Friedrich I. (Barbarossa) VON HOHENSTAUFEN

Friedrich I. (Barbarossa) VON HOHENSTAUFEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Friedrich I. (Barbarossa) VON HOHENSTAUFEN
title Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1122 Waiblingen, Baden-Württemberg nach diesem Ort suchen
Tod 10. Juni 1190 Seleucia nach diesem Ort suchen
Heirat 2. März 1147 Eger (Cheb), Böhmen, Tschechien nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
2. März 1147
Eger (Cheb), Böhmen, Tschechien
Adela VON VOHBURG (DIEPOLDINGER-RAPOTONEN)

Notizen zu dieser Person

Friedrich I., genannt Barbarossa (* um 1122, vielleicht im Kloster Weingarten bei Altdorf; ? 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Armenisches Königreich von Kilikien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Er ertrank während des Dritten Kreuzzuges bei der Überquerung des Flusses Saleph im damaligen West-Kilikien in der heutigen Türkei. Den Beinamen ?Barbarossa? (?Rotbart?) erhielt er inItalien wegen seines rötlich schimmernden Bartes.

Geburtsjahr und Geburtsort des Staufers sind ungesichert. Die Welfin Judith, so der einzige urkundliche Nachweis, gebar ihr ?erstes Kind? auf einer Burg bei Altdorf, dem heutigen Weingarten. Da es zur damaligenZeit üblich war, dass die Mütter ihre Kinder in ihrem Stammland zur Welt brachten, liegt es nahe, dass Friedrich in der Heimat seiner Mutter geboren wurde. Allerdings ist nicht gesichert, ob dieses erste Kindtatsächlich Friedrich war, da die Sterblichkeit der Neugeborenen damals sehr hoch war. Herzog von Schwaben und Zweiter Kreuzzug [Bearbeiten] Als Sohn des Staufers Friedrich II., des Einäugigen, Herzog von Schwaben, und der Welfin Judith, Tochter Heinrichs des Schwarzen von Bayern,stammte Friedrich von den beiden im Reich seinerzeit dominierenden, miteinander verfeindeten Adelsgeschlechtern ab. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1147 wurde er als Friedrich III. dessen Nachfolger als Herzog von Schwaben. Er scheint die Konzentration seines Vaters auf diestaufische Hausmachtpolitik fortgesetzt zu haben, während sich sein Onkel Konrad III. als deutscher König vor allem um die Steigerung der Königsmacht bemühte. In den rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Konrad und den Welfen scheint Friedrich eine neutrale Stellung eingenommen zu haben oder sogar ein Vorgehen Konrads gegen die Welfen behindertzu haben. Am 27. Dezember 1146 hatte Friedrichs Onkel Konrad III. im Dom zu Speyer seine Teilnahme am Zweiten Kreuzzug erklärt. Auch Friedrich gelobtekurz darauf, sich dem Kreuzzug anzuschließen, obwohl Friedrichs Vaterihm bereits, im Angesicht seines baldigen Todes, die Verwaltung des Herzogtums sowie den Schutz seiner zweiten Frau und ihrer Kinder übertragen hatte. Sein Vater starb im April 1147 und so brach Friedrich nurwenige Tage später als neuer Herzog von Schwaben in das Heilige Land auf. Während des gesamten Kreuzzugs blieb Friedrich als enger Vertrauter König Konrads dicht an dessen Seite. Im September 1148 kehrte er anKonrads Seite von Akkon zunächst nach Konstantinopel zurück, wo man überwinterte. Im Frühling 1149 kehrte Friedrich nach Schwaben zurück. Die ersten Jahre [Bearbeiten] Die Umstände der Königswahl [Bearbeiten] Nach dem plötzlichen Tod Konrads III. am 15. Februar 1152 in Bamberg wurde der Schwabenherzog Friedrich bereits am 4. März 1152 in Frankfurtam Main zum römisch-deutschen König gewählt und vom Kölner ErzbischofArnold II. von Wied am 9. März in der Pfalzkapelle in Aachen gekrönt.Dieser ungewöhnlich schnelle Ablauf wird durch heutige Historiker damit erklärt, dass die Termine bereits von Konrad III. im Vorfeld seinesItalienzuges zur Kaiserkrönung in Rom geplant waren, allerdings in der Absicht, seinen eigenen Sohn als Nachfolger wählen und krönen zu lassen ? eine Vorgehensweise, die vor größeren Reisen, die mit Gefahren verbunden waren, durchaus zur Sicherung der dynastischen Nachfolge üblich war. Nach dem Bericht Ottos von Freising habe Konrad im Angesicht seines nahenden Todes jedoch entschieden, das Gemeinwohl über das dynastische Erbrecht zu stellen, und seinen Neffen Friedrich anstelle seines eigenen Sohnes Friedrich zur Wahl zu empfehlen. Er befürchtete angeblich, eine Regentschaft seines eigenen erst 6-jährigen Sohnes würde angesichts des herrschenden Konfliktes mit Heinrich dem Löwen nicht denersehnten Frieden bringen. Ob dies so stimmt, konnte die Forschung bisher nicht klären; für diese Darstellung spricht, dass es Konrad wirklich nicht gelungen war, die Autorität seines Königtums in den 14 Jahrenseiner Regentschaft gegen seine welfischen Feinde durchzusetzen, obwohl er im Gegensatz zu seinem minderjährigen Sohn in der Blüte seiner Kraft stand. Allerdings hielten solche Überlegungen Könige in der Regelnicht davon ab, ihre eigenen Söhne zu Nachfolgern küren zu lassen. Giselbert von Mons bietet zudem eine von Ottos Schilderung stark abweichende Darstellung, die aber den Nachteil hat, dass sie erst Ende des 12. Jahrhunderts verfasst wurde. Strittig ist der Standpunkt, dass Barbarossa die Reichsinsignien auf dem Sterbebett oder kurz vor dessen Tod von Konrad III. erhalten habe.Denn als einzige Quelle für diese Darstellung steht Barbarossa selbstzur Verfügung. Auch die Tatsache, dass Otto von Freising die Königswahl über das Erbkönigtum in seiner Bedeutung stellt, muss kritisch betrachtet werden. Denn in der Regel wurde der Nachfolger, den der König designierte, zwar vom Gremium der Großen gewählt, jedoch handelte es sich dabei meist um den eigenen Sohn. Insofern handelt es sich bei Barbarossas Wahl eher um einen Sonderfall, denn hier wurde ein Königssprossübergangen und direkt der Neffe gewählt. Otto von Freising hat seinenBericht über die Umstände der Königswahl erst fünf Jahre später niedergeschrieben, als Friedrich bereits fest etabliert und hoch geachtet war. Heutzutage wird unter Historikern eher vermutet, dass Friedrich vonSchwaben es mit diplomatischem Geschick verstanden hat, zwischen denan der Wahl beteiligten und zum Teil verfeindeten Fürsten einen Interessenausgleich herzustellen, der aller Interessen, Rang und Ansehen (honor) zufriedenstellend berücksichtigte, wodurch er selbst deren Unterstützung bei seiner Wahl zum König erhielt. Diese Vermutungen werden gestützt durch Berichte über Treffen währendder Thronvakanz zwischen Friedrich und anderen Großen des Reiches. AusEntscheidungen Friedrichs nach seiner Wahl kann man vermuten, dass hierbei verschiedenen Fürsten Ämter und Ländereien versprochen und sie so zur Unterstützung seiner Thronansprüche bewogen wurden. Dies betrafv.a. Anhänger seines Vetters Heinrichs des Löwen, woraus jetzt geschlossen wird, dass er möglicherweise ein weiterer Gegenkandidat war. Unter anderem erhielt ihr gemeinsamer Onkel Welf VI. nach Friedrichs Herrschaftsantritt Titel über verschiedene Herrschaften und dazu Besitz inItalien (die Mathildischen Güter, das Herzogtum Spoleto, die Markgrafschaft Toskana und die Inseln Sardinien und Korsika). Welfs VerbündeterGraf Konrad II. von Dachau erhielt den Titel eines Herzogs von Meranien. Dem Schwager Heinrichs des Löwen, Berthold IV. von Zähringen, wurden die Vertretung des Königs als Rektor in Burgund bestätigt und Zusagen für Rechte im Jura gemacht. Außerdem erhielt er die Zusicherung Barbarossas, in gemeinsamer Heerfahrt diese Rechte auch durchzusetzen, wenn er sich selbst mit 1.000 Panzerreitern daran beteiligte. Um sich zuletzt auch noch mit seinem Vetter Heinrich dem Löwen zu versöhnen, anstatt seine Regierung durch dessen Feindschaft zu vergiften, erhielt dieser als Lohn für seine Wahlzustimmung das von ihm beanspruchte Herzogtum Bayern mit zeitlicher Verzögerung endgültig 1156, nachdem es den Babenbergern auf dem Hoftag zu Goslar 1154 durch Fürstenspruch entzogenworden war. Der von seinem Halbbruder Konrad III. als Herzog in Bayern eingesetzte Heinrich II. Jasomirgott, der selbst der Königswahl ferngeblieben war, wurde für den Verlust des Herzogtums Bayerns durch dieAbtrennung und Erhebung seiner Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum entschädigt. So wurde verhindert, dass er wieder ein Vasall des Bayernherzogs wurde und er behielt den Herzogstitel. Außerdem erhielt er zusätzliche Sonderrechte, wie die unbeschränkte Erbfolgein weiblicher Linie (s. Privilegium Minus). (Genaueres hierzu weiter unten in: Weitere Entwicklung und strukturelle Veränderungen im Reich).Nach der Kaiserkrönung wurde Herzog Vladislav von Böhmen 1158 als Belohnung für seine Leistungen im 1. Italienzug und als Vorgriff auf zukünftige Dienstleistungen zum König von Böhmen ernannt. Zudem dürften die Fürsten in Friedrich einen Kandidaten gesehen haben,der durch seine Verwandtschaft mit beiden Häusern den Konflikt zwischen Staufern und Welfen beilegen würde: mütterlicherseits (cognatisch)war er mit den Welfen verwandt, da seine Mutter Judith eine Tochter des Bayernherzogs Heinrich des Schwarzen und Schwester Welfs VI. war; väterlicherseits war er ein Staufer, nämlich ein Neffe von Konrad III.,sowie ein Neffe von Heinrich II. Jasomirgott und des Bischofs Otto vonFreising. Von daher bezeichnet ihn Otto von Freising auch als den Eckstein: ?lapis angularis?. Aus der von Wibald, Abt von Stablo-Malmedy und Corvey, verfassten Wahlanzeige an Papst Eugen III. geht die Programmatik Barbarossas hervor:Oberstes Prinzip war die Wiederherstellung der Privilegien der Kircheund der Erhabenheit des Reiches (honor imperii und sacrum imperium). Dabei handelte es sich allerdings nicht um einen neuen Gedanken. Passagen der Wahlanzeige finden sich nahezu gleichlautend auch in Diplomen Konrads III. und in einem päpstlichen Mahnschreiben vom Januar 1152. Erste Schritte in der Reichspolitik [Bearbeiten] Zunächst konzentrierte Friedrich sich auf die Befriedung des Reiches und stellte seine Kaiserkrönung zurück. Einen ersten Hoftag hielt Friedrich nach Ostern 1152 in Dortmund, wobei der Kölner Erzbischof ArnoldII., Sachsenherzog Heinrich der Löwe, Herzog Welf VI. und Albrecht derBär anwesend waren. Der König präsentierte sich hier erstmals als Herrscher im sächsischen Teil des Reiches. Ein weiterer Hoftag wurde im Juni desselben Jahres während des Königsumritts nach Merseburg einberufen. Auf ihm wurde der Konflikt zwischen dem Bremer Erzbischof Hartwigund Heinrich dem Löwen verhandelt, bei dem es um die Erbschaft der Grafschaft Stade sowie das Recht zur Bistumsgründung an der Ostseeküste ging. Erst auf dem Hoftag von Goslar 1154 wurde endgültig vereinbart, dass Heinrich in seinem Herrschaftsbereich Bistümer einrichten durfte.In Merseburg entschied Barbarossa auch den dänischen Thronfolgestreitzu Gunsten Svens III. und gegen Knut, der mit den Welfen verbündet war. Das bedeutendste Problem der Reichspolitik, der Konflikt zwischen Heinrich dem Löwen und Heinrich Jasomirgott um das Herzogtum Bayern, wurde zwar angesprochen, aber noch nicht gelöst. Dadurch wurde die Expansion der Welfen in den norddeutschen Raum umgeleitet. Auf Merseburg folgte Regensburg als nächste größere Station des Umritts. Dort empfing Friedrich die Huldigung des bayerischen Adels und riefzu einem Feldzug gegen Ungarn auf, den die Fürsten aber durch Verweigerung ihrer Gefolgschaft verhinderten. Vermutlich wollte der König durch diesen Feldzug die Babenberger in ihrem Kampf gegen die Welfen in Bayern entlasten, weshalb diese Verweigerung heutzutage auch als deutliche Stellungnahme gegen den babenbergerfreundlichen Kurs seines OnkelsKonrad III. und Aufforderung zu einem Ausgleich mit den Welfen gedeutet wird. Vorbereitung auf die Kaiserkrönung [Bearbeiten] Im Oktober 1152 setzte Barbarossa auf dem Hoftag in Würzburg den Herbst 1154 als Termin für seine Romfahrt fest. Die Wahl eines so späten Termins wird meist damit erklärt, dass Barbarossa zuvor den Streit um die bayerische Herzogswürde zwischen Babenbergern und Welfen klären wollte. Nach der Bekanntgabe des Termins für die Romfahrt begannen Verhandlungen zwischen Barbarossa und der römischen Kurie, um die Bedingungenfür die Kaiserkrönung festzulegen. Ergebnis war der Vertrag von Konstanz, so benannt nach dem Ort seiner Beeidung durch Friedrich im März 1153. In ihm versprach Barbarossa, die aufständische Römische Kommune zu unterwerfen, die Stadt wieder der Herrschaft des Papstes zu übergeben und ohne päpstliche Zustimmung keinen Frieden mit Römern oder Normannen zu schließen, für den Papst die Herrschaft über die römische Kirche wieder herzustellen und zu sichern sowie byzantinischen Besitzansprüchen in Italien entgegenzutreten. Im Gegenzug versprach der Papst, Friedrich zum Kaiser zu krönen und ihn bei der Herrschaftsausübung zu unterstützen, den Bann gegen Umstürzler im Reich zu verhängen und sich ander Vertreibung der Byzantiner aus Italien zu beteiligen. Im Rahmen der Vertragsverhandlungen erreichte Friedrich I. darüber hinaus, dass der Papst den Erzbischof von Mainz sowie die Bischöfe von Minden, Hildesheim und Eichstätt, die der welfischen Seite nahe standen, gegen ihmgenehme Amtsinhaber austauschte. Im September 1153 nahm Barbarossa trotz der Bedingungen des KonstanzerVertrags die seit dem Tod Konrads III. ruhenden Bündnisverhandlungenmit Byzanz wieder auf. Der König bot an, eine byzantinische Prinzessinzu heiraten. Bald gerieten die Verhandlungen ins Stocken. Am 9. Mai 1154 reiste Anselm von Havelberg nach Byzanz ab, um ein mögliches Bündnis zu retten. Allerdings kehrte er frühestens Mitte 1155 zurück, so dass das Verhältnis zu Byzanz noch ungeklärt war, als Barbarossa sich auf den Weg nach Rom machte. Im Juni 1154 berief Friedrich I. einen Hoftag nach Goslar. Heinrich der Löwe erhielt während dieser Versammlung das Investiturrecht für Bischöfe in seinen Territorien an der Ostsee, auch in der Frage des Herzogtums Bayern sprach sich Barbarossa für Heinrich aus, ohne den Konfliktallerdings endgültig zu lösen. Die erste Romfahrt [Bearbeiten] Im Oktober 1154 setzte sich das Heer zur Romfahrt in Bewegung. Inzwischen hatte sich die Lage in Süditalien aber geändert, da Roger II. im Februar gestorben war. Sein Sohn Wilhelm I. wurde vom neuen Papst Hadrian IV. nicht anerkannt, bemühte sich aber dennoch um Verhandlungen mitder Kurie. Hadrian wiederum fürchtete eine byzantinische Invasion inItalien und wies Friedrich I. mit Nachdruck auf den Konstanzer Vertraghin. Darüber hinaus befand sich Hadrian im verschärften Konflikt mitdem Senat der Stadt Rom. Friedrich und Hadrian trafen erstmals in Sutri zusammen, wo sich der deutsche König allerdings weigerte, dem Papstden traditionellen Stratordienst zu erweisen, also sein Pferd am Zügelzu führen. Es hat allerdings den Anschein, dass dieser Konflikt schnell beigelegt wurde. Auf dem gemeinsamen Weg nach Rom trafen König undPapst auf eine Abordnung des Senats, der die Anerkennung der erneut aufgestellten städtischen Verfassung sowie die Zahlung von 5000 Pfund Gold forderte und zudem die Ansicht vertrat, dass der künftige Kaiser seine Krone von der Stadt Rom empfange. Trotz der Verlockung, auf dieseWeise vom Papsttum unabhängig zu werden, wies der König diese Forderungen entschieden zurück, da damals ohne päpstliche Anerkennung ein erheblicher Legitimitätsverlust des Kaisertums zu befürchten war. Daraufhin verschloss die Stadt Rom ihre Tore vor König und Papst. Der Vatikanlag außerhalb der eigentlichen Stadt. Am 18. Juni 1155 krönte Hadrian IV. Barbarossa im Petersdom zum Kaiserdes Heiligen Römischen Reiches. Direkt nach der Krönung kam es zu einem Aufstand der stadtrömischen Bevölkerung, die den Papst gefangen setzen wollte. Bis in die Nacht kämpften kaiserliche und päpstliche Truppen gegen die Römer. Nachdem Ruhe eingekehrt war, ging Barbarossa, entgegen dem Konstanzer Vertrag, nicht gegen die Stadtbevölkerung vor undstellte auch die Herrschaft des Papstes über die Stadt nicht wieder her. Ein Zug gegen die Normannen auf Sizilien blieb ebenfalls aus. Zwarhatten auch byzantinische Gesandte, mit denen Barbarossa kurz nach derKrönung in Ancona über Heirats- und Bündnispläne verhandelte, dies gefordert. Die Fürsten im Gefolge des Kaisers weigerten sich jedoch, aneinem Feldzug teilzunehmen. Auch die weiteren Gespräche mit den Byzantinern scheinen erfolglos geblieben zu sein, denn der oströmische Kaiser nahm mit den Aufständischen in Apulien Kontakt auf und bemühte sichnicht mehr um weitere Verhandlungen mit Friedrich I. Durch den Bruch des Konstanzer Vertrags kam es zu einer Entfremdung zwischen Papsttum und Kaisertum, die zu einem Anlass für die folgenden Auseinandersetzungen wurde. Zudem verschlechterten sich aus FriedrichsSicht auch die äußeren Bedingungen in Italien. Mit byzantinischer Hilfe griff der apulische Aufstand immer weiter um sich. Die Normannen schlugen sich erfolgreich gegen die Byzantiner und nahmen ihnen das kurzzuvor eroberte Brindisi wieder ab. Angesichts dieser Entwicklung schloss Hadrian IV. 1156 den Vertrag von Benevent mit den Normannen. In denfolgenden Jahren bewährten sich die Normannen als weltliche Schutzmacht des Papstes, vor allem im Konflikt mit der Stadt Rom, und stelltenso die Position des Kaisers in Frage. Damit stellte der Vertrag von Benevent einen wichtigen Schritt im Loslösungsprozess kaiserlicher und päpstlicher Herrschaft voneinander dar. Weitere Entwicklung und strukturelle Veränderungen im Reich [Bearbeiten] Nach der Vorentscheidung in der Frage der bayerischen Herzogswürde zuGunsten Heinrichs des Löwen in Goslar begann Friedrich im September 1155 mit Heinrich Jasomirgott über eine Entschädigung für den Verlust Bayerns zu verhandeln. Als es zu keiner Einigung kam, ließ Barbarossa imOktober in Regensburg die bayerischen Großen einen Treueid auf Heinrich den Löwen schwören. Formell blieb das Herzogtum noch bis zum 8. September 1156 in Babenberger Hand. Als Heinrich Jasomirgott auch dann die Herrschaft nicht aufgeben wollte, scheint um das Pfingstfest 1156 herum ein Kompromiss ausgehandelt worden zu sein, der im September im Privilegium minus festgeschrieben wurde: Die Babenberger behielten die Herzogswürde, mussten sich aber auf die ehemalige Markgrafschaft Österreich beschränken, während Heinrich d. Löwe das restliche Bayern erhielt. Damit wurde der Grundstein für die Entwicklung Österreichs als eigenständiges Territorium gelegt. Vor dem 2. März 1147 hatte Friedrich in Eger Adela von Vohburg geheiratet, die Tochter des Markgrafen Diepold III. von Vohburg und Cham undErbin des Egerlandes. Die kinderlose Ehe wurde im März 1153 in Konstanz annulliert, was ihn nicht daran hinderte, das Egerland seinem VetterFriedrich von Rothenburg zu geben (Adelheid heiratete den welfischenMinisterialen Dieto von Ravensburg, 1152/1180 bezeugt). Am 17. Juni 1156 heiratete Friedrich I. in Würzburg in zweiter Ehe die minderjährigeBeatrix von Burgund (* 1140, ? 15. November 1184 in Jouhe bei Dole),Tochter des Grafen Rainald III. und seit diesem Jahr Erbin der Freigrafschaft Burgund (heute Franche-Comté). Diese Heirat und Erwerbung brachten dem Kaiser im gleichen Jahr den Titel eines Grafen von Burgund ein und ermöglichten ihm einen leichteren Alpenübergang im Westen, steigerten jedoch seinen Einfluss in dieser Region kaum. Seine und Beatrix'Krönung zum König von Burgund erfolgte erst am 30. Juli 1178 in Arles(er) bzw. im August 1178 in Vienne (sie). Dadurch wurde der Ausgleichmit den Zähringern hinfällig, die ihre Ambitionen schwinden sahen, als Rektor von Burgund diese Region in Vertretung des Königs beherrschenzu können. In dieser Phase veränderte Barbarossa die Herrschaftsstrukturen im gesamten Reich. So wurde nach dem Hoftag von Roncaglia mit dem Fodrum erstmals eine regelmäßige Reichssteuer erhoben, die der italienische Adelentrichten musste. Zusammen mit den Zahlungen der italienischen Städte gab diese Entwicklung der stärker werdenden Geldwirtschaft einen bedeutenden Schub. Auch die Heeresstruktur wandelte sich. Neben die durchihren Lehnseid verpflichteten adligen Ritter traten zunehmend Söldner. Die Reichsstruktur wandelte er durch Teilung der alten Stammesherzogtümer in verkleinerte Territorien eher lehnsrechtlicher Prägung um, wobei er für zuvor eher herrschaftslose Räume auch neue Territorialherzogtümer schuf; daneben stärkte Barbarossa die königliche Macht vor allem durch die Ausdehnung und Verdichtung des Reichsguts in Thüringen, Franken und Schwaben zu königlichen Territorien und Reichsländern, die er durch Reichsministeriale verwalten ließ, wozu auch die Gründung einer Vielzahl von Städten wie Göppingen, Pegau und Chemnitz sowie neue Reichspfalzen wie Hagenau, Kaiserslautern, Bad Wimpfen, Gelnhausen und die Renovierung älterer Anlagen wie Ingelheim, Kaiserswerth oder Nimwegen gehört.

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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