Johann Wilhelm BLANK

Johann Wilhelm BLANK

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Wilhelm BLANK

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 8. März 1773 Elberfeld,,,,, nach diesem Ort suchen
Tod 11. Oktober 1846 Elberfeld,,,,, nach diesem Ort suchen
Heirat 30. Mai 1796 Elberfeld,,,,, nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
30. Mai 1796
Elberfeld,,,,,
Sibilla Helena SIMONS

Notizen zu dieser Person


Johann Wilhelm Blank wurde am 8. März 1773 als erstes Kind seiner Eltern in Elberfeld geboren. Sein Vater war zu dieser Zeit 29 Jahre alt und die Mutter schon 3 1, nach unseren Vorstellungen also schon fast eine Risikogeburt. Über seine ersten Lebensjahrewissen wir nichts genaues. Er wird sicherlich die Grundoder Volksschule in Elberfeld besucht haben und danach eine Art Lehre bei einem befreundeten Kaufmann oder Unternehmer absolviert haben. Von dem Besuch eines Gymnasiums oder gar einer Universität wissen wir nichts. Mit 23 Jahren heiratete er Sibilla Helena Simons, Tochter von Johann Simons und Anna Margarethe Engels. Die Familie Simons stammte aus Hünxhoven bei Randerath wo Sibillas Großvater Gerber war. Johann, ihr Vater, war nach Elberfeld gekommenund hatte nach einer Lehre in einer Seidenweberei in Krefeld, in Elberfeld die ersten Seidenwebstühle aufgestellt und damit die Seidenindustrie in Elberfeld begründet. Er gründete die Firma "Johann Simons Erben", dieüber viele Jahrzehnte florierte. Johann Simon war so vermögend geworden, daß er seiner Tochter zu ihrer Hochzeit mit Johann Wilhelm Blank eine Mitgift von 12000 Thalem geben konnte, ein gutes Startkapital für die beiden Eheleute. Sibilla HelenaSimons war sicherlich eine selbstbewußte Frau,die bei den Geschäften ihres Mannes ein gewichtiges Wort mitzureden hatte, auch wenn auf Grund der Gesetzte offiziell nur der Mann Zeichnungsberechtigt war. Wir sehen sie auf dem Bild als eine modebewußte, im Empirestil gekleidete, schöne Frau. Die Gleichstellung der Frauen lag noch in weiter Ferne. So hören wir also nur, daß Johann Wilhelm am Ende des 18. Jahrhunderts mit seinem Bruder J.Carl ein Garngeschäft in rohen und türkisch-roten Baumwollgarnen unter dem Namen Johann Wilhelm und Carl Blank" gründete. Am 1.12.1807 schließlich eröffnete er ein Fabrikgeschäft in halbseidenen und baumwollenen Waren zusammen mit seinem Bruder Carl und seinen neuen Verwandten Johann Simons Erben unter dem Namen Joh.Simons Erben & Blank". Der Namen zeigt schon wer der wichtigere Partner in diesem Geschäft war. Mit seinen Brüdern Johann Carl und Johann Gerhard gründete er noch eine Baumwollspinnerei unter dem Namen "Gebr. Blank & Co." 1821 trennten sich Wilhelm und Carl von ihrem Bruder Gerhard und vereinigten die seit 1812ihn ihrem alleinigen Besitz befindliche Fabrik "Simons & Blank" mit ihrem Garngeschäft. Eine richtige Gründungswelle erfaßte das Land und davon war auch unser Urahn erfaßt. Viele dieser Gründungen und Fabriken erloschen bald wieder oder gingen pleite,manche hatten Bestand. Johann Wilhelm muß wohl den Überblick verloren haben, denn gegen Ende seines Lebens verließ ihn das wirtschaftliche Glück. Er vertraute den falschen Männern. Er gab Ware im Wert von 30000 Francs an den Mann seiner Schwester. Der Erlös dieser Ware wurde von diesem veruntreut und auch weitere 20000 Francs verschwanden mit diesem Schwager nach Spanien. Auch Johann Wilhelmsältester Bruder machte mit einer Firma Konkurs und dadurch entstand ein weiterer Schaden im Wert von 20000 Thalem.Am Ende seines Lebens war Johann Wilhelm fast mittellos, er selbst für dies in Briefen darauf zurück, daß er zuviel für seine Geschwister, die relativ früh Halbwaisen geworden waren, sorgen mußte.

Vielleicht waren es auch seine vielfältigen Nebenbeschäftigungen, die ihm fürs Geschäft keine Zeit ließen. Schon 1812 ist er Brandoffizier bei der neuen Feuerwehr, seit 1814 Stadtrat und am Handelsgericht tätig. 1821 ist er bei der Gründung derRhein. Westind. Compagnie beteiligt, 1823 wurde er in den Vorstand der Börse gewählt und in die Direktion der Vaterländischen Feuer- und Lebensversicherung. 1824 wurde er Mitglied der Direktion des Deutsch-Amerikanischen Bergwerksvereins, 1825 half er den Elberfelder Bauverein zu gründen, eine Art Bausparkasse. Politisch wurde er schließlich am 9. April 1828 als Kreisdeputierter Stellvertreter und 1830 Mitgründer des Kornvereins zur Beschaffung billigen Brotes. 1831 Mitbegründer der Handelskammer Elberfeld-Barmen,deren Vorstand er 1 Jahr angehörte. Alles Tätigkeiten, die viel Zeit und sicherlich auch Geld gekostet haben. Nebenher noch das gesellschaftliche Leben und hier gehört er 1815 zu den 20 Gründern der ersten Elberfelder Freimaurerloge "Hermann zum Lande derBerge".

Seit dem 24.07.1812 gab es in Elberfeld einen sogenannten Maurerverein, der sich unter dem Namen Museum tarnte. Eine seit 1775 bestehende Lesegesellschaft ging hierin ebenfalls auf Am 13.12.1814 wurde der Antrag auf Genehmigung zur Gründung einer Loge inElberfeld bei der Provinzialloge in Hamm gestellt und am 23.11.1815 wurde die Loge feierlich eröffnet. Die relativ später und nur fast heimlich erfolgte Gründung der Loge lag an landesherrlichen Gesetzen und der französischen Besatzungszeit. Gegen die Logengründungen gab es weiterhin päpstliche Bullen von 1738 und 1751 und auch die reformierte Synode der Grafschaft Mark 1794 warnte vor der Freimauererei. Trotzdem fanden sich unter den führenden Schichten Elberfelds genügend Anhänger, die in vielen Fällenmiteinander verwandt oder verschwägert waren. Neben Johann Wilhelm Blank gehörten zu den Gründern unter anderen: Peter Wilhelm von Carnap, Johann Friedrich Feldhoff, Jakob Grünenthal, Johann Heinrich Daniel Kamp, Benjamin Simons, Johann Rütger Brüning (Oberbürgermeister in Elberfeld) u.a. Viele dieser Namen tauchen in unseren Ahnentafeln wieder auf. Romantische Ideen, Gesellschaftliches Ansehen, Freundschaft und wirtschaftliche Verbindungen mögen bei der Gründung eine Rolle gespielt haben als Folge der zeit der Aufklärung.

Die letzten Lebensjahrzehnte hört man nichts mehr von Johann Wilhelm Blank. Finaziell ruiniert ist er wohl im Hause seines Schwiegersohnes von der Heydt in Elberfeld aufgenommen worden.
Zu einer Zeit, als seine Söhne und Töchter schon große Erfolge hatten, scheint er sich zurückgezogen zu haben. Johann Wilhelm starb mit 73 Jahren am 11.10.1846, fünf Jahre nach dem Tode seiner Frau Sibilla Helene, die am 25.02.1839 im 63. Lebensjahr verstorben war. In Briefen entschuldigt er sich bei seinen Kinder, daß er ihnen nichts vererbt hat, aber er scheint ihnen das Wichtigste vererbt zu haben, Wagemut, Optimismus und eine fortlebende Gründermentalität.

Freimaurerei: Weltbürgerliche Bewegung auf der Grundlage einer natürlichen Ethik und mit dem Ideal des edlen Menschentums Der Name rührt von den geheimgehaltenen Bräuchen der Freimaurer her, die auf die mittelalterlichen Bauhütten zurückgeführtwerden. Die Vereinigungen der Freimaurer heißen Logen, auch Johannislogen. Die Freimaurerei erkennt nur solche Logen an, die die Erlaubnis der Großloge besitzen. Die Logen wählen den Logenmeister (Meister vom Stuhl) und Logenbeamte.
Die Freimaurerei ist aus der alten englischen Werkmauererei entstanden. 1717 gründeten vier Londoner Bauhütten die erste Großloge. In Deutschland wurde die erste Loge 1737 in Hamburg gegründet. Sie fand in der humanistischen Geistesrichtung Unterstützungdurch viele Staatsmänner, Dichter und Kaufleute.

Anmerkungen von Frank-Herbert Blank:
Über Johann Wilhelm Blank heißt es im Blank'schen Stammbaum recht lapidar, daß seine letzten Lebensjahre durch geschäftliches Unglück getrübt waren. Diese Aussage ist mir zur Beurteilung der Lebenaumstände, die ja auch das Leben unseres Urgroßvaters Julius Blank und seiner Geschwister beeinflußt haben, zu vereinfachend. Glücklicherweise fanden sich unter den Familienpapieren, die Wilhelm Blank VII. von seinem Vater und Großvater geerbt hat, zwei Briefe, die uns hierüber näheren Aufschluß geben. Den erstenhat Johann Wilhelm anscheinen bald nach dem Tode seiner Frau geschrieben, als er selbst Mitte sechzig war, den anderen einige Jahre später, wohl kurz vor seinem Tode. In diesen Briefen entschuldigt er sich gewissermaßen bei seinen Kinders dafür, daß er ihnen nichts hinterlassen kann, ihnen anscheinend sogar auf der Tasche lag, und erklärt, wie es dazu kam. Beim Tode seiner Mutter, der geb. Hofius, die mit 55 Jahren starb, hätte sie ihm als ihrem Ältesten das Versprechen abgenommen, für seine Geschwisterzu sorgen. Johann Wilhelm war damals 22 Jahre alt, seine Geschwister zwischen 2o und 11, und hierauf führt er sein Unglück zurück.
Am schlimmsten wurde er vom Mann seiner einzigen Schwester getäuscht, einem Mann namens Meurer?, den diese 1796 mit noch nicht 18 Jahren geheiratet hatte. Meurer war Schweizer und in Basel ansässig. Johann Wilhelm gab ihm Waren im Wert von 3o ooo Francs,deren Erlös Meurer zwar kassierte, aber restlos durchbrachte. Als Johann Wilhelm das erfuhr, veranlaßte er, daß die Familie nach Konstanz übersiedelte. Er gab Meurer erneut Ware für 20000 Francs, aber diesmal nur in Kommission; die Rechnungen sollten direkt nach Elberfeld bezahlt werden. Durch betrügerische Machenschaften verstand Meurer es, sich auch dieses Geldes zu bemächtigen - und dann verschwand er. Angeblich ist er in Spanien gefallen, das sich 18o8 gegen Napoleon erhoben hatte. Johann Wilhelm blieb nichts anderes übrig als seine Schwester mit ihren vier kleinen Kindern nach Elberfeld kommen zu lassen, wo er sie zeitlebens unterstützte und den Kindern eine Erziehung angedeihen ließ, als ob es seine eigenen wären.

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Titel Ahnen Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka
Beschreibung Ahnen der Familien Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka Bitte kontaktieren Sie mich, sollten Sie Fehler & Ergänzungen feststellen.
Hochgeladen 2018-08-22 10:11:12.0
Einsender user's avatar Jochen Beck
E-Mail knochen@gmx.de
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