Thomas BLANKENFELDE (I)

Thomas BLANKENFELDE (I)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Thomas BLANKENFELDE (I)
Beruf Handelsherr
title Bürgermeister

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1437
Tod 23. Februar 1504 Berlin,,,Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1457
Heirat vor 6. Januar 1474

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1457
Elisabeth SLOTZ
Heirat Ehepartner Kinder
vor 6. Januar 1474
Margarete BUCHHOLZ (III)

Notizen zu dieser Person

Handelsherr und Bürgermeister 1481, 83, 87, 89, 93, Getreide-, Leinwand- und Luxuswarenhandlung, treibt auch Kommisions-, Speditions- und Bankgeschäfte, größter Kaufmann des damaligen Berlins und der Mark Brandenburg, Hoflieferant und Hauptgläubiger des Kurfürsten von Brandenburg, der Herzöge von Mecklenburg und von Anhalt, belehnt mit Kaulsdorf, Pankow, Weißensee, Lehns- und Grundherr in Seefeld, Wittstock, Ahrensfelde usw. besitzt in Berlin 2 Häuser, läßt 6 Söhne studieren, Stifter eines Votivgemäldes in der Klosterkirche. Für Brandenburg spielte er eine ebenso wichtige Rolle wie die Fugger und Welser in Süddeutschland, doch beschränkte sich sein Handel auf den deutschsprachigen Raum. Dem Kaufmann Blankenfelde gab niemand Geleit, während brandenburgische Fürsten für jede große Reise in Richtung Rostock Geleit erbaten. Er reiste mit seinen Waren auf eigene Gefahr zu den Seehäfen, holte Luxuswaren vom Rhein oder von süddeutschen Importeuren und Tuche aus Flandern. Zu der Zeit, als die Welser ihre Flotten nach Venezuela schickten, belieferte Thomas den Herzog von Mecklenburg mit allem, was der Hof benötigte. Daneben hatte er die zweifelhafte Ehre, mit einer Forderung von 700 Rheinischen Gulden Hauptgläubiger des Kurfürsten Albrecht von Brandenburg zu sein. Dessen Vorgänger Friedrich schuldete ihm 1470 nicht weniger als 353 Schock böhmische Groschen. Geld war damals knapp. Der Kaufmann, an den damals ein Halb-dutzend von Landesfürsten verschuldet war, mußte zeitweise seine ganze Habe und die seiner Ehefrau verpfänden, um das Kapital für Geschäftsreisen und zum Wareneinkauf zu erhalten. Kredit gab es nur daheim, in der Ferne mußte er die blanken Taler auf den Tisch legen. So mußte Thomas Blankenfelde das Dorf Weißensee für eine Schuld von 1000 Rheinischen Gulden verpfänden. Wie die Register ausweisen, war er an Häusern und Grundstücken der zweitreichste Mann in Berlin. Mitglied der ewandschneidergilde, betrieb außer Tuchhandel den Handel mit Getreide, Leinwand und Luxuswaren, tätigte Kommisions-, Speditions- und Bankgeschäfte (lieh Geld aus), Holzlieferant und Hauptgläubiger des Kurfürsten von Brandenburg, der Herzöge von Mecklenburg und der Fürsten von Anhalt. 1470 schuldete ihm der Kurfürst für Gewand 353 Schock Groschen, 20 Groschen und 4 Pfennig, das sind etwa 106 Gulden. Auf diese Schuld zahlte Albrecht 200 fl ab. 1499 ließ der Kurfürst dem Hofgesinde vom Kanzler bis zum Stallknecht zu Ostern ein Gewand reichen, das für 1 Jahr vorhalten sollte. Lieferant war Thomas Blankenfelde. 1472 mußte ihm der Kurfürst die Beleidigung des Hofrichters verzeihen; wahrscheinlich hatte er recht forsch die noch offenen Rechnungen angemahnt. Am 1.9.1472 wurden Wilke, Hans und Thomas Gebrüder und Vettern (wohl Sohn) "zu einem rechten mannlehn und gesampte Handt mit Gütern in Seefelde, Pankow, Zeyten uff dem Teltow" belehnt, 1472 die Brüder Blankenfelde mit ihrem Vetter Thomas mit Gütern, Zinsen und Renten in Kaulsdorf, Groß Ziethen, und in Weißensee mit "einem Hof mit 4 Hufen Zins: 14 Scheffel Roggen, 14 Scheffel hafer, 14 Scheffel Gerste, 20 Groschen, 1 Huhn, summa 50 Schock minus". Nicht der Hof ist ihr Eigentum, nur dessen Gefälle. Zu dem Familienbesitz Seefeld, Gütern und Renten in Pankow, Weißensee, Kaulsdorf und Großziethen erwarb er seit 1476 Renten in Reetz, Margahn, Hohenfinow, Groß-Ziethen und Löhme und anderen Dörfern wiederkäuflich oder pfandweise. Am 24.4. und 30.11. 1477 kaufte er das halbe Dorf Wittstock von Bernd von Torgau für 370 Rhein. Gulden. Am 4.7.1486 wurde er vom Kurfürsten Johann mit dem Freihof in Weißensee belehnt (Bauernhof mit 4 hufen und aller Gerechtigkeit). Seit 1490 ist auch das Lehnsschulzenamt in seiner Hand. 1491 verfügt er durch Kauf über das ganze Dorf mit 10 Hufen. "Mit aller Gerechtigkeit" heißt, völlig steuer- und zinsfrei. Der Belehnte konnte den Hof besetzen, wie und mit wem er wollte, und von dem eingesetzten Bauern sämtliche Gefälle für die eigene Tasche erheben. Er konnte auch den eigenen Sohn erbschaftshalber ansetzen. War dieser Landwirt, so besaß er einen völlig steuerfreien Hof, ein unechtes Rittergut ohne Lehnsdienst. Als Lehnsschulze oder Dorfrichter mit großem Einfluß erwarb er den Lehnsschulzenhof; die Schulzengeschäfte ließ er durch einen Setzschulzen erledigen, einen zinspflichtigen Hüfner, der für seine Mehrarbeit eine Entschädigung erhielt. So wurde das Dorf von einem landesherrlichen zu einem Mediatdorf. 1490 erwarb er 1/3 Arnsfelde von Hans Stroband wiederkäuflich für 435 fl mit allen Zubehörungen und Gerechtigkeiten. Um diese Zeit war er mit dem weithöchsten Landzins von 40 ½ Groschen angesetzt. Am 7.3.1491 nahm er mit seinem Schwiegervater Kersten Buchholz anscheinend für ein großes geschäftliches Unternehmen 2200 fl vom Kurfürsten auf. Beide setzten nach üblichem Brauch alle ihre "Güter beweglich und unbeweglich" ein. Trotzdem mußte ganz Weißensee mit allen Gefällen und halb Seefelde auf Wiederkauf verkaufen, konnte sie jedoch bald zurückerwerben. Wahrscheinlich wohnte er nach 1493 in seinem Herrenhaus in Weißensee, wo am 4.9.1496 der Kurfürst längere Zeit weilte, weil er sein Sekretariat mitgenommen und dort Urkunden ausgestellt hatte. In Berlin besaß er 2 Häuser, das Haus am Barfüßer Kirchhof und das Stammhaus in der Spandauer Straße. Letzteres, nach dem Stadtbrand von 1380 sehr massiv wiederaufgebaut, baute er 1470 und 1480 prachtvoll um. Der rempterartige Empfangsraum des Hauses erhielt eine gewölbte Decke; die mittelsäule trug das Kapitell mit den 4 Wappen Blankenfelde - Wins - Stroband - v. Wilmersdorf (oder v. Landsbergen), wohl als Ahnenprobe für seine Kinder gedacht. Ferner waren Konsolsteine (zur Stützung des Gewölbes an den Wänden) mit 4 Büsten geschmückt. Sie stellen ein älteres und ein jüngeres Ehepaar dar, das ältere seine Eltern Wilke Bl. oo Wins Katharina, das jüngere Thomas selbst oo Slotz Elisabeth. Vielleicht war die Verleihung des Wappenbriefes an seinen Vater Wilke und an Hans Bl. durch Kaiser Ferdinand III. 1474 schuld an der Baumaßnahme. Jedenfalls brauchte er einen Raum für Repräsentationszwecke. Sein Enkel Thomas ging an den unbezahlten Schulden des Kurfürsten zugrunde. Das Haus wurde 1889 abgerissen, Teile befinden sich im Märkischen Museum . Thomas hatte 21 Kinder und ließ 6 Söhne studieren. Seine Büste stand bis 1945 als Hermes in der Siegesallee beim Kurfürsten Friedrich IISeine Büste aus dem Blankenfeldischen Hause ist erhalten geblieben und steht jetz t im Märkischen Museum.

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Titel Ahnenliste
Beschreibung Familie Ziemssen & Heffter
Hochgeladen 2018-04-05 11:18:44.0
Einsender user's avatar Ruprecht Ziemssen
E-Mail Ziemssen_Genealogie@gmx.de
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