Johann Adam Heinrich VOLLRATH

Johann Adam Heinrich VOLLRATH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Adam Heinrich VOLLRATH
Beruf Maler

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 15. März 1852 Wirsberg (Oberfranken) nach diesem Ort suchen
Tod 20. August 1940 Bukarest nach diesem Ort suchen
Heirat 10. November 1878
Heirat Nov. 1907

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
10. November 1878
Regine Karoline TEUTSCH
Heirat Ehepartner Kinder
Nov. 1907
Anna MATAUSCH

Notizen zu dieser Person

"Er war der erste Vollrath, der nach Rumänien auswanderte und später seinen Bruder Martin [1858 - ca. 1945, Anm. GS] nachkommen liess.
Da er eine weltoffene, interessante Persönlichkeit war und der Verfasser dieser Zeilen [Ludwig, geb. 1915, Anm. GS] sich aus seiner Kindheit persönlich an ihn erinnert, wird sein Lebenslauf hier etwas ausführlicher geschildert.
Heinrich verliess, wohl auch wegen der strengen Stiefmutter, früh das Elternhaus. Er lernte in Bayreuth das Malerhandwerk und war anschliessend ein Jahr in Kassel tätig. Etwa 1870 packte ihn das Fernweh, angeblich wollte er auch in Bayern nicht dienen, und so zog er über München und Wien nach Budapest. Dort soll er einen Berufskollegen kennen gelernt haben, der schon einmal in Rumänien war und zusammen fuhren sie auf einem Schlepper die Donau hinunter bis Giurgiu. Dort arbeitete er eineZeit lang bei einem deutschen Meister und fuhr später nach Bukarest weiter.
Er hatte sich auf das sogenannte "Fladern" spezialisiert, das ist die Imitation von Marmor und Holz, sowie auf das Vergolden. Da dies nur wenige konnten, verdiente er gut, machte sich selbständig, kaufte sich nach und nach 10 Häuser, hatte eigeneKutsche und Kutscher und beschäftigte in der Hauptsaison weit über 100 Arbeiter.
An vielen repräsentativen Bauten der damaligen Zeit, sowohl in Bukarest als auch in anderen Landesteilen war er als Maler tätig.
Er restaurierte Fresken in mehreren Klöstern des Landes, arbeitete in den Königsschlössern von Bukarest und Sinaia und kannte den damaligen rumänischen König Karol I, der ein Hohenzollernprinz war, persönlich. Wenn dieser die Arbeiten in den Königsschlössern besichtigte, erkundigte er sich immer nach dem Wohlergehen seines Landsmannes.
Als 1918 die Krönungskirche für den folgenden König Ferdinand I und seiner Frau Maria gebaut wurde, erhielt Heinrich's Sohn Conrad, Nr. 95, die Ausführung der Dekoration unter der Bedingung, dass sein Vater Heinrich die Arbeiten beaufsichtigt. Trotz seiner 66 Jahre lag er stundenlang auf dem Gerüst und arbeitete an den Fresken und an den Vergoldungen.
Am 10.11.1878 heiratete er Regine Karoline Teutsch, eine Siebenbürgerin aus Kronstadt. Mit ihr hatte er drei Söhne, der erste starb bei der Geburt.
Nachdem seine Frau 1906 starb, heiratete er im November 1907 Anna Matausch aus Böhmen, die in Wien lebte. Mit ihr hatte er eine Tochter [Henriette, geb. 17.09.1908, Anm. GS], die heute, 1980 noch in Paris lebt.
Im ersten Weltkrieg verlor er einen Teil seines Vermögens, weil er beträchtliche Summen in die Deutsche Kriegsanleihe zeichnete. Er hatte zwar die Mieteinnahmen aus seinen Häusern, war aber noch als Mitarbeiter bei seinem Sohn Conrad tätig, der in München die Malerakademie besucht hatte und als Kunstmaler in Bukarest tätig war.
Ich, Ludwig Vollrath [geb. 1915, Anm. GS], geboren in Bukarest, kann mich aus meiner Kindheit an Onkel Heinrich erinnern. Es wurde erzählt, dass er 30 Jahre nicht nach Deutschland zurück durfte, weil er als Wehrpflichtiger in's Ausland gegangen war. Nach Ablauf dieser Frist besuchte er noch öfters seine Heimat Wirsberg.
Eine Episode anlässlich eines Besuches in Deutschland zeigt, dass er auch Humor hatte. Er hatte sich ein Paar neue Schuhe erstanden, die ihn aber drückten. Mit der Bemerkung: "jetzt will ich einmal sehen, ob die Schuhe für mich da sind, oder ichfür die Schuhe", schnitt er einfach an der schmerzenden Stelle das Leder aus dem Schuh und hatte somit seine Ruhe.
Bis ins hohe Alter war Heinrich körperlich und geistig sehr rüstig, blos klagte er in einem Brief 1934, dass er über 100 Kg. wiege und wohl nur noch eine Anstellung als Landbriefträger noch dagegen helfen könne. Bukarest war zu der Zeit eine sumpfige und nicht gerade saubere Stadt, in welcher Malaria, Typhus und andere Krankheiten wüteten. Auch Heinrich wurde malariakrank, hatte aber eine eiserne Natur und heilte sich angeblich durch eine Rosskur.
Nach Auskunft seiner Tochter Henriette [geb. 17.09.1908, Anm. GS] drückte er sich auch nicht vor einer Schlägerei wenn es darum ging einen schwächeren zu schützen, oder wenn ihm jemand etwas antat.
Als Mitbegründer des Bukarester Krematoriumvereins erhielt er kostenlos eine Urnennische zugeteilt, u.zw. im Geb. A, Nische 105. Ich habe im Herbst 1979 sein Urnengrab besucht und fotografiert." [1, S. 14ff.]

Quellenangaben

1 [1] Ludwig Vollrath, Familienchronik Vollrath mit Stammtafel, München, Mai 1980.

Datenbank

Titel Vollrath Sommeregger
Beschreibung VOLLRATH (Wirsberg) - SOMMEREGGER (Oberdorf) - ERTL (Oberdorf)

Stammbaum der Vollrath aus Wirsberg (Oberfranken) auf Grundlage der im Mai 1980 erstellten Vollrath Chronik von Ludwig Vollrath, erweitert durch den Familienzweig aus der Datenbank von Lolo Anwander (GEDBAS 40930).

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