Johann Friedrich Heinrich (Fritz) SCHLOSSER

Johann Friedrich Heinrich (Fritz) SCHLOSSER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Friedrich Heinrich (Fritz) SCHLOSSER
Beruf Jurist, Sammler, Mäzen, Schriftsteller

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 30. Dezember 1780 Frankfurt am Main, Hessen nach diesem Ort suchen
Tod 22. Januar 1851 Frankfurt am Main, Hessen nach diesem Ort suchen
Heirat 1809 Frankfurt am Main, Hessen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1809
Frankfurt am Main, Hessen
Sophie (Sophia) Johanna DU FAY

Notizen zu dieser Person

S. studierte 1799-1801 Rechtswissenschaften in Halle, u. a. bei Friedrich August Wolf, und 1801-03 mit seinem Bruder in Jena, wo er Hegel und Schelling hörte. Goethe nahm die Brüder als Verwandte freundlich auf. In Göttingen 1803 zum Dr. iur. promoviert, wurde S. im selben Jahr Advokat in Frankfurt/M. und 1806 Mitglied des Bürgerausschusses und Stadtgerichtsrat. In diesem Jahr lernte er die Familie Brentano kennen und entwickelte zu Clemens und Bettine ein ambivalentes Verhältnis. Angeregt durch die Brüder Boisserée (1811) und seinen Bruder (1812) sammelte er Bilder der Nazarener. 1812-14 war er Oberschulrat und Vorsteherder ersten Klasse des Frankfurter Museums. Als Geschäftsträger beim Wiener Kongreß 1814/15 gehörte er dem Konvertitenkreis um →Clemens MariaHofbauer (1751–1820) an. Als Katholik im luth. Frankfurt arbeitete er1815/16 in der kath. Kirchen- und Schulkommission (Vorstandsmitgl. d.kath. Gde. Frankfurt/M. 1815–22). Seit 1817 mit Karl Frhr. vom Stein(1757–1831) befreundet, war er Mitbegründer der „Monumenta Germa-niaeHistorica“ (Mitgl. d. Zentraldirektion bis 1851) und 1819 Gründungsmitglied der „Gesellschaft für ältere dt. Geschichtskunde“. Größere Reisen führten ihn in die Schweiz (1823/24) und nach Italien (1834–36). Nachdem die Eheleute S. 1819/20 reiche Erbschaften gemacht hatten, führten sie ein großbürgerliches Leben, im Winter in Frankfurt und im Sommer in Stift Neuburg bei Heidelberg, das sie 1825 erwarben. Hier etablierte S. einen „Musenhof“, an dem sich die geistige Elite jahrzehntelang begegnete. S. unterstützte Goethe als treuhänderischer Geschäftsträger in Frankfurt, als Testamentsvollstrecker seiner Mutter (1808), beider Liquidierung des Familienvermögens und der Entlassung aus der Bürgerschaft (1819). Auch half S. bei literarischen Recherchen (z. B. 1811/12 „Dichtung u. Wahrheit“) und beim Kauf von Kunstwerken. Trotz Entfremdung von Goethe wegen seiner Konversion baute S. die vom Vater begonnene Sammlung von Handschriften, Briefen, Erstdrucken und Büchern Goethes systematisch zu einem „Goethemuseum“ aus, so daß Stift Neuburg das größte Goethearchiv nach Weimar beherbergte. S. war ein mehr rezipierender als schöpferischer Autor. Neben Editionen schuf der Sprachbegabte formvollendete Übersetzungen (z. B. v. G. Bruno, A. Manzoni, Franz v. Assisi). Das Hauptwerk „Die Kirche in ihrenLiedern“ (1851/52, 21863, P) – religiöse Lyrik aus zwei Jahrtausenden– und seine eigenen Dichtungen (1856–59) erschienen postum. In Stift Neuburg sammelte S. eine der bedeutendsten Privatbibliothekender ersten Hälfte des 19. Jh., die alle Wissensgebiete, v. a. dt. Literatur, Weltliteratur, Quelleneditionen und Geschichte umfaßte. Den Hauptteil der Bücher (ca. 35 000 Bde.) vermachte seine Witwe 1862 dem →Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel v. Ketteler (1811–77). Seit 1866 werden sie in der Martinus-Bibliothek, Wissenschaftliche Diözesanbibliothekim Priesterseminar, Mainz, aufbewahrt.

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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