Friedrich II. VON HOHENSTAUFEN

Friedrich II. VON HOHENSTAUFEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Friedrich II. VON HOHENSTAUFEN
Beruf 1220 Kaiser

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 26. Dezember 1194 Jesi bei Ancona nach diesem Ort suchen
Bestattung Dom zu Palermo nach diesem Ort suchen
Tod 1250 [1]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Konstanze VON ARAGONIEN
Heirat Ehepartner Kinder

Jolanthe VON BRIENNE
Heirat Ehepartner Kinder

Isabella VON ENGLAND

Notizen zu dieser Person

1197 K©·onig von Sizilien, 1215 Deutscher K©·onig,

Friedrich II. (Heiliges R©·omisches Reich), (1194-1250), r©·omisch-deutscher K©·onig (seit 1196/1212) und Kaiser (1220-1250). Friedrich wurde am 26. Dezember 1194 in Jesi bei Ancona geboren. Er war der Sohn Kaiser Heinrichs VI. und Konstanzes, der normannisch-sizilischen Thronerbin, und der Enkel Kaiser Friedrichs I. Barbarossa aus dem Geschlecht der Staufer. Friedrich wuchs in Palermo auf, wo morgenl©·andisch-islamische und abendl©·andisch-christliche Kultur aufeinandertrafen, die beide sowohl jeweils f©·ur sich als auch im Diskurs miteinander pr©·agend auf den jungen K©·onig wirkten. Bereits 1196 wurde Friedrich auf Veranlassung seines Vaters zum r©·omisch-deutschen K©·onig gew©·ahlt, nach dem Tod seines Vaters 1197 im Reich allerdings als Nachfolger nicht anerkannt. 1198 lie©マ ihn seine Mutter zum K©·onig von Sizilien kr©·onen und erkl©·arte Friedrichs Verzicht auf die r©·omisch-deutsche Krone. Ferner ©·uberlie©マ sie ihn der Vormundschaft des Papstes Innozenz III. als dem Lehnsherrn von Sizilien. Friedrichs Onkel, Heinrichs Bruder Philipp von Schwaben, hatte ihm als Reichsverweser die Krone zu erhalten gesucht und lie©マ sich 1198, um den staufischen Anspruch auf den Thron zu erhalten, von seinen Anh©·angern selbst zum K©·onig w©·ahlen; wenig sp©·ater aber w©·ahlte die antistaufische Partei im Reich den Welfen Otto IV. von Braunschweig zum (Gegen-)K©·onig, der sich nach und nach, vollends nach Philipps Tod 1208, als K©·onig durchsetzen konnte.
2. FRIEDRICH IN DEUTSCHLAND 1211 betrieb Papst Innozenz Friedrichs Wahl zum Gegenk©·onig gegen Otto IV., der mit seiner Absicht, die kaiserliche Oberhoheit in S©·uditalien wiederherzustellen, den Papst gegen sich aufgebracht hatte. Die meisten Reichsf©·ursten, vor allem die s©·uddeutschen, traten auf Friedrichs Seite und w©·ahlten ihn 1211 zum K©·onig; 1212 kam Friedrich II. nach Deutschland, um seine Anspr©·uche gegen Otto IV. durchzusetzen. Im folgenden Thronstreit verb©·undete sich der Welfe Otto mit England, der Staufer Friedrich mit Frankreich. In der Schlacht von Bouvines am 27. Juli 1214 entschied der franz©·osische K©·onig Philipp II. Augustus mit seinem Sieg ©·uber das englisch-welfische Heer den Kampf um den deutschen Thron f©·ur Friedrich. Am 25. Juli 1215 wurde Friedrich in Aachen vom Mainzer Erzbischof zum K©·onig gekr©·ont. 1220 holte Friedrich entgegen seinem Versprechen gegen©·uber dem Papsttum, Sizilien und das Reich nicht in einer Hand zu vereinen, seinen unm©·undigen Sohn Heinrich (VII.), bereits K©·onig von Sizilien, nach Deutschland, ©·ubertrug ihm das Herzogtum Schwaben und lie©マ ihn zum r©·omisch-deutschen K©·onig w©·ahlen. Im Gegenzug gestand er den geistlichen F©·ursten im Reich in der Confoederatio cum principibus ecclesiasticis weit reichende Rechte zu. Anschlie©マend kehrte Friedrich nach Italien zur©·uck und lie©マ sich noch 1220 von Papst Honorius III. zum Kaiser kr©·onen.
3. DAS K©·ONIGREICH SIZILIEN In seinem K©·onigreich Sizilien, das staatsrechtlich vom Reich getrennt blieb, schuf Friedrich einen durchorganisierten Beamtenstaat mit straff zentralistischer Struktur. Die auf dem Hoftag zu Capua 1220 erlassenen Assisen (Hoftagsbeschl©·usse) sahen u. a. die ©·Uberpr©·ufung aller seit 1189 erlassenen Privilegien vor; die 1231 ver©·offentlichten Konstitutionen von Melfi waren die erste staatliche Rechtskodifikation seit Kaiser Justinian. Es gelang Friedrich, die Macht der relativ selbst©·andigen normannischen Barone zu brechen; au©マerdem unterwarf er die Sarazenen im sizilianischen Bergland und siedelte sie als Soldaten bei Lucera an. 1224 gr©·undete er die erste "Staatsuniversit©·at" des Abendlandes in Neapel, vor allem um hier Juristen f©·ur den Staatsdienst auszubilden.
4. KAISERTUM UND PAPSTTUM Friedrichs anfangs sehr gutes Verh©·altnis zum Papsttum tr©·ubte sich vor allem wegen der Frage der Bischofseinsetzungen in Sizilien und durch Friedrichs Versuche, in Oberitalien kaiserliche Rechte wieder in Kraft zu setzen.
1225 heiratete er Jolanthe, die Erbtochter Johanns von Brienne, des K©·onigs von Jerusalem, und begr©·undete damit seinen Anspruch auf das K©·onigreich Jerusalem.
Anl©·asslich seiner Kr©·onung 1215 hatte Friedrich ein Kreuzzugsgel©·ubde abgelegt, den Aufbruch ins Heilige Land aber mehrmals verschoben. Papst Gregor IX. diente die angebliche Nichteinhaltung des Gel©·ubdes als Vorwand, ©·uber Friedrich 1227 den Kirchenbann zu verh©·angen und so den bislang latenten Konflikt zwischen Kaiser und Papst eskalieren zu lassen. Trotz des Banns brach Friedrich 1228 ins Heilige Land auf. Der Patriarch von Jerusalem und die Ritterorden der Johanniter und der Templer verhielten sich abweisend, nur der Deutsche Orden stand auf Friedrichs Seite. Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und einen K©·ustenstreifen trat Sultan Al-Kamil nach Verhandlungen kampflos an Friedrich ab, und 1229 setzte sich der gebannte Kaiser in der Grabeskirche zu Jerusalem selbst die Krone des K©·onigreichs Jerusalem auf. Erst nach langen Verhandlungen mit Papst Gregor IX. erreichte Friedrich 1230 im Frieden von San Germano die L©·osung vom Bann; vermittelt hatten u. a. der Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, und die deutschen F©·ursten.
5. FRIEDRICH UND DIE REICHSF©·URSTEN Friedrichs Sohn Heinrich (VII.) f©·uhrte seit 1228 die Regierung in Deutschland. Er suchte, gest©·utzt auf die Reichsst©·adte und Ministerialen, die staufische Hausmachtpolitik fortzusetzen, und geriet damit sowohl in Gegensatz zu seinem Vater wie zu den Reichsf©·ursten. 1232 musste Friedrich auch den weltlichen F©·ursten, wie 1220 bereits den geistlichen, im Statutum in favorem principum einige Privilegien best©·atigen, womit er die Tendenzen zur Bildung von Territorialstaaten verfestigte und eine Schw©·achung des Reiches bzw. der kaiserlichen Gewalt in Kauf nahm. Die politischen und pers©·onlichen Auseinandersetzungen zwischen Friedrich und Heinrich eskalierten, als sich Heinrich mit dem oberitalienischen Lombardenbund gegen seinen Vater verb©·undete. Friedrich kam 1235 (zum zweiten und letzten Mal) mit einem kleinen Heer nach Deutschland; Heinrich (VII.) musste sich unterwerfen und verstarb nach sieben Jahren Haft. 1237 lie©マ Friedrich seinen j©·ungeren Sohn als Konrad IV. zum K©·onig w©·ahlen und ©·uberlie©マ ihm sozusagen die Statthalterschaft im Reich; 1242 ernannte er Landgraf Heinrich Raspe zum Reichsprokurator f©·ur Konrad.
6 .OBERITALIEN In seiner Auseinandersetzung mit den oberitalienischen St©·adten siegte Friedrich 1237 bei Cortenuova ©·uber den Lombardenbund. Papst Gregor IX. bef©·urchtete eine Umklammerung des Kirchenstaates durch Friedrich von Norden (Oberitalien) und von S©·uden (Sizilien) und belegte ihn ein zweites Mal mit dem Bann. Der Kampf zwischen Kaiser und Papst wurde mit gro©マem propagandistischem Aufwand ausgefochten: Den Anh©·angern Friedrichs galt ihr Kaiser nachgerade als Messias, den p©·apstlichen Verb©·undeten als Antichrist.
Friedrich reagierte auf den Bann mit einer gewaltigen Aufr©·ustung, die er u. a. durch eine weitere Straffung der sizilianischen Verwaltung erreichte, und in Reichsitalien richtete er zehn Vikariate ein, die er seinem Sohn Enzio zur Verwaltung ©·uberlie©マ. Die Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst spitzte sich zu, als Friedrich die Stadt Rom belagerte. Gregor IX. starb 1241 w©·ahrend der Belagerung; daraufhin zog sich Friedrich nach Sizilien zur©·uck. Die Verhandlungen mit dem neuen Papst Innozenz IV. verliefen zun©·achst erfolgreich, scheiterten dann aber an der oberitalienischen Frage. 1244 floh der Papst ©·uber Genua nach Lyon und entzog sich damit dem Zugriff des Kaisers. 1245 berief der Papst ein allgemeines Konzil ein, und im gleichen Jahr erlangte Friedrich mit einem neuerlichen Kreuzzugsgel©·ubde die L©·osung vom Bann. Gleichzeitig bot Friedrich die R©·aumung des Kirchenstaates an und schlug den Papst als Schlichter im Konflikt mit den lombardischen St©·adten vor. Innozenz IV. aber verk©·undete am 17. Juli 1245 auf dem Konzil zu Lyon die Absetzung des Kaisers und lie©マ gegen Friedrich den Kreuzzug predigen; au©マerdem veranlasste er im Reich die Wahl Heinrich Raspes (1246) und Wilhelms von Holland (1247) zu (Gegen-)K©·onigen.
1250, als sich der milit©·arische Erfolg im Kampf mit dem Papsttum und den oberitalienischen St©·adten langsam einzustellen begann, starb der Kaiser am 13. Dezember in Fiorento bei Lucera unerwartet an einer ruhr©·ahnlichen Krankheit.
7. WIRKUNG Friedrich II. hatte wie kaum ein anderer Herrscher des Mittelalters sowohl Zeitgenossen als auch Nachwelt in seinen Bann gezogen; bereits seinen Zeitgenossen galt er als ©·uberragende Pers©·onlichkeit, als Stupor mundi, "Staunen der Welt" im Sinne von "der die Welt in Erstaunen versetzt". Als universeller Herrscher verkn©·upfte er Traditionelles, wie etwa die mittelalterliche Kaiseridee, mit Zukunftsweisendem, z.B. der Verwaltungsstruktur seines sizilianischen K©·onigreiches, so dass ihn der Historiker Jacob Burckhardt als den "ersten modernen Menschen auf dem Thron" bezeichnete.
Friedrich war ein hochgebildeter, immer nach neuen Erkenntnissen und Wissen strebender Mann. Er selbst verfasste ein Buch ©·uber die Falkenjagd (De arte venandi cum avibus), das bis weit in die Neuzeit f©·ur die Falknerei ma©マgeblich blieb und als hervorragendes Beispiel der beobachtenden Naturwissenschaft gilt. Friedrich sprach zudem mehrere Sprachen flie©マend und versammelte Gelehrte und Literaten an seinem sizilianischen Hof, den Dante als die Geburtsst©·atte der italienischen Dichtung bezeichnete.
Nach Friedrichs Tod hielt sich etwa ein Jahrhundert lang das Ger©·ucht, Friedrich sei noch immer am Leben. Nach der ber©·uhmten Kyffh©·ausersage soll Friedrich in einer H©·ohle im Kyffh©·auser in Th©·uringen hausen und eines Tages als Kaiser wiederkehren, um im Reich den Frieden wiederherzustellen. Die Legende wurde sp©·ater auf Friedrich I. Barbarossa ©·ubertragen.

Quellenangaben

1
Kurztitel: Sie trugen die Krone,C.E. K©·ohne

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Hochgeladen 2013-02-26 09:01:30.0
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