Johann VON TRARBACH

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Johann VON TRARBACH
occupation Bildhauer
religion ev
title Schultheiß

Events

Type Date Place Sources
death 15. November 1586
Simmern (Hunsrück),Rhein-Hunsrück-Kreis,Rheinland-Pfalz,Deutschland Find persons in this place
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birth 1530
Trarbach,Bernkastel-Wittlich,Rheinland-Pfalz,Deutschland Find persons in this place
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marriage February 1563
Simmern (Hunsrück),Rhein-Hunsrück-Kreis,Rheinland-Pfalz,Deutschland Find persons in this place
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February 1563
Simmern (Hunsrück),Rhein-Hunsrück-Kreis,Rheinland-Pfalz,Deutschland
Gertrud Catharina VON CASTELHUN

Notes for this person

Nach Zahn, Eberhard, „Johann von Trarbach“, in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 573-574 [Onlinefassung: URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd119492032.html] Genealogie: Vater vermutl. Clas Murer (erw. 1524-70), Steinhauer, S d. Maurers Jost Murer. Mutter NN, T d. Jost von Koppenstein, Landschreiber zu Trarbach. Vorfahren Steffen Murer, Jost M., Mathis M., alle Steinhauer in Trarbach - oo um 1562/63 Gerdraut († 1586), T d. pfalz-simmern. Registrators u. Sekr. Joh. Castelhun († 1569) in S. 3 S, 3 T (Familienname: Trarbach).

eben: Über J.s Ausbildung ist nichts bekannt. 1557 wurde er als Meister zum Dienstmann des Pfalzgf. Friedrich III. von Simmern, des späteren Pfälzer Kurfürsten, bestellt. Es heißt in der Bestallungsurkunde, daß J. bereits vorher für Pfalzgf. Johann II. gearbeitet habe, möglicherweise in der Werkstatt des „Meisters von Simmern“, u. a. auch an dem Denkmal Johanns II. und der Beatrix in der ev. Kirche zu Simmern. Vor 1557 und unmittelbar danach ist kein gesichertes Werk von seiner Hand vorhanden. Wohl seit 1560 hatte er eine Werkstatt in Simmern. Er erhielt zahlreiche bedeutende Aufträge. J. muß in der Stadt Simmern hohes Ansehen genossen haben, bereits 1564 wurde er Schultheiß und behielt dieses Amt bis zu seinem Tode. Er war auch Pfalzrat zu Simmern. Zahlreiche Reisen (anläßl. der Aufstellung seiner Werke) führten ihn u. a. öfters nach Mainz, was auch für seine Kunst nicht ohne Bedeutung blieb, urkundlich bezeugt ist eine Reise in die Niederlande (Antwerpen).

as erste gesicherte Werk J.s ist das Grabdenkmal des Gf. Philipp III. von Hanau in der Hanauer Marienkirche (1563), das einzige signierte das des Mgf. Karl II. von Baden und seiner beiden Ehefrauen Kunigunde und Anna (dat. 1579) in Pforzheim, Stiftskirche. J. schafft bis etwa 1580 Werk um Werk. Danach stockt möglicherweise die Arbeit, es können aber auch zahlreiche Denkmäler verlorengegangen sein. Eines der letzten großen Werke ist das Grabmal des Hzg. Reichard von Simmern und seiner ersten Frau Juliane von Wied († 1575, Simmern, Schloßkirche), das aber urkundlich nicht für ihn gesichert ist. Sein Schüler H. R. Hoffmann hat an diesem Werk mitgearbeitet (Reliefs). J. findet seine Vorbilder in der einheimischmittelrhein. und in der trierisch-moselländ. Tradition: Der Typus des Wandgrabes in allen Varianten der Ädikula und des letztlich von Andrea Sansovino abzuleitenden dreiteiligen Nischengrabes (Metzenhausendenkmal im Trierer Dom) ist am Mittelrhein ebenso heimisch, vor allem seit ?Hans Backoffen in Mainz, wie die freie Standfigur. Die liebevolle Behandlung des Ornaments und der Details an Kleidern und Rüstungen ist bereits bei dem Trier-Koblenzer Meister Jakob vorgebildet, der das Grabmal Johanns I. von Simmern signiert, vor allem aber bei dem „Meister von Simmern“, der nicht nur in seinen Aufbauten und in der neuartigen Weise des Überspinnens fast aller architektonischen Teile mit Ornament, sondern auch in der Anwendung des durch die Niederlande vermittelten Floris-Stiles, ein unmittelbares Vorbild für J. gewesen sein muß. Außerdem wird J. auf seinen Reisen nach Mainz die dortigen Werke des deutschen frühmanieristischen Stils des Floris-Kreises um Dietrich Schro kennengelernt und dort Anregungen durch Holzschnitte und Kupferstiche dieser Stilrichtungen erhalten|haben. Der als Typus fast immer gleichbleibende 3teilige Aufbau seiner Denkmäler mit Unterteil, Ädikula (Nische), in der die Freifiguren stehen, und oberem Aufbau, ist zunächst feingliedrig, architektonisch wenig klar und fest, wird aber bald straffer und mündet in den letzten Werken in eine übersichtliche, nach manieristischen Regeln gebaute strengere architektonische Form, obwohl Ornamente und Wappen die Architektur oft zu beeinträchtigen scheinen. Die Nische wird immer tiefer. Der in der Literatur so oft gerügte unlogische und untektonische Aufbau oder das Überhäufen mit Details ist manieristisch und künstlerische Absicht, kein Unvermögen. Die Portraits besitzen teilweise hohe Ausdruckskraft (z. B. bei Bernhard III. v. Baden, Ludwig v. Hohenlohe und bei Karl II. mit beiden Frauen). Auch die in der älteren Literatur so geschmähten Frauengestalten J.s sind trotz allem Modepomp viel großartiger als man zu sehen glaubte, sie sind keineswegs nur „Modepuppen“, sondern durch kleine abweichende Bewegungen fein differenzierte Charaktere, wie es z. B. die beiden Frauen Karls II. in Pforzheim und die Juliane von Wied in Simmern beweisen. Das Ornament ist seit der Mitte der 60er Jahre dem Aufbau angepaßt. Jede Ranke, jedes Profil und jede Maske verraten genaue künstlerische Berechnung. Das Motivische des Ornaments verändert sich bis in die letzten Jahre nur wenig. Für das Relief hatte J. geringes Interesse. Bewundernswert ist die handwerkliche Feinheit des ornamentalen Details an Kostümen und Panzern der Dargestellten. Das Material der Grabdenkmäler ist meist Tuff aus der weiteren Heimat des Bildhauers, für die Inschriften verwendete J. Schieferstein. Wertvollere Materialien wie Marmor oder Alabaster werden in den Verdingungen ausdrücklich genannt. Das Öhringer Grab ist aus Sandstein. An einigen Denkmälern sind Reste einer farbigen Fassung erhalten. Bei wertvollen Grabdenkmälern J.s sind hölzerne Schutzverschläge, die vielleicht bemalt waren, überliefert.

Sources

1 X130811-01
 
2 X091110-01
 

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