(3. bezeugte Tochter) MENTE

(3. bezeugte Tochter) MENTE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name (3. bezeugte Tochter) MENTE
Religionszugehörigkeit EL

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1545 Braunschweig-Altstadt nach diesem Ort suchen
Tod Syke nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Zu ihrer Identität siehe die Anmerkungen zu Mutter und Ehemann. Daß
Herzog Julius' Festungsexperte Cordt Mente eine Tochter mit einem von
Julius' Festungshauptmännern verheiratet, entbehrt nicht der Logik. An
den Vornamen ihrer Söhne läßt sich die Verbindung Moritz Alemanns zum
Wolfenbütteler Herzogshaus nochmals ablesen. - Vergleiche auch den um
1580 geborenen, 1612 �von der Stoltenau� (aus Stolzenau) als Neubürger
nach Goslar gezogenen Claus Mente. Womöglich ist in ihm ein bei dem
angeheirateten Onkel von Alemann aufgewachsener Neffe zu erblicken,
der dann vielleicht ein in Goslar geborener, aber eventuelle Anrechte
auf die �Vollborth� verfreit habender Sohn des jung verstorbenen
Julius sein könnte.
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Bemerkung zu Immobilienbesitz, Wappen und Marke, Schlußbetrachtung,
Werkeliste und genealogisch-soziologische Notizen zu Cordt Mente d.Ä.
(aus Platzgründen hier)
Cordt ist Miterbe und (noch 1548, sicherlich bis 1550) Bewohner des
Elternhauses Nr.-Ass. 678 oder 679 (jetzt Echternstraße 46/47, Teil
des �Wohnparks am Wall� [Seniorenresidenz und Hotel], siehe Hynrik
III.) in der Bauerschaft Hohes Tor der Braunschweiger Altstadt. Nach
Heirat von Bruder Autor, dem 1542 mindestens �eine Wohnung daselbst
eingeräumt war� (Meier, Artill., p. 81), kauft er (1546) das Haus
Nr.-Ass. 1029 (bei Mithoff, Künstl., Nr. 102) �vor der Wessele�
(Wechselbuden bei der Münze gegenüber dem Kohlmarkt, also nahe dem
alten städtischen Gießhaus [Faule Mette], 1848/83 �Vor der Post�,
jetzt Weberstr. 46 [43?]) in der Neustadt, wohl als Gießhaus. 1548
erwirbt er ebenfalls (statt des Letzteren?), sicherlich als größeres
Gießhaus für die Kaiser-Kanonen, auf der Bruchinsel in der Altstadt
das Haus Nr.-Ass. 102, das �kurz darauf an Autor von Rethen übergeht�
(Hnr. Meier, Artill, p. 89/Anm. 4), wohl durch Notverkauf aus dem
Exil. Der Neubau von 1693 an dieser Stelle, Poststr. 13
(Meier/Steinacker, a.a.O., p. 109 [irrtüml. Nr.-Ass. 13]; 1910 rechts
Geschäft Heinr. Schede), wird beim Bombardement 1944 vernichtet,
wodurch nach der Trümmerräumung Gewölbeteile, Grundmauern und
Steinwände mit gotischen Fensterbögen von Keller und Sousparterre, die
also wohl zu Cordts Gieß- bzw. Lagerräumen gehört haben, bis zur
Wiederbebauung (jetzt [2001/03] Fleischerei Kunath, Bäckerei Milkau
u.a.) zeitweise sichtbar werden (Photoserie von 1949 bei
Bildindex.de). - Offenbar in unmittelbarer Nachbarschaft dieses Hauses
erscheint er 1551 bis 1556 noch als Besitzer einer (davon
abgetrennten?) Bude auf dem Bruche, die er als �Fuß in der Tür�
vorerst behält. Das Elternhaus in der Echternstraße überläßt er 1550
wohl ganz dem Bruder Autor.
Ab wohl 1556 ist er Bewohner, ab 1561 Besitzer des dem Schloß
benachbarten, unmittelbar an der Dammtorbrücke gelegenen �Hauses auf
dem Damme am Walle� in Wolfenbüttel, gegenüber, jetzt Schloßplatz 19,
Ecke zum Schulwall. Auch zuvor (1548 Büchsenschütze Heinrich von
Weida) und danach ist es Dienstbehausung wichtiger Bediensteter des
Herzogtums (nach Cordts Tod zur Druckerei Hennig Lüders' bestimmt
[23./24. 1. 1578, Thöne, Res. p. 258], dann Wohnsitz des
Stadtkommandeurs, 1605 oberhalb des aus Mentes Zeit erhaltene,
steinernen Erdgeschosses aus Stein durch den vielgenannten Großvogt
Arndt von Kniestedt [vgl. G.H. Müller, Aufgebot, passim, v.a. pp. 354
f.] wohl nicht ganz neu aufgeführt [so Kelsch, Häuser, p. 6], aber um
zahlreiche Bauteile ergänzt, darunter das Portal und die
Fensterumrahmungen [Thöne, Spätrenaissance, p. 30/Anm. 44]; im 20. Jh.
Landwirtschaftsschule, jetzt nach mehrfachem Umbau Nebenhaus für
Kunstunterricht des �Gymnasiums im Schlo�). Zeitweise besitzt Mente
auch ein Haus in Helmstedt, wohl herzogliches Lehen, das ihm 1571 im
Werte von 40 Talern als Lohn für die Marienberger Glocke übergeben
(s.u.), aber später der 1574 hier begründeten Universität übertragen
wird, die es abbrechen läßt.
Cordts älteres Wappen mit Hausmarke bzw. Meisterzeichen (Querbalken,
von dessen Mitte A-förmig zwei gestürzte Kreuze ausgehen) ziert den
bronzenen Flaschenzug von 1550 (s.o.) im Goslarer Museum; in seinem
Papier-Wachs-Siegel von spätestens 1564, später auch auf dem Grabstein
in Wolfenbüttel, erscheint aber das dann von seinen Söhnen Johann
Mente und Barwardt übernommene Wappen (linkssteigender Löwe mit über
der Schulter getragenem Krummstab, mitragekrönt; geschlossener
Stechhelm, als Zier der wachsene Löwe wie beschrieben, davor
[zumindest auf dem Grabstein] zwei gekreuzte Kanonenrohre;
Helmdecken). Im Siegel erscheint der Löwe wie üblich rechtssteigend,
wohl ein Fehler des Petschierschneiders. Dieses neue Wappen dürfte mit
dem Übertritt in herzogliche Dienste zusammenhängen und um 1561 von
Heinrich d.J. verliehen worden sein (ein urkundlicher Beleg steht noch
aus). Tinkturen sind unbekannt. Als Künstlermarke ist sein
Meisterzeichen ohne Wappenschild aber noch bis mindestens 1571
(Juliustaufe, s.u.) in Gebrauch. -
Ebenso unvollkommen wie der oben zitierte Vergleich mit Katte ist eine
weitere Parallele, die sich dem Betrachter aus dem späten 20.
Jahrhundert aufdrängen mag; früher ein gefährlicher Feind der Herzöge,
findet Cordt sich später als deren zeitweise unentbehrlicher Rüstungs-
und Architekturbeauftragter wieder, der Funktion eines Albert Speer
nicht unähnlich. Doch wenngleich Heinrich der Jüngere der große
soziopathische Gewaltherrscher seiner Zeit sein dürfte (so auch im
zeitgenössischen Urteil seines engen Verwandten, Philipps des
Großmütigen von Hessen), ist er wohl weder mit dem schlechthin Bösen
noch mit Speers späterem Dienstherrn gleichzusetzen.
Interessant ist allerdings bei dem breiten Spektrum von Cordt Mentes
Schaffen und Auftraggebern die Frage nach dessen ethisch-religiöser
Haltung. Die Quellen schweigen dazu, doch daß er seinen Wohlstand auch
zur Einrichtung einer eigenen Hauskapelle nutzt, zeugt ebenso von
hoher Religiosität wie seine kirchlichen Kunstwerke und seine
Glockenstiftung für die Marienkirche. Ein Zelot kann er aber nicht
sein. Er verschmäht in Krisenzeiten eingeschmolzene Glocken und
Kirchenmessingleuchter nicht für seine Kanonen (siehe 1534). Auch eine
unüberbrückbare konfessionelle Spaltung gibt es für ihn noch nicht.
Eher entspricht sein Denken den ersten Jahrzehnten nach der
Reformation, als Institutionen und Mentalitäten sich noch nicht
irreversibel auseinanderentwickelt haben und man noch bei beiden
Parteien von einer Gesamtchristenheit trotz der entscheidender
Differenzen ausgeht, die ihn als Künstler weniger berührt haben
dürften. Pragmatisch genug wechselt er jedenfalls mit seiner
Vaterstadt, dann mit seinen herzoglichen Dienstherren dreimal sein
offizielles Bekenntnis für oder wider Luthers Lehre. Sakralkunst
schafft er wie damals die meisten Künstler für beide Seiten, auch
Kanonen gießt er gegen politische, nicht Glaubensfeinde. -
Bekannte Werke (nach Mithoff, Schlotter, Heinr. Meier, Griep, P.
Zimmermann, Kelsch, Seeleke, Th. Voges, Thöne, Mayer [in: BMV Wolf.,
1987], Chph. Woltereck [publ. ebd.] u.a.):
1532 - Kirchenglocke, Meerdorf bei Peine.
1534 - Halbkarthaunen �Johannes�, �Marcus� und �Lucas� (lange Kanonen
zu rd. 45 Zentner Bronzemasse und 24pfündigen Geschossen), Steinbüchse
�Die Buhlerin� (Mörser, 38 Ztr., 75- oder 80pfd.) und Halbschlange
�Judith� (33 Ztr., 14pfd.) für die Stadt Braunschweig (s.o.).
1536 - zwei Geschütze für die Stadt Hannover.
1536 - zwei Halbschlangen (ähnlich der �Judith�) und zwei kleine
Schlangen (à 9 Ztr., wohl 3pfd.) für die Stadt Braunschweig.
1536 - Schlange �Iudas Tadeus� für die Stadt Hannover (Mith., Künstl.,
p. 222, mit Hinweis auf das Neue Hannov. Magazin, 1863/p. 114 f.).
1537 - eine große Schlange (eher lange Karthaune, 57 Ztr., 24pfd.) für
die Stadt Braunschweig.
1538 - ein Geschütz (21 Ztr., rd. achtpfd.) für die Stadt
Braunschweig.
1539 - vier Feldschlangen (à 9� Ztr., wohl dreipfd.) für die Stadt
Braunschweig.
1539 - �für Göttingen zwei mit dem Giesserzeichen und CM versehene
bronzene Flaschenzüge, von denen der eine in Formen der Renaissance
reich verziert ist und die Inschrift: >Cordt Mente zu Brunswick hat
mich gegossen 1539< enthält� (Mithoff, Künstl., p. 223, auch schon
Kunstdenkm. Hannov., vol. II/p. 87, darauf fußend Griep, Goslarer
Bronzen). Nur der prächtigere davon ist erhalten, der andere wohl
zwischen 1882 und Mitte oder Ende des 20. Jahrhunderts verschollen,
falls Mithoff sich mit der Zweizahl nicht auf die beiden
Rollen-�Flaschen� des vorhandenen Exemplars bezieht (unwahrscheinlich,
da sie gleichartig ausgestaltet sind). Der im Göttinger Stadtmuseum
seit spätestens 1956, jetzt (2004) in Raum 29 mit beispielhafter
Beseilung �ausgestellte Flaschenzug stammt aus dem [Alten] Rathaus,
dessen Dachraum in früheren Zeiten auch als Vorratsspeicher genutzt
worden ist...� (Museumstafel), wohl für Tuche, Metalle o.ä.
hochwertige Waren im Besitz des Rates, da Nahrungsnotvorräte einen so
repräsentativen Flaschenzug kaum gerechtfertigt hätten. �Die beiden
Teile [Flaschen, je etwa 80 cm lang, je 20 cm breit und tief] des
Flaschenzuges haben drei bzw. vier [Seil-] Rollen�, angeordnet in je
einem inneren Rollenkasten zu drei (dessen Außenflächen schmucklos, da
von den äußeren Seilen überdeckt) und einem um 90 Grad versetzten
äußeren Kasten zu vier Rollen. An dessen fast quadratischen
Außenwänden befinden sich vier kunstvolle Masken bärtiger Blecker
(unten über Kopf), denen das Ende der Stangen für die Rollen jeweils
humorvoll aus dem Mund ragt und aus deren Haar �reiche[r] Dekor mit
Akanthus� (Blattwerk) wächst, der sich über den jeweils helmartigen
Flaschenabschluß zieht und in das Rankenwerk an der Außenseite des
oberen bzw. unteren Aufhängungsrings übergeht. An beiden
Helmabschlüssen befindet sich jeweils auf der Vorderseite das
Meisterzeichen Cordts in der Wappenkartusche (erster Beleg dieser
Wappenform!), beseitet von den Initialen CM (Lettern und Wappen
unterscheiden untere und obere Flasche). Die vordere Seitenfläche des
unteren Aufhängungsrings trägt die datierte Inschrift, wie von Mithoff
zitiert (nicht �goss mich�, wie auf der Tafel im Museum, die auch die
Meistermarke mit �XX� unrichtig deutet. Sie schließt mit dem Hinweis,
offenbar nach Thieme/Becker, kurz auf die Tätigkeit der
�Bronzegießerfamilie Mente... in Hildesheim und Braunschweig [so
herum!] von etwa 1450 bis nach 1600... Der Göttinger Flaschenzug ist
die südlichste ihrer erhaltenen Arbeiten�, was wohl bedeutet, daß ein
zweites Exemplar in Göttingen nicht mehr bekannt ist).
1541 - drei Geschütze (à 7 Ztr., wohl 1�- bis 3pfd.) für die Stadt
Braunschweig.
1541 - Grabplatte für Herzog Erich d.Ä. von
Braunschweig-Lüneburg-Calenberg im Auftrag seiner Witwe Elisabeth von
Brandenburg, Blasiuskirche, Hann.-Münden (nördliche Chorwand, ca. 240
x 110 cm; links neben dem bekannteren Marmorepitaph von Loy Hering).
Die Platte trägt u.a. ein lateinisches Gedicht von Burchard(us)
Mithobius (siehe dort, nicht von Erichs Witwe Elisabeth von
Brandenburg) sowie am Fuß die Signaturinschrift �Cordt Menthen hat
mich ghossen zu Brunssvick 1541�, davor sein Meisterzeichen (Mithoff,
Nachkomme des Textdichters, Kundtd. Hann., vol. II/p. 140, und
Künstl., pp. 223 ff., bei Dehio/Gall wortkarg erwähnt). Interessant
sind zwei Putten mit Männer- bzw. Frauenkopf mittleren Alters über der
Signatur (vielleicht Darstellung des Gießers und seiner Frau?).
1541/43 - mindestens zwei Kirchenglocken, in Einbeck gegossen.
1543 - fünf Feldschlangen (à 7 Ztr., wohl 1�- bis 3pfd.), die �Fünf
(Tollen) Jungfrauen�, und eine Steinbüchse (Mörser, 3 Ztr., 7- bis
15pfd.) für die Stadt Braunschweig.
1544 - �eine Anzahl von Geschützen� aus Glocken und Leuchtern des
Pauliner- und Barfüßerklosters, der Georgs-, Bartholomäus- und
Spiritus-Kirchen (nicht wie bei Schlotter eine oder mehrere
Kirchenglocken), in Göttingen für den dortigen Rat gegossen (Mithoff,
Künstler, 2. Aufl./p. 223, mit Hinweis auf Havemann, Geschichte der
Lande Braunschweig und Lüneburg, vol. II/pp. 536 f., und dessen
Quelle: Lubeci, Chron[icae?] Gotting[ensis] M[i]sc[ellanea?]).
1545 - zehn Büchsen (à 13 Ztr., wohl 13- bis 6pfd.) für die Stadt
Braunschweig.
1546 - acht Steinbüchsen (Mörser à 3 Ztr., 7- bis 15pfd.) für
dieselbe.
vor 1547 - wohl drei Geschütze für den Landgrafen Philipp von Hessen,
abgebildet in dessen während des Schmalkaldischen Krieges von Kaiser
Karl V. erbeuteten Geschützbuch (pp. 6, 7, 9; Herz.-Aug.-Bibliothek
Wolfenb. [so 1897; Meier, Artill., p. 81, Anm. 4).
1547 - Schlange �Nachtigal� für die Stadt Hannover (s.o. zu �Iudas
Tadeus� 1536).
1548 bis 1554 - zwölf Geschütze für Kaiser Karl V. (s.o.), die die
Stadt Braunschweig als Reparation nach der Schlacht von Mühlberg 1547
an das Reich liefern muß (s.o.).
1550 (bis spätestens 1551) - �Patron�, �Vier Evangelisten�, �Zwölf
Apostel�, �Sperber�, �Falke� sowie wohl alle übrigen der ebenfalls
zwölf Geschütze, die auch die Reichsstadt Goslar als Reparation
aufzubringen hat, nämlich außer diesen noch �Lerche�, �Nachtigall�,
�Pelikan� und vier wohl kleinere Kanonen unbekannten Namens, aus dem
Material der von Cordt zerschlagenen, berühmten Großkanonen
�Ruhmetasche�, �Rammesbarch� und �Gercke Kluck-dat-ut� (mindestens die
beiden ersteren stammen von seinem Vater) in Goslar gegossen (Geismar,
Brandes, Mathias und Wolff/Behr/Hölscher [dort irrt. 1541], a.a.O. -
Cordts Anteil daran laut Mathias, a.a.O., angeblich nur sechs größere
Geschütze, was aber wohl durch Zählfehler in der Brandes-Chronik 1729
beruht, die sieben davon namentlich aufzählt �und viele andere mehr�).
Der Rat zu Goslar meldet am 24. 1. 1551 dem zu Braunschweig (auf durch
dortige Verzögerungstaktik veranlaßte Anfrage vom 16.), die Goslarer
Ablieferung sei erfolgt (Meier, Artill., p. 86).
1550 - Bronze-Flaschenzug, während des in Braunschweig kontroversen
Aufenthalts in Goslar gegossen, ein schönes Werk reifer
Renaissance-Gebrauchskunst, jetzt im Goslarer Museum (a.a.O).
1564 - Kirchenglocke, �Einem bei Kreiensen� (so Schlotter, wohl Eimen
bei Eschershausen [oder Einum bei Hildesheim?]).
1564/68 - Schloß Hessen, Mitwirkung als Baumeister am Aus- und Umbau
im Sinne der Frührenaissance.
1566 - Zwei Kirchenglocken als Spende (nicht etwa 1571 wie noch bei
Helm. Mayer, p. 28, in: BMV Wolfenbüttel, a.a.O.), Hauptkirche B.M.V.
(Marien-/Liebfrauenk.), Wolfenbüttel, deren eine verloren ist (vor
1876). Die andere, �derzeit mittlere, Läuteglocke mit schön
modellierten Flachreliefs, die bei einem Durchmesser von 129 cm und
einer Höhe von 116 cm den Glockenton d� hat� (H. Mayer, a.a.O., mit
zwei Abb.) beschreibt Th. Voges (Glocken, a.a.O.) wie folgt: �...eine
Wolfenbüttler Glocke..., die sich... im Thurme der Marienkirche
findet. Sie steht an der Grenze der alten Zeit, indem sie neben einer
Minuskelinschrift noch eine zweite in römischen Majuskeln trägt. Diese
letztere, welche rings um die Haube läuft, lautet: >Ich Tu klingen/,
Das Me [man?] Godes Wordt Predigen Und Singen/ Und Dei Sacramennt
Reiken [reich] Rechet [verabreiche]. Die Anfangsbuchstaben sind
grösser und reichverzierter als die andern Majuskeln. Unter dieser
findet sich die zweite Legende in Minuskeln, kaum 2 cm. hoch: >elis
(oder auch ebs [Anm. Voges]) [Alles?] yst gudt, das godt beschert/
cordt menten der older hat aber uns byden klocken düsser kerken undt
gottes hus das makerlon [Macherlohn] verert/ undt gosen anno m v lxvi
[1566].< Die einzelnen Worte sind durch kleine Männergestalten von
einander getrennt. Ueber Cordt Menten d. Aelt. siehe Mithoff, Künstler
u. Werkmeister [a.a.O.]. - An den Seiten der Glocke hat der Meister
vier Reliefs angebracht, von denen aber die gegenüberstehenden
einander gleich sind. Das eine stellt die Jungfrau Maria vor mit dem
Jesusknaben auf dem Arme. In den Heiligenscheinen MinuskeIn, die aber
nicht mehr zu entziffern sind. Die beiden andern Bilder zeigen die
Kreuzigung. Die Erde ist als sitzender Mann personificiert, auf dessen
Kopfe das Kreuz steht. Zu beiden Seiten zwei Männergestalten, von
denen die eine durch den spitzen Hut als Jude charakterisiert ist�.
1570 - Bronzegrabmal (Datierung, nicht etwa schon 1531, nach der
künstlerischen Reife glaubhaft, bei P. Zimmermann) für den
Hildesheimer und ab ca. 1521 Goslarer Domprobst Dr. Levin v. Veltheim
(gest. 8. 5. 1531), 194 cm mal 98 cm groß, Dom Hildesheim (früher im
Kreuzgang, Südseite, 3. Tafel ab Hauptbau, ca. 2002 ins Dominnere
gebracht, jetzt Nordseitenschiff östl. des Eingangs von der
Hauptvorhalle). Diese Grabplatte, sein wichtigstes Kunstwerk,
Mitgeteilt von Herrn Gunnar Söffge, Goslar am 10.11. 2004

Datenbank

Titel
Beschreibung
Hochgeladen 2011-12-15 10:41:58.0
Einsender user's avatar Eike Schößler
E-Mail eike.schoessler@t-online.de
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