Friedrich Wilhelm August Max BACMEISTER

Friedrich Wilhelm August Max BACMEISTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Friedrich Wilhelm August Max BACMEISTER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. November 1837 Grapenstein nach diesem Ort suchen
Taufe 22. November 1837 Gehlenbeck nach diesem Ort suchen
Tod 17. Februar 1871 Villeneuve-St.Georges nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Stamm 1. Kaufmann, Leutnant d.R.


Am 10. November 1837 in der ersten Mittagsstunde schickte der Major a.D.
Wilhelm Bacmeister auf Gut Grapenstein bei Gehlenbeck im Kreise Lübbekcke
einen berittenen Knecht bei seinen Gutsnachbarn herum mit der Botschaft, dass
ihm von seiner Frau Juliane geb. Delius, eingesunder Junde geboren sei. Fünf
Stunden später kam derselbe Bote auf die Nachbargüter geritten und
wiederholte sein Sprüchlein. Verwundert und etwas ärgerlich antwortete man
ihm, dass wisse man doch schon. Der Reiter antwortete, nein, das wisse man
nicht, denn jetzt handele es sich um den zweiten Jungen.
Dieser zweite Sohn war mein Vater Lucian und der früher geborene mein Onkel
Max. Ob mein Onkel wirklich der Erstgeborene und mein Vater der Jüngere war,
scheint mir nicht ganz sicher, denn die Ähnlichkeit der Zwillinge war so gross,
dass man sie nicht mit Sicherheit unterscheiden konnte. Dies wurde erst
möglich, als sie Zähne bekamen, denn dem einen wuchs der rechte obere
Vorderzahn über den linken und dem anderen der linke über den rechten. Das
war und blieb das einzige Unterscheidungsmerkmal. Da sie immer gleich
gekleidet gingen, war es trotzdem auch später noch schwer, sie
auseinanderzuhalten. In der Schulzeit machten sie sich diesen Umstand dadurch
zunutze, dass meist nur einer die Aufgaben lernte und nur dieser beim Aufruf
durch den Lehrer aufstand und aufsagte. Als die beiden gleichzeitig verlobt
waren, mussten die Bräute ihnen immer erst auf den Zahn fühlen, damit sie den
richtigen küssten.
Die Zwillinge waren die jüngsten von neun Kindern und acht Söhnen, die den
Grosseltern in Zeit von rund zehn Jahren geboren wurden. Sie waren die
Lieblinge ihrer Eltern, namentlich ihrer Mutter. Auf dem Gute Grapenstein
wuchsen sie in ländlicher Ungebundenheit auf und verlebten dort eine frohe
Jugend. Später bezog die Familie das Gut Quernheim, das der Grossvater
hinzuerworben hatte. Es umfasste das Haus und die Ländereien eines vormaligen
weltlichen Damenstiftes, dem auch eine Schwester des Grossvaters angehört hatte.
In der napoleonischen Zeit war es aufgehoben worden. Der Besitz wurde dann zum
Verkauf gestellt. Das frühere Heim der Stiftsdamen war ein stattlicher
Fachwerksbau und anscheinend behaglicher und gesünder als das alte Steinhaus
Grapenstein, eine Wasserburg, die von einer ``Gräfte'' mit Zugbrücke umgeben
war. Beide Güter zusammen, die nicht weit von einander entfernt
lagen, waren etwa 1400 Morgen gross.


Der erste Unterricht wurde den Kindern von Hauslehrern erteilt. Max und Lucian
bezogen danach das damals neu gegründete Gymnasium in Gütersloh. Sie
verliessen es im Frühjahr 1854 und kamen für zwei Jahre auf die Französische
Lehr- und Erziehungsanstalt Friedrichsdorf bei Homburg v.d.H., ein Internat,
wo hauptsächlich neuere Sprachen gepflegt wurden. Ihre Abgangszeugnisse von
1856 wiesen in fast allen Fächern die Note ``Sehr Gut'' auf.
Dieser eigentümliche Ausbildungsgang hatte seinen besonderen Grund. Der
Grossvater, der sehr vermögend war, hatte die Neigung, sich auch industriell zu
betätigen. Er gründete als Hauptbeteiligter eine Tuchfabrik in Lübbeke und mit
anderen Unternehmern zusammen die spätere Kruppsche Zeche ``Hannibal'' bei
Bochum., deren Repräsentant er wurde. Beide Unternehmungen schlugen fehl und
verursachten meinem Grossvater auf die Dauer schwere Verluste. Diese
Schicksalsschläge veranlassten ihn, seine jüngeren Söhne für den Kaufmannsberuf
zu bestimmen. In der Folge zwangen sie ihn sogar, seine beiden Güter zu
verkaufen und in die Stadt zu ziehen. Die Grosseltern lebten von da an in
Lübbeke, später in Gütersloh.
Max und Lucian kamen also nach beendeter Schulbildung in die Lehre nach Paris.
Dort lebte eine befreundete Familie Andral, die sich ihrer annahm. Vermutlich
ist das Haupt der Familie, George Andral, ihr Lehrherr gewesen. Wie lange die
Lehrzeit gedauert hat, und ob sie vorher oder nachher ihr militärisches
Dienstjahr abgeleistet haben, ist nicht bekannt.
Mein Vater (Lucian) nahm als Gefreiter im 6. Westfälischen Infanterie-Regiment
Nr.55 am dänischen Kriege 1864 teil und machte den Sturm auf die Düppeler
Schanzen und den Übergang nach Alsen mit, wofür er die beiden Kreuze für
Comattanten erhielt. Im Feldzuge des Jahres 1866 gehörte er als Unteroffizier
dem 2. Westfälischen Landwehr-Regiment Nr. 15 an, das in der Armee des
Generals Vogel von Falkenstein am Main operierte. Max nahm im Jahre 1866 als
Feldwebel am Kriege gegen Österreich teil.
Bei Ausbruch des Krieges gegen Frankreich 1870 war Lucian bei seinem Bruder
Eugen in Lübbeke bei der Liquidierung der Tuchfabrik tätig. Max war Teilhaber
des Firma Kaiser und Bacmeister in Hannover, eines Kommissionsgeschäftes in
Stahl und Eisen. Anfang August 1870 reiste Maxens Kompagnon Joseph Kaiser nach
Nassau, um die Leitung des Eisenwerkes ``Elisenhütte'' eines Barons
von Rüdiger zu übernehmen. Max vertrat ihn im Geschäft. Ende August rückte dieser
aber ins Feld nach Frankreich. Nun musste Kayser nach Hannover zurückkehren, um
das gemeinsame Geschäft weiterzuführen. Dafür wurde von dem Baron Rüdiger im
Oktober Lucian als kaufmännischer Direktor der Elisenhütte angestellt,
vorläufig ein Jahr auf Probe mit 600 Taler Gehalt bei freier Station.
Max kam mit Ersatzmannschaften zum Infanterie-Regiment Nr.16, das am 16. August
grosse Verluste gehabt hatte. Er war Feldwebel. Er wurde als Fourieroffizier
beim 2. Bataillon verwandt und Anfang November als berittener Dolmetscher dem
Stabe der Aavantgarde des 10. Corps zugeteilt. Unter dem 28.Oktober wurde er
gegen seinen Wunsch zum Leutnant befördert. Das Patent erhielt er am 10.
November, seinem Geburtstage. Die Schlacht von Beaune-la-Rolande am 28.
November machte er bei der 7. Kompanie mit. Er blieb von 4 Offizieren allein
unversehrt. Am 7.Januar 1871 wurde Max als Adjutant zum Füsilierbataillon
kommandiert, dem er schon als Dolmetscher attachiert gewesen war. Er machte
bei diesem gleich zwei Gefechte mit, am 7. und 8. Januar. Am 8. erstürmte das
Bataillon im Bajonettangriff das Dorf Villepocher und machte etwa 100
Gefangene. Anfang Februar erkrankte Max, der sich schon länger nicht
wohlfühlte, schwer an Typhus. Er kam zunächst in das 8. Feldlazarett zu Abons
a.d.Seine bei Paris und wurde dann in das benachbarte 7. Feldlazarett in
Villeneuve-St.Georges überführt, weil dort mehr Platz und Ruhe war. Dort
verstarb er am 17.Febraur 1871. Sein Regimentskommandeur, Oberstleutnant
Sannow, der die Nachricht von seinem Tode noch nicht erhalten hatte, verfügte
am 20. Februar, dass Max eines der dem Regiment übergebenen Eisernen Kreuze
erhalten solle. Als er dann später seinen Tod erfuhr, erkannte er das Kreuz
dem nächsten Anwärter zu.
-- Lebenslauf S.IV-1

Identische Personen

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Datenbank

Titel LUCAS
Beschreibung

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Hochgeladen 2023-07-09 08:54:58.0
Einsender user's avatar Christian W. Heermann
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