Christopf Paul VON ANDREAE

Christopf Paul VON ANDREAE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Christopf Paul VON ANDREAE
Beruf Seidenfabrikant, Gutsbesitzer
Besitz Gut Mielenforst

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 2. April 1850 Mülheim am Rhein (Köln), NordrheinWestfalen nach diesem Ort suchen
Tod 16. Februar 1922 Köln-Dellbrück nach diesem Ort suchen
Adelsbestätigung 1909
Heirat 12. Dezember 1878 Verviers, Belgien nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
12. Dezember 1878
Verviers, Belgien
Emma Mathilda (Emmy) PELTZER

Notizen zu dieser Person

Paul Andreae stammte aus einer protestantischen Textilhändlerfamilie aus Mülheim, das damals noch nicht zu Köln gehörte. Sein Ur-Ur-Urgroßvater Christian Andreae (1665-1742), der ursprünglich aus Frankfurt stammte, hatte 1687 eine Seiden- und Leinenfabrik in Köln gegründet, die 1714 nach Mülheim umzog; zudem betrieb er einen Kommissions- und Weinhandel.[2] Grund für den Umzug von Andreae nach Mülheim war die restriktive Politik der Stadt Köln: Protestanten konnten nicht Mitglied einer Kölner Zunft werden und unterlagen auch weiteren beruflichen Einschränkungen.[3] Daraufhin siedelten zehn bedeutende protestantische Großkaufleute auf die andere Rheinseite nach Mülheim, das damals noch zum Herzogtum Berg gehörte und Protestanten wiederum wirtschaftliche Privilegien einräumte.[4] Die abgewanderten Großkaufleute und Manufakturisten machten den Kölnern mit ihren Handelsbeziehungen zum Niederrhein und den Niederlanden in der Folge Konkurrenz.[5] Andreaes Söhne gründeten 1763 eineSamt- und Seidenproduktion, die spätestens eine Generation darauf europaweit bekannt war.[6] Ein Enkel, Christoph Andreae (1735?1804), heiratete Maria Christina Katharina Scheibler (1740?1807), die jüngste Tochter des Begründers der Monschauer Tuchindustrie, Johann Heinrich Scheibler. 1870/71 nahm Paul Andreae als Offizier des Bonner Königshusarenregiment Nr. 7 am Deutsch-Französischen Krieg teil. 1875 wurde er Teilhaber des Familienunternehmens und übernahm die Leitung der Bandfabrik. 1882kaufte er das im heutigen Köln-Dellbrück gelegene Gut Mielenforst, ließ die alten Gebäude zum Teil abbrechen und ein neues Herrenhaus erbauen.[7] Mit der Abwicklung der Bandfabrik 1886 aus wirtschaftlichen Gründen zog sich Andreae aus dem Unternehmen zurück und widmete sich fortan hauptsächlich der Bewirtschaftung des Gutes, vor allem der Pferdezucht.[8] Zusätzlich besaß die Familie ein Stadthaus als ?Winterwohnung?am Neumarkt. 1904 wurde das Gut in ein Familienfideikommiss umgewandelt und Paul Andreae 1909 in den erblichen Adelsstand erhoben.[9] Als Rittergutsbesitzer auf Gut Mielenforst war Andreae ?geborener Gemeindeverordneter? der Bürgermeisterei Merheim ab 1883 bis zu deren Eingemeindung nach Köln im Jahre 1914. Er bekleidete dort zudem die unbesoldetenStellungen eines 3. Beigeordneten (1891-1897), 2. Beigeordneten (1897) und 1. Beigeordneten (1898-1914).[10] Ferner war er Mitglied des Kreistages und des Kreis-Ausschusses des Kreises Mülheim sowie Mitglied des Provinziallandtages der Preußischen Rheinprovinz.[11] 1905 zählte Paul von Andreae an der Seite seines Onkels Otto Gustav Andreae (1833-1910) zu den Mitbegründern der ?Colonie für kleine Landhäuser in Weiden bei Köln?, die bis 1914 unter der technischen Leitung der Kölner Architekten Emil Wilhelm Schreiterer und Bernhard Traugott Below zwischen der Aachener Straße und dem Lövenicher Bahnhof eine Villenkolonie anlegte.[12] Bis 1910 gehörte Andreae ferner dem Aufsichtsratder ?Sinziger Mosaikplatten und Thonwaarenfabrik? in Sinzig am Rheinan, deren Vorgängerin 1869 unter maßgeblicher Beteiligung der FamilieAndreae und hierbei auch seines Vaters gegründet worden war. Andreae engagierte sich karitativ, politisch und gesellschaftlich vorOrt in Dellbrück und den anliegenden Gemeinden, die erst 1905 zu Dellbrück zusammengefasst und 1914 zu Köln eingemeindet wurden. 1893 bot erdem Gemeinderat eine Schenkung zur Einrichtung eines Kindergartens an, dann gründete er aber die ?Paul-Andreae-Mielenforst-Stiftung? mit 100 000 Mark Kapital zur Errichtung eines Pflegeheims mit ?Kinderbewahranstalt?, Volksbad und Handarbeitsschule.[13] Zudem beteiligte er sichan der Finanzierung des Baus der evangelischen Christuskirche, die 1905 eingeweiht wurde, indem er den Bauplatz sowie das Pfarrhaus stifteteund sich mit 10 000 Mark an den Baukosten beteiligte.[14] Er gehörtenicht nur dem Gemeinderat an, sondern auch mehreren Vereinen.[15] AlsMäzen unterstützte er den Erwerb von Kunstwerken und historischen Dokumenten. So stiftete er z.B. 1911 dem Wallraf-Richartz-Museum gemeinsammit anderen Schenkern das Bild ?Ein Italiener? von Wilhelm Leibl Verheiratet war Andreae mit der aus Belgien stammenden Emma Mathilde ?Emmy? Peltzer (*11. Mai 1858 in Verviers; ? 14. Juni 1935 auf Gut Mielenforst), Tochter von Paul Nicolas Edouard Peltzer (1829?1903), einemTuchfabrikanten sowie Stadt- und Provinzialrat von Verviers, der aus der Aachen-Stolberger Unternehmerfamilie Peltzer stammte.[17] Das Ehepaar hatte drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter. Die Mitgift der Ehefrau war so hoch, dass damit der Neubau des Gutes finanziert werden konnte.[18] Die Schwester von Emmy Andreae, Olga, war verheiratet mit dem Bergisch Gladbacher Papierfabrikanten Hans Zanders. Der älteste Sohnvon Emmy und Paul Andreae, Christoph (1881-1914), fiel schon in den ersten Tagen des Ersten Weltkriegs; er wiederum war mit Ilse HenrietteHelena von Mallinckrodt (1886-1940), einer Tochter des Kölner Industriellen Gustav von Mallinckrodt, verheiratet.[19] Christophs Tochter Elisabeth Emmi ?Lilly? von Andreae wiederum war mit dem Schriftsteller Max Christian Feiler (1904-1973) in Berlin und zuletzt München verehelicht. Ihre einzige Tochter, Wilhelmine Else (1879-1962) hatte in dem Gutsbesitzer Max Pfeifer (1875-1942) einen Sohn des Kölner Zuckerfabrikanten Valentin Pfeifer geheiratet. Hans Kurt Eduard von Andreae (1885-1943), das jüngste der drei Kinder lebte als Kaufmann in London.[20] DerBankier und Hobby-Astronom Heinrich Eduard von Lade war ein Onkel mütterlicherseits von Paul von Andreae, ein Onkel väterlicherseits der Kunstmaler Karl Christian Andreae. Paul von Andreae starb vier Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges; erliegt beerdigt auf der privaten Grabstätte der Familie in der Nähe des Gutes. Seine Frau Emmy überlebte ihn um 13 Jahre.

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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