Sophie Elisabeth RATKE

Sophie Elisabeth RATKE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Sophie Elisabeth RATKE

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 8. Juli 1642 Dresden nach diesem Ort suchen
Tod 10. Juni 1685 Berruth/Dippoldiswalde nach diesem Ort suchen
Heirat 4. September 1665 dresden nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
4. September 1665
dresden
Heinrich III ERNDEL

Notizen zu dieser Person

Heinrich ERNDTEL/ERNDEL jun. (17.6.1638 Dresden-13.9.1693 Dresden) Leibarzt des Kurfürsten Johann Georg III. (1647-1691) & IV. (1668-1694) zu Sachsen von 30.04.1684 bis 1693 Als Nicht-Vereidigter wurde er im Sommersemester 1650 an der Universität Leipzig eingeschrieben, er kam aus Dresden (Matrikel 1909, Bd. 2, S. 96). Tatsächlich begann er sein Studium zur Zeit der Leipziger Ostermesse 1654. Zusammen mit seinem Bruder Christian (+1678), einem späteren Doktor beide Rechte, ging er am 12. Oktober 1657 auf die Universität Altdorf (Matrikel Bd. 1, Nr. 9766), um dort am 29. Juni 1658promoviert zu werden. Seine erste Praxis eröffnete er in Dresden. Welche besondere Bestallung ihm am 10. Juli 1662 der kursächsische Geheime Rat Reinhard Dietrich Graf v. TAUBE (1627-1681) auf Frankenthal bei Bautzen geboten hat, ist unklar. Bislang sind Leibärzte bei einem solchen Dienstherrn nicht bekannt. Der Rat der Stadt Dresden nahm ihnam 20. September 1666 als Physikus an, und der Kurfürst folgte 1684.Wohl aber erfolgte die Dresdner Bestallung bereits am 28. September 1666 (so Richter O., S. 164 Anm. 1). Die Schilderung der Leichenpredigt stellt die Verhältnisse während der Pestzeit wie üblich für den verstorbenen positiv dar, die Aktenlage zeigt andere Aspekte. Danach hatte ERNDTEL mit seiner Familie die Stadt verlassen, und auch nachdem die Neuerkrankungen nicht mehr auftraten, hielt ERNDTEL ein erneutes Ausbrechen der Pest für wahrscheinlich, da durch das Bettzeug und die Kleider weiter Ansteckungsgefahr bestehen würde. Mit offizieller Erlaubnis des Rats hatte er die Stadt verlassen, und seine Entschuldigung für die verspätete Rückkehr wurdevom Rat akzeptiert. Das Volk drohte aber, ihn persönlich anzugreifen, da man sich von ihm allein gelassen fühlte. (Erndtel Contagion Bl.31ff.). 1681 standen die Bewohner dreier Häuser unter Quarantäne. Dadie Kurfürstenwitwe in die Stadt zurückkehren wollte, bestätigten Ärzte und Apotheker im März 1681, dass in den letzten Wochen weder neueErkrankungen bekannt noch entsprechende Arzneien verkauft worden waren (H. D. Erndels). ERNDTEL begleitete den Kurfürsten bei seinen Kriegszügen 1687 nach Holland, 1689 in das Reich und zur Belagerung von Mainz und dann 1691 wieder ins Reich, bis Johann Georg 1691 in Tübingen starb. Andererseits nahm der damalige Kurprinz ERNDTEL 1685 mit nach Frankreich und imnächsten Jahr in die Spanischen Niederlande und in weitere Länder. Aber auch die Kurfürstin wollte auf seine Dienste bei ihren Reisen nicht verzichten. Als Stadtarzt leitete er 1679/80 die Dresdner Pestkommission und gabumfangreiche, auch aus heutiger Sicht sinnvolle Anweisungen, um Erkrankungen zu reduzieren. Trotzdem starb ein Fünftel der Dresdner Bevölkerung. Seine Maßnahmen riefen aber auch Widerstand in der Bevölkerung hervor, und er gab deshalb dieses Amt auf, er praktizierte aber weiter in Dresden. Seine Arztkollegen B. WIEGNER, KRAHMER, SCHUMANN (um1640-1705), DORNBLÜTH und GÖPPERT wollten die Stelle des Stadtarztesnicht übernehmen. Schließlich fand sich in Meißen mit DR: POLLMAR ein williger Arzt (LP S. 39ff.). Wie üblich wurde ERNDTEL bei seiner Bestallung am 30. April 1684 alsLeibarzt nur für das herzogliche Ehepaar und deren beide Kinder bestellt, für weitere Patienten war eine Anordnung des Kurfürsten erforderlich. Das Jahresgehalt von 500 fl. Zahlte man ihm in vier Teilen. Alle weiteren Details wie Verköstigung und angemessene Transportmittel bei Reisen entsprachen dem Standard (Erndtel Bestallung 1684). Die Formulierung „zusammen mit DR. BIRNBAUM und DR. MORGENSTERN“ macht nicht klar (Sachs, Eugen S. 303), ob MORGENSTERN ebenfalls erst 1684 bestellt wurde, oder, wie bei BIRNBAUM, der schon 1654 bestellt wurde, eben schon vorher berufen worden war. Die Bestallungsurkunde vom 30. April 1684 nimmt keinen Bezug auf die anderen beiden Leibärzte, sondern weist ihm nur das übliche Gehalt von 500 fl. ab dem 1. April ohne Brennholzlieferung zu (Erndtel Bestallung 1684). Nach dem Tod des Leibarztes BOEZO (BOEZO starb aber erst 1689!) wurde er 1684 zu Leibarzt bestellt. Zusammen mit dem Kronprinzen Johann Georg IV. (1668-1694) und dem Kurfürsten Johann Georg III. (1647-1691) resite ERNDTEL 1685 von Dresden über Straßburg nach Paris. Von dort ging es über London, die Niederlände, Hamburg nach Gottorf zur holsteinischen Verwandtschaft. Im Team mit seinem Kollegen Martin SCHURIG prüfte er 1693 die medizinischen Fähigkeiten des Okulisten Johann Andreas EISENBARTH (1663-1727) (Zirschke S. 53; Sachs, Eugen S. 294ff.), bekannt ist Doktor EISENBARTH (zu ihm siehe Hasenbach, der auch die Dissertation von Eisenbarths Sohn untersucht, der erstmals in Deutschland chirurgische Themen in einer Dissertation behandelte, aber nur zum Lizentiat). Johann Georg wies seinen Kammermeister und den Landrentmeister am 30. Juli 1689 aus dem Feldlager vor Mainz aus an, ERNDTEL wegen der Betreuung seiner Söhne Johann Georg und Friedrich August und den darausentstehenden zusätzlichen Kosten 25 Thl. Zusätzlich pro Monat zu zahlen. Der Anspruch entstand ab 1. Mai wobei dies wohl rückwirkend gemeint war, und sollte bis zum Ende des Kriegszuges bezahlt werden (Morgenstern Zulage). Wie lange ERNDTEL tatsächlich nicht nach Dresden zurückkehren konnte ist offen. Zusammen mit seinem Kollegen Johann ErnstMORGENSTERN übernahm ihn Kurfürst Johann Georg III. Ab dem 17. September 1691 als Leibarzt (Birnbaum Bestallung, Abraham Bl. 8r). Bei dem Separatdruck von Trauergedichten des Hofstaats, seiner städtischen Kollegen und der Lehrerschaft, ein Mediziner war nicht dabei, wiesen sie auf ihn als Erbsassen auf Berreuth bei Dippoldiswalde und Mulda bei Freiberg hin, auf seinen medizinischen Doktor und seine Tätigkeit für Johann Georg III. und I. Die Beerdigung fand am 21. September 1693 statt (Ministeriis aulico). Die gleiche Reihenfolge, aber mit anderen Worten, verwendtete auch seine Leichpredigt (LP). Seine Ehefrau Sophie Elisabeth RATKE war Vollwaise. Ihr Vater MartinRATHKEN war Geheimer Kämmerer zweier Kurfürsten. Nach der Verlobung am 5. März 1665 heirateten Elisabeth und Heinrich am 4. September (LPS. 45). Am 16. November 1694 immatrikulierte sich Christian Heinrich ERNDELIUS (er. 1674-1734) aus Dresden an der Universität Wittenberg (Matrikel Bd. 6, S. 102). Durch sein Trauergedicht für den verstorbenen Vater 1693 lässt er sich als Sohn belegen (Drey nachgesetzte Gönner und Freunde): „Ich hab noch niemand nicht auff dieser Welt sehen sterben Und muss es ach! Zu erst an meinem Vater sehn!“ Am 23. September 1701 erhielt der Sohn in Leipzig seine Vorlesung pro loco zur Aufnahme in die medizinische Fakultät (Erndtel, ChristianHeinrich 1701). 1730 beschrieb er in dem Buch „Warsavia Physice illustrata...“ seine Erlebnisse in Warschau in Begleitung von August dem Starken. Sich selbst bezeichnete er als Leibarzt des polnischen Königs und des sächsischen Kurfürsten sowie als Mitglied der Leopoldina (Erndtel 1730, Titelblatt). In ähnlicher Weise beschrieb er seine Erfahrungen auf seiner Reise nach England und in den Niederlanden. Sein Beerdigungseintrag vom 21. März 1734 beschreibt den 60-Jährigen als aneinem Blutsturz verschieden. Ob der Schwibbogen vor dem Wilsdruffer Tor schon von seinem Vater genutzt wurde, ist nicht bekannt (Kirchlicher Wochenzettel 1734, Bl. 91). Quelle: Die albertinische Leibärzte vor 1700 und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ärzten und Apotheken. von Andreas Lesser - Michael Imhof Verlag – Petersberg – 2015 - ISBN 978-3-7319-0285-0 mehr lesen

Quellenangaben

1 http://diglib.hab.de/drucke/lpr-stolb-8761/start.htm
Kurztitel: http://diglib.hab.de/drucke/lpr-stolb-8761/start.htm

Identische Personen

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Titel Johann 05.2017
Beschreibung Familie von Ryssel
Hochgeladen 2017-05-07 14:40:40.0
Einsender user's avatar Thomas Von Ryssel
E-Mail tvr@boomcomp.de
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