Alarich I. NN.

Alarich I. NN.

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Alarich I. NN.
Beruf König

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 350
Tod 410 Cosenza nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Alarich, auch 370 als Geburtsjahr angegeben
Alarich erhielt von byzantinischen Kaiser Theodosius 393 die Führung über einen großen gotischen Heeresverband. Die Goten erhoben ihn 395 nach dem Tod Theodosius zu ihrem König. Alarich führte die Goten in Raubzügen bis nach Griechenland und setzte 401 über die Adria nach Italien über, wo er nach wechselvollen Kämpfen 410 Rom eroberte. Er gab die Stadt drei Tage zur Plünderung frei. Von Rom aus wollte der Gotenkönig Sizilien und Afrika erobern, er starb bei den Vorbereitungen und wurde mit reichen Grabbeigaben im Bett des Busento begraben.
Alarich I. wurde auf einer Insel im Mündungsgebiet der Donau geboren. Sein Vater war ein Adliger aus dem Königshaus der Balthen. Zur Zeit seiner Geburt siedelten die Westgoten, nach ihrerFlucht vor den Hunnen, am südlichen Donauufer.
394 diente Alarich I. als Führer der gotischen Foederati, also einer germanischen Armee in römischen Diensten. Unter Kaiser Theodosius I. nahm er am Feldzug gegen Eugenius teil, der die Macht im westlichen Reichsteil erlangt hatte. In der entscheidenden Schlacht am Frigidus, die im Tal der Vipava in den südöstlichen Alpen bei Triest gekämpft wurde, mussten die Goten einen besonders hohen Blutzoll entrichten, was das Verhältnis zu Theodosius verschlechterte.
Die römischen Kaiser dieser Zeit verließen sich notgedrungen auf die barbarischen Foederati. Sie fürchteten sich auch davor, dass ein erfolgreicher General römischer Herkunft von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen werden könnte. Einem barbarischen Führer war die Kaiserwürde verwehrt, sie stand nur Bürgern Roms zu. Als Theodosius 395 starb, wurde das Römische Reich auf seine beiden Söhne aufgeteilt. Arcadius erhielt die östliche und Honorius die westliche Hälfte.
Alarich hoffte, im Rahmen der Neuverteilung von Posten nach dem Regierungswechsel ein Kommando nicht nur über die Foederati, sondern auch über weite Teile der kaiserlichen Legionen zu erhalten. Dies wurde ihm jedoch verwehrt. Auch seine Truppen waren unzufrieden. Lösegelder, mit denen sie vormals ihren Sold aufbesserten, blieben aus. Sie beschlossen, lieber selbst Königreiche zu erobern als sich dem Regiment anderer zu unterwerfen und riefen Alarich I. zum König aus. Dieser fühlte sich nach dem Tod des Theodosius nicht mehr an die Verträge mit den Römern gebunden.
Nachdem die Hunnen 397 in westgotisches Siedlungsland an der unteren Donau eingedrungen waren, griffen die Goten unter Alarich (es wäre an dieser Stelle wohl noch zu früh, schon von "Westgoten" zu sprechen; die Ethnogenese war noch nicht abgeschlossen) oströmisches Gebiet an und rückten bis Konstantinopel vor. Da Alarich aber nicht in der Lage war, eine Belagerung der starkbefestigten Stadt durchzuführen, zog er weiter nach Thessalien und über die unbewachten Thermopylen ins Innere Griechenlands. Die genauen Details dieses zweijährigen Feldzuges sind nichtbekannt. Er plünderte Attika, verschonte Athen, das sich ohne Gegenwehr ergab, rückte bis in die Peloponnes vor, eroberte deren wichtigste Städte Korinth, Argos und Sparta. Hier endete seinSiegeszug. Dem erfahrenen weströmischen General Stilicho, der ein zweites Mal Arcadius zur Hilfe kam, gelang es, die Goten zwischen den Bergen von Pholoe, an der Grenze zwischen Arkadienund Elis, zu stellen. Die Goten konnten mit Schwierigkeiten entkommen, vielleicht auch mit Stilichos Duldung. Alarich und seine Truppen überquerten den Golf von Korinth und zogen mit ihrerBeute nordwärts nach Epirus.
Aus letztlich unbekannten Gründen kam es dann zu einem Wandel. Kaiser Arcadius' Minister boten Alarich Siedlungsland in der wichtigen Präfektur Illyrien an. Er wurde auch zum Magister militum per Illyricum ernannt (eventuell erfolgte eine Ernennung auch schon einige Jahre vorher; dies ist umstritten) und ließ seine Truppen durch die römischen Arsenale aufrüsten. Um das Jahr400 herum, genaue Daten sind nicht bekannt, rückte er zusammen mit dem gotischen Häuptling Radagaisus das erste Mal nach Italien vor. Durch seine Teilnahme an der Schlacht am Frigidus wusste er um die Schwächen des Verteidigungssystems in den Julischen Alpen (Claustra Alpium Iuliarum), das im Gebiet des Birnbaumer Waldes im heutigen Slowenien den Zugang von und nach Italien absicherte.
Er verwüstete Teile Norditaliens und brachte Schrecken nach Rom, bis Stilicho ihn in einer Schlacht bei Pollentia Ostern 402 besiegte. Nach einer weiteren verlorenen Schlacht bei Verona verließ Alarich Italien wieder, vermutlich im Jahr 403. Diese Schlacht muss nach Claudian auf westgotischen Seiten einen derart hohen Blutzoll gefordert haben, dass Alarich nur mit der Duldung Stilichos, der selbst vandalischer Abstammung war, seine Armee neu ordnen und ausrüsten konnte. Vermutlich wollte Stilicho Alarich für zukünftige inner-römische Auseinandersetzungen zueinem Bündnisgenossen aufbauen. Als Hintergrund kann eine verstärkte Stimmung gegen Germanen und deren Einfluss in der römischen Armee und am römischen Hof vermutet werden.
Alarich war nicht bis Rom gekommen, doch sein Angriff verursachte größere Änderungen im Imperium: Die Kaiserresidenz wurde von Mailand nach Ravenna verlegt, die 20. Legion musste aus Britannien abgezogen werden, und wahrscheinlich erleichterten die Kämpfe in Italien es den Wandalen, Sueben und Alanen, nach Gallien vorzudringen, wodurch Westrom die Provinzen Gallien und Spanien verlor.
Das nächste Mal wird 407 über Alarich berichtet. Die Regierungen West- und Ostroms waren inzwischen derart verfeindet, dass ein Bürgerkrieg drohte. Stilicho verbündete sich mit Alarich, umdie Ansprüche Honorius’ an der Präfektur zu bekräftigen. Dazu kam es nicht, da in der Neujahrsnacht 406/07 die Rheingrenze kollabierte und Stilicho eiligst Truppen zusammenziehen musste,um dieser neuen Bedrohung Herr zu werden. Der Tod von Arcadius im Jahr 408 verschaffte den friedensbereiten Kreisen mehr Einfluss, doch Alarich, der bereits nach Epirus vorgedrungen war, verlangte die Erstattung seiner bisherigen Kosten. Die Summe, die er forderte, 4.000 Pfund Gold, war sehr hoch, doch auf Druck Stilichos genehmigte der Senat die Bezahlung. Drei Monate später ließ der ängstliche und eifersüchtige Kaiser Honorius seinen Schwiegervater Stilicho, dem (wohl fälschlich) Hochverrat vorgeworfen wurde, töten. In den darauf folgenden Unruhen wurden Frauen und Kinder der barbarischen Foederati in ganz Italien ermordet. Als Folge lief die rund 30.000 Mann starke Truppe zu Alarich über, um gegen Rom zu ziehen. Im September 408 erreichteerRom, das nun keinen General vom Format Stilichos mehr zu seiner Verteidigung hatte, und belagerte die Stadt. Vom Hunger gequält stimmten die Bürger Roms einem Lösegeld von 2.000 Pfund Gold, 3.000 Pfund Pfeffer, kostbaren Seiden- und Ledergewändern zu.
Von Honorius forderte er die Herrschaft über das Gebiet zwischen der Donau und dem Golf von Venedig und den Titel des Oberbefehlshabers der kaiserlichen Truppen. Honorius, der sicher in Ravenna war, lehnte Alarichs Forderungen ab. Nach einer zweiten Belagerung Roms stimmte der Senat zu, einen neuen Kaiser, Priscus Attalus, auszurufen. Dieser erwies sich als ungeeignet. Ratschläge Alarichs ignorierend verlor er die Provinz Afrika, die Kornkammer Roms, an Honorius-treue Einheiten. Hunger, vormals eine Waffe Alarichs gegen Rom, wurde nun gegen Alarich eingesetzt. Nachdem Honorius durch oströmische Legionen gestärkt war, setzte Alarich Attalus ab. Erneute Verhandlungen mit Honorius scheiterten und es kam zur dritten, endgültigen Belagerung Roms.
Vermutlich am 24. August 410 drangen die Goten in Rom ein. Die Goten plünderten die Stadt, verschonten jedoch, da selbst Christen, wenn auch Arianer, die Kirchen und alle, die darin Zuflucht gesucht hatten; insgesamt kam es kaum zu größeren Verwüstungen. Dennoch hatte die Einnahme Roms eine deutliche Schockwirkung auf die römische Welt. Die Heiden glaubten, dass das Christentum an dieser Katastrophe schuld sei, während Augustinus von Hippo in seinem Hauptwerk De Civitate Dei darauf eine Antwort formulierte. Alarich, der wohl überhaupt nicht geplant hatte, Rom zu plündern - man bedenke, dass er schon seit Monaten im Umland stand und dazu jederzeit die Gelegenheit gehabt hätte - war durch das Zögern des Honorius in Handlungszwang geraten. Nun zog er weiter südwärts nach Kalabrien, um die reiche römische Provinz Africa zu erobern. Seine Schiffe wurden jedoch durch einen schweren Sturm zerstört und viele seiner Soldaten starben.
Kurze Zeit später verstarb er bei Cosenza und wurde (angeblich) im Fluss Busento begraben, wobei für die Grablege des Alarich der Fluss umgeleitet wurde. Nach der Beerdigung wurde der Busento erneut umgeleitet, nunmehr in sein altes Bett, so dass Alarichs Grab niemals gefunden werden sollte. Die zeitgenössischen Quellen - etwa Orosius - berichten allerdings nichts von einemGrab im Flussbett; diese Geschichte erscheint erst über 300 Jahre später bei Paulus Diaconus.
Alarichs Schwager, Athaulf folgte ihm von 410 bis 415 auf dem Thron. Theoderich I., Alarichs Schwiegersohn, führte die Visigoten von 418 bis 451.

Quellenangaben

1 Internetseite von Reuffurth (Karl) Heinz; http://familie-reuffurth-und-verwandte.de/Familie%20Reuffurth%20und%20Verwandte/ab7597.htm

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