Paul Conrad RANFT

Paul Conrad RANFT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Paul Conrad RANFT

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 16. September 1844
Bestattung 6. April 1925 Leipzig, Sachsen nach diesem Ort suchen
Tod 3. April 1925 Leipzig, Sachsen nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

PAUL CONRAD RANFT (F.G. S. 267-268) war ganz anders geartet als sein Bruder Alwin. In des Familie erzählte man sich folgendes: Die beiden Brüder besuchten das Gymnasium in Altenburg und wohnten zusammen in einer Stube, verstanden sich aber so wenig, daß sie mitten durch ihre Stube auf dem Fußboden einen dicken Kreidestrich zogen. Diesseits hauste Alwin, jenseits Conrad. Einmal traf der Vater während eines Aufenthaltes in Altenburg einen der feindlichen Brüder und ließ durch diesen denanderen grüßen. Der väterliche Wunsch wurde so erfüllt, daß der eine Bruder dem anderen über den Kreidestrich hinüber zurief: "Du, Ranft, Dein Vater ist da!" Ob diese Anekdote historischen Wert besitzt, weiß ich nicht, um ihres urwüchsigen Humors willen jedoch soll sie nicht verschwiegen werden. Seit der Übersiedlung meiner Eltern von Berlin nach Leipzig im Jahre 1896 entwickelte sich je länger desto mehr ein herzlicher, verwandtschaftlicher Verkehr zwischen den Familien der beiden Vettern Conrad und Paul Ranft. Wir Kinder hatten Onkel Conrad gern, der stets freundlich zu uns war und uns zur Konfirmation beschenkte. Bei festlichen Anlässenhielt er bei Tisch eine feinsinnige Ansprache. Er schätzte meine Eltern hoch und fühlte sich wohl in unserem gastfreien Eltemhause. Meine familiengeschichtliche Arbeit begrüßte er dankbar. Auf meine Bitte erzählte er mir manche Anekdote aus dem Leben seines Großvaters Ferdinand,den er noch gekannt hatte, ebenso aus dem Leben seiner Eltern. Die Traubibel, die ihm bei seiner Trauung mit Helene Marie, geb. Meißner, übergeben wurde, hatte er für das Familienarchiv bestimmt. In der dieserBibel eingehefteten "Familienchronik" fanden sich genaue Aufzeichnungen von seiner Hand über seine drei Töchter und besonders über Krankheit und Tod seiner ersten Ehefrau. (Über das F.A. S. 11 unter 10). Conrad Ranft war ein vielseitig interessierter Malm, liebte Geselligkeit und Musik, besonders den Gesang seiner zweiten Frau, las in seinem Ruhestande eifrig Goethe und beteiligte sich im Alter auch am Leben der Kirche. Fast regelmäßig saß er unter meiner Kanzel in der Friedenskirchezu Leipzig-Gohlis und versäumte selten, mit mir über die Predigt zu sprechen. Viel Freude bereitete es ihm, daß er, obwohl er keine Söhne hatte, durch die Verheiratung seiner Enkelin Ilse Massot mit Dr. med. Gustav Ranft, dem Sohne seines Vetters Paul Ranft, Urgroßvater eines Ranft wurde, nämlich seines Urenkels Helmut, geb. 8.II.1922 in Leipzig. In seinem Amte erfreute er sich allgemeiner Hochachtung unter Kollegen, Beamten und Angestellten, denn er war weder steif noch volksfremd, besaß vielmehr soziales Verantwortungsgefühl. Er stand volle 50 Jahre im Sächsischen Staatsdienst und war in den letzten Jahren seines Dienstes Stellvertreter des Amtsgerichtspräsidenten, 1912 wurde ihm das Offizierskreuz des kgl. sächs. Albrechtsordem verliehen (Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1913, S. 21) und bei seinem Übertritt in denRuhestand im Jahre 1920 erhielt er ein sehr anerkennendes Schreiben des Justizministeriums, in dem seine "echt soziale Gesinnung" hervorgehoben wurde. Conrad Ranft verschied nach kurzem Krankenlager in den Morgenstunden des 3. April 1925 in seinem behaglichen Ruhestandsheim Leipzig, Hardenbergstraße 26, im Alter von 80 Jahren, 6 Monaten und 17 Tagen. Am 6. April nachmittags ½ 4 Uhr wurde er auf dem Neuen Johannisfriedhof in Leipzig im Erbbegräbnis der Familie beerdigt. Auf wunsch seiner Witwe hielt ich die Trauerfeier. Tante Wiesa, wie seine zweite Ehefrau in der Familie hieß, eine stattliche Erscheinung lebhaften Temperaments, mit einer prächtigen Singstimme begabt, mit der sie auch in den Gottesdiensten viele Menschen erfreute, verzog später nach Lichtenfels am Main in die Nähe ihrer langjährigen treuen dort verheirateten Hausgehilfin und starb daselbst am 12.XII.1941. Der ersten Ehe Conrad Ranfts entstammten drei Töchter (F.G. S. 268):

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Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
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