 wurde durch "Patrem Jacobum Schlitzwekh" die "Ertz-Bruderschaft des hailigsten Rosebnkkrantz oder Psaltery der Glohrwürdigsten Himmel-Königin und Muter Gottes Mariae allhier zue Wolfach eingeführt, aufgericht und confirmirt". Im "Cathalogus oder Begriff der Personen, welche sich der Ertzbruderschaft einverleiben" ließen, wird an vierter Stelle Andreas Schnetzer genannt. Die Bruderschaft zählte viele Mitglieder in der ganzen Gegend, auch im Elsaß, in der Schweiz usw. Ihr Zweck bestand vornehmlich in der Verehrung der hl.Mutter Gottes, Anschaffung von Kirchenparamenten, teilweisen Bestreitungen der Beerdigungskosten vertorbener Brüder und Schwestern und im Gebet für dieselben durch Abhaltung von Jahrtagen usw. Ein Enkel von Johann Georg Scnetzer stiftete 1730 "als ein sonderbarer Gutthäter" der Rosenkranz-Bruderschaft 50 fl für einen Jahrtag, eine sog. Legat.
Andreas' Sohn Hans Erhard Schnetzer (1616-69) war zuerst in Engen Fürstenbergischer Kastenvogt. Am 21.April 1649 erhielt er in Stühlingen durch den Landgrafen Friedrich Rudolf von Fürstenberg ein Notariatsdiplom. Er hatte sich nach vorausgegangenem Examen zum Notariat qualifiziert befunden und dem Haus Füstenberg gute Dienste geleistet, "die er ferner in treuen zu kontinuieren erpietig ist", deshalb wurde er mit "gehörigen Sollenitäten" als "Kaiserlicher Notarius publicus conferiert" und als solcher insigniert, ferner angehalten, sich in allen Notariatsgeschäften willig zu gebrauchen lassen. Knapp drei Monate nach der Verleihung des Diploms heiratete Hans Erhard Schnetzer in Griesbach die in Wolfach geborene Margaretha Lempp (1624-79) Ihr Vater Jakob war nach seiner zweiten Heirat im Jahr 1647 zu seiner Frau Katharina Spinner nach Griesbach gezogen). Hans Erhard wurde schließlich in Wolfach von 1657 bis 1668 Stadtschreiber und ab 1665 Sonnenwirt.
Die Schnetzers waren eine wohlhabende Familie: 1679 besaß "Frau Anna Margartha Lempp, des ehrenvösten, wohlgelehrten Herrn Johann Erhard Schnetzer, gewester Stadtschreiber, nachgelassene Wittib (....) 1 silbernen Gürtel 15 Loth, 1 silberne Paternoster, so übergült, 6 Loth, 1 silbernen Gürtel 9 1/2 Loth, 1 bluethsteines Nüster mit silbernen Bollen, 1 Berlinsmutter Nüster mit silbernen Bollen, 1 silberne Capsel, auch unterschiedlich Ring, 1 silbernen Bächer in- und auswendig vergült, 3 silberne Bächerlin, 6 silberne Löffel, Messer, Gabeln, Zün-, küpfernes und mößines Geschirr".
Die Schnetzer und das Gasthaus "Zur Sonne".
Das Gasthaus "Zur Sonne" in Wolfach (heute Hauptstraße 24) ist der Überlieferung nach das älteste Gasthaus in Wolfach und entstand vermutlivh bereits zu Zeiten der Herren von Wolva. Die Besitzer der privilegierten "Sonne" waren im Gegensatz zu den anderen Wolfacher Gastwirten frei von der Verpflichtung, alljährlich um das "Wirten anzuhalten". Durch entsprechende Edikte wurde dafür gesorgt, daß jedes Fuhrwerk, das die Herrschaftsgrenzen passierte, nur in der "Sonne" auf- und abladen und Reparaturen durchführen durfte, die Fuhrleute mußten dort auch einkehren und übernachten. Die Herberge wurde dadurch zum Mittelpunkt des damaligen Verkehrs. Erst 1776 wurde das Privileg eingeschränkt: Fürst Josef Wenzel von Fürstenberg bestimmte durch ein Dekret, daß Fuhrleute, die in Wolfach Wein verkaufen wollten, weiterhin nur in der "Sonne" ihre Geschäfte abwickeln und einkehren sollten, den anderen Fuhrleuten aber die Wahl des Wirtshauses nicht mehr vorgeschrieben wurde.
1407 verkaufte Graf Conrad von Fürstenberg die "Sonne" an den Wolfacher Schultheißen Hans Häg. Die Stallungen der "Sonne" erstreckten sich hinter dem Gasthaus bis zur Schloß- und Kirchstraße. An etwa 1450 bis 1557 gehörte die "Sonne" dem Wolfacher Bürger Lorenz Beck. Sein Sohn Hans wirtete auf der "Sonne" von 1558 bis 1586 ubnd sein Enkel Lorenz von 1587 bis 1610.
Nächster Sonnenwirt war von 1610 bis 1612 und 1615 bis 1635 Hans Beck, vermutlich ein Sohn von Lorenz Beck. In der zeit von 1613 bis 1614 wirtete Schultheiß Johann Roos. In den Jahren 1622/22 herrschte eine große Teuerung ni Wolfach, weshalb viele Preise festgelegt wurden. So durfte z.B. Hans Beck, der Sonnenwirt, "für ein Hiochzeitsmal geben: Voressen, Suppen und Fleisch, Ruben oder Kraut und uf der Weiber Tisch ein Zugemüß und letztlich ein Gebratenes zu 40 kr".
Nach dem Tod von Hans Beck - er starb an der Pest, die in diesem Jahr besonders iele Opfer forderte - übernahm die Wirtschaft dessen Sohn Lorenz Beck, der sie schon im Jahr darauf "schnell und unformblich ..... auf und abkündigte". Ihm wurde aber von Amts- und Ratswegen, "weylen wie bekannt diese Herberg ein offen Wirtshaus sein mueß und sowohl aus der Landesordnung als auch der Stadt Wolfach ihrem Statut clarlich zu verstehen" ist, der "sich des Wirtens oder Weinschenkens ein Mahl unterfangen, solches wenigstens 1 Jahr lang continuieren soll", der Bescheid erteilt, daß er "der Wirtschaft noch länger und bis das Jahr seine Antrettung verflossen, vorstehen, (und) unter dessen (wenn eer will, sich umb einen Mann, welcher gn. Herrschaft, einem W(hrsamen) Rat und Burgeschaft annehmblich, umbsehen soll, der an seiner statt angeregte Wirtschaft beziehen tue".
1638 übernahm der Bäcker und Engelwirt Johann Armbruster, genannt Hämmerle, bis 1642 das Wirtshaus, das am 27.Juli 1638 nebst 25 weiteren Gebäuden nach einem in eine Scheune abgebrannt war. Lorenz Beck widmete sich nun seinem Teil des Straßburger-Hof-Gutes, den er geerbt hatte. 1665 verkaufte er dieses Gut an den Fürsten von Fürstenberg. Über den 1656 gestorbenen Balthasar Beck, ein Bruder von Lorenz, und dessen Witwe Anna Maria Sonner kam die "Sonne" von 1657 bis 1664 schließlich wieder in die Hände von Lorenz Beck.
Die Schwestern Katharina und Margaretha Lempp kauften 1665 das Gasthaus "Sonne". Katharina, die Witwe des Villinger Stadtsyndikus Dr.Franz Lipp, übergab ein Jahr später ihren Anteil an ihre Schwester Margaretha, der Frau von Hans Erhard Schnetzer. Nun begann die Ära Schnetzer in der Geschichte der "Sonne". Nachdem sich im Dezember 1677 während des französichen Raubkrieges gegen Holland der Obrist de Chevaliers in der "Sonne" einquartiert hatte, erhielt der Sonnenwirt von der Stadt für "erlittenen Schaden im Hew" 4 fl.
Wilhelm Schnetzer, ein Sohn von Erhard, kaufte 1679 die "Sonne" von seiner Mutter "um 2500 fl mit Krautgarten, einem großen Stück Mattfeld in Oberwolfach, Wagen, Wagenfeschirr etc.". Da Wilhelm nach seiner Metzgerlehre in die Fremde ging, wirtete sein Bruder Franz Schnetzer (1658-89)von 1680 an bis zu seinem Tode. Seine Witwe übernahm das Gasthaus, das im Jahr 1695 erneut abbrannte. Nach ihr wirtete ihr Sohn Hands Georg (Hans Jörg) Schnetzer (1683-1730) von 1706 an bis zu seinem Tod. Aus dem Jahr 1725 findet sich im Wolfacher Stadtarchiv eine Zinsverschreibung über 15 fl Zins, Hauptgut 300 fl, welche die Stadt Wolfach an den "ehrsamen Hanß Georg Schnetzer, Wirt zur Sonnenherberg"", schuldet.
Franz Joseph Schnetzer (1712-91) erwarb die "Sonne" 1739 von Adam Müller. Er verkauft am 12.Januar 1764 an den Hufschmied Friedrich Lorenz sein "Agger- und Mattfeldt auf der Züne".
Von den Sohnen Franz Josephs erbte Alois Schnetzer 1783 die "Sonne", er war der letzte Sonnenwirt aus seinem Geschlecht, denn er verkaufte die "Sonne" 1797 an den Schiffer Roman Armbruster. 1889 wurde die Wirtschaft schließlich geschlossen. Alois' Bruder Benjamin (1751-1829) erwarb das Gasthaus "Zunm Hirsch" (Vorstadtstraße 48), das im Jahr 1615 erstmals erwähnt wird und bis 1862 das größte Zunfthaus der Stadt war, in dem 14 Zünfte ihre Zunftlade und -tafel aufgestellt hatten. Benjamins Sohn Jakob über nahm von ihm den Hirsch. (1919 wurde der "Hirsch" als Gasthaus und Sommerfremdenherberg aufgegeben und dann später im Zug der Vorstadtsanierung 1988 abgerissen.

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Hochgeladen 2006-02-10 17:29:17.0
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