Ludwig VOLLRATH

Ludwig VOLLRATH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ludwig VOLLRATH

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 22. März 1886 Bukarest nach diesem Ort suchen
Bestattung Rimsting am Chiemsee (Oberbayern) nach diesem Ort suchen
Tod 7. Juni 1970 Rimsting am Chiemsee (Oberbayern) nach diesem Ort suchen
Heirat 15. März 1912

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
15. März 1912
Luise NOSEK

Notizen zu dieser Person

"Nach dem Besuch der ev. Schule in seiner Heimatstadt besuchte er von 1901 bis 1903 die Fachschule für Elektrotechnik und Maschinenbau in Landshut. Anschliessend praktizierte er ein Jahr in der Schweiz und trat am 1.11.1905 bei der Firma Electrica in Bukarest als Elektromonteur ein. Von 1908 bis 1915 war er als Obermonteur tätig. Am 31.7.1915 wurde er als deutscher Staatsbürger zur Wehrmacht eingezogen und diente bis 15.4.1917 zuerst beim 16. Inf. Rgt. in Passau und dann bei der Flieger-Ersatzabteilung in Schleissheim bei München. Wegen seines sehr starken Sehfehlers, den er schon von der Geburt her hatte, konnte er jedoch nur im Innendienst in der Heimat eingesetzt werden.
Am 15.3.1912 heiratete er Frl. Luise Nosek aus Wien, die als Kindererzieherin beim Direktor seiner Firma tätig war.
Nur wenige Wochen nach seiner Einberufung zum deutschen Heer liess er seine Frau mit dem inzwischen geborenen Sohn Ludwig zu sich nach Deutschland kommen.
Am 15.4.1917 wurde er aufgrund seiner rumänischen Sprachkenntnisse zum deutschen Kommando der rumänischen Ölfelder abkommandiert und war in seiner alten Firma als Betriebsleiter der Ölgruben Moreni und Ochiuri eingesetzt. Ende 1917 folgte ihm seine Frau mit dem Sohn wieder nach Rumänien.
Nach dem Zusammenbruch am 8.11.1918 blieb er, da kein rum. Ingenieur als Nachfolger gefunden wurde bis 23.6.1923 auf diesem Posten. Danach kam er in das Hauptbüro der Firma nach Campina, etwa 90 Km nördlich von Bukarest und zwar als Leiter der Materialabteilung. Er hatte die gesamte Einkaufs- und Verrechnungsabteilung unter sich und bekleidete diesen Posten bis zu seiner Flucht aus Rumänien am 23.8.1944, der Kapitulation Rumäniens.Bei seiner Firma genoss er wegen seiner Gründlichkeit undKorrektheit sehr hohes Ansehen.
1928 kaufte er ein schönes Einfamilienhaus am Stadtrand von Campina. Jede freie Minute verbrachte er in seinem Blumen- und Gemüsegarten, den er so pflegte, dass die Leute bewundernd stehen blieben.
Seine Kurzsichtigkeit machte ihm allerdings sehr zu schaffen. Zwei mal musste er operiert werden, einmal in Wien und einmal in München. Die Operationserfolge waren von kurzer Dauer, der Zustand seiner Augen verschlechterte sich mit zunehmendem Alter.
Aus seiner gesicherten Position und seinem relativen Wohlstand riss ihn die Kapitulation Rumäniens im Aug. 1944 heraus. Zusammen mit seiner Frau Luise und seinem Vater Martin flohen sie mit einigen Koffern innerhalb von wenigen Stunden mit anderen Deutschen aus der Stadt zuerst nach Kronstadt in Siebenbürgen. Die ursprüngliche Absicht nach Bukarest zu fliehen um sich der grossen deutschen Kolonie anzuschliessen, wurde vom rumänischen Militär vereitelt, welches am Südrand der Stadt die Ausfallstrassen besetzt hatte und niemanden heraus liess. Das war ein Glück, denn in Bukarest wären sie in der Internierung gelandet.
Schon nach wenigen Tagen in Kronstadt stand der Russe vor der Stadt und sie konnten unter Zurücklassung der letzten Koffer, mit der letzten deutschen Wehrmachtseinheit in Richtung Budapest fliehen. Wie sich nachträglich herausstellte, sassen sieauf einem Lastwagen voll Dynamit. Nach einer Woche kamen sie in Wien an, wo sie bis zum Einmarsch der Russen in die Stadt bei ihrer Tochter Lieselotte [geb. 7.4.1919] lebten, die dort verheiratet war.
Die SS-Division, mit welcher sie aus Wien weiter flüchteten, fiel letztlich mit allen Zivilisten doch den Russen in die Hände. Einige Monate haben sie Furchtbares mitgemacht, bis ihnen im Frühjahr 1945 bei Linz die Flucht über die Donau gelang, wodurch sie sich in der amerikanischen Zone Österreichs befanden. Von da konnten sie nach München in die Wohnung ihres Sohnes die leer stand, da seine Familie noch evakuiert war.
1953 zogen Ludwig und Luise in ein Altersheim für Deutsche aus Rumänien, welches in Rimsting am Chiemsee durch die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen eingerichtet wurde.
Verglichen mit dem schönen Besitz, den sie sich erarbeitet hatten un den sie zurücklassen mussten, lebten sie hier die letzten 20 Jahre bescheiden in einem Zimmer.
Ludwig starb am 7.6.1970 an Herzversagen. Seine Frau Luise starb zwei Jahre später, am 7.4.1972 an Lungenentzündung und allgemeiner Schwäche, verursacht durch 10-wöchigen Krankenhausaufenthalt im nahe gelegenen Prien. Sie hatte sich bei einem Sturz einen doppelten Beinbruch zugezogen und musste die ganze Zeit im Streckverband liegen.
Beide fanden auf dem Rimstiger Friedhof ihre letzte Ruhe." [1, S.29 ff.]

Quellenangaben

1 [1] Ludwig Vollrath, Familienchronik Vollrath mit Stammtafel, München, Mai 1980.

Datenbank

Titel Vollrath Sommeregger
Beschreibung VOLLRATH (Wirsberg) - SOMMEREGGER (Oberdorf) - ERTL (Oberdorf)

Stammbaum der Vollrath aus Wirsberg (Oberfranken) auf Grundlage der im Mai 1980 erstellten Vollrath Chronik von Ludwig Vollrath, erweitert durch den Familienzweig aus der Datenbank von Lolo Anwander (GEDBAS 40930).

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