Christian RHEINWALD

Christian RHEINWALD

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Christian RHEINWALD

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1656 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Jun 25 1656") Stuttgart nach diesem Ort suchen
Tod 1737 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Jan 07 1737") Stuttgart, Württemberg nach diesem Ort suchen
Heirat 1677 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Aug 26 1677") Waiblingen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1677 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "Aug 26 1677")
Waiblingen
Anna Barbara WEISSER

Notizen zu dieser Person

Bürgermeister II zu Stuttgart; S.a. Seite 6 Christian Rheinwald selbstgeschriebene Lebenserinnerung http://www.rheinwald.de/Vorfahren.pdf - Christian istgeboren zu Stuttgart am 25. Juni 1656 und gestorben am 7. Januar 1737. mit 15 Jahren kam er in die Lehre nach Ulm zum Vetter Johann Christoph Rheinwald, Lebküchler und Zuckerbacher, die 4 Jahre dauerte. Vom 19.–21. Lebensjahr ging er alsGeselle zum Handelsmann und Zuckerbacher Johann Marx Seiffer in Esslingen undwollte dann mehr von der Welt sehen, insbesondere das damals noch deutsche Straßburg besuchen, wo er schon »Condition« hatte bei dem vornehmen Handelsmann undZuckerbecken Jacob Schaltmann. Schon jetzt, also 10 Jahre vor dem eigentlichenKriegsausbruch gab es dauernde Händel zwischen Frankreich und dem Römischen Reich; Reisende wurden angehalten und angefallen, die Reisekutschen beraubt und aufdie Festungen geführt, so daß der Vater Christian nicht reisen ließ. Gerade indiesem Frühjahr 1677 hatte der Vater Hans Jacob das 3. Mal die »Ausländerin« aus Schwäbisch Hall geheiratet. Die Liebe zwischen dem 21jährigen Christian undder Stiefmutter scheint nicht gerade besonders groß gewesen zu sein. Sie trachtete danach, den Jungen aus dem Haus zu bekommen und ihn zu verheiraten; erst versuchte sie es mit einer Frau Mostlerin, Christian schlug den Angriff ab. Sie machte sich nun hinter dem Vater her, der schließlich dem Jungen gut zusprach undihn dazu vermochte, sich in Stuttgart »häuslich« zu machen. Es dauerte lange, bis er nachgab und der Oberrat Neuhäuser eine »tapfere« Tochter des gestorbenenBurgermeisters von Waiblingen Gall Weisser – Anna Barbara – empfahl. Der Antragwurde schnell gemacht, das halbe Adlungsche (mütterliche) Haus für das junge Paar hergerichtet, so daß Christian, eh er es recht merkte, ein Mann und Burger zu Stuttgart wurde und sich alle Reisegedanken aus dem Kopf schlagen mußte. Diejunge Frau scheint eine brave und rechte Hausgenossin gewesen zu sein, nur im Laden- 21 geschäft etwas »verschrocken«, da sie in der stillen Witwenstube der Mutter in Waiblingen aufgewachsen war. Sie brauchte lange, bis sie ihre Scheu ablegte und den Laden richtig zu versehen verstand. Christian kam in der Folge aus Verärgerung über die erzwungene Heirat und die versäumte Wanderzeit in schlechte Gesellschaft, bis ihn der Vater 1681, also mit 25 Jahren in den Rat brachte.Diese Beschäftigung scheint ihm gefallen zu haben, so daß er nunmehr von Stufezu Stufe aufrückte: 15.11.1681 Ratsherr 13.05.1683 Holzverwalter und Untergänger 11.11.1684 beim Fünferamt und Felschschätzer 1688 Steuerschätzer 1691 Richter 1693 Waisenrichter 1694 Burgermeister In den Kriegsläuften 1688–1694 wurde er von der Stadt und der Landschaft immer wieder zum Heer in gefährlichen Reisen geschickt; er hat diese Aufträge glücklich erledigt. Als er 1694 zum Burgermeister gewählt wurde, konnte er sich darüber nicht recht freuen, denn dieses Amt war gerade damals voller Dornen. Die Stadt war angefüllt mit Soldaten, geworbenen Söldnern und ausgehobenen Truppen der Landschaft (Landesausschuß). So hatte er von morgens bis in die späte Nacht alle Hände voll zu tun, um alle möglichen verdrießlichen Händel zu schlichten und es den Bürgern und Soldaten recht zumachen. Am meisten beklagte er sich über das schwerste Geschäft, die Eintreibung der Kontributionen, namentlich bei armen Leuten; die klagten schwer über dieteuren Lebensmittel und die schlechten Verdienstmöglichkeiten. Es konnte nichtausbleiben, daß die langen Kriegsjahre auch in die allgemeine Stadtverwaltung schwere Verwirrung brachten. Von 1698–1715 war keine richtige Rechnung mehr gestellt worden, da die Akten teils geflüchtet, teils liegengeblieben waren. Nun begann man zahlreiche Schreiber einzustellen, um unter der Leitung des energischen Vogts Korn täglich alles in der Sitzung vor dem Gericht durchzusprechen und zuordnen. Der tüchtige Korn wurde befördert, und die Geschäfte blieben bei seinem Nachfolger wieder liegen. Christian stellte die Steuerrechnung 1694/95, ohnesie aber zum Abhör und sich zur Entlastung bringen zu können. Aber alles bliebunter dem Vogt Fischer liegen, und erst als 1715 die Generallandesvisitation aufdem Rathaus erschien, kam wieder Wind in die Segel. Es gab zahllose Sitzungenund Durchgänge der Kommission mit dem Rat und den Bürgern, bei denen alle Beschwerden vorgebracht werden mussten. Auch gegen Christian, den Burgermeister, wiegegen andere, traten falsche Zeugen auf und beschuldigten ihn in drei Richtungen: der vertuniche Beck Stoll in der Hauptstätter Sraße behauptete, Christian sei schuld, daß er sein Haus habe verkaufen müssen, er habe dagegen nur einen Schimmel von 100 fl Wert erhalten. 2. dessen Nachbar, ein Weingärtner Schäffer beschuldigte ihn, er habe in den städtischen Wäldern viel Buchenholz hauen lassen und in seine Scheuer gebracht, mithin eine Amtsunterschlagung begangen. Diese Anklage brachte großes Aufsehen in der Bürgerschaft hervor; Christian wurde auf das schärfste inquiriert; der Untersuchungsrichter fr. Vogt Schneider aber erkannte die ganze Anklage für gegenstandslos. 3. Der Commisarius Expeditionsrat Brodthag gab unter Vorlage einer falschen Rechnung an, Christian sei der Stadt nocheinen Rest einer Frachtrechnung von 750 fl schuldig. Dieser wies aber nach, daßes sich hier um ein »lugenhaftes Geschmier« handle; er wurde von der Anklage völlig freigesprochen. Schließlich gab es ein großes Schlußreinemachen aller Rechnungen der Stadt; auf Grund davon mußte er nicht nur nichts an die Stadt bezahlen, sondern er bekam noch 137 fl 18 herausbezahlt. 1716 wollte der Rat dem Burgermeister die beständige Rechnungsführung aufbürden, er bat aber um Erlassungder Rechnungsstellung; andernfalls erbat er seinen Abschied. Durch hochfürstlichen Befehl vom 16. Februar 1717 wurde seiner Bitte entsprochen, daß er den ganzen Genuß seiner Ämter haben sollte, ohne daß er die Rechnungsführung zu versehenhatte. Obwohl es Christian geglückt war, alle Rechnungen außer der Gewölbsverwaltung erlassen zu bekommen, hatte er doch noch genügsam Ärger und Arbeit, insbesondere mit den Brunnen, die in sein Referat gehörten. Die notwendigen Beaufsichtigungen der Brunnen machten böses Blut bei der Bürgerschaft; er fand aber beim Rat nicht das richtige Gehör, ließ dann sogar einmal eine geharnischte Beschwerde drucken, legte aber dann im 81. Lebensjahr, also ganz kurz vor seinem Todsein Amt nieder, das er 42 Jahre in schweren Zeiten mit Ehren geführt hatte. Sein Sohn Christian Jacob trat in seine Fußstapfen als Burgermeister. Soweit die Lebensbeschreibung. Ergänzend kann zu seinen amtlichen Geschäften noch angeführtwerden, daß er als Brunnenspezialist auch den Hauptanteil an der Anlage des Feuersees gehabt hat. Schon 1683–85 hatte man, da die Seen im Nordwesten der Stadt teilweise im Abgang waren, die Anlage eines Sees vor dem Rotenbilstor (zwischen Paulinen- und Herzogstraße) in Anregung gebracht. Man sah dazu eine Grundfläche von 3 Morgen Gärten und Wiesen vor an der Straße »Auf dem Hasenberg«. Sein Wasser sollte der See erhalten aus der Quelle im Vogelsang, aus der »weissen Brunnenstube « bei der Kaltentaler Mühle und aus Schnee- und Regenwasser (heute würde man kurz Oberflächenwas- 22 ser sagen). Hofkammerrat Gabriel Moser und Christian Rheinwald, der Burgermeister wurden mit der »Direktion « über das ganze Werk betraut, dessen Ausführung man dem »Seegräber« Zwitschel und dem »Hofbronnenmacher « Fischer übertrug. Daß auch sonst sein Name etwas galt, mag aus einerNotiz der geheimen Ratsakten des Stadt-Archivs Baudirektoren 1704–09 Seite 43 f. entnommen werden. Der Architekt Jenisch versuchte 1711, den Architekten Nette,den Bürgermeister Rheinwald, den Baumeister Heim u. a. für eine Vereinigung zur »Beförderung der edlen Architektur « zu gewinnen. Den Kirchenstuhl hatte erseit 1714 in der St. Leonhards-Kirche, Stuhlbuch S. 375 No. 2 in den mittlerenStühlen im Chor, vorher einen auf der langen »Bohrkirche« No. 5 dasselbst, den schon sein Vater innegehabt hatte.

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Titel Lüngen-Jaeger Footsteps
Beschreibung Genealogische Spuren der Familie Lüngen aus dem Rheinland, sowie der Familie Jaeger aus Württemberg.
Hochgeladen 2013-02-10 10:39:50.0
Einsender user's avatar Jörg Lüngen
E-Mail jluengen@hotmail.com
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