Karl August VON REISACH

Karl August VON REISACH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Karl August VON REISACH
Beruf Erzbischof von München und Freising
title Graf

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 6. Juli 1800 Roth/Rednitz nach diesem Ort suchen
Tod 22. Dezember 1869 Contamine-sur-Arve, Frankreich nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Nach Schulbesuch in Neuburg und München studierte R. zunächst Rechtswissenschaften in Landshut und Heidelberg (Dr. iur. utr. , Landshut 1821) und wechselte, nachdem sich die angestrebte akademische Laufbahn nicht realisieren ließ, zur Theologie über. 1824 bezog er als erster Bayer das wiedereröffnete Collegium Germanicum in Rom, wurde dort 1828 zumPriester geweiht und an der Gregoriana zum Dr. theol. promoviert. 1830 war er Rektor und Professor für Kirchenrecht am Kolleg der Propaganda Fide (Collegio Urbino). Als deren Präfekt Kard. Mauro Cappellari 1831 zum Papst (Gregor XVI.) gewählt wurde, berief er R. zum Konsultor der Kongregation für die ao. kirchlichen Angelegenheiten. In dieser Eigenschaft war R. ? ein entschiedener Antirationalist mit mystizistischenNeigungen und Verfechter einer Trennung von Kirche und Staat ? als kurialer Deutschlandexperte an verschiedenen Indizierungen beteiligt undv. a. als Gutachter im Prozeß gegen Georg Hermes (1775?1831) tätig. Kg. Ludwig I. nominierte R. im Zuge der konservativen Umorientierung seiner Politik 1836 zum Bischof von Eichstätt (17.7.1836 Weihe durch Gregor XVI. in Rom, 13.3.1837 Inthronisation). Streng kurialistisch orientiert, konnte R. mit Unterstützung des Innenministers Karl v. Abel v.a. seine Idee der geschlossenen Priesterausbildung durch Gründung eines ?tridentinischen? Knaben- und Klerikalseminars mit Einschluß eines Lyzeums in Eichstätt (?Willibaldinum?) verwirklichen und die kirchlichePersonalpolitik in Bayern beeinflussen. Im Auftrag Gregors XVI. vermittelte er 1841 im Kölner Kirchenstreit und wurde im selben Jahr auf kgl. Vorschlag zum Koadjutor des Ebf. von München und Freising, Lothar Anselm v. Gebsattel (1761?1846), mit dem Recht der Nachfolge ernannt. Durch seine Forderung nach Freiheit der Kirche (Aufhebung d. bayer. Rel.-edikts) brachte er sich bald in Gegensatz zu Kg. Ludwig I., der kurznach R.s Inthronisation als Erzbischof (25.1.1847) dessen Abberufungals Kurienkardinal anstrebte. Da R. auf der von ihm einberufenen ersten Freisinger Bischofskonferenz 1850 die bayer. Bischöfe auf seinen Kampf gegen das Staatskirchentum einzuschwören vermochte und in der Folgetrotz staatlicher Zugeständnisse seine Offensive verschärfte, setzteKg. Maximilian II. schließlich seine Abberufung nach Rom durch. 1855 wurde R. von Pius IX. zum Kardinalpriester erhoben, 1856 folgte seine kanonische Lösung vom Erzbistum. R. wurde Mitglied mehrerer kurialer Kongregationen und 1862 Präfekt der Studienkongregation, war u. a. Mitverfasser des päpstl. Breves ?Tuaslibenter?, das Versammlungen kath. Gelehrter der bfl. Kontrolle unterwarf (u. damit unmögl. machte), und maßgeblich an der Vorbereitung desI. Vatikanums (1869/70) beteiligt, seit 1868 als Vorsitzender der kirchenpolitischen Kommission. Im selben Jahr rückte er zum Kardinalbischof von Sabina auf. Als ihn Pius IX. 1869 zum ersten Konzilspräsidentenernannte, war R. bereits erkrankt. Seit 1848 stand er als ?Kind der Mutter? unter dem massiven Einfluß der ?Seherin von Altötting?, LouiseBeck (1822?79), und ihrer ?höheren Leitung?, deren sich die dortigen Redemptoristen als ?mystisches Medium? für ihre kirchenpolitischen Ziele bedienten.

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