Notizen zu dieser Person
Kirchenbuch ROF A 1831, Seite 9 Eheschließung 1830-1879
Evangelische Kirche Kurhessen Waldeck, ( Fiche NR 1+)
Johann Christian Hucke aus der Neustadt war der Gevatter (Pate)
Abschrift liegt vor:
Geschehen, Rotenburg am 1. Juni 1844
Abends um 8 1/2 Uhr
In Gegenwart des Justizbeamten Stöber und des Amts-Actuars(?) Kellner
Nachdem der Bäckermeister Johann Christian Hucke II. dahier, das kurfürstliche Justizamt I.dahier, um Aufnahme seines letzten Willens hatte ersuchen lassen. So begab man sich anhier, in die Wohnung des o.g.Requisanten (Requisenten) und fand denselben in der 2. Etage seines Hauses in der linkerhand beim Eingang gelegenen Wohnstube, zwar bettlägrig und krank, jedoch nach der mit ihm geplogenen Unterredung (...?...) bis vollendetr gebrauchten Verstandes und Bewusstseins. Der selbe erklärte auf Befragen, dass er aus ganz freiem Willen und ohne dazu gezwungen oder sonst auf eine listige oder gefährliche Weise verleitet worden zu sein, rücksichtlich seineszu hinterlassenden Vermögens, letztwillige Verfügungen treffen und solche zu Protokoll zu nehmen, bitten zu wollen.
1.Nachdem nun alle anwesend gewesenen Personen aus dem Zimmer und dessen Nähe entfernt worden waren, sogab der Bäckermeister Johann Christian Hucke II, seinen letzten Willen mündlich doch in (...?...)zu vernehmen.
2. Bei meinen Erben setzte ich ein, meine jetzt lebenden 4 Kinder A: Karl August Heinrich, B: Katinka Karolina Frederika Auguste, C: Johann Georg Julius, D: Martha Elisabeth, sowie diejenigen Kinder,welche ich in etwa noch weiter erzeugen sollte in der Ehe. Jedoch vermache ich meinem Sohn unter (evtl. im voraus??) meine große goldene ...uhr und bemerke dass die silberne Taschenuhr, welche ich besitze meinem Sohn unter "A" als Geschenk der Juliana Helmerich bereits eigenhändig zusteht.
3. Meine Ehefrau Anna Martha, geb. Biehl, ernenne ich zur Verkünderin der heutigen meiner Kinder, bis zur Zeit meines Todes, noch minderjährig sein werden.
4. Meiner (gedachten?) Ehefrau vermache ich sodann den lebenslänglichen Niesbrauch (= lebenslanges Nutzrecht der ERträge eines Feldes, Grundstücks) meines gesamten Nachlasses
5. Eine Absigination und Inventarisation meines Nachlasses untersage ich.
6. Sollte sich meine Ehefrau nach meinem Tode wieder verheiraten, so hört das Vermächtnis des Niesbrauchs auf.
7. Sollte dieser, mein letzter Wille, nicht in der Form eines Testamentes zurecht bestehen können, so will ich, dass solcher als Kodizil (=Vermächtnis) oder wie es sonst gelten möchte in seiner Kraftbleiben soll.
Nachdem nun diese ganze Registratur einschliesslich der letztwilligen Verfügung dem Disponenten, welcher von Anfang bis zum Ende dieses durch kein fremdartiges Geschäft unterbrochene Handlung beständig gegenwärtig war. Von Wort zu Wort, verständlich und deutlich vorgelesen und ausdrücklich genehmigt und unterzeichnet worden war.
Johann Christian Hucke II.
wurde dieser Akt hiermit geschlossen und zu dessen Bekräftigung von dem gegenwärtigen in vorher genannten Amtspersonen mit unterschrieben und soll diese Urkunde zu den Testamentsakten genommen werden.
Geschehen wie oben (gez. Kellner) "Justizbeamter"
"Für die Treue dieser Abschrift bürgt Rotenburg am 26. August 1861
(Gez. Kellner)
Zur Beglaubigung dieser Übereinstimmung dieser Abschrift mit dem vorgelegten Originale
Rotenburg, 27. August 1861
"Bürgermeister" Stöltzing
Dieter
Hucke
