Rekkared I. KÖNIG DER WESTGOTEN

Rekkared I. KÖNIG DER WESTGOTEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Rekkared I. KÖNIG DER WESTGOTEN
title König 586 bis 601

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 560
Tod 31. Mai 601 Toledo nach diesem Ort suchen
584

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Chlodoswintha VON FRANKEN
Heirat Ehepartner Kinder

Rigundis VON FRANKEN

Notizen zu dieser Person

Rekkared war der jüngere der beiden Söhne des Königs Leovigild. Er wurde 573 zusammen mit seinem Bruder Hermenegild von Leovigild zum Mitregenten ernannt. Damit war keine Reichsteilung oder Zuweisung eines eigenen Herrschaftsgebiets verbunden; die Maßnahme, mit der Leovigild oströmischem Vorbild folgte, sollte nur die dynastische Thronfolge gegen das Wahlrecht durchsetzen.[1] 578 gründete Leovigild die Stadt Reccopolis, die er nach Rekkared benannte. In dieser Namensgebung zeigte sichschon damals eine Bevorzugung des jüngeren Sohnes. Die Königsfamilie bekannte sich damals noch nach westgotischer Tradition zum arianischen Glauben, während die Reichsbevölkerung mehrheitlichkatholisch war. 579 wurde Hermenegild von seinem Vater nach Sevilla geschickt, von wo er über den südlichen Teil des Westgotenreichs herrschen sollte. Dort trat Hermenegild zum Katholizismus über. Er begann einen Aufstand gegen seinen Vater, der 582–584 niedergeschlagen wurde. Der Geschichtsschreiber Gregor von Tours[2] berichtet, dass Rekkared seinen Bruder, der in eine Kirche geflohen war, dazu bewog, aufzugeben und den Vater um Gnade zu bitten. Hermenegild blieb in Gefangenschaft und wurde 585 ermordet. Damit fiel Rekkared die Rolle des Thronfolgerszu. Er schlug im Auftrag Leovigilds einen Angriff des merowingischen Frankenkönigs Guntram I. auf das westgotische Septimanien zurück. Nach Leovigilds Tod (586) konnte Rekkared problemlos die Nachfolge antreten. Wie sein Vater erstrebte auch er die religiöse Einheit des Reichs; er erkannte jedoch, dass der Arianismus als Minderheitskonfessiondiese Funktion nicht erfüllen konnte, und entschied sich für die andere Lösung: 587 trat er zum Katholizismus über. Darauf kam es zu erfolglosen Verschwörungen arianischer Kreise in Lusitanien und am Hof. An den Hofintrigen war Rekkareds arianische Stiefmutter Goswintha (Goiswintha) beteiligt, die aber 588 starb. Guntram I. unterstützte arianischeRebellen in Septimanien, obwohl er selbst katholisch war. Der Sieg derTruppen Rekkareds über die Rebellen und die mit diesen verbündeten Franken hat die Zeitgenossen stark beeindruckt; er wurde als Zeichen göttlicher Gnade gedeutet. 589 berief der König das 3. Konzil von Toledo ein, das unter seinem Vorsitz tagte und dessen Themen er bestimmte. Den arianischen Bischöfenwurde zugesagt, dass sie beim Übertritt zum Katholizismus ihre kirchlichen Ämter behalten durften. Das Konzil anerkannte sehr weitgehend diemaßgebliche Rolle des Königs in der Kirche, was seine Macht erheblichstärkte. Nach oströmischem Vorbild bezeichneten die Konzilsväter Rekkared als „rechtgläubigen König“ (in Analogie zum „rechtgläubigen Kaiser“) und seine Tätigkeit als „apostolisch“ (eine Anspielung auf den „apostelgleichen“ Kaiser); sie nannten ihn „allerheiligsten Fürsten“, „von göttlichem Geist erfüllt“.[3] Zu den Konzilsbeschlüssen gehörten auch Maßnahmen gegen die Juden; ihnen wurde unter anderem verboten, christliche Frauen zu heiraten oder christliche Konkubinen zu haben, und Kinder aus solchen bereits bestehenden Verbindungen mussten getauft werden. Leovigild hatte Rekkared mit Rigunth, einer Tochter König ChilperichsI. von Neustrien verlobt, doch kam die Ehe nicht zustande. Als König war Rekkared mit Baddo verheiratet, von der nichts Näheres bekannt ist;die Ehe wurde 589 geschlossen, nachdem ein weiteres fränkisches Heiratsprojekt (mit einer Tochter König Sigiberts I. von Austrasien) gescheitert war. Rekkareds Sohn und Nachfolger Liuva II. stammte aber nichtaus dieser Ehe, sondern wurde schon 583/584 als uneheliches Kind geboren; seine Mutter war niedriger Herkunft.

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