Rudolf KHOSS VON STERNEGG

Rudolf KHOSS VON STERNEGG

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Rudolf KHOSS VON STERNEGG

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1. Februar 1899
Tod

Notizen zu dieser Person

Gartenzeitung 1934 Eine Gartenelegie von Rudolf Khoss-Sternegg in der Gartenzeitung Nr. 3 aus dem Jahr 1934 Glanz und Pracht vergangener Zeiten, sie sprechen stets dort am eindringlichsten zu uns, wo wir sie am wenigsten zu finden glauben. In einsamen Landschlössern und verfallenden Herrensitzen, die inmitten abgeschlossener und verwilderter Gärten ein unverstandenes und verträumtes Eigenleben führen und deren altersbrüchige Parkmauern dem neuerungs- und Zerstörungsdrang unserer Tage mehr oder minder erfolgreich den Eintritt wehren. Sie sind uns das Vermächtnis einer längst verflossenen Zeit, da sich Kunst und Kultur noch in Dorf und Land fernab von den Zentren des großen Verkehres, ihre stillen Oasen geschaffen hatten. So mag es bisweilen noch heute geschehen, dass wir unverhofft und auf einsamen Wegen solchen Zeugen einer stolzen Vergangenheit begegnen, die ihrer einstigen Bestimmung vielleicht längst entfremdet und durch den Zauber ihres Verfalls seltsam verklärt, uns doppelt tief und innig ans Herz greifen. Dann drängt sich uns leise die Frage auf, wie lange dies alles noch dauern könne und wann endlich der Tag kommen würde, an dem diese ganze schon lange dem Tode geweihte Gartenpracht jählings wird sterben müssen? Und wenn wir selbst auch nicht mehr retten, nicht helfen können, so wollen wir doch die Erinnerung wahren an diese untergehende Gartenwelt, deren letzten, verwehenden Atem wir noch gespürt und deren Sterben uns noch Erlebnis gewesen ist. Über dem Weinland lag strahlender Frühlingsschein. In den Gärten der winzerhäuser standen Rosen und Lilien in voller Pracht und vom Wagram herab zog kaum merkbar der Duft von blühenden Wein. Selbst die staubige Straße, die zwischen Feldern und rebenbestandenen Lößterrassen schier unabsehbar dahinzog, schien heute nicht gar so trostlos eintönig zu sein. Im ruhigen Gleichklang dieser Landschaft rief da ein unerwartetes Bild die Aufmerksamkeit wach. Ein wenig abseits lief eine uralte Lindenallee in herrschaftlicher Breite auf ein Gebäude zu, dessen gewaltiges Ziegeldach die Baumwipfel doch nur wenig überragte. Aus der Nähe betrachtet, schien der von riesigen Parkbäumen umstandene Bau recht verwahrlost zu sein und die Wirtschaftsgebäude, die durch eine mit Büsten besetzte Mauer verbunden, den Vorhof gegen die Straße abschlossen, wiesen deutliche Spuren jahrzehntelangen Verfalles auf. Weiter in das Innere vorzudringen, erwies sich zunächst als unmöglich, denn das Parktor war fest verriegelt und auch sonst kein Eingang zu bemerken. Ein Landarbeiter, der endlich des Weges kam, wies mich durch eine Seitenpforte in den Hof und nannte mir auch den Namen des verwunschenen Schlosses: THÜRNTHAL Der Anblick der sich nun bot, musste allerdings auf das höchste überraschen! Durch alte Platanen beinahe verdeckt, wuchs eine riesenhafte Palastfassade auf, über den mit reichen Schmiedegittern verzierten Toren durch himmelsstrebende Säulen gegliedert. Die Architektur von einer Größe und Pracht, wie sie uns sonst wohl an fürstlichen Stadtpalästen begegnet – und doch schien auch hier etwas nicht ganz richtig zu sein. Die Fenster des Hauptgeschosses umschlossen dunkle, mit Brettern verschlagene Höhlen und an Stelle der blumenbekränzten Giebel trugen sie unfertige, roh überbossierte Werkstücke eingesetzt. Aber welch reiches frohbewegtes Leben musste hier einstmals geherrscht haben! Gruppen entzückender Putten trieben auf der Brüstung des Wassergrabens ihr loses Spiel und an der Torbrücke hielten zwei festlich aufgeputzte Sphinxen in gelassener Ruhe Wacht. Dort aber, wo eine Balustrade den Vorplatz gegen den Garten abschloß, standen riesige Prunkvasen im Dickicht versteckt und drinnen im Park -dessen malerische Baumwildnis nichts mehr von der Planmäßigkeit der ursprünglichen Anlage ahnen ließ, erhoben sich, von dem Wirrsal wild aufsprießender Schösslinge fast erstickt, zwei Entführungsgruppen von elementarer Gewalt. Beim Ausgang fiel mein Blick auf zwei Feshtergestalten zu seiten des Tores, die hier am Ende einer alten Kastanienallee im mutigen Zweikampf die Arme kreuzten. Wo hatte ich nur genau solche Kämpfer gesehen? … Waren es nicht die gleichen, die im Mirabellparkt in Salzburg den Eingang flankierten und zeigten nicht auch diese phantastischen Vasen mit den Gartenskukpturen von Mirabell auffallende Ähnlichkeit? Sollte am Ende gar FISCHER VON ERLACH, auf den jene Umgestaltung des Salzburger Lustgartens zurückgeht, auch das Barockwunder von Thürnthal geschaffen haben? Über die Schicksale von Thürnthal war freilich nicht allzuviel zu erfahren. Ursprünglich ein wehrhaftes Wasserschloß mit Türmen, Wall und Graben, war es zu Anfang des 18. Jahrhunderts durch Heirat einer Gräfin Weißenwolff an die Familie Enkhevoirth im nahen Grafenegg gekommen. Da nun das herrliche Lünettengitter des Einfahrtstores in freiplastischer Schmiedearbeit das Allianzwappen Enkhevoirth-Weißenwolff zeigt, scheint damals die Umgestaltung des wehrhaften Schlosses, sowie die Anlage des prunkvollen Barockparkes erfolgt zu sein, die dem Bauherrn schließlich den finanziellen Zusammenbruch brachten. So weiß nämlich – wohl mit Anspielung auf den niemals vollendeten Bau – die Thürnthaler Tradition zu berichten, eine Annahme, die durch die tatsächlich bald darauf erfolgte Krida der Grafen Enkhevoirth ihre Bestätigung zu finden scheint. Dem Umstande nur, dass man die Anlage des Parks damals zuerst in Angriff genommen hatte, verdanken wir es also, dass dieses Wunderwerk herrschaftlicher Gartenkultur in seiner ganzen Schönheit Gestalt werden durfte. Nie hätte ich damals zu denken gewagt, dass ihm just in unseren Tagen der Untergang beschieden sein würde – und doch sollte mir schon der nächste Besuch diese traurige Gewißheit bringen! Wieder war ich erwartungsvoll die alte Lindenallee hinabgeschritten, war einen Augenblick vor dem verschlossenen Gittertor stillgestanden und dann wie damals durch die Seitenpforte in den Garten geschlüpft. Nichts schien sich seither verändert zu haben, vielleicht ein wenig wüster und wilder war der Park geworden in dem die bizarren Vasen und wirbelnden Entführungsgruppen gleich einem versteinerten Märchenbild standen. Nur die drolligen Sphinxen an der Torbrücke waren verschwunden – verkauft, wohl um dem protzigen Heim irgendeines Neureichen den Anschein ererbter, althergebrachter Kultur zu geben! Zwei Jahre ,mögen es her sein, da führte mich der Weg nach langer Pause wieder dem ersehnten Ziele zu. In weichen Wellen säumten die fernen Berge den Horizont, über den Auen stand in zarten Umrissen die Klosterburg von Göttweig gezaubert und in dämmernder Weite lag dunkel der Schlosspark von Thürnthal. Nun musste ja gleich im Felde drüben die alte Lindenallee erscheinen! Aber die ehrwürdigen Baumriesen zeigten sich nicht, sie blieben unsichtbar auch dann noch als das Schlossgebäude schon deutlich und grau aus dem Park hervorsah. Sie war verschwunden, brutal geholzt und ihre letzte Spur im jungen Ackerboden aufgegangen. Dafür aber waren die Büsten an der Gartenmauer frisch geweißt und stachen schmerzhaft grell vom dunklen Laubgrund ab. Auch der Schlossplatz in dessen verschmutztem Wasserbecken gelbe Blätter schwammen, sah heute kahl und verändert aus. Wo waren nur die lustigen Putten hingekommen, die auf der Grabenbrüstung ihr munteres Spiel getrieben, die prunkenden Vasen und die kühnen Fechter, die im Schatten der alten Kastanien ihre geschmeidigen Leiber reckten? Ein dürftiger Holzzaun stand an ihrer Stelle und drüben im Park ließen zwei seichte Mulden noch den Platz erkennen an dem die wibelnden Entführungsgruppen hochauf ins Blätterdach der jungen Bäume stießen. Und hätte das Laub schon dichter des Boden gedeckt, er wäre im wirren Gesträuch nicht mehr zu finden gewesen. So restlos also war diese steinerne Pracht versunken, die den Unbilden und Fährnissen zweier Jahrhunderte getrotzt, um just in unseren Tagen unterzugehen? Und doch war das was hier als Untergang erschien, nur eine Rettung in letzter Stunde gewesen! Mit unsagbarer Mühe hatte man die Vasen und Figuren ja selbst die riesigen Postamente aus dem Grund gehoben, verladen und nach Salzburg gebracht, wo sie im Freilichttheater des Parkes zu Leopoldskron eine glanzvolle Auferstehung erleben sollten….. R. v. Khoss-Sternegg: Des Joachim Grafen von Windhag Leben und Werk. (Bilderwoche, Beilage zur Linzer Tages-Post, 1929, Nr. 21.) [PDF] JAHRBUCH Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - HTML-Version Khoss-Sternegg: Des Joachim Grafen von Windhag Leben und Werk. ... Georg Ilsung zu Tratzberg für den Mag. Jodok Enzmilner ausgestellte Wappenbrief ... www.ooegeschichte.at/.../JBMusver_1937_087_0185-0311_b.pdf - Ähnlich Khoß-Sternegg, Rudolf: Alpenländische Klostergärten. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1930 Nr 27. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Baumgartenberg. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1932 Nr 51. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Das Kunstschaffen der oberösterreichischen Stifte zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1929 Nr 4. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Das süddeutsche Rokoko und seine Bedeutung für den österreichischen Kirchenbau. Heimatland 1931 Nr 5. Betrifft auch Engelszell und Wilhering. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Das vergessene Kloster. Reichspost (Wien) 1926 Nr 127. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Des Joachim Grafen von Windhag Leben und Werk. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1929 Nr 21. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Die heimische Altarbaukunst seit dem Ende des Mittelalters. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1930 Nr 40. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Ein vergessenes Kloster. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1928 Nr 22. Betrifft das aufgehobene Kloster Waldhausen. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Italienische Barockbauten in Oberösterreich. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1927 Nr 12. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Meisterwerke barocker Stuckdekoration in Oberösterreich. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1931 Nr 31. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Neu-Wartenburg, das unbekannte Märchenschloß. Welt und Heimat. Illustrierte Beilage der Tages-Post 1934 Nr 25. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Oberösterreichische Wallfahrtskirchen aus alter und neuerer Zeit. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1928 Nr 18. 1) Khoß-Sternegg, Rudolf: Spital am Pyhrn. Bilderwoche der Linzer Tages-Post 1928 Nr 47. 1)

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Titel Babo Herberstein Kappus Khoss Pico Roesler Schleinitz Vivenot Zois Zwierzina
Beschreibung

Reichsadelstand Wien 5.1.1573 (für Thomas KHOß, genannt Domitius Römisch-katholisch - Erbländischer Adelstand 19.4.1629 (blühend), Österreichischer Freiherrnstand 1875 (erloschen).


Reichsadelstand Wien 5.1.1573 (für Thomas KHOß, genannt Domitius, Leibtrabant des Königs Rudolf zu Ungarn und des Erzherzogs Ernst zu Österreich). [1]

Erbländisch-österreichischer Adelstand mit „von und zu Sternegg“ 19[4].4.1629 (für Matthias KHOß, Pflegsverwalter der Herrschaft Pilichgräz). [1]

Erbländisch-österreichischer Adelstand mit „von Kossen“ 15.2.1710 (für Johann Jakob KOß, bischöflich-freisinischer Rat und Gerichtsgegenschreiber bei der Herrschaft Laakh in Krain. [1]

Österreichischer Freiherrnstand 1.2.1875, Diplom 24.12.1876 (für August KHOSS von STERNEGG, k.k. Ministerialrat). [2]

Wappen (1629):

Geviertet. 1 und 4 in Blau ein eingebogener nach oben gerichteter goldener Sparren, begleitet von drei goldenen Sternen. 2 und 3 in Rot eine zum Spalt blickende natürliche Amsel auf einem grünen Dreiberg stehend. – Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-roten und links blau-goldenen Decken, die natürliche Amsel auf dem Dreiberg, zwischen zwei, rechts Schwarz über Rot, und links von Gold über Blau quer geteilte Büffelhörner, deren voneinander gekehrte Mundlöcher mit drei Lilienstäben und zwar rechts mit goldenen und links mit schwarzen, besteckt sind.

[3]

Wappen (1710):

Ein aufrechtgestellter, dreigeteilter Schild, aus dessen Fuß eine silberne Spitze bis an den obersten Rand emporsteigt, darin eine auf einem Dreiberg stehende, rechts stehende natürliche Amsel; vorne in Rot eine silberne doppelte Lilie, hinten in Blau drei (2, 1) sechszackige goldene Sterne. - Auf dem gekrönten Helm, mit rechts rot-silbernen und links blau-goldenen Decken die im Schild beschriebene Amsel, jedoch in ihrem rechten Fuß die silberne doppelte Lilie führend.

[3]

Wappen (1875):

Schild wie 1629. - Auf dem Schildeshaupt ruht die Freiherrnkrone mit einem darauf ins Visier gestellten gekrönten Turnierhelm, mit rechts blau-goldenen und links rot-schwarzen Decken. - Die Helmkrone trgt einen grünen Dreiberg mit einer darauf stehenden natürlichen Amsel zwischen zwei, rechts von Gold über Blau, und links von Schwarz über Rot quergeteilten Büffelhörnern, deren voneinander gekehrte Mundlcher mit drei Lilienstäben und zwar rechts mit schwarzen und links mit goldenen, besteckt sind. - Schildhalter: zwei zueinandergekehrte goldene rot-bezungte Greife auf einer Broce-Arabeske stehend.

[3]

LITERATUR: [1] FRANK, Karl Friedrich – „Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich (!) und für die Österreichischen Erblande bis 1806“, Bd. 3 (K-N), Schloss Senftenegg 1972, Seite 27-28 (Khoß v. Sternegg) und Seite 66 (Koß v. Kossen). [2] FRANK-DÖFERING, Peter – „Adelslexikon des Kaisertums Österreich 1804-1918“, Bd. 2 (1823-1918), Herden, Wien 1989, Seite 362, Rz. 415. [3] Wappenabbildungen nach dem Original Diplomen mitgeteilt von Georg Khoss. Österreichisches Bibliographisches Lexikon (1815-1950), Akademie der Wissenschaften - Wien: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14), S. 317 - Khoss von Sternegg, Johann (1823 - 1903), Generalmajor ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14), S. 317 - Khoss von Sternegg, August Frh. (1819 - 1878), Jurist ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14), S. 317, 318 - Khoss von Sternegg, Josef (1862 - 1931), Verwaltungsbeamter [4] Bearbeiter: Georg KHOSS.


Hochgeladen 2013-10-25 10:16:45.0
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