Johann (Hans) ZEIDLER VON BERBISDORF AUF BODEN UND DITTMANNSDORF GENANNT HOFMANN

Johann (Hans) ZEIDLER VON BERBISDORF AUF BODEN UND DITTMANNSDORF GENANNT HOFMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann (Hans) ZEIDLER VON BERBISDORF AUF BODEN UND DITTMANNSDORF GENANNT HOFMANN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1578 Leipzig, Sachsen nach diesem Ort suchen
Tod 1635 Dresden, Sachsen nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Zeidler genannt Hofmann ist ein Adelsgeschlecht bürgerlicher Herkunft,welches seit dem Jahr 1603 den Namen Zeidler von Berbisdorf auf Bodenund Dittmannsdorf genannt Hofmann führte und in Sachsen und Böhmen ansässig war. Die Stammfolge der Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorfgenannt Hofmann beginnt mit den Handelsleuten Peter und Hans Zeidler,die im Jahre 1557 in der Stadt Kulmbach in Franken von ihrem Wohnhausund ihrem Vermögen einen Taler Türkensteuer bezahlten.[1] Ihre Mutterschloss nach dem Tod des Vaters Peter Zeidler im Jahre 1530 eine zweite Ehe mit dem Handelsmann für Juwelen, Jakob Hofmann. Dessen Familienname wurde dem Familiennamen Zeidler hinzugefügt und zu Zeidler genanntHofmann erweitert. Peter Zeidler genannt Hofmann (* um 1525 in Kupferberg in Franken, † 26. Januar 1593 in Leipzig), sein jüngerer Bruder Hans Zeidler genanntHofmann und ihr Halbbruder Jakob Hofmann gründeten in Nürnberg eine Handelsgesellschaft, welche die Hofhaltungen in Dresden, Berlin und Sankt Petersburg mit Goldwaren, Edelsteinen und Schmuckgegenständen belieferte und in Handelsbeziehungen zu dem Handelshaus der Tempelhoff in Berlin stand. Peter Zeidler genannt Hofmann wurde nach dem Tod seines jüngeren Bruders Hans Zeidler (Czeidler) genannt Hofmann, Genannter des Größeren Rats der Stadt Nürnberg, im Jahre 1560 Bürger der Stadt Leipzig. Sein Epitaph in der Thomaskirche in Leipzig hat sich erhalten. Porträts von ihm wurden auf zwei Schaumünzen überliefert. Er heiratete im Jahre 1570in Leipzig Anna Reiche (* 1544; † 30. Juli 1605), eine Tochter des Joachim Reiche (* nach 1511; † 4. April 1575 in Berlin).[2] Joachim Reiche, der im Jahre 1554 das „Hohe Haus“, ein kurfürstliches Burglehen inder Klosterstraße in Berlin, gekauft und dem Kurfürsten von Brandenburg nach dem Jahr 1555 mehrere Darlehen gegeben hatte, war „Burg- und Freisess zum Berlin“ und wurde gemeinsam mit seinem Bruder Hieronymus Reiche mit Rosenfelde (später Berlin-Friedrichsfelde), mit Besitz in Rotzis (Rotberg) und Rangsdorf belehnt. Die vier Söhne des Ehepaares Peter und Anna Zeidler genannt Hofmann, Peter, Joachim, Johann (Hans) und Hennig Zeidler genannt Hofmann, kauften am 14. Mai 1600 Rittergut und Schloss Berbisdorf, das Gut Boden mitdem Dorf Dittmannsdorf, etwa 10 km östlich von Meißen an der Elbe, von Rudolf von Bünau dem Älteren auf Berbisdorf und Radeburg. Sie wurdenam 5. Juli 1600 mit dem Besitz belehnt. In den Jahren 1600 bis 1609 waren das Rittergut Berbisdorf, Gut Bodenund das Dorf Dittmannsdorf gemeinsames Eigentum der vier Brüder Peter,Joachim, Johann und Hennig Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf genannt Hofmann. Im Jahr 1609 übertrugen die drei jüngeren Brüder ihre Anteile an ihren ältesten Bruder Peter, der vor dem Mai 1622verstarb. Besitznachfolger auf Berbisdorf wurde sein Bruder Johann, mit welchem sich die gesicherte Stammfolge fortsetzte. Johann (Hans) Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf genannt Hofmann, geboren im Jahre 1578 in Leipzig, verstorben 1635 in Dresden, Doctor iuris utriusque der Universität Leipzig, kursächsischer Ratund Resident am kaiserlich österreichischen Hof in Wien und am königlich böhmischen Hof in Prag war dreimal verheiratet. Aus jeder dieser Ehen stammten Nachkommen. Die erste Ehe schloss er am 26. Oktober 1614 in Altranstädt mit Elisabeth Gerstenberger, eine im Jahre 1621 in Wien verstorbene Tochter desfürstlich sächsischen Kanzlers Dr. Marcus Gerstenberger (1553–1613). Der Sohn aus dieser Ehe, Ferdinand Christopf Zeidler von Zeidlern (Scheidler von Scheidlern) (* 1621; † 1686), war Landesunterkämmerer, königlicher Hauptmann der Prager Kleinseite und Eigentümer der HerrschaftenLiboch, Ober-Berkowitz, Jeniowes, Weltrus, des Gutes Sukohrad in derPfarrei Robitsch nördlich von Prag und Kosteletz und Chabrtic östlichvon Prag. Die zweite Ehe schloss Johann Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf mit Gertraud Nikolai, getauft im Jahre 1579 in Leipzig, verstorben im Jahre 1623. Sie war eine Tochter des Mathias Nicolai, Syndikus der Stadt Leipzig. Es war ihre zweite Ehe. Sie brachte als Mitgiftin die Ehe mit Johann Zeidler von Berbisdorf ein Haus in Dresden in der Moritzstraße und 4500 Gulden Bargeld mit, das in eine Stiftung fürdas Gut Berbisdorf bei Radeburg in Sachsen eingebracht wurde. In ihrerersten Ehe war sie verheiratet mit Dr. Johann Badehorn (*, 1554, † 1610), kursächsischer Geheimrat und Domherr in Merseburg und Wurzen. DerSohn ihrer zweiten Ehe, Ferdinand Christoph Zeidler von Zeidlern (vonScheidler, Zeidler u Zeidleru), war Professor an der Prager Karl-Ferdinands-Universität beim Heiligen Klement, in den Jahren 1680 und 1681auch deren Rektor. Es ist unklar, ob er verheiratet war. Er hatte einen Sohn oder Neffen Franziskus von Scheidlern (Scheidler von Scheidlern), der 1710 in Prag Barbara Eusebia Myskowska (Myszkowski) ze Sebusina(Sebuzeyn) aus einem schlesisch-polnischen Adelsgeschlecht, heiratete. Aus dieser Verbindung gingen Polixena Eusebia und Johann Wenzel Zeidler von Berbisdorf (* 28. Oktober 1712 in Prag), der die nachweisbareStammfolge fortsetzt, hervor. Die dritte Ehe schloss Johann Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf mit Magdalena Röhling (* 1603, † 1649 in Niemes), einer Tochter aus der zweiten Ehe des Dr. Sigmund Röhling (1560–1617), im Jahre1563 durch Kaiser Ferdinand I. in den erblichen Adelstand mit dem Prädikat von Hirschfeld erhoben.[3] Die Ehefrau der 2. Ehe des Sigmund Röhling, Christina Peifer (Pfeiffer), war eine Tochter des Dr. David Peifer (1530-1602) kurfürstlich sächsischer Kanzler und poeta laureatus,der zusammen mit seinen sechs Brüdern am 1. Mai 1570 (Prag, Erbländischer Akt) den Adelstand mit Wappenbesserung erhielt. Johann Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf genannt Hofmann (1578–1635) gab Kaiser Ferdinand II. von Habsburg im Jahre 1623 eine Anleihe von 32.650 rheinischen Gulden und erhielt von der Finanzverwaltung des Kaisers zur Sicherstellung dieser Summe auf 18 Jahre als Pfand die Herrschaft und das Schloss Niemes mit einer Burg auf dem Rollund die benachbarte Herrschaft Dewin mit der Burg Dewin. Dieser Großgrundbesitz Niemes und Dewin stammte aus der Enteignung des Johann Müllner von Mühlhausen, königlich böhmischer Hofkanzleisekretär, der sichzu Beginn des Dreißigjährigen Krieges am 2. Prager Fenstersturz am 8.November 1620 auf Seiten der evangelischen Standesherrn in Böhmen beteiligte. Anstelle der Rückzahlung des Darlehens durch Kaiser Ferdinand II. vonHabsburg erhielt Zeidler von Berbisdorf genannt Hofmann 1626 die Herrschaften Niemes und Dewin als Erbeigentum mit Eintragung in die Landtafel und Inkolat in Böhmen. In Sachsen kaufte er im Jahre 1629 die Dörfer Würschnitz, Kleinnaundorf (heute beides Ortsteile von Tauscha) und Neuendorf, die als Erblehen an Berbisdorf gebunden wurden. Als das neutrale Kursachsen auf der Seite der evangelischen Schweden in den Dreißigjährigen Krieg eintrat und schwedische Truppen in Nordböhmen einfielen, Schloss Niemes 1628 plünderten und in Brand setzten, versuchte Johann Zeidler von Berbisdorf genannt Hofmann Vorräte an Getreide und Viehbestände aus den Gutsbetrieben in Niemes und Dewin nach dem Gut Berbisdorf in Sachsen zu bringen und wurde wegen dieses „Verrats“ von Kaiser Ferdinand II. von Habsburg der beiden Herrschaften enteignet, die an seinen Generalfeldmarschall Albrecht von Wallenstein Herzog zu Friedland und Mecklenburg übereignet wurden. Nach dessen Ermordung im Jahre 1634 in Eger in Westböhmen wurde ein Teil der Besitzungen konfisziert, darunter auch die kurz zuvor erworbenen Herrschaften Niemes und Dewin. Magdalena Zeidler von Berbisdorf, Ehefrau der 3. Ehe und seit dem Jahr1635 verwitwet, erhielt die Herrschaften Niemes und Dewin in Nordböhmen wieder zurück, nachdem sie zum römisch-katholischen Glauben konvertiert war. Sie vermied das Adelsprädikat von Berbisdorf und führte in Böhmen den Namen ihrer Herkunftsfamilie Röhling von Hirschberg. Sie konnte Niemes und Dewin bis zu ihrem Tod im Jahre 1649 halten und an ihren Sohn Johann Sigismund Zeidlern von Berbisdorf (* 31. August 1627 aufSchloss Niemes; † 11. Juli 1696 in Berbisdorf) und ihre Tochter Magdalena Zeidlern von Berbisdorf († 1703) vererben. Die Geschwister verkauften im Jahre 1651 die Herrschaften Niemes und Dewin an Johann Putz von Adlerthurn, kaiserlich österreichischer Kommissar für die Konfiskationen nach der Schlacht am Weißen Berg bei Prag. Seine Nichte Maria Theresia Esther Putz von Adlerthurn, auf Schrattenthal in Niederösterreich († 1740), brachte Niemes und Dewin, durch den Architekten Octavio Broggio im Stil des Barock umgebaut, als Heiratsgut im Jahre 1705 in dieEhe ein mit Ludwig Graf von Hartig, auf Wartenberg, Gießhübel und Neudeck († 1735). Im Eigentum der Nachkommen der Grafen von Hartig verblieb der Großgrundbesitz in Nordböhmen und das Schloss in Niemes anscheinend bis zum Jahre 1945, dem Ende des 2. Weltkriegs. Sigmund Zeidler von Berbisdorf war Herr auf Berbisdorf, Grubnitz, Ragewitz bei Riesa in Sachsen, Boden bei Radeburg, Naundorf mit Würschnitz, mit welchem er 1651 belehnt wurde. Im Jahre 1666 ließ er Schloss inBerbisdorf zu einer Dreiflügelanlage mit einem Innenhof umbauen und die Kirche in Großdittmannsdorf, die Grablege der Familie, wieder in Stand setzen. Er war seit 1652 verheiratet mit Anna Margarethe von Starschedel, geboren 14. Februar 1636 in Gersdorf bei Rosswein, verstorben am 10. Dezember 1675 in Dresden. Von den drei Kindern des Ehepaares, auf Schloss Berbisdorf geboren, verstarb der Sohn Hans Karl Dietrich Zeidler von Berbisdorf im Jahre 1719, unverheiratet und kinderlos als königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer Generalmajor, und vererbte seiner Schwester Johanna Sophie Zeidler von Berbisdorf, verehelichte von Trütschler, seinen Grund-und Schlossbesitz – seine Anteile an Schloss und Rittergut Berbisdorfund die Rittergüter Grubnitz und Ragewitz. Die ältere Schwester Johanna Elisabeth Zeidler von Berbisdorf, bei seinem Tod im Jahre 1719 bereits verstorben, hatte als Mitgift die Erblehngüter Boden und Naundorfmit dem Dorf Würschnitz in die Ehe mit Hofkammerrat Adam Friedrich Freiherr von Dölau eingebracht. Die jüngere Schwester Johanna Sophia Zeidler von Berbisdorf (* 22. März 1664; † 9. Juni 1729) war seit dem Jahr1680 verheiratet mit Hans Heinrich von Trützschler, geboren am 21. Februar 1658 in Falkenstein, verstorben am 7. April 1734 in Dresden, imJahre 1699 königlich polnischer und bis 1734 kurfürstlich sächsischerGeheimrat. Im Jahre 1719 kaufte er von seiner Frau Johanna Sophia, geborene Zeidler von Berbisdorf, der letzten dieses Namens auf Berbisdorf, deren Anteile an dem Rittergut Berbisdorf bei Radeburg in Sachsen. Ihr Epitaph in der Kirche von Blosswitz hat sich erhalten.

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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