Egon MALUCK

Egon MALUCK

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Egon MALUCK
Beruf Maurer

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. September 1940 Zinten/Kreis Heiligenbeil/Ostpreußen nach diesem Ort suchen
Tod 28. November 2007 Löschenrod nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Geboren und wohnhaft in Zinten, Saarlandstr. 5.
05.02.1945 Flucht aus dem Heiligenbeiler Kessel.
10.09.1948 Ausweisung nach Thüringen . Wohnort in Thüringen war Frankenhain, Waldstr. 8.
13.08.1953 Flucht aus der Ostzone nach Parensen/Niedersachsen.

Mein Vater war evangelisch, konvertierte jedoch zum römisch katholischen Glauben, was nur den konfessionellen Kreis schloss.
Alle "Malucks", welche ich bis heute zusammentragen konnte, stammen aus dem ehemaligen südlichen Ermland und waren katholischen Glaubens.
Da der Bischof sowie das Domkapitel des Hochstifts Ermland als einzige in Ostpreußen der katholisch-apostolischen Lehre die Treue hielten, kann der Herkunftsort nur dort liegen.

Aus der OWP-Mailing-Liste:

Hallo miteinander,

die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Meine Großmutter wurde Ende 1947 mit ihren Eltern, ihrer Schwester und deren Kindern aus der Nähe von Rauschen nach Deutschland transportiert. In Kaliningrad gibt es wohl, außer Transportlisten, keine Unterlagen zu den Deutschen die dort blieben, zumindest hat man mir das vor ein paar Wochen auf Anfrage mitgeteilt.
Meine Großeltern leisteten Zwangsarbeit auf der Kolchse Plinken und bekamen von einem Tag auf den anderen den Befehl auszureisen.
Der Transport ging dann nach Brandenburg in ein Flüchtlings- bzw. Auffanglager. Zu diesem gibt es in Brandenburg keine Unterlagen mehr. Im Bundesarchiv Berlin sind einige Unterlagen erhalten, die aber nicht personenbezogen sind, sondern sich mit der Verwaltung, Versorgung, Verteilschlüsseln etc. beschäftigen.
Lastenausgleich gab es für Vertriebene die in der DDR blieben nicht. Sie tauchen also auch nicht in den Akten auf. Die Vertriebenen wurden aus den Lagern über die DDR verteilt. Meine Großmutter kam mit ihren Eltern in den Harz, ihre Schwester in die Magdeburger Börde. Für Berlin gab es ein Zuzugsverbot.

An Literatur findet sich, meines Wissens nach, dazu nichts. Das Buch "Ordnungsgemäße Überführung" erwähnt die Transporte aus dem Königsberger Gebiet in einem Absatz. Die Archive in Moskau, in denen eventuell noch Unterlagen liegen könnten über die Deutschen, sind nicht zugänglich.
Ich weiß das Pässe ausgestellt wurden, zu denen Passbilder gemacht worden. Für meine Familie zweimal kurz hintereinander. Wahrscheinlich sind die verbliebenen Deutschen auch in Kaderakten, so sie arbeiten konnten und mussten, oder von der allgemeinen Verwaltung, so sie das (noch) nicht konnten, erfasst worden. Alles andere wäre für sozialistische, hier sogar stalinistische, Verhältnisse mehr als ungewöhnlich.

Im Netz gibt es ein pdf über die Vertriebenenlager in der DDR. Die mir bekannte Literatur beschäftigt sich meist mit den vor der Front geflüchteten, weniger mit denen die dort geblieben sind. Von der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung weiß ich, dass es zum nördlichen Ostpreussen sehr wenige Quellen gibt. Ich würde mich selbst über jeden Hinweis auf Akten freuen.

Gruß aus Berlin

Matthias"

Aus der VFFOW-Liste:

Liebe Freya,

es ist nicht ganz einfach, die Quellenlage für das Gebiet des heute russischen Ostpreußens umfassend zu beschreiben. In der Regel werde ich um konkrete Auskunft zu bestimmen Orten gebeten und kann dann gezielt antworten. Daher kann ich an dieser Stelle nur einen groben Überblick skizzieren.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es im Kaliningradskaya Oblast so gut wie keine genealogisch verwertbaren Archivalien aus deutscher Zeit gibt. Alle relevanten Quellen befinden sich heute in Archiven in Berlin und Leipzig. Einige versprengte Teilbestände haben sich in Polen angefunden, wurden dort vorbildlich digitalisiert und sind größtenteils online abrufbar. Standesamtsregister sind nur in Ausnahmefällen überliefert (z.B. Königsberg, Insterburg). Der allergrößte Teil ging verloren. Bei den Kirchenbüchern sieht es sehr durchmischt aus. Einige fehlen ganz, viele sind nur BIS 1874 erhalten, von einigen gibt es nur Verfilmungen des Reichssippenamtes aus den 1930er Jahren, die zumeist nur BIS in die Zeit um 1800 - 1820 reichen. Es gibt aber auch erfreuliche Ausnahmen: z.B. die Kirchenbücher von Fischhausen im Samland liegen vollständig bis 1944 vor.

Für die meisten Suchenden besteht die Herausforderung, die weit verbreitete Quellenlücke von 1874 - 1945 zu überwinden. Die heutige Generation junger Familienforscher kennen oft nur die Groß-. und Urgroßeltern, die zumeist in den 1920er Jahren geboren wurden und mehr nicht. Sehr oft herrschte in den Familien eine Wand des Schweigens über die Vergangenheit. Es wurde nichts mitgeteilt oder sich nicht interessiert. Jetzt ist die Zeitzeugengeneration in vielen Fällen nicht mehr am Leben und man weiss nicht, wie man weiterkommen kann. Wenn ich den Rat gebe, man möge bei jeder sich bietenden Gelegenheit weiträumig in der Verwandtschaft mit kriminalistischem Spürsinn nachfragen, wird das mitunter als Zumutung empfunden.

Die Kirchenbuchbestände des EZA in Berlin wurden (und werden) schon ziemlich umfassend bei Archion zur online-Recherche eingestellt. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es gar nicht so schlecht aussieht für Forscher, die ihre Familiengeschichte aus 'Russisch-Ostpreußen' ergründen wollen.

Die unfassbar reichen Bestände des ehemaligen Königsberger Staatsarchivs im GStAPK in Berlin lasse ich erstmal außen vor, weil das für Anfänger ohne Kenntnisse der Familiengenealogie noch nicht in Frage kommt.

Ich würde empfehlen, dass Forschungsinteressierte sich in unserer Facebook-Gruppe anmelden. Dort können wir gezielt auf individuelle Bedürfnisse und Fragestellungen eingehen.

Zur Info: Link zum GAKO (Gossudarstwenniy Archiv Kaliningradskoy Oblasti) http://www.gako.name/
Evangelisches Zentralarchiv Berlin www.ezab.de
Archiv Leipzig, Bestände http://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=13.01&bestandid=21962&syg_id=

Beste Grüße
Viktor

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Beschreibung
Hochgeladen 2024-02-27 22:42:04.0
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E-Mail r.maluck@t-online.de
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