Notizen zu dieser Person
Er wurde am 21.05.1905 (nachmittags 10:00 Uhr) in Erfurt als ledigesKind geboren und hieß Rudolf Kurt Schiele. Laut beglaubigtemGeburtseintrag hat seine Mutter keinen Vater angegeben. Nachdem 1913seine Mutter Heinrich Gotthilf Rückbeil geheiratet hatte und dieser im1. Weltkrieg gefallen oder vermisst war, hat sie für ihren Sohn dieFührung des Namens Rückbeil erwirkt. Dazu, wie der Antrag zumNamenswechsel begründet wurde, ist nichts bekannt, und nur, wenn beimAmtsgericht in Jena noch Dokumente vorliegen sollten, könnte dieseFrage geklärt werden. Im Geburtseintrag ist vermerkt: Erfurt, am 5. September 1919. Auf Mitteilung des Amtsgerichtes in Jenavom 1. September 1919 wird vermerkt, daß infolge Verfügung desJustizministeriums des Freistaates Sachsen-Weimar-Eisenach zu Weimarvom 12. Juli 1919 dem nebenbezeichneten Kinde Rudolf Kurt Schiele,wohnhaft in Jena, die Genehmigung zur Führung des Familiennamens"Rückbeil" erteilt worden ist. Der Standesbeamte. In Vertretung: gez.Przygode Hanna Trenkelbach, geb. Rückbeil war von ihrer Mutter erzählt worden,dass Heinrich Gotthilf Rückbeil von einer angeblich anderen Frau einuneheliches Kind, namens "Rudi" gehabt hätte. Da Rudolf Kurt vonMutter und Ehefrau stets nur Rudi gerufen wurde, kann sich sein SohnHelmut Rudolf Walter nicht vorstellen, dass Heinrich Gotthilf (wenn erVater eines eigenen Kindes war) 1913 eine Frau mit fremden Kindgeheiratet hat und ist daher überzeugt, dass Heinrich Gotthilf nichtnur sein namentlicher, sondern auch sein leiblicher Großvater ist.Bewiesen ist dies jedoch nicht. Hinzu kommt, Heinrich Gotthilfs MutterMarie Magdalene war zum Zeitpunkt der Geburt von Rudolf Kurt 47 Jahrealt, bereits 17 Jahre als Hebamme tätig und schon aus ihrerBerufserfahrung heraus könnte sie Einfluss auf Ihren noch nicht ganz20-jährigen Sohn dahin gehend genommen haben, die Mutter seines Kindes"Rudi" zu heiraten. Wenn das erst 8 Jahre später geschah, könnte dienoch nicht vorhandene wirtschaftliche Selbständigkeit ausschlaggebendgewesen sein. Warum aber ist nach der Heirat 1913 der Sohn nichtsofort adoptiert worden? Hielt man es zunächst nicht für vordringlichund ist man dann durch den Kriegsausbruch nicht mehr dazu gekommen?Eine weitere Frage ist, wieso als zweiter Vorname Kurt gewählt wurde?Da in der Familie niemand diesen Vornamen hatte, wäre ein Hinweis aufden Namen des Vaters möglich. Doch weil Rudolf Kurts Mutter keinenVater angegeben hat, dürfte mit dem Vornamen "Kurt" nicht ein Hinweis,sondern eher eine vom leiblichen Vater ablenkende Namensgebungbezweckt worden sein. Aber all das kann kaum noch geklärt werden.