Carl Gustav Dr.med. CARUS

Carl Gustav Dr.med. CARUS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carl Gustav Dr.med. CARUS

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 3. Januar 1789 Leipzig nach diesem Ort suchen
Tod 28. Juli 1869 Dresden nach diesem Ort suchen
Leibarzt
Arzt am Trier`schen Habammeninstitut 1813 Leipzig nach diesem Ort suchen
Heirat 1811 Leipzig nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1811
Leipzig
Karoline CARUS

Notizen zu dieser Person

6 Söhne und 4 weitere Töchter

Carl Gustav Carus wurde am 3. Januar 1789 als Kind des Färbermeisters August Gottlob Ehrenfried Carus (1763-1842) und seiner Frau Christiane Elisabeth, geb. Jäger (1763-1846) in Leipzig geboren. Er blieb das einzige Kind seiner Eltern und wuchs in den ersten Jahren einige Zeit bei seinen Großeltern auf, bis der Vater durch einen eigenen Färberei- und Druckereibetrieb ein gesichertes Einkommen hatte, das dann die kleine Familie ernähren konnte. Erst mit 12 Jahren kam Carus auf eine öffentliche Schule. Vorher war er durch Hauslehrer und den älteren Bruder der Mutter unterrichtet worden. Dabei fiel früh das Interesse an Naturwissenschaften sowie ein Talent beim Zeichnen vor allem von Naturformen auf. Bereits mit 15 Jahren erlangt Carus die Hochschulreife (!) und beginnt ein Studium der Chemie, Physik und Botanik, hinzu kommen später Zoologie, Geologie und Mineralogie, somit ein umfassendes Studium der Naturwissenschaften. Der Vater hofft auf die Übernahme der Färberei durch den Sohn, der sich aber nach vielen Überlegungen schließlich zum Arztberuf und damit dem Medizinstudium entschließt, das er 1806 beginnt und in dem er die größte Möglichkeit sieht, eine Summe aller Naturwissenschaften zu finden und später auch praktisch anwenden zu können. Schon in der Studienzeit kann er an einer neugegründeten großen Entbindungsanstalt in Leipzig als persönlicher Schüler des Leitenden Arztes praktische Erfahrungen sammeln. 1811, also mit 22 Jahren, schließter das Medizinstudium ab, promoviert zunächst zum Dr. phil. und knapp ein Jahr darauf auch zum Dr. med. und wird Assistenzartzt an der genannten Entbindungsanstalt. Schließlich habilitiert er sich und nimmt 1812 das Recht, nun Vorlesungen zu halten, unmittelbar zu Themen einer vergleichenden Anatomie wahr. 1811 heiratet er am 1. November seine Frau Karoline, geb. Carus, eine jüngere Stiefschwester seines Vaters, die eine zeitlang im Hause seiner Eltern lebte und dort im Haushalt half. Um überhaupt wirtschaftlich existieren zu können, nimmt er neben der akademischen Tätigkeit eine Stelle als Armenarzt im Grimmaischen Viertel in Leipzig an. Von Beginn an betätigt sich Carus wissenschaftlicher Arbeit, schwerpunktmäßig zunächst in vergleichender Anatomie. Durch die napoleonischen Kriege wird er darüber hinaus auch als Wundarzt am Lazarett verpflichtet. Er erkrankt selber schwer an Typhus, den er – eine zeitlang dem Tode nahe – überlebt. Schon 1815 erhält er eine Berufung für eine Professur für Anatomie und Physiologie nach Dorpat, die er aber ablehnt. Im gleichen Jahr erhält er die Berufung nach Dresden als Professor für Geburtshilfe und Leiter des Entbindungsinstituts und der angeschlossenen Hebammenanstalt. Diesem Ruf folgt Carus nach einigem Zögern und verlässt Dresden trotz vieler Angebote anderer Universitäten, schließlich sogar Berlins nicht mehr. Die äußerst kunstsinnige Stadt nimmt ihn gefangen, er findet hier alle Möglichkeiten, seine universellen Begabungen zu entfalten und erlebt zunehmend auch Förderung durch das Königshaus, von dem er dann 1927 als einer von 3 Leibärzten berufen wird. In Dresden trifft er auf den Maler Caspar David Friedrich, mit dem er sich befreundet, und der ihn zu eigenem Schaffen anregt, sodaß Carus auch ein in seiner Zeit bekannter Landschaftsmaler wird. Ab 1818 beginnt er eine Korrespondenz mit Johann Wolfgang von Goethe, die bis zu dessen Tod fortgesetzt wird und zu einem intensiven Austausch der naturwissenschaftlichen Forschungen beider führt. Persönlich sind sie sich allerdings nur einmal und nur einen Tag in Weimar begegnet. Als jüngster Teilnehmer gründet er 1822 die „Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte„ in Leipzig mit und hält auch gleich eine vielbeachtete Rede. In dieser Zeit erscheint auch sein „Lehrbuch der Gynäkologie„, ein lange anerkanntes erstes Standardwerk, dem später ein weiterer Band zur Geburtshilfe folgt. Durch viele Reisen erweitert erseinen Wahrnehmungshorizont und betreibt eine zunehmend auch von wohlgestellteren Persönlichkeiten Dresdens und dem Adel frequentierte ärztliche Praxis. 7 Kinder werden seiner Frau Karoline und ihm geboren,nur zwei werden ihn überleben, immer wieder greift das Schicksal durch den Tod eines seiner Kinder in sein Leben ein und intensiviert dieschwermütige Seite seines Seins, aus der er sich meistens vermittelsder Kunst befreit. Seine wissenschaftlichen Werke sind umfangreich und vielfältig. In der Medizin verfasst er bahnbrechende Werke zur Psychologie und zur Physiologie, beschäftigt sich mit vergleichenden Untersuchungen zur menschlichen Gestalt, schreibt Anweisungen zu einer Lebenskunst und rückblickend auf sein Arzttum 1859 – siebzigjährig – „Erfahrungsresultateaus ärztlichen Studien und ärztlichem Wirken während eines halben Jahrhunderts„. Er schreibt sozialmedizinische Arbeiten, in welchen er Missstände aufzeigt und die Verantwortlichkeit des Staats anmahnt, er stellt Forderungen der Zeit für Reformen des Gesundheitswesens und des Medizinstudiums auf. Er verfasst Briefe zu Goethes „Faust„ oder zur Landschaftsmalerei und schließt sein umfangreiches Werk mit seiner Autobiographie „Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten„. Im Alter vereinsamt Carus. Alle bedeutenden Freunde sind vor ihm gestorben, 1852 auch die so geliebte Tochter Eugenie, 1859 nach 48 Jahren Ehe seine Frau Karoline. Von außen kommen viele Ehrungen, er aber zieht sich immer mehr zurück, gibt nach schwerer Erkrankung 1867 seine ärztliche Praxis auf und stirbt am 28. Juli 1869 in seiner Villa Cara in Dresden. In seinem Testament finden sich die Sätze: "Ein langes und reiches Leben war mir gegönnt, und ich scheide davon als von keinem verfehlten Kunstwerk, vielmehr mit innigem Dank gegen Gott und mit aufrichtiger Liebe zu den Menschen! – Möge Gott mir begangene Fehler verzeihen, und möge von den Menschen ein wohlwollendes Gedächtnismir vergönnt werden." [Ausführliche Darstellung in V.Fintelmann (Hrg.): Carl Gustav Carus.Begründer einer spirituellen Medizin und ihre Bedeutung für das 21. Jahrhundert. Verlag Johannes M. Mayer Stuttgart 2007]

Naturwissenschaftler, * 3.1.1789 Leipzig, † 28.7.1869 Dresden. (lutherisch) Genealogie | Leben | Werke | Literatur | Portraits | Autor | Zitierweise Genealogie ? V Aug. Gottlob Ehrenfr. (1763-1842), Färbereibesitzer in Dahme, S des Joh. Gottlob Ehrenfr., Wollhändler u. Tuchmachermeister, u. der Marie Regina Schenke; M Christiana Elis. (1763–1846), aus Mühlhausener Fam., die mehrere Ärzte u. Naturwissenschaftler aufweist, T des Schönfärbermeisters Andr. Adam Jäger u. der Maria Dor. Reichel; Om Daniel J., Dichter; ? Leipzig 1811 Caroline (1784–1859), T v. C.' Gvv Joh. Gottlob Ehrenfr. C. u. der Joh. Friederike Scheer; 6 S, 5 T, u. a. Charlotte (1810–38, ? Ernst Rietschel [1804–61], Bildhauer [s. ADB XXVIII]).

Quellenangaben

1 Deutsche Biographie
Kurztitel: www.deutsche-biographie.de/pnd118519352.html

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

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Titel Johann 05.2017
Beschreibung Familie von Ryssel
Hochgeladen 2017-05-07 14:40:40.0
Einsender user's avatar Thomas Von Ryssel
E-Mail tvr@boomcomp.de
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