Notizen zu dieser Person
¸/L./S.528/42 ■/S./S.112/97 1.oo/S./S.20
(L=St.Lorenz ;S.=St.Sebald)2.oo/L./S.81a;3.oo/L./S.83
Meisterbuch d.Kammacher S.5/20 am 17.8.1628
Aus Marg.Wagners Buch "das alte Nürnberg":" wie die Wagnermstr und der Amtsbote
stand auch der TÜRMER ..in städtischen Diensten.."lange zeit der heren(Ratsher-
ren türmer gewest" heißt es bei einem (Inwohner i.d. 12Brüder-Häusern).Seiner
Wachsamkeit war die Stadt in Kriegs- und Friedenszeiten anvertraut.Auch den Han-
delsverkehr, der durch sein Stadttor zog , hatte er zu beobachten.Es war z.B.
den Rotschmieden und Pulvermachern verboten "das sie den Veinden puchsenpulver
(Büchsenpulver) und ander wer (Wehr) verkaufen oder hinausschicken" und so wurde
verfügt "auch unter den thorn(Turm) zu bestellen,darinnen aufsehen haben,damit
derselben ding nicht aus der stadt gefürt werde." Auf einem der Türmerbilder
hebt sich das lang aus dem Fensterchen ragende Horn von einem brandroten Himmel
ab.In der feuerordnung d.15.Jahrh. heißt es:"wen man fewer plest oder anschlecht
mit der Sturmglocke oder dem Feuerhorn die Gefahr anzeigt- gibt man "item dem
thurnern auff sant Sebolcz und sant Laurenzen thurn zwelff pfenning."Ehe die
schlagenden Turmuhren allgemein in Gebrauch kamen, wurden die Stunden mit Ham-
merschlägen an einer Glocke angegeben.Der Türmer richtete sich bei dem Stunden-
schlagen nach einer an der Wand hängenden Türmeruhr.Durch ein Weckzeichen wurde
der Türmer nach jeder abgelaufenen Stunde gemahnt die Stundenzeiten auf der
Glocke anzuschlagen-Noppen dienten zum Abtasten der Uhrzeit bei Nacht.
Noch gegen Ende des 17,Jahrhunderts ist die "Abteilung der Stunden nach der Tag-
und Nachtlänge annoch in Nürnberg gebräuchlich und wird daselbst viermal repi-
tiert als zuerst auf der Hauptkirchen St.Sebald, sodann auf dem inneren Laufer
Thurn 3. auf der St. Lorenzer Pfarr und vierdens auf dem sog. weißen Thurn."
Bernhard Glatzkopf war nicht nur Türmer sondern ging gleichzeitig seinem Kamm-
macherhandwerk oben in der Türmerstube nach.Aber auch auf dem Vestnerturm an der
Burg versah er seinen Dienst. Vor dem letzten Krieg gab es dort noch den heimli-
chen Wächtersgang",der heute allerdings verschüttet ist.Er umrundete einst die-
sen Turm.Jenseits der Burgmannswohnungen nach Westen zu beginnt dort auf der
Burg die eigentliche hohenstaufische Kaiserburg.Ihr heutiger Bergfried, der Vest
nerturm, wird wegen seines runden Grundrisses auch Sinwellturm genannt.
Immer wieder wurde im Lauf der Jahrhunderte die Burganlage verstärkt, besonders
als die neu eingeführten sog. "Petarden" eine neue Bedrohung darstellten.
Möglicherweise sind auf dem Stich von Chr.Weigel (Constabel b.d.Artellerie) die-
se Petarden abgebildet.
Aus dem Meisterbuch der Kammacher Nr.20: "Bernhard Glatzkopf hat sein Meister-
geld geben den 17.Augusti Anno 1628 1 Gulden.
Bernhard Glatzkopf lebte als Kammacher u.gleichzeitig Türmer auf St.Sebaldus
und St.Lorenz.Später heißt es i.Verlauf der Geburten seiner Kinder:Türmer a.d.
Vestnerturm u.auf der Veste am Weinberg.
Als am 30.03.1632 Der Schwedenkönig vor Nürnberg anlangte,wurden ihm am folgen-
den Tag von Bürgermeister und Rat die Stadtschlüssel überreicht. Bernhard
Glatzkopf mag am Vestnertor seinen Einzug miterlebt haben.
St.Lorenz Nürnberg Taufbuch
Jahrgang:1655 Eintrg.vom 15.November S.528/42
Vater Mutter Täufling
Jeronimus Klatzkopff Anna Bernhard
Taufdatum:15.November 1603"
St.Sebald Nürnberg Ehebuch
Jahrgang:1628 Eintrg.vom 17.3. Seite 20
(1.oo)BERNHARD GLATZKOPF Künegund Lauferin To.d.Endres
St.Lorenz Nürnberg Ehebuch
Jahrgang:1648 Eintrg.vom 14.6. Seite 81a
(2.oo)BERNHARD GLATZKOPFF,Kammacher:KÜNEGUND;Stephan GÖBEL;Kammacher des ältern
Tochter Mittwoch 14.Junii(1648)
St.Lorenz Nürnberg Ehebuch
Jahrgang:1656 Eintrg.vom 7.1.1656 Seite 83
(3.oo)BERNHARD KLATZKOPFF,Kammacher:Catharina;Hanß Werner Scheibenziehers seelig
Sterberegister Nürnberg (St.Sebald) 1670;31.3. Lat/112/Nr.97
"den 31.März 1670:Der Ersame BERNHARD GLATZKOPF,Kammacher und Thürmer auf der
Vesten am Weinberg."
Nach meinen Unterlagen wird er bei der der Eheschließung seines Sohnes Laurenz
1672 als"Türmer a.d.Thurn" bez.Da in einer anderen Urkunde vom Vestnerturm die
Rede ist,ging ich davon aus,daß damit der sog. Sinwellturm gemeint sei.Inzwi-
schen wirft sich die Frage auf,ob nicht eher der Türmer a.d.Vestnertor gemeint
sein könnte,der in städtischen Diensten stand.
Inge
Rieger (K2002)
