Carl Friedrich CRAMER

Carl Friedrich CRAMER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carl Friedrich CRAMER
Beruf Theologe, Buchhändler, Übersetzer, Journalist und Musikschriftsteller

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 7. März 1752 Quedlinburg nach diesem Ort suchen
Tod 8. Dezember 1807 Paris, Frankreich nach diesem Ort suchen
Heirat Mai 1780

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
Mai 1780
Maria Cäcilia (Mieckchen) EITZEN

Notizen zu dieser Person

Carl Friedrich Cramer (* 7. März 1752 in Quedlinburg; † 8. Dezember 1807 in Paris) war ein deutscher Theologe, Buchhändler, Übersetzer, Journalist und Musikschriftsteller. Als überzeugter Anhänger der Französischen Revolution lebte Cramer ab 1795 in Paris, wo er als Übersetzer von Texten Rousseaus und Diderots ins Deutsche und Werken von Klopstockund Schiller ins Französische als wichtiger Mittler zwischen Frankreich und Deutschland wirkte. Als Beiträger für verschiedene Journale verbreitete er seine Überzeugung von den Idealen der Aufklärung in Deutschland. Carl Friedrich Cramer wuchs als ältester Sohn des dänischen Hofpredigers und aufgeklärten Theologen Johann Andreas Cramer in der Nähe von Kopenhagen auf. Nach einem Studium in Kopenhagen, Göttingen, wo er sichder Dichtergruppe „Göttinger Hain“ anschloss, und Leipzig erhielt Cramer 1775 einen Ruf an die damals zu Dänemark gehörende Universität Kiel, wo sein Vater zu dieser Zeit Kanzler war. Hier heiratete er Maria Cäcilia Eitzen, die Tochter eines Weinhändlers aus Itzehoe. Während er bei seinen Vorlesungen wenig Zulauf erfuhr, war er in seiner Kieler Zeit als Schriftsteller äußerst produktiv. So schrieb er eine mehrbändigeBiographie seines Freundes Friedrich Gottlieb Klopstock, übersetzte Opernlibretti – darunter Antonio Salieris Armida – und gab ein Magazinder Musik heraus, für das unter anderem Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann Bach schrieben. Ab 1791 gab er sein Journal MenschlichesLeben heraus, in der er sich zu den Ideen der Französischen Revolution bekannte und gegen das reaktionäre Denken in Deutschland zu Felde zog. Als er 1794 ankündigte, die Texte des Pariser Bürgermeisters und Girondisten Jérôme Pétion, der ein Jahr zuvor für die Enthauptung Ludwigs XVI. gestimmt hatte, übersetzen zu wollen, wurde er von der Kieler Universität entlassen und aus der Stadt gewiesen. Nach einer kurzen Tätigkeit als Privatlehrer in Hamburg ging Cramer 1795 nach Paris. Hier gewann er bei der Verlosung konfiszierter Immobilien in der staatlichen Lotterie ein repräsentatives Haus in der Rue desBons Enfants, unweit des Palais Royal. Der Hamburger Kaufmann Georg Heinrich Sieveking – zu jener Zeit selbst ein glühender Anhänger der Revolution – finanzierte Cramer den Aufbau einer eigenen Druckerei und Buchhandlung. In der Folgezeit übersetzte Cramer, der inzwischen in seiner Heimat zum „Staatsfeind“ erklärt worden war, Texte von Rousseau und Diderot ins Deutsche und Werke von Klopstock und Schiller ins Französische. Für die im dänischen Altona erscheinende Monatsschrift Frankreich berichtete er aus dem revolutionären Paris. Sein Haus wurde zum Treffpunkt von Deutschen, Dänen und Franzosen, darunter Wilhelm von Humboldt und Emmanuel Joseph Sieyès. Im Jahr 1796 kaufte er der Witwe deszwei Jahre zuvor verstorbenen radikalen Aufklärers Marquis de Condorcet dessen Manuskripte ab, die er sechs Jahre später als Œuvres Complètes in Paris druckte und in Braunschweig verlegte. Eine auf sechs Bändeangelegte Encyclopédie allemande, mit der Cramer das Wissen der Franzosen über Deutschland vermehren wollte, blieb dagegen unvollendet. AlsMitarbeiter des Tübinger Verlegers Johann Friedrich Cotta schrieb er für dessen Zeitschriften Französische Miscellen und Europäische Annalen. Ab 1798 geriet Cramer finanziell zunehmend unter Druck, bis er sich 1805 schließlich gezwungen sah, sein Haus und seine Druckerei zu verkaufen. Darüber hinaus hatten ihn der Tod seines Förderers Sieveking im Jahr 1799 sowie des von ihm schwärmerisch verehrten Dichters Klopstock und seines einzigen Sohnes Hermann im Frühjahr 1803 schwer getroffen. Nachdem 1805 die Altonaer Zeitschrift Frankreich eingestellt wurde, berichtete Cramer in den Individualitäten aus und über Paris, einem Blattdes im selben Jahr gegründeten Verlages von Friedrich Arnold Brockhaus, aus der französischen Hauptstadt. Nach einer schweren Erkrankung starb Cramer jedoch schon zwei Jahre später und geriet bald danach in Vergessenheit. Eine 1979 von dem französischen Literaturhistoriker AlainRuiz verfasste Biographie Cramers ist bis heute mangels Interesse vonseiten der Verlage nicht erschienen.

Datenbank

Titel
Beschreibung
Hochgeladen 2016-04-10 10:00:36.0
Einsender user's avatar Bernd Michaelis-Hauswaldt
E-Mail key2me@web.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person