Heinrich BACMEISTER

Heinrich BACMEISTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich BACMEISTER
Beruf Oberjustizrat und Kammerprocurator Stuttgart nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 14. Juli 1618 Lübeck nach diesem Ort suchen
Tod 2. Januar 1692 Stuttgart nach diesem Ort suchen
Heirat 12. Oktober 1647 Nördlingen nach diesem Ort suchen
Heirat 1674 Stuttgart nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
12. Oktober 1647
Nördlingen
Anna Barbara SEEFRIED
Heirat Ehepartner Kinder
1674
Stuttgart
Maria Margaretha KELLER

Notizen zu dieser Person

Er verlor beide Eltern schon sehr früh, wodurch er mit seinen Geschwistern
auf die Güte seiner Verwandten angewisen war. Im Alter von 13 Jahren nahm ihn
sein Onkel Petrus Krüger, Pastor an der Hauptkirche zu Kiel, ganz in sein Haus
und unterrichtete Heinrich bis 1636 in allen Wissenschaften so vorzüglich, dass
der junge B. sogleich die Stelle eines Reisebegleiters
{\noindent\small \bild{8}{Bacmeister-aaka}bei dem jungen Erbherren
von Hutlo und Cranenburg, Jürgen von Marschalck (später Präsident der
Bremischen Ritterschaft), und dessen Vetter
Franz von Marschalk, Erbherrn auf Goesthof, annehmen konnte, welche ihm auf
Empfehlung eines Landsmannes, des Lübecker Petrus Brun (später Dr. und Professor
für Philosophie am Gymnasium zu Hamburg) angeboten worden war. H.B. verweilte
zunächst mit den beiden Junkern von Marschalck in Cöln, dann bereisten sie
Holland und Belgien, wobei sie sich die Belagerung von Breda durch die Holländer
ansahen, und den Haag, Amsterdam nebst Utrecht besuchten. Auch nach England (London,
Canterbury, Oxford) und Frankreich dehnten sie ihre Reisen aus. In den französischen
Universitäts-Städten Paris, Orleans und Seaumur verweilten die drei jungen
Leute längere Zeit, um dort juristische Collegia zu hören und sich im Reiten,
Fechten und Tanzen zu vervollkommnen. Nachdem diese Reisen bereits drei Jahre gedauert
hatten, beschlossen sie, von Paris auch nach Italien zu reisen, als plötzlich Franz
von Marschalck dort starb.
In Folge dessen kehrte H.B. mit Jürgen von Marschalck nach dessen Heimath,
dem Rittergute Hutlo im Herzogthum Bremen, zurück. Nachdem B. sich hier
einige Zeit aufgehalten und der Mutter des Junkers, der Frau Judith von
Marschalck über den Tod ihres Neffen sowie betr. der Reiseerlebnisse eingehenden
Bericht erstattet hatte, gewährte diese ihm, um ihm ein Zeichen ihres Wohlwollen
zu geben, die Mittel zu einjährigen Universitäts-Studium. Ferner wurde verabredet,
dass B. nach Ablauf des Studienjahres nach Hutlo zurückkehren sollte. Er traf
deshalb im Herbst 1640 dort wieder ein und begleitete Jürgen von Marschalck
und dessen Vater Balthasar vom Marschalck (später Königlich Schwedischer
Hofmarschall) nach der dänischen Ritter-Academie Soröe, wo sie bis zum Frühjahr
1643 blieben. Von hier aus bezog H.B. mit Jürgen von Marschalck die Universität
Utrecht, um daselbst juristische, geschichtliche und sprachliche Studien zu
betreiben. Während der grossen Universitäts-Ferien unternahmen beide Reisen
in den Niederlanden, wobei sie vor der Festung Bergen op Zoon die Armee des
Prinzen Heinrich von Oranien antrafen, bei der sie sich mehrere Tage zu ihrer
Informierung aufhielten, weil den Junker von Marschalck, der später Kriegsdienste
nehmen sollte, die Belagerung lebhaft interessierte. Nach Utrecht zurückgekehrt,
erkrankte B. an einer ansteckenden Krankheit, die er wahrscheinlich aus dem
Kriegslager mitgebracht hatte, so schwer, dass er sein Leben wohl nur der
ärztlichen Kunst und Fürsorge des hervorragenden Mediciners, Professor Dr.
Strant, Rector der Universität, der den begabten, jungen Mann gerne am Leben
erhalten wollte, verdankte. Noch während der Reconvalescenz von H.B. erhielt
der Junker von Marschalck durch seine Mutter briefliche Mittheilungen über den
Einmarsch schwedischer Kriegsvölker unter dem General-Lieutenant Grafen
Königsmarck in das Herzogthum Bremen. Sobald sich B. zur Reise wieder kräftig
genug fühlte, machten sie sich trotz der Winterkälte auf den Heimweg und
langten im März 1644 glücklich in Hutlo an. Hier bekam er von der Frau Judith
von Marschalck für seine achtjährigen der Familie von Marschalck geleistet,
treuen Dienste einen ehrenvollen und herzlichen Abschied und begab sich zunächst
zu seinem Onkel, dem Dr. Michael Reiser, nach Lübeck. Mit ihm überlegte B.,
was er nun beginnen solle, aber ehe beide einen bestimmten Entschluss hierüber
gefasst hatten, traf das Anerbieten des in schwedischen Kriegsdiensten stehenden
Obersten Berthold Heinrich von Bülow, der gerade mit der Anwerbung eines
Regiments ``hochteutscher Fussknechte'' beschäftigt war, ein, B. als Auditeur
in seine Truppe aufnehmen zu wollen. Dr. Reiser und die übrigen Lübecker
Verwandten riethen nun H.B. dringend zu, diese gute Stellung anzunehmen. In Folge
dessen acceptierte er und hat dies auch niemals zu bereuen gehabt, weil ihn der
Oberst von Bülow stets mit grossem Wohlwollen, ja fast wie einen Sohn, behandelte.
Mit den schwedischen Kriegsvölkern durchzog B. einen grossen Theil des deutschen
Reiches und wohnte einer Anzahl von Gefechten und Belagerungen mit bei. Da er
sich als ein unterrichteter, gewandter Mann zeigte, so wurde er schwedischerseits
öfter zu Unterhandlungen mit den Kaiserlichen und liguistischen Generalen
verwendet. Nach dem Abschlusse des westfälischen Friedens dankte die Krone
Schwedens einen grossen Theil ihres in Deutschland stehenden Heeres im Jahre
1650 ab, wobei H.B. ebenfalls entlassen wurde und für seine den Schweden
geleisteten guten Dienste nicht nur einen ehrenvollen Abschied, sondern auch ein
namhaftes Geldgeschenk erhielt. Für ihn handelte es sich jetzt darum, möglichst
bald eine Stellung zu erlangen, in der er für sich und seine Familie ein
sicheres Auskommen finden konnte. Er hatte sich nämlich, während er mit seinem
Regimente in Nördlingen lag, am 12. October 1647 mit der Tochter des dortigen
Bürgermeisters, Barbara Seefried, verheirathet. Längere Zeit blieben seine
Bemühungen erfolglos. Erst 1652 stellte ihn der Herzog Eberhard III. von
Württemberg, Dank der warmen Empfehlungen seiner Gönner, dem schwedischen
Feldmarschall von Wrangel und dem General von Bülow, als Vogt in Neuenburg an.
Als H.B. 1655 nach Heidenheim, wohin er aber sehr ungern ging, versetzt werden
sollte, gelang es der Fürsprache des academischen Senats der Universität
Tübingen, ihm beim Herzog die durch den Tod seines Bruders L.B. (+ 5. Februar 1655)
frei gewordene Universitäts-Secretairstelle zu verschaffen. In Tübingen blieb
er bis zum Jahre 1672, obgleich ihn 1668 der Markgraf Friedrich von Baden als
Rath und Canzlei-Director nach Immendingen berief. In Folge dieser Berufung
gab ihn Eberhard III., der einen so tüchtigen Beamten gerne in seinen Diensten
behalten wollte, zunächst die ihm bei seiner grossen Familie so nöthige
Gehaltserhöhung und ernannte B 1671 zum Justizrath. Ferner gestattete ihm der
Herzog die Führung des Doctor-Titels, welcher B. auf Grund seiner am 2. Februar
1671 abgehaltenen Inaugural-Disputationen von der juristischen Facultät der
Universität Tübingen verliehen worden war. 1672 wurde er als
Ober-Justizrath und Kammer-Procurator (Consilarius et Curator Camerae)
nach Stuttgart versetzt, von wo aus er im Auftrage des
Herzogs einer Versammlung der schwäbischen, bayerischen und fränkischen
Kreisstände, welche über die Verbesserung des Münzwesens beriethen, beiwohnte.
In Stuttgart traf B. das traurige Geschick, seine Gattin, mit der er in
fünfundzwanzigjähriger, ungemein glücklicher Ehe zehn Kinder
erzeugte, am 16. October 1672 durch den Tod zu verlieren. Trotzdem er schon
56 Jahr alt war,entschlosser sich seiner Verhältnisse wegen zu einer zweiten Heirath mit
Margaretha Keller, der Tochter des Geheimen Regierungsraths Johannes Christoph
Keller; die Hochzeit fand am 28. April 1689 zu Stuttgart statt. Mit dieser Frau
hatte er noch fünf Kinder, so dass er Vater einer recht zahlreichen Familie
wurde. Auch seine zweite Gattin ging ihm im Tode vorauf und zwar am 21. Februar
1689, während H.B. ihr erst am 2. Januar 1692 folgte. Er starb als ein sehr
frommer, demüthiger Christ, der es stets voll Dankbarkeit anerkannte, wie
Grosses sein Gott in seinem so vielbewegten Leben an ihm gethan hatte, indem er
schon mehrere Jahre vor seinem Tode bestimmte, dass als Textwort für seine
einstige Leichenpredigt das Bibelwort: ``Ich bin zu gering aller Barmherzigkeit
und True, die der Herr an seinem Knecht gethan'', genommen werden sollte.
-- Lebenslauf Nr. 8

BIOGRAPHISCHES: Stammvater der Ostfriesischen (I,II) und Württembergischen Linien (III,IV).

Identische Personen

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Datenbank

Titel LUCAS
Beschreibung

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Die Veröffentlichung erfolgt auf drei Wegen, in den Datenbanken bei: 

1.  GEDBAS.genealogy.net

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Hochgeladen 2023-07-09 08:54:58.0
Einsender user's avatar Christian W. Heermann
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